Begriffserklärungen
Abfahrtsgeld, Abzugsgeld - Betrag, den man zahlen musste, wenn man (mit Bewilligung des Grundherrn) zu einem anderen Grundherrn wechselte, z. B. durch Heirat. Meist 10 % des Vermögens.
abgekommene Orte - Orte die aus verschiedenen Gründen, wie Zerstörung durch Krieg, Feuer oder Wasser, aufgegeben wurden.
abgeleibt - verstorben
Ablass - Betrag, der an der Klerus für den Erlass seiner Sünden zu zahlen war.
Accisa, Ungeld - mittelalterliche Verbrauchssteuer
Ächtung - mittelalterliche Strafe, die Verbannung, Enteignung und Rechtlosigkeit beinhaltet.
(zur) Ader lassen - Blut abnehmen, meist zu gesundheitlichen Zwecken, wobei man dem Patienten aber oft mehr geschadet als geholfen hat.
Achtering, Achterin - 1,41 l - in NÖ seit 1359 der 40. Teil eines Eimers (56,6 l), seit dem 16. Jh. Maß genannt.
Aerar - vom lateinischen Aerarium, ist eine alte, heute ungebräuchliche Bezeichnung für das materielle und immaterielle Vermögen eines Staates oder einer Körperschaft. Hierunter zählen neben Gebäuden, Grundstücken und Goldreserven auch staatliche Monopole. Ein heute üblicher Begriff hierfür ist Fiskus. (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84rar)
Afterbestand – Untermiete, Unterpacht
Afterlehen - weiterverliehe landesfürstliche Lehen, die von einem größeren Herrschaftsbesitz abhängig waren.
agnosciren - die Identität eines Toten feststellen (etwa bei Ertrunkenen)
Ahrn - Egge
aichen - frühere Schreibweise für eichen
Aigen - Besitz, Gut
Alaun - das kristallisierte, wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalz von Kalium und Kaliumaluminiumsulfat. Es wurde von verschiedenen Berufsgruppen, wie den Färbern, Gerbern, Riemern etc. verwendet.
Alaunleder - mit Hilfe von Alaun weißgegerbtes Leder
Alber - Pappel, speziell Weißpappel
Allmende - Gemeindegut, Teil der Gemeindeflur, gemeinsame Nutzung; Anteil und Mitgenuss am gemeinsamen Wald- und Weidebesitz des Dorfes, an der „Gmein“, an Jagd- und Fischfang.
Allodialgut, Allodialvermögen - auch Eigengut, Erbgut oder freies Eigen - Gut, über das der Besitzer frei verfügen konnte. Lehen war sogenanntes nutzbares Eigentum, Allod dagegen war volles Eigentum.
Altarblatt - Altarbild
Amper - Holzgefäß, Kübel Spritzamper, Gießkanne
Amtleute - Dorf-, Markt- und Stadtrichter, die in Abwesenheit der Grundherren für Ruhe und Ordnung sorgten und laufende Verwaltungsaufgaben durchführten, sie wurden von der Gemeinde gewählt und von der Herrschaft bestätigt.
Anger - Gemeinsamer Dorfplatz, der unverbaute Platz inmitten des Dorfes
Angster - bauchige Flasche bzw. Trinkgefäß mit gedrehtem Hals.
Anläng - Flüssigkeitsmaß – 5 Eimer
ANNO - der virtuelle Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Hier kann in historischen Zeitungen und Zeitschriften online geblättert und gelesen werden.
Antependium - (von lat. ante „vor“ und pendere „hängen“) ist ein reich verzierter und bestickter Vorhang aus Stoff an der Vorderseite oder den Seiten des Stipes, des Unterbaus des Altares
Antlaßeier - Die am Gründonnerstag gelegten Hühnereier
Antlaßtag - Gründonnerstag
Apsis - die halbkreisförmig abschließende Altarnische in romanischen Kirchen
Arcanum oder Arkanum – ein Arzneimittelbegriff bei Paracelsus
Archivalien - Urkunden, Akten, Briefe, Amtsbücher, Karten, Pläne, Siegel, Bilder, Filme, die in Archiven aufbewahrt werden.
Ardagger - Schiffe, die vor allem für den Transport landwirtschaftlicher Produkte verwendet wurden. Der Name leitete sich vom Ort Ardagger ab, wo man angeblich die ersten Fahrzeuge dieser Art baute.
Ardeisen - Pflugschar
Armeninstitut - Armenversorgungswesen. Nach Aufhebung der Bruderschaften ließ Kaiser Joseph II deren Vermögen den Armeninstituten zuweisen.
→ Bruderschaften
Arnd - Ernte
Aser - Beutel, Tasche
Aspen - Espe
Asphalt-Uiberrock – dabei dürfte es sich um einen wasserdichten Stoff handeln
Assecuranz - Versicherung
Assẹntplatz - Musterungs- und Aushebungsort
Attribute
Die den Heiligen beigegebenen Symbole, um sie leichter erkennbar zu machen, z.B. der Hl. Florian als Brandlöscher, die Hl. Katharina mit demzerbrochenen Rad, mit dem sie gerädert wurde, der Hl. Nikolaus mit Kindern oder goldenen Kugeln.
Auf den Leib verschreiben - eine Pfandschaft auf Lebenszeit gewähren.
Aufgebot des 5., 10. oder 30. Mannes
(auch Hebung oder Aushebung des...) Wenn Gefahr bestand, dass Feinde ins Land eindringen, konnte - je nach Dringlichkeitsstufe - das Aufgebot des 30., 10. oder 5. Mannes erlassen werden. Es erfolgte eine Musterung der Männer im wehrfähigen Alter und je einer von 30, 10 oder 5 wurdee zur Kriegsdienstleistung ausgewählz. Die nicht betroffenen Höfe bzw. Familien wollten die Wehrdienst leistenden und ihre Angehörigen unterstützten und so einen Ausgleich der Belastung herbeiführen. Der militärische Wert solcher Aufgebote war gering, weil es an Waffen fehlte und die Bauern ungeübt waren. Patente (Gesetze) für solche Aufgebote gab es zwischen 1566 und 1611. Eine solche Musterung führte im Jahr 1596 zum Ausbruch eines Bauernaufstandes in Ober- und Niederösterreich. Quelle: Helmuth Feigl: Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Aufsandung
Unter Aufsandungserklärung versteht das österreichische Grundbuchsrecht eine notariell oder gerichtlich beglaubigte, "ausdrückliche" Erklärung einer Person, dass sie in die grundbücherliche Eintragung einer vertraglichen Änderung ihrer Rechte einwilligt. Das Wort kommt wahrscheinlich daher, weil man die Dokumente zum Trocknen der Schrift mit Sand bestreut hat.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aufsandungserkl%C3%A4rung 1.1.2013
aulicam - zum Hof - Fürstenhof gehörig
Auscultant – Rechtsreferendar
Ausgedinge - Wohnung, Lebensmittel etc., die im Übergabsvertrag den Altbauern zugestanden wurden.
Ausländer - Eine Person, die nicht zur Gemeinde gehört.
Ausnahm - Die Wohnräume, die den Altbauern zugewiesen wurden, oft ein kleines Stöckl neben dem Haus; aber auch die Sachwerte, die die alten Leute von den Hofübernehmern zu erhalten hatten. Da es deswegen oft zu Streitigkeiten kam, wurden dieser "Ausnahm" beim Notar haargenau fixiert.
Ausschuß - Die Ausschussmitlieder standen neben den Geschwornen bis 1848 dem Dorfrichter zur Seite.
Ausstand
Eine Krankheit der Krokuspflanzen. „Im zweiten Jahr der Kultur zeigen sich kreisrunde Scheiben, die immer größer werden und in denen leider auch der Safran verschwindet. Dieser Ausstand vernichtet ganze Gärten und ist zurückzuführen auf einen der Balgpilze: Rhizoctonia Crocorum C.D. Er bildet erbsengroße Knollen, die durch Fäden zusammenhängen und vom Safte der Safranzwiebeln leben.“
Quelle: Artikel vom Bierbaumer Pfarrer Wilhelm Sponer in der Reichspost vom 3. und 4. September 1896, veröffentlicht in ANNO
Ballei, Balley bezeichnete etwa ab dem 13. Jahrhundert einen Verwaltungsbezirk oder eine Ordensprovinz eines Ritterordens, mit meist mehreren Prioraten. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ballei
Bamhackl - bezeichnet einen Verschmutzungsgrad auf der Haut, bei welcher der Schmutz über sehr lange Zeit so tief in die Hautoberfläche eingedrungen ist, dass Schmutz und Haut miteinander verwachsen sind. Das bedeutet, dass dieser Verschmutzungsgrad nur mehr so entfernbar ist, wenn man ihn mit der Haut ablöst. Infolgedessen wird dieser Hautteil verletzt und blutet.
https://www.ostarrichi.com/wort/5763/Bamhackl
Banderium - Banderien waren eine alte ungarische Truppengattung, später wurden damit berittene Abgeordnete bezeichnet.
Bandlmachen - frisches oder eingeweichtes, bis 1,5 ml langes Roggenstroh wurde zu Bündeln zusammengebunden, um damit im Weingarten die Reben anzubinden.
Bankert - Uneheliches Kind
Bann - Rechtsbereich, Rechtsgewalt über einen bestimmten Landesteil (Gemeinde).
Banntaiding
So wurde vor 1848 die Versammlung des Ortsrichters und der Schöffen einerseits und der gesamten Ortsbevölkerung andererseits bezeichnet. Alle Bewohner mussten bei Strafe erscheinen, da in diesen Versammlungen, die an bestimmten Tagen, z. B. zu St. Georg, St. Michael und Maria Lichtmess, abgehalten wurden, die Bewohner über gesetzliche Bestimmungen in ihrem Ortsbereich unterrichtet wurden. Da die wenigsten Leute lesen konnten, erfuhren sie hier alles für sie Wissenswerte.
barkannener Stoff - Barchentstoff - ein Mischgewebe aus Leinen und Baumwolle, festgewebter Stoff
Barn - Futtertrog
Base - Cousine
Bastard - Uneheliches Kind
Bastion - Vorbau in Verteidigungsanlagen, von wo aus die Angreifer wirksam bekämpft werden konnten.
Batzen - Seit dem Ende des 15. Jh. Süddeutsche Scheidemünze im Wert von 4 Kreuzern (1/15 Gulden)
Bauernbefreiung
An Stelle der Grundherrschaft trat 1848 der Staat mit seinen Ämtern, wie den Bezirkshauptmannschaften, Notariaten, Steuerämtern usw., welche die bisher von den Herrschaftskanzleien geleisteten Dienste in abgeänderter Form weiterführen.
Bauernjahr - Das erste Halbjahr begann mit Georgi am 24. April und endete zu Michaeli am 29. September, die zweite begann zu Michaeli und endete mit Georgi.
Baumöl - Olivenöl
begewähren - Anschreiben im Grundbuch
Behaustes Gut - Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude und die dazugehörigen Hausgründe, die untrennbar mit dem Haus verbunden waren. – Schreibform in den Grundbüchern.
Berchtesgadner Waren – verschiedene Holzwaren, darunter auch Spielzeug
Bereitungsbuch
Finanzielle Schwierigkeiten zwangen den Staat, trotz der Erhöhung der „ordentlichen Kontribution“ noch weitere direkte Steuern einzuführen. So etwa den „Hausgulden“, der von jedem Haus zu bezahlen war. Der Grundherr hatte aber darauf zu sehen, dass Reiche etwas mehr und ärmere weniger zahlen mussten. Um die Steuern auf die einzelnen Herrschaften aufzuteilen, wurden Berittene losgeschickt, um die Zahl der Häuser festzustellen, die jedem einzelnen Grundherrn unterstanden. Diese wurden in sogenannten Bereitungsbüchern verzeichnet, die für diese Steuer an die Stelle der Gültbücher traten.
Siehe auch: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Bergfried - Hauptturm einer Burg (die letzte Zufluchtstätte)
Berggrün - Chrysokoll, Mineral
Bergpfennig - Weinbausteuer
Bergrecht - Nach diesen Gesetzen wurden in NÖ die Weingärten von den Grundherren vergeben, es war auch das Recht des Bergbaues.
Siehe auch: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Bergöl - Petroleum
berichtigen - bezahlen
Bering - Die Ringmauer um eine Burg
Berliner - ein bedrucktes Tuch, in das der Wandergeselle sein Hab und Gut einwickelt.
Berme - horizontaler Absatz in der Böschung eines Uferdammes
berührt - erwähnt
Bestallung - Einsetzung in ein Amt, auch die Anstellung eines Beamten.
Bestandgeld - Pacht oder Miete
Bestandwirt - Pachtwirt
Bestandzins - Pachtzins
Bestiftung - Neuvergabe von landwirtschaftlichen Gründen samt Hof
Betkirche, Bethaus - Kapelle
Bett - (in Verlassenschaften) ein komplette Bett mit Leintuch, Tuchent etc.
Binkerl - Kleines Bündel, meist in ein Tuch geknüpft.
Bird - Im Weinbau Presstisch, von wo der Most durch die Mostreiter (Sieb) in einen Bottich rinnt.
Blasonierung - Fachbegriff für die Wappenbeschreibung. Sie ist eine mündliche oder schriftliche Beschreibung des Wappens in der Fachsprache der Heraldik. Der Begriff stammt vom französischen Wort Blason – Wappenschild - ab.
Blauholz - Holz des Blutholzbaums (Blauholzbaum, Campechebaum). Verwendet zum Färben (braunrot, violett, gelbrot) und zur Tintenherstellung.
Literatur: Krünitz, Encyklopädie
Blockwurf - Uferschutz durch Abkippen oder Aufeinanderlegen von Steinblöcken am Flussufer.
Blumensonntag - der Rosenkranzsonntag (1. Sonntag im Oktober) wurde so genannt, da um diese Zeit die meisten Blüten des Safrans aufgingen.
Blumensuchrecht - Weiderecht auf der Gemeindeweide, gemeinsamer Austrieb des Viehs auf ein Brachfeld – 1848 aufgehoben.
Blutbann, Blutgericht - Gericht über Leben und Tod, auch Hochgericht oder hohes Gericht genannt. Es war in NÖ zum überwiegenden Teil in den Händen der Grundherren.
Blutzehent - Der Zehent auf Viehprodukte wie Eier, Käse, Butter sowie auf das Schlachten von Kleinvieh. Da er nur schwer zu kontrollieren war, wurde er meist in eine Geldabgabe umgewandelt.
Blutzer - bauchiger Tonkrug, der mit Wasser oder Wein aufs Feld mitgenommen wurde. Das Tongefäß hielt die Getränke kalt.
Bockshörndl - die Früchte des Johannisbrotbaumes aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Art kommt im Mittelmeerraum und Vorderasien vor. Die langen braunen Samenhülsen sind essbar. Ältere Leute können sich erinnern, dass sie auch bei uns als Süßigkeit angeboten wurden.
Boding - Bottich
Bordeauxbrühe - Der französische Botaniker Pierre-Marie Alexis Millardet entdeckte 1882 zufällig die Wirksamkeit von Kupfer gegen den Falschen Mehltau und entwickelte mit der Bordeauxbrühe das erste erfolgreiche Fungizid.
Botenfahrpost - Postkutsche mit Postillion
Brachfeld - in der Dreifelderwirtschaft ein Feld, das ein Jahr zur Erholung des Bodens nicht bebaut wurde und als Weide benützt wurde.
Brandzeichen - eingebranntes Zeichen auf Fässern und sonstigen Maßen als Holz als Nachweis der vollzogenen jährlichen Eichung.
Braunrot - Erfarbe, verwendet u.a. zum Putzen von Spiegelgläsern und Metall.
Brechel - Gerät zum Aufbereiten von Flachs und Hanf.
Brein, Prein - Hirse
Breiten - Boden, der von der Herrschaft im ganzen bebaut wurde und nicht in schmale Ackerstreifen (Lüssen) aufgeteilt war.
bresthaft - krank
Bricken, Prüggen, Brückhen, Brüggen - Neunauge. Speisefisch.
Bringschuld - einige Abgaben mussten dem Grundherrn gebracht werden. Allgemein gültig war aber die Holschuld.
Bruderschaft I
Religiöse Vereinigungen, Vorläufer der Selbsthilfeorganisationen, Fürsorge für Kranke und Schwache. Sie wurden durch die Pfarrarmeninstituten Kaiser Josephs II. abgelöst. Neben den wirtschaftlichen Interessen war damit auch ein religiöser Zweck verbunden (Abhaltung eigener Gottesdienste, Betreuung eines Altares oder einer Kapelle). Das Bruderschaftswesen könnte man mit der heutigen Caritas vergleichen.
Bruderschaft II
Vereinigung von Handwerker gleicher Fachrichtung, Vorläufer der Innung
Bründl - Quelle
Bschoadessen - bei Hochzeiten wurden die Speisen, die man nicht mehr essen konnte, mit nach Hause genommen. Dieser Brauch hat sich bis heute insoferne erhalten, als man den Gästen Torten und Bäckereien mitgibt.
Buckelkraxe - Holzgestell, mit dem man etwas am Rücken tragen konnte, heute noch im buckelkraxentragen erhalten.
Buntmacherware - Pelzwaren, Waren eines Buntmachers (Kürschners).
Burgrecht - Nach diesen Gesetzen wurden in NÖ die Acker-, Wiesen- und Weideparzellen von den Grundherren vergeben.
Siehe auch: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Burgstall - eine Burg, von der noch weniger erhalten ist als eine Ruine.
Bürtel - auf ca. 30-40 cm Länge geschnittene Reisigbündel, die zum Anheizen des Holzofens verwendet werden.
Büschel - spezielles Maß für Flachs
Bußen, Gefälle - Aus Gerichtsverhandlungen erfließende Einkünfte
Büttel, Bittel - Holzgefäß in Form eines Eimers - im Saubüttel wurde das Futter für die Schweine angerührt.
Camelot, Schamlot - Stoff aus Kamelhaaren
Canevaß - grobes Segeltuch, Sackleinen
Canleith, Canleut, Conleuth - Eheleute
caupona - Schenke, Wirtshaus
Cavalcade - Reiterhaufen
cella - Kloster
cellarium - Keller
Chaise - leichter Pferdewegen mit halben Verdeck, auch Stuhl
Charpie - Wundverbandsmaterial aus zerzupftem Leinen oder Baumwollstoff
Chor - in der Kirchenbaukunst eigentlich der für den Sänger bestimmte Raum nahe dem Altar, in übertragener Bedeutung der Altarraum selbst.
Chorgestühl - Sitzreihen für die Geistlichkeit in der Kirche
Ciborium - Speisekelch, Aufbewahrungsgefäß aus Gold für die Hostien.
Circulare - Amtsblatt, Periodikum des Kreisamtes für Kundmachungen
C.M. - (Konventionsmünze) 20 Gulden – 10 Taler, eingeführt 1750, geltend bis 1858.
Compositionswaren - zusammengesetzte, aus verschiedenen Stoffen bestehende Waren, besonders chemische Erzeugnisse.
Congrua - das zum Lebensunterhalt eines Pfarrers notwendige Mindesteinkommen aus einem Kirchenamt.
Conscriptionsnummer - die ursprüngliche Bezeichnung der Hausnummern. Diese wurde von Kaiser Josef II. 1770 eingeführt. Sie diente dazu, die Steuern auf die einzlnen Häuser besser verwalten zu können und um in Kriegsfalle schneller auf die verfügbaren jungen Männer zugreifen zu können.
Consignation – Niederschrift, Aufzeichnung
Convocation - Ladung, Vorladung
Cremor tartari - Zubereitungen aus Weinstein, in der Medizin und Chemie verwendet.
Cum onere - dieser Begriff wird, um anzuzeigen, dass etwas gegen eine Gebühr oder Belastung genommen wird.
Dachreiter - scheinbar auf dem Dach aufsitzendes Türmchen, meist zur Aufnahme einer Glocke oder Uhr bestimmt. Oft hatten Dorfkirchen, solange das Geld für einen Turm nicht reichte, ein solches.
Daubeln, Daubelfischerei - Fischen mit Netzen
dengeln, dongln - um eine Sense scharf zu machen, wurde das Blech vor dem Schärfen mit dem Schleifstein mit einem Hammer auf der "Donglgoas" fein ausgeklopft.
Deo gratias - Gott sei gedankt
Deputat - Entlohnung in Naturalien (Wein, Lebensmittel) an den Pfarrer, Schulmeister, Nachtwächter.
Diebstein - Dieser stand an der Grenze zwischen zwei Ortschaften, wo Verbrecher, die sich größerer Vergehen schuldig gemacht hatten, an die Obrigkeit zur weiteren Bestrafung übergeben wurden. Der Diebstein zwischen Neustift und Gigging stand in der Ried Altendorf. Heute trägt er auf dem Dorfplatz die Erinnerungstafel für Prof. Ludwig Piffl.
dienen - Steuer zahlen
Dienst - Abgabe
Dienstbuch
„Von den Urbaren gingen die Herrschaften zu den Dienstbüchern über, die sich meitst auf die Abgaben 'Grund- und Weisatdienst' beschränkten und einen gewissen Zeitraum betrafen. Änderungen in der Person des Inhabers der verzeichneten Güter, in der Höhe des Dienstes oder am Gutskörper wurden durch das Anbringen von Korrekturen festgehalten. Außerdem wurde oft die jährliche Abgabenzahlung angemerkt.“
Quelle: Helmut Feigl, die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Diensttermine - Termine für die Entrichtung der Abgaben – meist zu Georgi- und Michaeli
Diligenie (Diligence) - (Eil)Postwagen
In den Topographischen Tabellen von 1817 über Kirchberg am Wagram heißt es: Bey gutem Wetter und trockenen Wegen gehet die Zwetler Diligenie und die Kremserfuhren über Kirchberg am Wagram und Geisruck nach Wien, und wiederum zurück; in Regens Zeiten, und bey üblen Wegen aber über Bärschling.
Docke - Puppe
Dominikalgut - die Gründe, die von der Herrschaft direkt bewirtschaftet wurden. Auf diesen Äckern hatten die Untertanen Robotdienste zu leisten.
Dorfbrunnen - hier holte man das Wasser. Nur überdurchschnittlich reiche Bauern hatten einen Brunnen im Hof.
Dorfgericht → Banntaiding
Dorf- oder Ortsobrigkeit
Dotation - künstliche Wasserzufuhr
Dötz - deutschösterreichische Tages-Zeitung, war eine von 1921 bis 1933 in Wien erscheinende Tageszeitung. Sie stand am Ende einer Reihe stark nationaler, antisemitischer Blätter.
Drangeld - Anzahlung, Kaution
Auch bei der Verheiratung der Kinder, die bis Anfang des letzten Jahrhunderts großteils von den Eltern bestimmt wurde, gab es ein Drangeld: "...Sind also die Verhandlungen endlich glücklich abgeschlossen, so erhält die Braut vom Bräutigam ein 'Drangeld', welches früher meist in einem Golddukaten bestand. Als Gegengabe erhielt der Bräutigam ein Hemd oder einen Schmuckgegenstand."
Quelle: Die Bauernhochzeit im Tullnerfelde, Leopold Bergolth, 1949
Dreifelderwirtschaft - diese wurde seit dem Mittelalter betrieben. Die Felder wurden im ersten Jahr mit Sommergetreide, im zweiten mit Wintergetreide bebaut und lagen im dritten Jahr brach. Wie aus der Stainerschen Casten-Ambts- Beschreibung von 1708 ersichtlich ist, wurde diese Dreifelderwirtschaft in manchen Ortschaften genau eingehalten, in anderen wurde darauf kein Wert gelegt.
Dreiling - ungefähre Weinmaßbezeichnung – 24 Eimer
Dreschhahn, Druschhahn - Bewirtung der Arbeiter nach Abschluss der Drescharbeit im Winter. Hier ging es oft recht lustig zu.
Effecten - bewegliche Güter, Reisegepäck
Eimer - 56,589 Liter
Einsagen - Verbeitung von Mitteilungen im Dorf, mündlich in Ermangelung einer Anschlagtafel.
Eisgang - Das Treiben von Eis auf fließenden Gewässern, wenn das Eis zuvor eine dicke Decke gebildet hatte und sich durch Erwärmung in Bewegung setzt.
Eisstoß
Sie entstehen durch bestimmte Wettereinflüsse, meist auf Bächen oder Flüssen. Wenn nach einer längeren Kälteperiode, in der die Gewässer dicker gefroren sind, eine schnelle Erwärmung eintritt, brechen die Platten an der Wasseroberfläche. Wenn keine Hindernisse im Fluss sind, so können diese Eisplatten ohne weiteres als Treibeis weggeschwemmt werden. Stoßen diese jedoch auf eine gefrorene Eisdecke, so stauen sich die Eisplatten zurück und können sich sowohl in die Höhe als auch unter das Wasser Richtung Grund aufstapeln. Sie kommen sowohl bei großen Flüssen, wie der Donau, aber auch bei kleineren vor.
Elle - 0,77 m
Endschuhe - Hausschuhe, die aus den Endstücken von Stoffen und Filzen hergestellt wurden.
Epitaph - Totengedenkstein (nicht Grabstein), meist an Kirchenwänden angebracht.
Erbzinsgüter - diese konnten vom Inhaber an Nachkommen und andere Verwandte vererbt, auch an Fremde durch Testament vermacht, verkauft und vertauscht werden.
Siehe auch: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Erdpech - Asphalt
Eritag - Dienstag
Erledigt - erledigte Stelle = freie Stelle, z.B. Pfarrer- oder Lehrerposten
Ewiger Jahrtag → Seelenamt
Fadel - junges Ferkel
Fähnlein - Militärische Einheit von 300 Mann, zu Beginn des 17. Jh., allmählich ersetzt durch die Kompanie.
Fahrnisse, Fahrnus - alle bewegliche Gegenstände in Haus und Hof im Gegensatz zu den unbeweglichen wie Häusern und Grundstücken.
Fahrtl, Fährtl - Kleine Fuhre z. B. mit Erntegut in der Landwirtschaft
fähen - sieben
Fähnlein – alte Bezeichnung für Kompanie
Fähtruhe - Mehltruhe
Fäll - Strafgeld, Buße
Färberwaid - aus den Blättern der Pflanze wird blaue Farbe – Indigo – gewonnen.
Fasskanter, Ganter - Gestell, Betonsockel, auf dem die Fässer im Keller aufliegen
Faszikel - Aktenbündel
Faust - 4 Zoll oder 10,52 cm
Fechsung - (Getreide)-Ernte
Federhahn - Feier nach Beendigung des winterlichen Federnschleißens
Felber - Weide
Fergendienst
Fährdienst - Der Beruf des Fährmannes war sehr verbreitet, als es an den mitteleuropäischen Strömen und Flüssen noch kaum Brückenverbindungen gab. Damals war die Fähre ein sehr übliches Verkehrsmittel, wenn Reisende keine Furt nutzen konnten.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4hrmann
Feudalherrschaft - Adelsherrschaft
Feuerhund - Eisengestell zum Anlehnen von Scheitern in der Rauchküche.
Feuerstätten - wurde sinnbildlich für Häuser verwendet.
Fiat - Es geschehe - kommt in früheren Bescheiden vor.
In der Medizin auf Rezepten: man verarbeite zu; Abkürzung: f
Der Ausdruck ist angelehnt an das Bibelwort fiat lux - es werde Licht.
Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/fiat
Fideikommiss
Eine auf rechtsgeschäftlicher Stiftung beruhende Bindung des Familiengutes. Adeliges Familienvermögen (meist Grund und Boden) sollte ungeteilt in der Hand eines Familienmitglieds bleiben, der Inhaber des Fideikommiss bei Verfügungen unter Lebenden oder von Todes wegen beschränkt sein. Ziel war die Sicherung der sozialen Stellung und der vermögensrechtlichen Grundlage für die Familie über Generationen hinweg. Das Fideikommiss wurde in Österreich 1919 beseitigt.Quelle: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.f/f341701.htm
Firta, Fürta, Fürtuch - Halbschürze für die Arbeit, nördlich der Donau blau, südlich grün. Ein oder beide Enden konnten hochgebunden werden, um etwas zu transportieren - im sogenannten Firtasenkerl.
Fisettholz - Holz des Perückenstrauches (Cotinus coggygria), der zur Familie der Sumachgewächse gehört. Die Blätter und die Rinde sind eine gute Tanninquelle. Aus den Wurzeln und dem Holz kann ein Färbemittel hergestellt werden.
Fischwaid - Fischereirecht, Fischwasser, Fischteiche
Fl, xr - Gulden, Kreuzer
Der Gulden war von 1559 bis 1892 in Süddeutschland und Österreich die übliche Währung. Der Gulden wurde bis 1857 in 60 Kreuzer unterteilt, ab 1858 in 100 Kreuzer.
fl - Abkürzung für Florin (Goldgulden) der 1252 in Florenz erstmals geprägt worden ist.
Flak - Fliegerabwehrkanone
Fliegende Brücke, Gierseilfähre
Ein Fährtyp, der zur Fortbewegung die Strömung des zu überquerenden Flusses ausnutzt. Die Fähre hängt an einem langen Drahtseil, das sich kurz vor der Fähre aufteilt. Ein Seilende ist am Bug und eines am Heck der Fähre befestigt. Verändert sich nun die Länge der Enden zueinander, verändert sich auch der Anstellwinkel der Fähre zum Strom. Dieses Einstellen der Seilenden geschieht heute mit Motorkraft, im Übrigen ist die Fähre motorlos. Der Druck des anströmenden Wassers drängt sie an das Ufer. Das Drahtseil wird im Fluss verankert und für die Schifffahrt mit Bojen markiert.
Fliegenstein - eine Arsenverbindung. In Wasser gegeben entwickelte sich giftiger Dampf, der die Fliegen tötete. Laut dem Handbuch für Ortsrichter aus dem Jahr 1840 hatte man Hausierer, die diesen verkaufen wollten, samt ihren Waren umgehend bei der Ortsobrigkeit abzuliefern.
Fließpapier - Löschpapier zum Aufsaugen von Tinte.
Fourage - Begriff aus dem Französischen für Pferdefutter wie Hafer Heu und Stroh. Als die Kavallerie an Bedeutung verlor, ist auch dieser Begriff abgekommen.
Franziszeische Landesaufnahme
Das zweite kartografische Großprojekt im Herrschaftsbereich der Habsburgermonarchie (ohne Ungarn). Die Karten sind zwischen 1810 und 1850 entstanden und nach Kaiser Franz I. benannt. Die einzelnen Blätter werden im Bundesamt für Eich- und Vermessungs-wesen in Wien aufbewahrt und können dort eingesehen werden.
Franziszeischer Kataster
Frauentaufe - Nottaufe durch die Hebamme
Freihof - der Freihof war mit Ausnahme der Abgaben an die Landstände von allen Diensten und Leistungen frei.
Freimann - Henker
Freundschaft - Verwandtschaft
Fronarbeit → Robot
Fuchs – das Fell eines Fuchses mitsamt Kopf und Krallen wurde von reichen Damen früher als Schal über dem Wintermantel getragen.
Fucke - ein im Spätmittelalter verwendetes, eng anliegendes Kleidungsstück.
Fuder
1. Flüssigkeitsmaß, örtlich variierend, in NÖ etwa 32 Eimer zu je 56,6, l = 1811 l.
2. Fuhre, z. B. ein Fuder Holz, Kraut, Wein
3. Salzmaß, auch Stock genannt, 110 bis 115 Pfund
Füderl - 17 bis 20 kg
Fundus instructus - dieser Ausdruck kommt in Übergabsverträgen vor und beschreibt die zur Führung eines Betriebes erforderliche Ausstattung.
Furkel - von einem Baum geschnittener Stecken, oben mit zwei Enden, mit dem man die Wäscheleine stützte.
Fürkauf - Vorkaufsrecht. Der Untertan musste alle Erzeugnisse seiner Wirtschaft zuerst dem Grundherrn anbieten (anfeilen).
Fuß
Längenmaß, dargestellt als hochgestellter Beistrich nach der Zahl. In Österreich 0,31 m
1 Fuß = 12 Zoll = 1/6 Klafter
1 Quadratfuß = 144 Quadratzoll =0,099 m2
Galanteriewaren - modische Accessoires
Gallus, Gallapfel - auf der Unterseite von Eichenblättern abgelegte Eier der Eichengallwespe. Sie wurden zum schwarz-, grau- oder braunfärben von Stoffen und zur Tintenherstellung verwendet.
Galmei - Zinkerz, war früher unerlässlich zur Herstellung von Messing
Gambeson - gepolstertes Hemd, das unter einem Kettenpanzer getragen wurde.
Gams
Schiffstyp. Gamsen hatten durch einen hoch aufgebogenen Bug eine schöne Form. Bei Schiffzügen wurden sie oft als zweites oder drittes Schiff verwendet. Zu diesem Schiffstyp gehörten u.a. die Stockgams, Passauer Gams, Inngams und Mutzenzille. Die Wachauer Gams wurde vor allem mit Holz oder Obst beladen, im Winter transportierte sie Christbäume nach Wien.
Quelle: MEIßINGER, Die historische Donauschiffahrt, Melk 1975
Gang – Mahlgang
Der Mahlgang einer Mühle ist die Maschine zum Zermahlen der Körner. Diese Maschine besteht in den meisten Fällen aus zwei zylindrischen Steinen, welche auf den Kreisflächen übereinander liegen und von denen der untere (Bodenstein) fest liegt, der obere (Läufer) sich dreht. Eingängige Mühlen, wie jene bei Altenwörth, hatten also nur ein Mahlwerk.
Ganter - Gestell, Betonsockel, auf dem die Fässer im Weinkeller aufliegen.
Gefälle - Einkünfte durch Zölle, Mauten etc.
Gegenzug - die Schifffahrt stromaufwärts vor dem Aufkommen der Dampfschiffe. Die Schiffe wurden von Menschen- und Pferdekraft gezogen.
Geldkatze – ein am Gürtel befestigter Beutel aus verschiedenen mehr oder weniger wertvollen Materialien wurde im Mittelalter zur Aufbewahrung von Münzgeld oder wertvollen Gegenständen wie Ringen oder Steinen verwendet.
Geleit, Kondukt
Der Trauerzug wird auch als letztes Geleit bezeichnet. Bei einem kirchlichen Begräbnis wurden früher, abhängig von der Anzahl der Einsegnungen, Lieder, Glocken, Windlichter und Priester, die Kosten als kleines, mittleres oder ganzes Geleit berechnet.
Gemarkung - Gebiet, gesamte Fläche einer Gemeinde; Gemeindeflur
Georgi - 24.April., einer der beiden Termine im Jahr für die Begleichung der Abgaben.
Gerhaber - Vormund. Die Bestellung gehörte zu den Aufgaben der Grundherrschaft.
Gereider - Flechtwerk aus Reisig, das im Wasser befestigt wird und unter dem sich kleine Fische sammeln.
Geschäft - Testament
Geschiebe - Materialien wie Steine, Sand, Erde, die von einem Fließgewässer am Grund mitgenommen werden.
Geschworne - sie standen neben dem Ausschuss bis 1848 dem Dorfrichter zur Seite. Sie sind mit den heutigen Gemeinderäten vergleichbar.
Gestrenger - Ehrenprädikat zuerst für Personen des Ritterstandes, später für hohe Beamte.
Gestrichener Metzen - mit dem Streichmesser glatt gestrichenes Maß ohne Gupf.
Gewände - Rahmungen von Fenster- und Türverkleidungen mit Quadern.
gewanden - kleiden
Gewandschnitt - Ellenweise ausgeschnittene Tuchware
Gewanne - Feldabschnitt
Gewere, Gewerbücher
Beim Empfang eines Gutes wurde dem neuen Besitzer die Gewere erteilt. Im Früh- und Hochmittelalter verstand man hierunter die Besitzeinkleidung, die damals vor Zeugen durch einen symbolischen Rechtsakt erfolgte. Die seit dem 16. Jahrhundert von vielen Herrschaften erhaltenen Gewerbücher enthalten Angaben über Art und Umfang der Liegenschaft, über die auf ihr ruhenden Abgabenverpflichtungen, über den oder die früheren und nunmehrigen Besitzer sowie über den Rechtstitel der Besitzübertragung. Sie sollten das Besitzrecht des Inhabers sichern.
Quelle: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Gewerschein
In der Neuzeit wurde es üblich, anlässlich der Leistung des Untertaneneides und der Übernahme eines Gutes eine Gewerschein oder Erbbrief auszustellen, eine Bestätigung über den rechtmäßigen Besitz der dem Holden durch Erbzinsrecht gehörigen Liegenschaften.
Quelle: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Gey - ins nahe Umfeld fahren, um Waren zu verkaufen (z.B. der Bäcker).
G’hack - Stroh und trockener Futterweizen wurden mit einer Maschine auf Vorrat in kleine Stücke geschnitten, um sie zur Fütterung des Rindviehs noch mit geschnitzelten Futterrüben zu vermischen.
Gierseilbrücke - → Fliegende Brücke
Gnadenstuhl - Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit: Gottvater hält das Kreuz mit dem toten Christus in beiden Händen, während die Taube als Symbol des Heiligen Geistes darüber schwebt.
Glacis - im Festungsbau eine schräge Erdanschüttung vor dem Graben und der Festungsmauer. Diese Glacis war meist frei von Bewuchs, damit man den Feind frühzeitig sehen konnte. War sie mit einem Verhau versehen, kam dieser nur schwer vorwärts.
Gmünd
1 Gmünd = 6 Zoll = 16 cm
Einheit der Höhenbestimmung der Wasserhöhe an Flüssen.
(Ernst Neweklowsky, Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau,1952)
Göd, Godel - Tauf- oder Firmpate oder –patin.
Graglach – flüssiges Roheisen
Grummet - kurz geschnittenes Heu mit Kräutern, zweiter Wiesenschnitt
Grundbirn, Krumpirn - Kartoffel
Grundbuch
Aus den Dienstbüchern entwickelten sich die Grundbücher, die nicht nur dem Grundherrn dienlich waren, sondern auch dem Untertan nützten, der hierdurch sein Besitzrecht und die Höhe des von ihm geschuldeten Dienstes nachweisen konnte.
Quelle: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Grunddienst oder Grundzins
Alle Inhaber untertäniger Liegenschaften hatten regelmäßige Abgaben zu leisten.
Grundherrschaft
Nach fränkischem Recht gehört das eroberte Land dem König; er gab Teile davon an geistliche und weltliche Große. Dem Grundherrn stand kraft seines Standes die Gerichtsbarkeit über seine Grundholden zu – aber nur bis zur Dachtraufe der Häuser.
Die Grundherrschaft hat das „Obereigentum“ über Gründe und Haus des Bauern, der „Untertan“ jedoch das „nutzbare Eigentum“.
Quelle: Heimatkalender des Bezirkes Tulln, 1960, Dr. Max Wellner, die Weistümer
Gubernium
1848 wurden die Gubernien durch die Statthaltereien ersetzt, die bis zur Auflösung der Monarchie im Jahr 1918 existierten und danach durch Bundesländer ersetzt wurden. Dinge, die sich auf das Gubernium bezogen, wurden als gubernial bezeichnet. So bestand auch der Titel Gubernialrat.
Gugl -Kopftuch der Frauen
Gült
Die Gült oder auch Gilt war im Unterschied zum Stiftgeld eine Abgabe in Naturalien, die als Bringschuld jährlich in gleicher Menge an den Grundherrn geleistet werden musste, z. B. als Getreide- oder Käsegilt. Sie war ein seit dem 15. Jahrhundert in den Ländern Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und in der Grafschaft Görz, aber auch in Bayern, gebräuchliches System zur Taxierung der steuerpflichtigen Einkünfte der landsässigen Adligen und Prälaten. Sie diente, nachdem der Landtag dem Kaiser eine Steuer bewilligt hatte, zur Umlage der auf Herren, Ritter und Prälaten entfallenden Steuerlast auf die einzelnen Mitglieder dieser Stände.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClt_(Steuer)
Gültbuch - der Name des niederösterreichischen ständischen Steuerkatasters. Das "Gültbuch" ist nach Landesvierteln gegliedert und enthält Richtzahlen ("taxierte Gültpfunde") zur Bemessung der "Gültsteuern" für Prälaten, Herren, Ritter, Priesterschaften,Städte und Märkte .
Quelle: http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/19/html/1571.htm
Haar -Flachs, Lein
Hadern - alte Kleidung, Fetzen etc.
Haftel - Haken und Ösen zum Befestigen von Kleidungsstücken bzw. bei Schnürschuhen zum Einhaken der Schnürsenkel. Es gab den Beruf das Hafelmachers. Dies war eine feine Arbeit, daher kommt auch der Spruch, dass „jemand aufpasst, wie ein Haftelmacher.“
Haftstecken, Heftstecken - um ein Wasserfahrzeug außerhalb einer öffentlichen Lände, wo sich keine fixen Haftpflöcke befanden, verheften zu können, wurden solche Stecken ins Erdreich geschlagen. Mit Hilfe des Eisernen Ringes konnte man sie wieder herausziehen.
Hakenkreuzler, Hakinger - Anhänger Hitlers vor dem Anschluss
Hälbling - halber Pfennig
Hasenbrot, Hosnbrot - Brot, das als Jause zur Arbeit mitgenommen aber nicht aufgegessen wurde. Es wurde dann zu Hause von den Kindern als "Hosnbrot" gierig verzehrt, wenn es auch schon ein wenig trocken war.
Häufeln, Häufelspiel
Ein Glückspiel mit Karten: "Der Bankier mischt, lässt abheben, legt beliebig viele Karten-Häufchen verdeckt auf den Tisch und behält eins nach Wahl der Gegenspieler für sich; die Gegenspieler setzen auf die übrigen. Die untersten Karten der Häufchen entscheiden über Gewinn und Verlust: ist die unterste Karte eines Häufchens höher als diejenige des Bankiers, so gewinnt der Pointeur im Verhältnis 1:1; ist die unterste Karte jedoch im Range gleich oder niedriger, so gewinnt der Bankier.
Quelle: Meyers Konversationslexikon von 1908
Hausberg - künstlicher Erdhügel zu Verteidigungszwecken, mit Wall, Graben und Pfahlwänden umgeben. Zufluchtsort für die Dorfbewohner.
Hausgründe - sie waren untrennbar mit dem Bauerngut verbunden und konnten nicht getrennt davon verkauft werden, auch im Erbfall konnten sie nicht separat vergeben werden.
Hausgulden
Dabei handelte es sich um eine zusätzliche Steuer, um dem Staat Geld zu verschaffen. Jedes Haus hatte diesen Gulden zu zahlen. Der Grundbesitzer musste jedoch darauf schauen, das Reiche etwas mehr und Arme etwas weniger zu zahlen hatten.
Quelle: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Heerbann- in der Reichsheeresverfassung des Heiligen Römischen Reiches das Aufgebot aller waffenfähigen freien Grundbesitzer zur Heerfahrt, d. h. zu einem Reichskrieg.
Heimfall - falls Lehenbesitzer keine Nachkommen hatten, fiel nach deren Tod das Lehen an den Grundherrn zurück. Dies geschah auch im Falle der Vernachlässigung des Lehens.
Herdsteuer - jährliche Abgabe, die nach der Größe eines Haushalts und dem Vermögen des Hausherrn bemessen wurde.
Herrschaft - ein Machtbereich, der "Herrschaftsgewalt" voraussetzt, die durch "Waffenfähigkeit" durchgesetzt wurde. Der Bauer war nicht nur mit den bewirtschafteten Grundflächen, sondern meist auch mit seiner Person diesem Machtbereich eingeordnet. Die Herrschaftsgewalt diente aber auch dem Schutz der der Herrschaft eingegliederten bzw. untergeordneten Personen nach außen. Der Mittelpunkt der Herrschaft war ein "Festes Haus" (Burg) von dem aus sie in ihrem Herrschaftsbereich über Grund und Boden und die darauf lebenden Menschen (Grundholden) verfügte. Dieses System beruhte auf gegenseitigem Treueverhältnis.
Heuschober - Holzgestell, auf die man Heu oder Klee auf dem Feld zum Trocknen aufschlichtete. Im Falle eines zwischenzeitlichen Regens wurde nur die äußere Schicht nass.
hg - hiergerichtlich
Hiata - Hüter, z.B. Weingartenhüter
Hiatabam - eine Stange mit dem Wipfel eines Waldbaumes sowie eine an einer Schnur befestigte Kugeldistel zur Abwehr böser Geister. Der Baum wurde vor der Zeit des Reifwerdens der Weintrauben aufgestellt, als Zeichen, dass hier Weingartenhüter die Ernte vor Dieben schützen.
Hiatastern - er wurde während der Hütezeit um die Weinlese vor der Hüter-Hüte oder an beiden Eingangsseiten der Kellergasse aufgestellt. Es handelte sich dabei um eine Scheibe oder einen Metallring, an dem Sterne und andere Motive reihum angebracht waren.
Hochgericht
1. Gericht, das Todes- und schwere Leibesstrafen verhängen konnte.
2. Hinrichtungsstätte
Hofstätten - kleine Häuser mit wenig oder keinen Hausgründen.
Hohe Jagd - sie war den Herrschaften vorbehalten (Hirsche, Rehe, Wildschweine). Reisgejaid – niedere Jagd
Hoida - Halter, Viehhirt
Holden
Die Menschen, die in der „Huld“ der Herrschaft stehen. Den Herrn und seine Holden bindet ein doppelseitiges Treueverhältnis. Der Herr verspricht und schuldet seinen Holden Schutz und Schirm und jeder Holde seinem Herrn „Rat und Hilfe“. „Rat“ ist die Grundgesinnung des Holden, des Herrn Nutzen herbeizuführen. Die „Hilfe“ als praktische Auswirkung dieser Gesinnung besteht in „Steuer, Robot und Reise“.
Quelle: Heimatkalender des Bezirkes Tulln, 1960, Dr. Max Wellner, die Weistümer
Holschuld - der Grundbesitzer hatte seine Schulden in den Dörfern abzuholen oder abholen zu lassen.
Hornung - Februar
Hotter - Feldgrenze, Besitzgrenze, Grenzstein
Hube, Hufe - früherer Begriff für Lehen
Hufe - ein altes Flächenmaß, das in verschiedenen Gegenden unterschiedliche Größe aufweist (zwischen 7,5 und 20 ha).
Hufschlag - Treppelweg
Hüttenlehm - Reste von Lehmbewurf an Häusern, der sich durch Brand verziegelte und somit erhalten blieb.
Hüttenrauch, Hütterich, Hüttrach - Arsenik oder Arsentrioxid. Dieses Mittel wurde zum Vertilgen von Mäusen und Ratten verwendet und von Umgehern angeboten. Laut dem Handbuch für Ortsrichter aus dem Jahr 1840 hatte man solche Hausierer samt ihren Waren umgehend bei der Ortsobrigkeit abzuliefern.
Hutweiden - ursprünglich Weiden, wo das Vieh von einem Hirten (Hüter) geweidet wurden, später minderwertige Weiden.
Inundations- oder Überschwemmungsgebiete - Flächen, die bei Hochwässern überflutet sein können. Es wird dabei die Fläche angenommen, die bei einem hundert-jährigen Hochwasser überschwemmt sein kann. Bei normalen Wasserverhältnissen dienen diese Gründe als Grünland, für die Forstwirtschaft oder für Erholungs- und Sportzwecke. Eine Bebauung in Gegenden mit hohem Siedlungsdruck ist aber nicht immer zu verhindern.
Ingedenkbuch - Pfarrchronik
Inmassen - In Anbetracht
Inteé - Abkürzung für Interessen, Zinsen
Inventur - Nach Ableben eines Untertanen wurde von der Herrschaft eine Inventur durchgeführt. Diese Unterlagen, die für Niederösterreich im Landesarchiv St. Pölten aufliegen, bieten uns heute interessante Einblicke in die Vermögensverhältnisse früherer Zeiten.
Iritag - Dienstag
Joch - Ackermaß, Flächenmaß
1 Joch = 1600 Quadratklafter = 5774 m2
Josephinische Landesaufnahme
Diese Landesaufnahme ist das erste umfassende Landkartenprojekt im Herrschaftsbereich der Habsburgermonarchie zwischen 1760 und 1780, es handelt sich um eine Kriegskarte. Sie ist nach Kaiser Joseph II. benannt und wird im Kriegsarchiv in Wien aufbewahrt.
Juchartpfennig - Ablösung der Handrotob in Geldwert
Juchten - ein auf bestimmte Art gegerbtes Leder aus der Haut von Kälbern oder Rindern. Es ist sehr fest, dicht und geschmeidig und wird mit Birkenteeröl eingerieben, deshalb riecht es stark. Es wurde ursprünglich in Russland angefertigt, kam seit dem 18. Jahrhundert aber auch in den deutschsprachigen Raum, wo es als Obermaterial von Stiefeln und Schuhen, aber auch für Dekorationswaren, Bucheinbände und für Geldbörsen benutzt wurde. Auch heute noch findet Juchtenleder Verwendung, z. B. bei der Herstellung von Schuhen und Uhrarmbändern.
Justitiär - ein beamteter oder angestellter Rechtsberater.
Kachlet - Untiefe in Flüssen mit herausragenden Felsen.
Kalupner, Kalüppner - Kleinsthäusler, eine Kalupp‘n wurde als kleines, heruntergekommenes Haus bezeichnet.
Kameralamt - Dienststelle zur Einhebung der landesfürstlichen Steuern.
Kammertuch – feinere Baumwolle
Kapaun - kastrierter, gemästeter Hahn
Kasematten – ein vor Artilleriebeschuss geschütztes, unterirdisches Gewölbe im Festungsbau.
Kasten
1. Schüttkasten, Stadel
2. Zehentstadel, wo die Zehenteinnahmen gelagert wurden
Kastenamt - Verwaltung eines landesfürstlichen Gutes, für unsere Gegend war das Kastenamt Stein zuständig.
Kehlheimer -der Bauart nach eine Zille, war das größte Ruderschiff auf Donau und Inn hatte seinen Namen von der bayerischen Stadt Kehlheim, einem der Hauptstandorte für dessen Bau. Sie waren die einzigen Schiffe in der Naufahrt, beim Gegenzug wurden sie mit lohnender Ladung wie Wein, Salz, u.a. stromaufwärts gezogen.
Quelle: MEIßINGER, Die historische Donauschiffahrt, Melk 1975
Keuschler - Kleinhäusler, Besitzer einer Keusche, eines kleinen Hauses
Kiel - Zwiebel des Safrankrokus
Kienruß - Ruß aus Harz oder harzreichem Holz, verwendet zum Färben, für Druckerschwärze, Tusche oder Schuhwichse. Als Vorprodukt verarbeiteten die Teerschweler in Meilern harzreiche Nadelhölzer.
Kindsbettwein - Taufschmaus
Kira, Kirta -Kirtag, Kirchweih
Kirchenzier - Gegenstände zum Schmuck/zur Ausstattung von Kirchen bzw. der am Gottesdienst beteiligten.
Klafter - Längen-, Flächen- und Raummaß
Die Länge war regional sehr verschieden (1,70 – 2,10 m), 1588 eingeführt.
Längenmaß bis zur Einführung des metrischen Maßes 1871.
Bezeichnung 1°
1 Klafter = 6 Fuß (Schuh) zu je 12 Zoll = 1,894 m
Der Klafter war im Vermessungs-und Bauwesen üblich, nicht aber im Textilwesen.
1 Quadratklafter = 36 Quadratfuß = 3,39 m2
Klapphorn – ein altes Blechblasinstrument
Kleehübel - Holzgestell, auf die man Klee auf dem Feld zum Trocknen aufschlichtete. Im Falle eines zwischenzeitlichen Regens wurde nur die äußere Schicht nass.
Kleiner Zehent - er bezog sich auf die Futterpflanzen, Gewürze und Obst.
Knoppern - Galläpfel, z. B. an grünen Eichelkelchen, die durch den Einstich der Eichengallwespe entstehen.
Kolke - sehr tiefe Stellen im Wasserlauf, hervorgerufen durch einen Abtrag der Sohle, z. B. beim Zusammenfluss nach Inseln.
Köllnische Erde - schwarze Erde, die meist zur Herstellung von Farben verwendet wurde, sie enthält Anteile von Torf.
Kontor - Handelshof oder Kaufmannsviertel.
Kongrua - Einkommen des Pfarrers oder Kaplans aus dem Religionsfonds.
Konkurrenz - Verband zur Finanzierung von Infrastruktur
Konskriptionsnummer → Conscriptionsummer
Kopfholz - stammt von einer Weide, deren Stamm als Jungbaum auf einer Höhe von etwa 1 bis 3 Metern eingekürzt wurde und deren Zweige in der Folge regelmäßig beschnitten werden.
Korn - ist "Korn" heute ein Sammelbegriff für Getreide im Allgemeinen, war früher damit nur der Roggen gemeint.
Körnerboden - herrschaftlicher Zehenthof, Vorläufer der Lagerhäuser
Kornmaß - das Getreide wurde früher nicht gewogen, sondern mit dem Metzen gemessen.
Kotzen - grobe Decke, grobes Tuch.
kr - Abkürzung für Kreuzer
Kragstein - vorspringender, als Träger verwendeter Stein.
Krämerei - Stückweise, im Einzelhandel verkaufte Waren unterschiedlicher Art.
Kranich - ein Vorrichtung zum Heben von Gegenständen. Aus diesem Wort wurde dann unser Kran.
Krapp - Farbstoff, der aus den Wurzeln der Färberröte gewonnen wird. Wurde manchmal auch in der Wagramer Gegend in Aufstellungen über die angebauten Früchte angeführt.
Kreidenfeuer, Kreudenfeuer - Alarmzeichen bei Feindesgefahr an hoch gelegenen Stellen. Für jedes Landesviertel waren Örtlichkeiten dafür bestimmt.
Siehe unter: Instruction über die Bewachung der Donauufer in:
Kreisamt
Ein Kreis war eine Verwaltungseinheit der Habsburgermonarchie zwischen 1748 und 1867.
Kreise im Erzherzogtum Österreich unter der Enns waren:
Stadt Wien
Kreis Ober dem Manhartsberg
Kreis Ober dem Wienerwald
Kreis Unter dem Manhartsberg
Kreis Unter dem Wienerwald
Stadt Waidhofen an der Ybbs
Stadt Wiener Neustadt
Kreul - Gabel mit umgebogenen Zinken, vor allem zum Mist aus der Mistgrube ziehen.
Kubel - 5 Metzen
Kubikklafter - Raummaß für Brennholz, ca. 6,30 m3
Küchendienst - Blutzehent, Abgabe von Hühnern und tierischen Produkten.
Kufe - Salzmaß
1 Kufe = 145 bis 150 Pfund
Küfel, Küffel - Salzmaß
1 Küfel = 12,5 Pfund = 7 kg
Kummet - Pferdegeschirr
Kumpf - Behälter zur Aufnahme des Wetzsteines für die Sense oder Sichel. Er war aus Holz oder Horn.
Kupferwasser - siehe Vitriol
Kuruzzen - Anhänger Emerich Tökölys und Franz II. Rákòczys, räuberische unzufriedene ungarische Bauern und Soldaten, die ihre Plünderungen vor allem gegen Niederösterreich richteten (1683 – 1711). Heute noch im Schimpfwort „kruzitürken“ für „Kuruzzen und Türken“ verwendet
Laim, Laimgrube
Laim - Lehm. Lehm wurde vor allem zur Herstellung von Ziegeln gebraucht. Die Bezeichnung Laimgrube war oft eine Riedbezeichnung, in der ein Ziegelofen stand.
Lade - eine versperrbare Truhe, in der das Vermögen und die Dokumente einer Gemeinde oder Zunft aufbewahrt wurden.
Lagl - kleines Holzgefäß zum Transportieren von Wein.
Lahn - zeitweise trockener Wasserlauf
Landgericht - →Blutbann
Landtafel
1) Aufzeichnungen von Rechtsgeschäften des Adels, 1321 für Böhmen und 1348 für Mähren eingerichtet;
2) Beurkundung von landrechtlichen Urteilssprüchen, Statuten und Landtagsbeschlüssen. In den österreichischen Ländern wurden Zusammenstellungen anerkannter Privilegien eines Landes und das Verzeichnis des adeligen Grundbesitzes Landtafel genannt. Diese wurden nach 1848 neben den Grundbüchern in den Ländern Niederösterreich und Oberösterreich weitergeführt. Durch das Grundbuchumstellungsgesetz vom 27. 11. 1980 (Bundesgesetzblatt Nummer 550/1980) wurden die Landtafeln in das allgemeine Grundbuch übergeführt und 1986 auf EDV umgestellt.
Quelle: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.l/l165000.htm 21.12.2012
Landungsflössel - kleines Floss, das am Ufer festgemacht war, an dem Boote festgemacht werden konnten.
Laudemium - Abgabe, die bei Besitzwechsel eines Lehens an den Grundherrn zu zahlen war.
Latus - Seite, Seitenbetrag, Übertrag
lb - libra, Abkürzung für Pfund
Leber, Lewer - Grenzbezeichnung, Vermarkung
Lewer war die mhd. Wort für Grabhügel, später auch Grenzhügel. Die Gemeindegrenzhügel wurden alljährlich am Markustag durch einen frischen Erdauswurf in Erinnerung gebracht. Durch die Kommassierung ab Ende des 19. Jh. kam diese alte Sitte ab, da die Leber durch Grenzsteine ersetzt wurden.
Leeberg - Hügelberge; urgeschichtliche Grabhügel,
Leibgedinge
Die Verpflichtung, Naturalleistungen wie Wohnung, Nahrungsmittel, Hege und Pflege gegenüber einer Person bis zu deren Ableben zu erbringen, die meist bei Hofübergaben in der Landwirtschaft zwischen Übergeber und Übernehmer vereinbart wird.
Leilachen - Leintücher
Lein, Linum - Flachs
Leinöl - Öl aus Leinsamen. Verwendet für Öllampen, zur Herstellung von Farben oder als Nahrungsmittel.
Leinwand - 1 Stück Leinwand umfasste 30 Ellen zu 78 cm
Leiten - Acker an einem Berghang
Lehen - Bauerngut bestimmter Größe, das vom Grundherrn vergeben wurde.
Lehner – Halb-, Viertel- und Achtellehner
Die Herrschaften teilten ihre Gründe zu gleichen Teilen auf die Bauern eines Dorfes auf, die Größe dieser Landwirtschaften war örtlich verschieden. In unserer Gegend waren es zwischen 15 und 20 ha (Quelle: Heimatbuch von Neuaigen). Durch Erbteilung oder Teilung bei Heiraten kam es im Laufe der Zeit zu den erwähnten Halb-, Viertel- und Achtellehen.
Leibeigenschaft
Nach der spätrömischen Sklaverei und den „servi casati“ der Karolinger und Ottonen entstand die Leibeigenschaft im Hochmittelalter (ca. 1050 bis 1350). Die Leibeigenschaft ist ein sehr komplexes Thema mit vielen Variationen je nach Gegend und Grundherr „nach altem Herkommen“ verschieden. Der Grundbesitzer hat seinen Grund und Boden in der Regel mit allen darauf lebenden Menschen (Bauern und deren Gesinde) besessen. In der Raffelstettner Zollordnung aus den Jahren 902 - 906 ist noch dezitiert von Sklavenhandel auf der Donau die Rede. Von der Sklaverei unterschied sich die Leibeigenschaft insofern, daß der Leibeigene keine handelsfähige Ware war.
Leibgedinge - diese vom Grundherrn verliehenen Güter fielen nach dem Tod des Lehensnehmers an den Grundherrn zurück – im Gegensatz zu den Erbzinsgütern.
Leprosorium - Siechenhaus, meist isoliert gelegen für Leprakranke
Lerchenfang - das Fangen von Lerchen, Finken, Meisen und anderen kleinen Vögeln gehörte zur niederen Jagd (→ Reisgejaid).
Letten - durch Hochwasser angeschwemmter Schlamm.
Leuthäuser - Gasthäuser
Lewer → Leber
l.f. - landesfürstlich
lichtdrapp - sandfarben
Lichtmesstag - dieser Tag war stark mit dem bäuerlichen Brauchtum verbunden.
Lichtschneuzen - (auch Dochtscheren, Lichtscheren, Dochtzangen, Lichtputzer genannt) sie dienten die zum reinigen (Nase putzen) des Kerzendochtes.
Licitando zu verkaufen -etwas wird versteigert
Linie - 2,19 mm
Linzer Elle - 764 mm, Maß für Leinen, Wolle und Seide
Lisene - Pilasterartiger Streifen ohne Kapitell, zumeist an Außenseiten von Gebäuden zur Unterteilung größerer Mauerflächen.
Load - Fuhrfass zur Aufnahme der Maische in der Weinlesezeit, auch Fass für die Spitzbrühe zum Weingartenspritzen.
Los - ein Los Holz beim Verkauf umfasste früher lt. Prof. Otto Schilder (s.u.) ungefähr 1 m3 Brennholz.
Brennholz in der Au wird auch heute noch als einzelne „Lose“ versteigert, die vorher von den Verantwortlichen angezeichnet wurden.
Loth
Ca. 17,5 g
1 Loth = 4 Quentchen
L.S.
1. lectori salutem - Der Leser sei gegrüßt - eine Formel in Briefen
2. loco sigili, Stelle des Siegels
Luada - Mischung aus G’hack (klein geschnittenes Stroh und trockener Futterweizen) und geschnitzelten Futterrüben zum Füttern des Rindviehs.
M - Abkürzung für Michaelidienst (29.9.)
Mäander - Gewässer mit vielen Flussschlingen, benannt nach einem Fluss mit vielen Windungen in der heutigen Türkei.
Madripast - bedruckte Musselinstoff
Mahlgang → Gang
Maiß
1. Waldstück, das zur Abholzung bestimmt ist
2. das junge Holz, das auf dem unter [1] beschriebenen Waldstück wächst; junger Wald
Manchester - Cordstoff, wurde zuerst in Manchester hergestellt
Mandl - 15 bis 16 Garben Getreide, die auf dem Feld nach dem Mähen zum Trocknen im Kreis aufgestellt wurden
Marchstein - Grenzstein
Maria-Theresien-Konzession → Siehe unter Radiziertes Gewerbe!
Mark
Marken als sicherheitspolitisch besonders wichtige Verwaltungsbezirke in gefährdeten Grenzregionen gewannen insbesondere im Fränkischen Reich wesentliche Bedeutung, als Kaiser Karl der Große um die Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert das System der Marken einführte, um die Grenzen des in zum Teil langen Kriegen erweiterten Reiches zu sichern. Das karolingische Markensystem wurde von den nachfolgenden Königen und Kaisern des Heiligen Römischen Reichs beibehalten und fortentwickelt.
Die Markgrafen hielten die Marken als ihnen vom König bzw. Kaiser direkt verliehene Lehen und hatten, im Vergleich zu anderen Grafen, besondere Befugnisse: sie konnten Befestigungen anordnen, erhielten eine größere Zahl an fränkischen Vasallen zur Unterstützung zugewiesen und konnten den Heerbann in ihrem Territorium selbst aufbieten. Mit der Konsolidierung des Reiches ab dem 12. Jahrhundert wurden die meisten der verbliebenen Markgrafschaften zu Reichsfürstentümern und die Markgrafen, wie die ihnen gleichgestellten Landgrafen, gehörten damit zu den höchsten weltlichen Würdenträgern des Reiches.Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mark_(Territorium)
Martinibrühe - (wechselnde Mengen von) Kupfervitriol und Alaun zur Spritzung gegen die Peronospora, falscher Mehltau im Weinbau.
Maß
40.Teil eines Eimers
1 Eimer = 0,56 hl = 1,415 l
Maßl, Massel
30 Hände voll = 1/16 Metzen (3,84 l)
Matriken - Pfarr- und Kirchenbücher. Die Führung wurde auf dem Konzil zu Trient (1545 – 1563) angeordnet. Es waren Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher zu führen, in Kirchberg ab 1632. Heute werden alle Personenstandsänderungen im Standesamt erfasst. In den katholischen Kirchenbüchern werden nur die für die Kirche relevanten Fälle eingetragen.
Medizinalpfund - Apothekergewicht - 420,045 g
Meierhof - der Wirtschaftsbetrieb, der von der Herrschaft selbst geführt wurde.
Metzen
Wiener Metzen = 61,5 l
Der Metzen war regional verschieden groß.
Er war unterteilt in Halb-, Viertel- und Achtelmetzen
Ministerialen - Gefolgsleute des Landesherrn, wie z.B. die Herren von Winkl zuerst der Babenberger und dann der Habsburger. Sie gingen im späteren Mittelalter als hoher Dienstadel im „Herrenstand“ auf.
Minuskel, Majuskel - Schriftarten im Mittelalter. Minuskel sind Kleinbuchstaben. Majuskel sind Großbuchstaben bzw. eine ausschließlich aus Großbuchstaben bestehende Schrift.
Minuendo Versteigerung – Versteigerung einer Arbeit an den Mindestbietenden
Misch - Tierfutter, das aus mindestens zwei Komponenten zusammengesetzt ist, z.B. Weizen, Gerste, Mais, Futterkalk.
Missive - Sendschreiben
Monstre-Ausflug - Monsterausflug, Ausflug mit vielen Teilnehmern
Moratorium - Todfallabgabe an den Grundherrn, 5 % des Wertes des erstellten Inventars.
Morgen - altes Flächenmaß, die Maße weichen regional voneinander ab
Mortuarium - Begräbnis
m/p - diese Abkürzung für das lateinische manu propria steht bei Unterschriften hinter dem Namen, wenn diese nicht eigenhändig erfolgt sind und ist mit unserem e.h. vergleichbar. Sie ist meist in Bruchform geschrieben.
Muff - ein röhrenförmiges Bekleidungsstück, in das die Hände von beiden Seiten hineingesteckt werden, um sie warm zu halten. In der Regel besteht er aus Pelz, seltener aus Stoff oder Strick.
Muhme - ältere weibliche Verwandte
Münzverruf
Der Landesfürst konnte nach Gutdünken die Gültigkeit der in Umlauf befindlichen Münzen aufheben und neue ausgeben. Die Bürger mussten diese zu einem schlechteren Kurs umtauschen. Durch die ständige Gefahr der Geldentwertung wollte niemand das Geld horten, es wurde viel investiert und das Handelsleben blühte auf. Zeitpunkt: Mittelalter
Quelle: Karl Walker, Geld in der Geschichte, Hamburg 2009
Muth
1 Muth = 30 Metzen zu 61,5 l (örtlich verschieden) = 1845 l.
Muttel - 4 – 5 Metzen
Mutterkorn - ein hoch toxischer Getreidepilz im Roggen, aber auch in anderen Getreidearten.
Mutzen - Schiffart. Eine kleinere Plättenart, der z.B. beim Heben von Ankern, und der Beförderung von Seilen Verwendung fand.
Nadlerware - Produkte eines Nadlers, also Näh- und Stecknadeln.
Nankinett - ein leichter, einfarbiger oder bedruckter Baumwollstoff in Leinwandbindung, der auch als Futterstoff Verwendung findet.
Niedere Jagd → Reisgejaid
Niederlagsrecht - eine eintreffende Ware zu Land oder zu Wasser durfte die Stadt nicht passieren, sondern musste „niedergelegt“ und zum Verkauf angeboten werden. Nur was keinen Käufer fand, konnte weitertransportiert werden.
Notdurft - dringender, unbedingter Bedarf
Notgeld - aufgrund des Mangels in Wechselgeld nach dem 1. Weltkrieg wurde von verschiedenen Städten und Gemeinden eigenes Wechselgeld gedruckt, das nur dort gültig war.
Nürnberger Waren – Spielzeug
oberschlächtig, unterschlächtig
Bei einem oberschlächtigen Wasserrad fließt das Wasser von oben auf das Rad, bei einem unterschlächtigen dreht sich das Rad mit seiner Unterseite im Wasser.
ödes Haus - Burgruine
Ohm - Tierfutter, kurzes Stroh, das beim Dreschen übrigbleibt
Ordinari hießen die seit 1670 regelmäßig verkehrenden Zillen, die den Frachten- und Personenbeförderungsdienst durchführten. Sie fuhren meist wöchentlich von Ulm oder Regensburg nach Wien. Bis zum Aufkommen der leistungsfähigeren Passagierschifffahrt mit Dampfschiffen war das Reisen zum Zweck des Vergnügens gänzlich unbekannt. Ortswechsel wurden nur in Fällen absoluter Notwendigkeit durchgeführt.
Quelle: FRAUENDIENST, Unsere Donau, Wien 1935, S.55. FRIEDL, Holzschiffbau in Österreich, Wien 2014
Ortsobrigkeit - Polizeigewalt der Grundherrschaft und das Recht zur Beaufsichtigung der untertänigen Gemeinden.
Outremer - jenseits des Meeres, mittelalterl. Bezeichnung für die vier Kreuzfahrerstaaten im Heilgen Land.
p. - pro, für
Palas - Wohngebäude einer Burg
Panfall → Pönfall
Paramente - Textilien für den Gebrauch bei Gottesdiensten
Paraphernalgut - das persönliche Eigentum der Braut, welches neben der Mitgift von der Braut in die Ehe eingebracht wurde. Nach der Eheschließung gingen die Paraphernalien in die Verwaltung des Ehemannes über, aber nicht in dessen Eigentum. Sie wurden auch nicht gemeinschaftliches Eigentum, sondern blieben Eigentum der Ehefrau. Im Falle einer Scheidung musste dieses Vermögen der Frau übergeben werden, um ihren Unterhalt zu sichern.
Patent - landesfürstliche Gesetze und Verordnungen
Patental-Invaliden - Invaliden, die nicht in einem Invalidenhaus versorgt werden, sondern die einen Patentgehalt beziehen.
Patrimonium - Privatvermögen des Herrschers (im Gegensatz zum Staatsvermögen) / väterliches Erbgut
Patronat - das Kirchenpatronat ist die Schirmherrschaft des Grundherrn über eine Kirche, die auf seinem Gebiet liegt. In Kirchberg war (und ist) das die Familie Salomon vom Gut Oberstockstall.
Peisch - beim Baumfällen zu Bündeln gebundenes Reisig.
Pern - an einem Stiel befestigtes Fischernetz.
Petschaft
Ein Petschaft ist ein Stempel aus einem harten Material, der geeignet ist, ein Siegel in eine Siegelmasse (Siegellack usw.) einzudrücken. Ein solches herzustellen, oblag früher einem eigenen Beruf, dem Petschierer. Das Petschaft ist dabei von üblichen (Siegel-)Stempeln für Papier zu unterscheiden, die das Siegel auf einer gummiartigen Fläche tragen, die über ein Stempelkissen mit Farbe benetzt wird. Anschließend wird solch ein Stempel auf das Papier gedrückt und hinterlässt dort ein Abbild des Siegels.Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Petschaft
Pfand - Geldstrafe
Pfiff - Halbes Seidel = 0,18 l
Pfinster, Pfinsta, Pfinstag - Donnerstag
Pfarrzwang
Unter Pfarrzwang (bannus parochialis) versteht man die dem Kirchengemeindemitglied auferlegte Pflicht, bestimmte Seelsorge- und Amtshandlungen nur innerhalb der eigenen Pfarr- oder Kirchengemeinde vornehmen zu lassen.
Der Pfarrzwang entwickelte sich aus den Bedürfnissen nach einer geregelten Ausübung der Seelsorge und dem Schutz des Amtseinkommens des Pfarrers. Bestimmte Amtshandlungen (wie Taufe, Eheschließung, Begräbnis) waren dem Pfarrer vorbehalten, der aus den dafür zu entrichtenden Stolgebühren sein Einkommen bezog. Auf dem Vierten Laterankonzil wurde der Pfarrzwang kirchenrechtlich festgeschrieben. Danach musste jeder Gläubige wenigstens einmal im Jahr bei seinem eigenen Pfarrer die Beichte ablegen und die Kommunion empfangen. Außerdem war er angehalten, den Sonntagsgottesdienst in der eigenen Pfarrei zu besuchen.
Im Kodex des kanonischen Rechtes von 1917 wurde der Pfarrzwang für die feierliche Spendung der Taufe, der Letzten Ölung sowie für die Verkündigung des Weihe- und Eheaufgebots, den Brautsegen, die Beerdigung, die Segnung der Häuser und des Taufwassers noch festgeschrieben (can. 462 CIC/1917). Der CIC von 1983 sieht keinen Pfarrzwang mehr vor, betont jedoch die Regel, dass die Taufe, die Eheschließung und die Begräbnisse in der eigenen Pfarrkirche erfolgen soll.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrzwang
Pfund, lb
Wiener Pfund = 56 dkg
1 Pfund = 32 Loth
Pfundleder, Pfundhäute - Starkes Sohlenleder
Plachenknechte hatten bei einer herrschaftlichen Jagd grobe Planen (Plachen) zur Umgrenzung der einzelnen Teile des Jagdgebiets aufzurichten.
Plätten waren sehr flache, günstig gebaute Zillen. Sie wurden nur für die Talfahrt verwendet und am Zielort vom sogenannten Plättenschinder zerschlagen. Das Holz verwendete man weiter oder es diente als Brennholz. Zusätzliche Bezeichnungen leiten sich von der Bauart, dem Verwendungszweck oder dem Herkunftsort ab, wie z.B. Holzplätten, Viehplätten, Kalkplätten. Beim Gegenzug brauchte man Roßplätten, Seilplätten, Futterplätten und Steuerplätten.
Plutzer - Bauchiger Krug mit Henkel und Ausgussschnabel zum Ausschenken von Wein.
Pohl - Pollmehl, Mehlsorte zwischen dem feinen und gröberen Mehl.
Point - eingezäuntes oder abgesondertes Grundstück hinter dem Haus oder auch weiter weg zum Halten von Haustieren, die nicht auf die Weide getrieben wurden.
Polder → Inundations- oder Überschwemmungsgebiete
Poller (Reitstecken, Reitstock)
Ein 50 bis 60 cm im Durchmesser, 2 m tief eingegrabener Baumstamm, der ungefähr 1 m lang aus dem Boden herausstand und zum Befestigen des
Seiles beim Anlanden der Schiffe am Ufer diente. Reitstecken hießen sie früher, weil das Reitseil daran befestigt wurde. Für das Anlegen verlangten die Gemeinden das Haftgeld. Ursprünglich waren sie aus Akazienholz. Heute bestehen sie aus einem mit Beton gefüllten Stahlrohr.
Vor der Motorisierung der Schifffahrt dienten sie auch dazu, stromabwärts fahrende Schiffe abzubremsen: Zuerst wurde eine so genannte Schleifkette mit einem Gewicht von bis zu 500 kg ins Wasser geworfen und so das Schiff zum Ufer gelenkt.
Quelle: Ernst Neweklowsky, Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau, Bd. 1 Linz 1952, S. 281.
polychromiert - bunt bemalt
Pönfall - Strafgeld
Postmeile - 4000 Klafter oder 7,58 km
Pottasche - Kaliumcarbonat, Pott steht für Topf, da die Herstellung früher in Töpfen erfolgte. Pottasche erhält man durch Auslaugen von Pflanzenasche chemisch unbehandelter Pflanzen mit reinem Wasser. Sie wurde und wird als Backtriebmittel für Lebkuchen und zur Herstellung von Seife verwendet.
Pranger - Schandsäule, Bußkreuz, bis zur Zeit Kaiser Josephs II. in Gebrauch.
Präses – Geistlicher, besonders als Vorstand eines kirchlichen Vereins
Prein - Hirse - mit der „Prein“ fütterte man früher die Küken.
Presbyterium - Altarraum
Prisil, Prisilholz, Brasilholz - Caesalpinia echinata gehört zur Gattung der Hülsenfrüchtler. Die bedrohte Art ist in der Küstenebene Brasiliens beheimatet. Sie war, bis der Farbstoff synthetisch hergestellt werden konnte, eine wichtige Färberpflanze.
Prodigalität - Verschwendungssucht
proscribieren - ächten, bannen, verstoßen (nach der Gegenreformation)
p.t. - pleno titulo bei der Ansprache von Personen mit unbekanntem Titel die Nennung des Titels ersetzend.
Pupillus - Waise, Mündel
Quentchen, Quint - ¼ Lot = 4,37 g
Radiziertes Gewerbe (auch Maria-Theresien-Konzession genannt) - konnten wie Sachen verkauft, verschenkt, verpfändet und vererbt werden. Die Vergabe von Gewerbeberechtigungen zählte zu den Aufgaben der Grundherrschaft und trug zu deren Einnahmen bei.
Raisgejaid, niedere Jagd
Die Jagd auf Füchse, Hasen, Marder, Enten, Rebhühner
Raittung - Rechnung
Rantionieren – eine Rantion erbringen – freikaufen bzw. Lösegeld aufbringen.
Rapier - im 16. und 17. Jh. das Schwert des Adels. Es hatte eine gegenüber dem Langschwert eine schlanke, relativ lange und zweischneidige Klinge mit kräftiger Spitze. Der Griff verfügte über eine Parierstange und zusätzlich einen Korb zum Schutz der Hand.
Rappular - Vormerkbuch, in das Amtspersonen täglich Einnahmen und Ausgaben eintrugen.
Rauckuchl - Küche bevor der Sparherd aufkam. Es wurde über offenem Feuer gekocht, daher war die Küche schwarz vom Russ.
→ Sparherd
Rauchwerk – Pelze, Tierfelle
refuscitieren - auferwecken, erwecken, erneuern (Kirche)
Regesten - chronologisch geordnete Urkundenverzeichnisse mit kurzer Angabe des Inhaltes der Urkunden und des Ortes, wo sie aufgewahrt werden oder des Schriftwerkes, in dem sie abgedruckt wurden.
Reicha - Schmaler Durchlass zwischen zwei Häusern.
Rein, Reindl - Kochgeschirr aus Metall
Reiter - Sieb
Renovation - bei der Grundbucheintragung war eine Gebühr fällig, die alle zehn Jahre „renoviert“ werden musste – also alle zehn Jahre neu zu bezahlen war.
Rentamt - auch Renterei oder Rentei, ist der Begriff, der seit dem späten Mittelalter für die Behörde der landesherrlichen oder kirchlichen Finanzverwaltung unter der Führung eines Rentmeisters oder Rentamtmanns stand. Später bezeichnete „Rentamt“ eine Behörde zur Verwaltung der grundherrschaftlichen Einnahmen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rentamt, 23.12.2012
Repartition - Zuweisung, Verteilung, Schadensverteilung
reisen - auf Kriegsfahrt gehen
resignieren - den Dienst aufgeben, z.B. Pfarrer, der in eine andere Pfarre geht.
Retentionsflächen → Inundations- oder Überschwemmungsgebiete
Reugeld - Geldsumme, die vereinbarungsgemäß beim Rücktritt von einem Vertrag zu zahlen ist.
reverendo – schrieb man vor Wörtern wie Kuh, Rind oder Schwein und war als Verzeihung vor solche unanständigen Wörter gedacht.
Richtstatt - Galgen
R.i.P. - Requiescat in pace – Ruhe in Frieden
Robot
Neben Geld- und Naturalabgaben war jeder Untertan, der ein behaustes Gut zu einer unfreien Lehensform erhielt auch zu Robot, d. h. zu unentgeltlichen Arbeitsleistungen für die Herrschaft verpflichtet. Die Untertanen mussten diese Arbeitsleistungen mit eigenen Werkzeugen und Geräten erbringen. Inhaber größerer Höfe mussten Zugrobot (Zugtiere mit Pflug, Egge etc.) oder Spanndienste ( Pferdegespanne mit zwei oder vier Zugtieren) leisten. Der Bauer musste in der Regel nicht selbst erscheinen, er konnte einen Vertreter (Sohn oder Knecht) schicken.
Es gab Arbeiten, die dem Grundherr zugute kamen, bzw Arbeiten für das Allgemeinwohl, wie etwa die Herstellung von Straßen, Brücken etc. Die Dauer der Robotleistung war von Herrschaft zu Herrschaft verschieden und war Gewohnheitsrecht. 12 Tage im Jahr scheinen eine weit verbreitete Norm gewesen zu sein.
Quelle: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Röte – Färberkrapp, die Wurzeln wurden zum Rotfärben verwendet. Anbaugebiet war Mitteleuropa, vor allem Schlesien.
Rumpelkammer - Abstellkammer, in die alles nicht benötigte und Alte gebracht wurde.
Rupfen - grobe Leinwand aus Werg (Gröbere Hanf- oder Flachsfasern), versponnen verwendet zur Herstellung grober Tuche oder von Seilen.
Rusten - Rüster, Ulme
Rustikalfassion - unter Maria Theresia. Darin sind die Grundstücke verzeichnet, die die Untertanen als Lehen erhielten, im Gegensatz zu den Dominikalgründen, die von der Herrschaft selbst verwaltet wurden.
ß - Abkürzung für Schilling
Saalbuch - Vorläufer des Grundbuches
Safranpredigt - in Neustift im Felde hieß die Predigt am Sebastianstage „Safranpredigt“, weil der Cooperator von Kirchberg am Wagram in früherer Zeit dafür mit 2 Loth Safran bedacht wurde.
Saliter, Salniter - Salpeter, ein Stickstoffdünger in der Landwirtschaft
salve venia (sv) - Verzeihen Sie, dass ich dieses Wort verwende…
Diese Redewendung wurde vor dem 18. Jahrhundert in Schriftstücken verwendet, wenn man ein unziemliches Wort verwenden musste, z. B. Schwein, Fuß.
Auch: Salveny, salveni, mit Salveny (mit Verlaub)
Satzbücher - in diesen wurde im 17. und 18. Jahrhundert zusätzlich zu den Grundbüchern von den Herrschaften die Verschuldung ihrer Untertanen aufgeschrieben.
Saurehm - Holzgestell, an dem das geschlachtete Schwein zum Ausweiden aufgehängt wird.
Schab - Schab Stroh = Bündel Stroh
Schaff
6 Metzen zu je 61,5 l
Getreidemaß
Schatz - Feldmaß
1 Schatz = 30 Rutenlängen
1 Rute = 3,72 m
Scheffel - Siehe Schaff
Schankhaus - Gasthaus
Schauer - Hagel
Scheidewasser - Salpetersäure - Da man mit damit Gold und Silber trennen kann, wurde sie früher Scheidewasser genannt.
Schilling - 30 Stück
Scheidl, Scheitl - Holzstück zum Heizen
Schermung - Schirmung, beschützen, bevogten
Scheuer - Stadel, Scheune
Schlankeltage - um Maria Lichtmess
Schlüsselamt - das Maut- und Zollamt von Krems in der Schlüsselamtsgasse
Schmer - Fett aus der Bauchhöhle von Tieren, v.a. Schweinen. Verwendet zum Schmieren.
Schneiderware - Kleidungsstücke
Schnitthahn - Festmahl nach Vollendung des Getreideschnittes
Schnurmacherware - Schnüre, Borten
Schocher – mehrere Holzstämme, die aus einer Basis herauswachsen
Schritt - 0,75 m
Schubmensch – armes Mädchen, da von irgendwo abgeschoben worden war, auch als Schubmann, Schubweib.
Schuh
Regional unterschiedliche lang
= Fuß = 12 Zoll = 155 Linien = 31,6 cm
Schüttkasten - ein Gebäude aus Ziegeln oder Holz, das zur Aufnahme des Kornes diente. Er war meist etwas erhöht angelegt, um Feuchtigkeit abzuhalten.
schweres Wasser - starke Strömung
Schwertleite - Feier, bei der ein Knappe zum Ritter geschlagen wird.
s.d. - sine dato, ohne Datum
Seccomalerei - eine Wandmalerei, die im Gegensatz zum Fresko nicht auf den frischen, noch feuchten Kalkputz, sondern auf das schon trockene, gestrichene Mauerwerk aufgebracht wird.
Sechter - Melkkübel
Secundiz - 50-jähriges Priesterjubiläum
Seelenamt - Stiftungsmesse. An einem bestimmten Tag sollte für einen Verstorbenen für immerwährende Zeiten eine Seelenmesse abgehalten werden. Darüber wurde eine Urkunde ausgestellt. Zur Bezahlung wurden die Zinsen von Anleihen oder der Pacht von Grundstücken herangezogen.
Seelenbeschreibung - Volkszählung
Seelgerät - ein Vorrat an guten Taten für die Seele im Jenseits, z. B. Stiftungen und Spenden,→ Seelenamt
Seilerware - Fäden, Schnüre, Stricke
Seidl
¼ Achtering = 0,354 l
Sever-Ehe - Dispensehe
Für Katholikinnen und Katholiken sah die zivile Ehegerichtsbarkeit vor 1938 keine Form der Ehescheidung vor, die eine Wiederverheiratung möglich gemacht hätte. Das Eheband wurde einzig durch den Tod eines Ehepartners gelöst. In seiner Funktion als Landeshauptmann von Niederösterreich erließ Albert Sever eine Verordnung, die es aufgrund des "Dispenses" des Landeshauptmanns geschiedenen Katholikinnen und Katholiken ermöglichte, eine neue Ehe einzugehen. Diese sogenannten "Sever-Ehen" blieben, da sich der Verfassungsgerichtshof und der Oberste Gerichtshof in der Sache nicht einigen konnten, bestehen. Durch diese Regelung wurden tausende "wilde" Ehen legalisiert.
(https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Eheschlie%C3%9Fungen)
Siebnerin
Schiffsform. Siebnerinnen wurden vor allem zum Transport von Bruchsteinen für die Donauregulierung verwendet. Die Bezeichnung stammt von der Anzahl der Bodenhölzer. Es gab daneben auch Fünferinnen, Sechserinnen, Achterinnen und Zehnerinnen.
Simperl - aus Stroh geflochtene Schüssel in die der Brotteig zum Aufgehen gelegt wurde.
skarpieren - einen gerodeten Berg, Flussufer o.ä. in Absätze oder Terrassen einteilen (böschen, abschrägen).
Slipanlage - eine Schräge, auf der Boote vom Land in das Wasser gelassen werden können.
Solides Haus - Haus aus Steinen und Ziegeln anstatt aus Holz.
sothanne - diese
Sowjetehe - bei dieser früher in der Sowjetunion praktizierten Ehe gaben sich nur die Eheleute gegeseitig das Eheversprechen und die Ehe konnte ohne Probleme wieder gelöst werden.
Spann - altes Längenmaß, ca 20 - 25 cm.
Spanndienst - Zugrobot, der Untertan musste beim Grundeigentümer mit seinem Fuhrwerk Arbeit leisten.
Sparherd - Herd, bei dem das Feuer nicht wie vorher offen brannte, sondern im Feuerraum eingeschlossen war. Man sparte dabei an Brennmaterial und der Raum verrußte nicht mehr.
Spenadelgeld - ein im Heiratsvertrag festgelegter Geldbetrag, welcher der Ehefrau für ihre Privatauslagen zur Verfügung stand.
Steinwurf - Aufschichtung großer loser Steine zur Befestigung des Ufers als Schutz vor Auswaschung.
Stibich, Stubich
Maß für Holzkohle
1Stibich = 2 Wiener Metzen
Stock - Gefängnis
Stock → Fuder
stocken - ausholzen; in den Ortsnamen von Ober-, Mitter- und Unterstockstall enthalten. Hier dürfte Wald zur Anlage der Dörfer abgeholzt worden sein.
Stola - Gebühren bzw. Vergütungen für den Priester für kirchliche Feiern wie Taufe, Trauung und Begräbnisfeier. Das Wort leitet sich davon ab, dass der Pfarrer bei der Feier von Sakramenten eine Stola umlegt. Von den Stolgebühren ausgenommen sind die Feier der heiligen Messe, die Spendung des Bußsakramentes und der Krankensalbung.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Stolgeb%C3%BChren
Ster - Raummaß für Holz - 1 m2
Stör
Früher mussten Handwerksburschen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit auf Wanderschaft gehen und in anderen Betrieben Erfahrungen sammeln. Dies war seit dem Spätmittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung eine der Voraussetzungen zur Zulassung zur Meisterprüfung. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennen lernen sowie Lebenserfahrung sammeln.
Strich (Rekrutenmaß)
1Strich = 6 ½ mm
Strohmesser - Messer, Werkzeug um Stroh in kleine Stücke zu schneiden. Dieses Stroh wurde zur Streckung unter anderes Futter für die Rinder gemischt und wurde in unserer Gegend „G’Hack“, also „Gehacktes“ genannt.
Stromstrich - die Verbindungslinie der größten Oberflächengeschwindigkeit des Wasserlaufes, pendelt von einer Seite zur anderen. In der Längsrichtung wechseln Furte und Kolke miteinander ab, wodurch der Wasserlauf mehr oder weniger eine Kette von Becken bildet.
Stunde
1h = 4800‘ (Schritt) = 3,6 km
subarrendieren - pachten; etwas von jemandem pachten, der selbst Pächter ist.
Succubus - weiblicher Dämon, der im mittelalterlichen Volksglauben den Menschen sündhafte Träume brachte, oder sie gar des Nachts verführte.
Sumach – Der Gerber-Sumach oder Färberbaum ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Er wächst als Strauch oder kleinerer Baum und wird 3 bis 4 Meter hoch. Die Blätter dienten zum Gerben von Leder und als Haarfärbemittel. Mit der Rinde wurde Wolle gefärbt. Auch von den Früchten und Blättern wird ein Farbstoff gewonnen. Der Sumach wird in der asiatischen Küche auch als Gewürz verwendet.
(Quelle: Wikipedia)
Sutten - Bodenmulde
SVD - Societas Verbi Divini (Gesellschaft des Göttlichen Worts), Ordensabkürzung der Steyler Missionare, eines katholischen Missionsordens
Syndicatsstelle – Verwalterstelle
Taffeth - Taft, glänzender Stoff
Taglia - Kopfgeld, Belohnung
Tagwerk
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Landwirtschaft und bezeichnet jene Landfläche, die an einem Tag bestellt werden konnte, also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dabei legte man im Allgemeinen ein Ochsengespann zu Grunde, denn Pferde hatten in der Epoche der Grundherrschaft (etwa in der Zeit vom Frankenreich bis 1848) nur wenige der Bauern zur Verfügung. Während Äcker meist in Joch angegeben wurden, verwendete man für Wiesen gerne den Begriff Tagwerk.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tagewerk
Talud - Böschung bei einem Fluß
Tatz - Weinsteuer, in Kirchberg von der passauischen Herrschaft eingehoben.
Taupeln - Mit einem größeren Fischnetz an einem Stiel fischen.
Tenntreten
Die Tenne, also die Bodenfläche eines Stadels oder Schuppens, erfuhr eine besondere Behandlung, um dauerhaft befestigt zu werden. Lehm wurde mit Stier- oder Ochsenblut vermengt am Boden aufgebracht. Pferde mussten den Lehmteig mit ihren Hufen vertreten, sodann klopften Männer mit Brettern mit Stiel das ganze glatt.
Tenntreppeln - Nach der Befestigung der Tenne wurde zu Musik auf dem neu angelegten Boden getanzt.
Terzerol - eine kleine Vorderladerpistole. Es existieren ein- und doppelläufige Ausführungen. Als Zündmechanismus diente ab dem 17. Jahrhundert ein Steinschloss, welches im 19. Jahrhundert durch das zuverlässigere Perkussionsschloss ersetzt wurde.
(Quelle: Wikipedia)
Theriak - ein aus vielen Zutaten hergestelltes teures Arzneimittel, das oft auch Opium enthielt und im Mittelalter häufig Verwendung fand.
Thier, Tier - Hirschkuh
Topographie
Die Topografie ist jenes Teilgebiet der Kartografie bzw. Landesvermessung, das sich mit der detaillierten Vermessung, Darstellung und Beschreibung der Erdoberfläche und der mit ihr fest verbundenen natürlichen und künstlichen Objekten befasst. Die größte Bedeutung haben das Gelände (Relief), die Gewässer, Bodennutzung bzw. Bewuchs und die Bauwerke.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Topografie_(Kartografie)
Tornisoll, Tournesol - Der französische Name eines Farbstoffes, der aus dem Lackmuskraut hergestellt wird, er wurde als Fleckerl verkauft
Traid, Traydt - Getreide – Dieses wurde in den Abgabenberechnungen in „schweres und ringes Traydt“ eingeteilt. Das schwere waren Weizen und Korn (Roggen), leichtes Traydt waren Gerste und Hafer.
Trauner
Trauner waren Spitzplätten, sie wurden als 10er-, 12er-, 14er- und 16er-Trauner hergestellt. Die Bezeichnung bezog sich auf die Länge in Klaftern. Ihre Lebensdauer betrug vier bis fünf Jahre. Geführt wurden damit vor allem Salz und Holz. Sie hielten sich auf der Donau von allen Holzschiffen am längsten.
Quelle: FRIEDL, Holzschiffbau in Österreich, Wien 2014
Treideln
Um mit einer Zille über die Donau zu kommen, war es notwendig, entlang des Ufers, im sogenannten Totwasser, eine bestimmte Strecke stromaufwärts zu rudern oder zu treideln (ziehen), damit das Boot während des Übersetzens nicht zu weit abgetrieben wurde. Für eine punktgenaue Landung am anderen Ufer mussten Strömung, Wind und Ladung berücksichtigt werden.
Treidelpfad, Treppelweg → Hufschlag
Treyling, Tryling → Dreiling
Trination - dreimaliges Lesen der Messe an einem Tage durch denselben Priester
Triptyque - ein Zollausweis für die vorübergehende Einfuhr eines Automobils in ein bestimmtes Land.
(https://www.merriam-webster.com/dictionary/triptyque)
Trokar – Stichwerkzeug, um in den aufgeblähten Magen (Pansen) der Kuh zu stechen, den sie durch frischen Klee im Frühjahr, gärende Silage oder angefrorene Rüben bekommen hat. Mit dem Werkzeug stach der Viehhirt an einer bestimmten Stelle in den Magen, die Hülse verblieb einige Zeit stecken, um die Gase entweichen zu lassen.
Tuch - Gewebe aus Wollgarn (z.T. auch aus Leinen- oder Baumwollgarn).
Türkische Musik
Ursprünglich die Feldmusik der Janitscharen, die mit Schlaginstrumenten wie Schellenbaum, Trommeln, Becken, Tamtam und Triangel auch in der Militärmusik des Abendlandes Aufnahme fand. Sie war laut „Handbuch für Orts-Richter“ in der Fasten- und Adventszeit sowie an Sonn- und Feiertagen an öffentlichen Plätzen vormittags verboten.
Türkischer Weizen - Kukuruz
Tutor - Vormund
Überbrettlgesänge - Das 1901 von Ernst von Wolzogen in Berlin gegründete „Überbrettl“ war eines der ersten literarischen Kabaretts in Deutschland. Vergleichbare Etablissements gab es vorher bereits in Paris. Dort nutzten Künstler die Gelegenheit, sich gegenseitig ihre neuesten Stücke und Nummern vorzuführen, um zu prüfen, wie sie ankamen.
Überländäcker
„Parzellen, die nicht fest mit einem bestimmten Hof verbunden waren, bezeichnete man als Überländ. Sie lagen häufig am Rand der Dorfflur, was darauf hindeutet, dass sie durch Zusatzrodungen entstanden sind. Diese Gründe konnte ein Bauer zusätzlich zu seinen Hausgründen erwerben. Auch Angehörige der klein- und unterbäuerlichen Schichte konnten sich hierdurch ihre wirtschaftliche Lage verbessern, allerding kam dies nicht oft vor. Meist besaßen die Inhaber der größten Bauernhöfe auch die meisten Überländparzellen.“ Quelle: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Überschlag, Uiberschlag - Kostenvoranschlag
Überweinen – zu viel Wein trinken
Ulmer Schachtel - rin Bootstyp (Wiener Zille), der seit dem Mittelalter auf der Donau der Waren-, Passagier- und Truppenbeförderung diente. Er wurde lediglich für Fahrten stromabwärts verwendet.
Ungeld, Tatz - Schank- und Getränkesteuer
Unschlitt - Talg, Verwendung vor allem für Kerzen und Seifen.
Unterschlächtig, oberschlächtig - Bei einem unterschlächtigen Mühlrad dreht sich das Rad mit seiner Unterseite im Wasser, bei einem oberschlächtigen fließt das Wasser von oben auf das Rad.
Unterschleif - Unterschlupf, Unterschlagung
Unze - Apothekergewicht = 35,004 g
Urbar
Ein Urbar ist ein Verzeichnis über Besitzrechte einer Grundherrschaft und zu erbringende Leistungen ihrer Grunduntertanen (Grundholden). Es ist eine bedeutende Wirtschafts- und Rechtsquelle des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lehnswesens.
„Urbar nannte man ein Verzeichnis der Einkünfte und Rechte eines Feudalherrn, wobei das Urbar im engeren Sinn des Wortes einen Querschnitt für einen bestimmten Zeitpunkt bietet.“
Quelle: Helmut Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten, 1998
Auch für Gült- und Lagerbücher wird der Ausdruck verwendet. Je nach Region und Schriftträger sind für diese Verzeichnisse auch die Bezeichnungen Salbuch/Saalbuch, Berain, Heberegister, Erdbuch und (Zins)-Rödel oder Rodel geläufig.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Urbar_(Verzeichnis)
Urfahr, Überfahrt
Die Fahrt mit Zillen quer über einen Fluss. Urfahrer waren Personen, die gegen Entgelt Personen und Waren von einer Seite eines Flusses auf die andere beförderten. Das Recht der Urfahr, also das Recht zur Beförderung lag meist bei den Herrschaften.
USIA
Die USIA war in der sowjetischen Besatzungszone in Österreich von 1946 bis 1955 ein Verbund von mehr als 300 Unternehmen, die von der Sowjetunion als ehemaliges Eigentum des Deutschen Reiches beschlagnahmt worden waren. Die USIA wurde von sowjetischen Stellen geleitet und hatte sich nach den Vorgaben der sowjetischen Staatsführung zu richten. Die erwirtschafteten Gewinne kamen der Besatzungsmacht zugute.
Vadium
Sicherheitsleistung bei einer Versteigerung, die der Ersteher vor der Erteilung des Zuschlags als Sparbuch hinterlegen muss.
Verhau, Verhack
Dabei handelt es sich um ein sperriges Hindernis im Verteidigungsbau. Bereits im Altertum schützte man die Behausungen durch Barrieren aus oft stacheligen Sträuchern, die noch durch Stämme und Pfähle verstärkt wurden. Diese Methode wurde dann auch jahrhundertelang zur Verteidung von Wehranlagen (Burggräben) benützt.
Näheres siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Verhau
verlicitieren -(versteigern) z. B. einen Bau – wir würden heute sagen, der Bau wurde nach einer Ausschreibung an den kostengünstigsten Anbieter vergeben.
Verraitten - verrechnen
Verschollene Orte → Wüstungen
Versilberung - Verkauf
verziehen - Bei Hochzeiten wurde und wird allerlei Schabernack getrieben. Die Jugend des Dorfes denkt sich lustige Aufgaben für das Brautpaar aus, die oft einen Bezug zu deren Beruf oder Hobbies haben.
Veste - Burg
Vide! - Siehe!
Viertel - Weingartenmaß = 28,773 a
Vitriol – Kupferwasser
Kupferhaltiges Eisenvitriol, Verwendung in der Stofffärberei, zur Herstellung verschiedener Farbstoffe (z. B. Berliner Blau zur Schwarzfärbung von Leder), zur Herstellung von Tinte, zur Desinfektion, zur Holzimprägnierung, zur Konservierung von Tierhäuten, zur Beizung von Getreidesaat, zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten im Weinbau, zur Unkrautbekämpfung, zur Herstellung von Mineralfarben und organischen Farbstoffen und als Brechmittel.
Vizedomamt - Verwaltung des landesfürstlichen Eigentums.
Vogelfreier - Person, die aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurde - siehe Ächtung.
Vogelleim - Klebrige Substanz auf Basis von Leinöl, Misterln, Stechpalme oder Leim und salzsaurem Zink zum Fangen von Vögeln mittels Leimruten. Kleine Singvögel wurden beim um 1900 auch bei uns gegessen.
Vogtbarkeit, vogtbare Jahre - entspricht unserer Großjährigkeit
Vogtei
Eine geistliche Grundherrschaft konnte nicht im gleichen Umfang wie eine weltliche die ihr zukommende Schutzgewalt zu üben. Sie bedurfte dazu eines weltlichen Herrn, des Vogtes, der diese Aufgaben übernahm. Für seine Tätigkeit bezog der Vogt von seinen Vogtholden Abgaben und Leistungen. Die Vogtei begründete ein Herrschaftsrecht mit gegenseitiger Treueverpflichtung.
Vogtpfennig - Mitbewohner eines Hofes hatten kein dingliches Abhängigkeitsverhältnis zum Grundherren, da sie von ihm keinen Grund erhalten hatten. Sie mussten sich ihm aber anvogten und eine Abgabe, den Vogtpfennig, leisten
Vorlande
Vorderösterreich, Sammelname für die früheren Besitzungen der Habsburger westlich von Tirol und Bayern. Dieser Landesteil der Habsburgermonarchie liegt heute vor allem in der Schweiz, in Vorarlberg, im Elsass, um Belfort, im südlichen Baden-Württemberg und in Bayerisch-Schwaben.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vorder%C3%B6sterreich
Vürhaus - Vorhaus
V.U.M.B - Viertel unter dem Manhartsberg, ebenso V.O.M.B. (Viertel ober dem Manhartsberg), V.O.W.W. (Viertel ober dem Wienerwald), V.U.W.W. (Viertel unter dem Wienerwald)
Wachsstock - Ein Wachsstock stellte eine sehr dünne Kerze dar, der als kranzförmig oder rechteckig zusammengewickelte Meterware im Handel war und auf speziellen Wachsstockhaltern benutzt wurde. Da er aufgrund des recht unausgewogenen Docht-Wachs-Verhältnisses leicht rußte, war es sinnvoll, immer eine Dochtschere zur Hand zu haben.
Auch heute noch gibt es in Wallfahrtsorten diese Kerzen, oft mit einem Portrait des örtlichen Heiligen verziert. Sie dienen aber nur mehr als Wallfahrtserinnerung.
Vor allem im katholisch geprägten süddeutschen und österreichischen Raum gab es früher den Brauch, zu Mariä Lichtmess (2. Februar) der Braut, den Töchtern und auch den weiblichen Dienstmägden Wachsstöcke zu schenken. Diese Lichtmess-Wachsstöcke wurden, da es damals noch kein elektrisches Licht gab, in der dunklen Jahreszeit zur Morgen- und Abendandacht in die Kirche mitgenommen und dort angezündet, um im Gesangbuch lesen zu können.
Als Ausgangsmaterial für Wachsstöcke dient neben Wachs auch Paraffin oder eine Mischung aus Wachs, Talg, Fichtenharz und Terpentin.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Wachsstock)
Wadt - Großes, aus zwei Wänden und einem Sack in der Mitte bestehendes Zugnetz.
Waid, Färberwaid
Aus den Blättern der Pflanze wird blaue Farbe – Indigo - gewonnen.
Waldfeik/-in - Person aus dem Waldviertel
Wanderbuch
Handwerker, die auf Wanderschaft gingen, hatten dieses Personaldokument mit sich zu führen. Neben den Personalien enthielt es jeweils den Ein- und Austritt bei einem Arbeitgeber und die Beurteilung des Verhaltens des Gesellen.
WASt - Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen.
Weisatdienst
Das wisat war ursprünglich ein freiwilliges Geschenk in Naturalien, das zu Festzeiten an den Grundherrn oder die Kirche gegeben wurde. Zu Fastnacht wurde ein Huhn (das Fastnachtshuhn), zu Ostern wurden Eier, zu Pfingsten und Weihnachten wurde Käse dargebracht. Später wurde daraus eine Pflichtabgabe gemacht, die auch in Geld abgegolten wurde. Weisat nannte man auch ein Präsent, das aus besonderem Anlass überreicht wurde, etwa einer Mutter nach glücklicher Geburt oder einem Paar zur Vermählung.
Quelle: http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Weisat
Wetterläuten - das Läuten bei drohendem Unwetter war zwar verboten, wurde aber doch immer wieder gemacht.
Waisenkasse
Lehen für verwaiste Kinder zu führen, erforderte einen intensiven Arbeitseinsatz, daher wurden solche Höfe von der Herrschaft meist verkauft und das Geld für die Kinder in der sogenannten Waisenkasse bei der Herrschaft hinterlegt. Daraus wurden Darlehen gegen Verzinsung gewährt.
Waldrauch - Wilder Weihrauch
Hartes Harz, das heute noch in österreichischen und deutschen Wäldern von Fichten gesammelt wird.
Wegmeile - 4,7 km
Wegstunde - Längenmaß, ca. 5 km
Weigat - Weingarten
Weinstein - Kaliumsalz der Weinsäure. Weinstein lagert sich in den Fässern ab. Verwendet als Arzneimittel oder als Bleichmittel in der Färberei.
Weinzierl - Winzer
Weistümer
„Ein flüchtiger Blick auf Inhalt und Ausdrucksweise dieser Weistümer zeigt uns in bunter Fülle Vorschriften und Rechtssätze, die das Verhältnis der Bewohner eines Ortes oder eines begrenzten Gebietes zur Herrschaft und zueinander regeln; dabei finden sich stets auch Strafandrohungen für jene, die diese Vorschriften verletzen. Daneben führen sie Rechte und Vorrechte an, deren sich die Bewohner dieser Orte oder Gebiete erfreuen, manchmal bringen sie auch eine mehr oder weniger eingehende Beschreibung der Gebietsgrenzen, innerhalb dessen diese Rechtsstätze und Freiheiten gelten sollten.“
Quelle: Heimatkalender des Bezirkes Tulln, 1960, Dr. Max Wellner, die Weistümer
Welschgut - Waren aus Italien und dem Mittelmeerraum, Südfrüchte, Wein, Seidenwaren etc. Der Begriff Welsche geht vermutlich auf eine germanische Bezeichnung für Römer und (romanisierte) Kelten zurück.
Werg - gröbere Hanf- oder Flachsfasern, versponnen verwendet zur Herstellung grober Tuche oder von Seilen.
Wettermanderl - wenn sich die Kumuluswolken vor einem Gewitter langssam auftürmen, spricht man davon, dass die Wettermanderl aufziehen.
Wiener Elle - 0,777 m links vom Riesentor des Wiener Stephansdomes angebracht.
Wiener Fuß - 31,2 cm
Wildbann - Recht der Hochwildjagd. Sie war dem Landesfürsten, dem Hochadel, und dem Klerus vorbehalten. Dem Kleinadel verblieb die Jagd auf Niederwild (Reisgejaid). Dem gewöhnlichen Volk war die Jagd verboten, Zuwiderhandlung wurde strengstens bestraft.
Wínkeladvokat - Anwalt, der ohne rechtliche Befugnis mit fragwürdigen Mitteln ohne die erforderlichen Kenntnisse arbeitet.
Winkelüberfuhr - Überfuhr über Flüsse ohne obrigkeitlicher Bewilligung
Wippelhaftes Korn - Getreide, das vom Kornwurm befallen ist. Es darf nicht mit anderem Getreide in Berührung kommen, kann aber getrennt gemahlen werden.
Wird, Werd - wasserfreies Land zwischen Sümpfen
Wittum - Erbanteil der Witwe
Wundersalz - Glaubersalz, wurde u.a. für die Glaserzeugung vewendet.
Wüstung - Orte die aus verschiedenen Gründen wie Zerstörung durch Krieg, Feuer oder Wasser aufgegeben wurden.
X, xr - Abkürzung für Kreuzer
Zehent
„Anknüpfend an das Alte Testament, setzte die Synode von Macon im Jahr 585 bei der Strafe der Exkommunikation eine allgemeine Zehentpflicht aller Christen fest. Seit der Regierung Pippins im Frankenreich und Tassilos in Bayern begann sich dieses Gebot allmählich auch in unserem Raum durchzusetzen. Die Abgabe war ursprünglich der Kirche zugedacht und sollte – neben anderen Einkünften – die finanzielle Grundlage zur Bewältigung ihrer Aufgaben bilden. In NÖ war der Zehentertrag dreigeteilt: ein Drittel sollte dem Bischof gehören, die zweite dem Pfarrer und das dritte de Pfarrkirche.“
Der Name "Zehetner" kommt vom Einheben des Zehents im Dorf.
Quelle: Helmut Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten, 1998
Weiteres siehe unter: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/ortsuebergreifend/herrschaftsverh-neustift-winkl
Zimier – Helmzier, Helmschmuck um Mittelalter
Zimentierung - Eichung der Maße und Gewichte
Zinnglöckerl, Zingglöckerl - kleine Glocke, am Kirchturm oder einem anderen Turm, die geläutet wird, wenn ein Dorfbewohner verstorben ist. Die Glocke wird in einem bestimmten Rhythmus geläutet, den meist einige Dorfbewohner beherrschen und an die man sich im Bedarfsfall wendet.
Zöger, Zeger - geflochtener Behälter verschiedener Größer zum Transportieren von Fleisch oder Wein.
Zoll
1/12 Fuß
1 Zoll = 12 Linien = 2,63cm
1 Quadratzoll = 6,93 m2
Züngerl - Stempel des Safrankrokus, der nutzbare Teil der Pflanzen
Zwillich - reißfester Stoff, der aus zwei Fäden in Köper- oder Zwillichbindung gewebt ist.
Zweck - kurzer Nagel oder hölzerner Stift
Zwiemandl - Doppler, 2 Liter Wein
Zwölfbotentag - 15. Juli: Der Tag an dem die Apostel in die Welt gingen, um das Evangelium zu predigen.
7bris - September
8bris - Oktober
9bris – November
Xbris – Dezember
Maria Knapp
Dezember 2012