Abfahrtsgeld, Abzugsgeld
Betrag, den man zahlen musste, wenn man (mit Bewilligung des Grundherrn) zu einem anderen Grundherrn wechselte, z. B. durch Heirat. Meist 10 % des Vermögens.
abgeleibt
verstorben
Accisa, Ungeld
mittelalterliche Verbrauchssteuer
Ächtung
Mittelalterliche Strafe, die Verbannung, Enteignung und Rechtlosigkeit beinhaltet.
(zur) Ader lassen
Blut abnehmen, meist zu gesundheitlichen Zwecken, wobei man dem Patienten aber oft mehr geschadet als geholfen hat.
Aerar
Vom lateinischen Aerarium, ist eine alte, heute ungebräuchliche Bezeichnung für das materielle und immaterielle Vermögen eines Staates oder einer Körperschaft. Hierunter zählen neben Gebäuden, Grundstücken und Goldreserven auch staatliche Monopole. Ein heute üblicher Begriff hierfür ist Fiskus.Afterbestand
Untermiete, UnterpachtAfterlehen
Weiterverliehe landesfürstliche Lehen, die von einem größeren Herrschaftsbesitz abhängig waren.
agnosciren
Die Identität eines Toten feststellen (etwa bei Ertrunkenen).Ahrn
Egge
aichen
frühere Schreibweise für eichen
Aigen
Besitz, Gut
Alaun
Das kristallisierte, wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalz von Kalium und Kaliumaluminiumsulfat. Es wurde von verschiedenen Berufsgruppen, wie den Färbern, Gerbern, Riemern etc. verwendet.
Alaunleder
mit Hilfe von Alaun weißgegerbtes Leder
Alber
Pappel, speziell Weißpappel
Allmende
Gemeindegut, Teil der Gemeindeflur, gemeinsame Nutzung; Anteil und Mitgenuss am gemeinsamen Wald- und Weidebesitz des Dorfes, an der „Gmein“, an Jagd- und Fischfang.
Allodialgut, Allodialvermögen
auch Eigengut, Erbgut oder freies Eigen - Gut, über das der Besitzer frei verfügen konnte. Lehen war sogenanntes nutzbares Eigentum, Allod dagegen war volles Eigentum.
Amper
Holzgefäß, Kübel Spritzamper, Gießkanne
Amtleute
Dorf-, Markt- und Stadtrichter, die in Abwesenheit der Grundherren für Ruhe und Ordnung sorgten und laufende Verwaltungsaufgaben durchführten, sie wurden von der Gemeinde gewählt und von der Herrschaft bestätigt.
Anfeilzwang
Der Untertan musste seine Waren zuerst dem Grundherrn anbieten. Erst wenn dieser kein Interesse am Kauf hatte, konnte er die Waren anderweitig verkaufen.
Erwähnung z.B. in den Fischerrechten zu Winkl: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/winkl/fischerrechte-zu-winkl
Erwähnung z.B. in den Fischerrechten zu Winkl: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/winkl/fischerrechte-zu-winkl
Anger
Gemeinsamer Dorfplatz, der unverbaute Platz inmitten des Dorfes
Angster
bauchige Flasche bzw. Trinkgefäß mit gedrehtem Hals
ANNO
- der virtuelle Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Hier kann in historischen Zeitungen und Zeitschriften online geblättert und gelesen werden.
Antlaßeier
Die am Gründonnerstag gelegten HühnereierArcanum oder Arkanum
Ein Arzneimittelbegriff bei ParacelsusArchivalien
Urkunden, Akten, Briefe, Amtsbücher, Karten, Pläne, Siegel, Bilder, Filme, die in Archiven aufbewahrt werden.
Ardeisen
Pflugschar
Armeninstitut - Armenversorgungswesen
Nach Aufhebung der Bruderschaften ließ Kaiser Joseph II deren Vermögen den Armeninstituten zuweisen. → Bruderschaften
Arnd
Ernte
Aser
Beutel, Tasche
Aspen
Espe
Asphalt-Uiberrock
Dabei dürfte es sich um einen wasserdichten Stoff handelnAssecuranz
Versicherung
Auf den Leib verschreiben
Eine Pfandschaft auf Lebenszeit gewähren.
Aufsandung
Unter Aufsandungserklärung versteht das österreichische Grundbuchsrecht eine notariell oder gerichtlich beglaubigte, "ausdrückliche" Erklärung einer Person, dass sie in die grundbücherliche Eintragung einer vertraglichen Änderung ihrer Rechte einwilligt. Das Wort kommt wahrscheinlich daher, weil man die Dokumente zum Trocknen der Schrift mit Sand bestreut hat.
aulicam
zum Hof - Fürstenhof gehörigAuscultant
RechtsreferendarAusgedinge, Ausnahm
Die Wohnräume, die den Altbauern zugewiesen wurden, oft ein kleines Stöckl neben dem Haus; aber auch die Sachwerte, die die alten Leute von den Hofübernehmern zu erhalten hatten. Da es deswegen oft zu Streitigkeiten kam, wurden dieser "Ausnahm" beim Notar haargenau fixiert.
Ausländer
Eine Person, die nicht zur Gemeinde gehört.
Ausschuß
Die Ausschussmitlieder standen neben den Geschwornen bis 1848 dem Dorfrichter zur Seite.
Ausstand
Eine Krankheit der Krokuspflanzen. „Im zweiten Jahr der Kultur zeigen sich kreisrunde Scheiben, die immer größer werden und in denen leider auch der Safran verschwindet. Dieser Ausstand vernichtet ganze Gärten und ist zurückzuführen auf einen der Balgpilze: Rhizoctonia Crocorum C.D. Er bildet erbsengroße Knollen, die durch Fäden zusammenhängen und vom Safte der Safranzwiebeln leben.“
(Artikel vom Bierbaumer Pfarrer Wilhelm Sponer in der Reichspost vom 3. und 4. September 1896, veröffentlicht in ANNO)
(Artikel vom Bierbaumer Pfarrer Wilhelm Sponer in der Reichspost vom 3. und 4. September 1896, veröffentlicht in ANNO)
Ballei, Balley
- bezeichnete etwa ab dem 13. Jahrhundert einen Verwaltungsbezirk oder eine Ordensprovinz eines Ritterordens, mit meist mehreren Prioraten.
Bamhackl
bezeichnet einen Verschmutzungsgrad auf der Haut, bei welcher der Schmutz über sehr lange Zeit so tief in die Hautoberfläche eingedrungen ist, dass Schmutz und Haut miteinander verwachsen sind. Das bedeutet, dass dieser Verschmutzungsgrad nur mehr so entfernbar ist, wenn man ihn mit der Haut ablöst. Infolgedessen wird dieser Hautteil verletzt und blutet.Bankert
Uneheliches Kind
Bann
Rechtsbereich, Rechtsgewalt über einen bestimmten Landesteil ( Gemeinde)
Banntaiding
So wurde vor 1848 die Versammlung des Ortsrichters und der Schöffen einerseits und der gesamten Ortsbevölkerung andererseits bezeichnet. Alle Bewohner mussten bei Strafe erscheinen, da in diesen Versammlungen, die an bestimmten Tagen, z. B. zu St. Georg, St. Michael und Maria Lichtmess, abgehalten wurden, die Bewohner über gesetzliche Bestimmungen in ihrem Ortsbereich unterrichtet wurden. Da die wenigsten Leute lesen konnten, erfuhren sie hier alles für sie Wissenswerte.
barkannener Stoff - Barchentstoff
Ein Mischgewebe aus Leinen und Baumwolle, festgewebter Stoff.
Barn
Futtertrog
Base
Cousine
Bastard
Uneheliches Kind
begewähren
Anschreiben im Grundbuch
Behaustes Gut
Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude und die dazugehörigen Hausgründe, die untrennbar mit dem Haus verbunden waren. – Schreibform in den Grundbüchern.
Berchtesgadner Waren
verschiedene Holzwaren, darunter auch SpielzeugBereitungsbuch
Finanzielle Schwierigkeiten zwangen den Staat, trotz der Erhöhung der „ordentlichen Kontribution“ noch weitere direkte Steuern einzuführen. So etwa den „Hausgulden“, der von jedem Haus zu bezahlen war. Der Grundherr hatte aber darauf zu sehen, dass Reiche etwas mehr und ärmere weniger zahlen mussten. Um die Steuern auf die einzelnen Herrschaften aufzuteilen, wurden Berittene losgeschickt, um die Zahl der Häuser festzustellen, die jedem einzelnen Grundherrn unterstanden. Diese wurden in sogenannten Bereitungsbüchern verzeichnet, die für diese Steuer an die Stelle der Gültbücher traten.
Bergfried
Hauptturm einer Burg (die letzte Zufluchtstätte)
Berggrün
Chrysokoll, Mineral
Bergöl
Petroleum
berichtigen
bezahlen
Bering
Die Ringmauer um eine Burg
Berliner
Ein bedrucktes Tuch, in das der Wandergeselle sein Hab und Gut einwickelt.berührt
erwähnt
Bestallung
Einsetzung in ein Amt, auch die Anstellung eines Beamten.Bestandgeld
Pacht oder Miete
Bestandwirt
Pachtwirt
Bestandzins
Pachtzins
Bestiftung
Neuvergabe von landwirtschaftlichen Gründen samt Hof
Bett
(in Verlassenschaften) ein komplette Bett mit Leintuch, Tuchent etc.
Binkerl
Kleines Bündel, meist in ein Tuch geknüpft.
Blasonierung
Fachbegriff für die Wappenbeschreibung. Sie ist eine mündliche oder schriftliche Beschreibung des Wappens in der Fachsprache der Heraldik. Der Begriff stammt vom französischen Wort Blason – Wappenschild - ab.Blauholz
Holz des Blutholzbaums (Blauholzbaum, Campechebaum). Verwendet zum Färben (braunrot, violett, gelbrot) und zur Tintenherstellung.
Blumensuchrecht
Weiderecht auf der Gemeindeweide, gemeinsamer Austrieb des Viehs auf ein Brachfeld – 1848 aufgehoben.
Blutbann, Blutgericht
Gericht über Leben und Tod, auch Hochgericht oder hohes Gericht genannt. Es war in NÖ zum überwiegenden Teil in den Händen der Grundherren.
Blutzehent
Der Zehent auf Viehprodukte wie Eier, Käse, Butter sowie auf das Schlachten von Kleinvieh. Da er nur schwer zu kontrollieren war, wurde er meist in eine Geldabgabe umgewandelt.
Blutzer
bauchiger Tonkrug, der mit Wasser oder Wein aufs Feld mitgenommen wurde. Das Tongefäß hielt die Getränke kalt.
Bockshörndl
Die Früchte des Johannisbrotbaumes aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Art kommt im Mittelmeerraum und Vorderasien vor. Die langen braunen Samenhülsen sind essbar. Ältere Leute können sich erinnern, dass sie auch bei uns als Süßigkeit angeboten wurden.
Botenfahrpost
Postkutsche mit PostillionBrachfeld
in der Dreifelderwirtschaft ein Feld, das ein Jahr zur Erholung des Bodens nicht bebaut wurde und als Weide benützt wurde.
Brandzeichen
eingebranntes Zeichen auf Fässern und sonstigen Maßen als Holz als Nachweis der vollzogenen jährlichen Eichung.
Braunrot
Erfarbe, verwendet u.a. zum Putzen von Spiegelgläsern und Metall.Brechel
Gerät zum Aufbereiten von Flachs und Hanf.
Brein, Prein
Hirse
Breiten
Boden, der von der Herrschaft im ganzen bebaut wurde und nicht in schmale Ackerstreifen (Lüssen) aufgeteilt war.
bresthaft
krank
Bringschuld
einige Abgaben mussten dem Grundherrn gebracht werden. Allgemein gültig war aber die Holschuld.
Bruderschaft I
Religiöse Vereinigungen, Vorläufer der Selbsthilfeorganisationen, Fürsorge für Kranke und Schwache. Sie wurden durch die Pfarrarmeninstituten Kaiser Josephs II. abgelöst. Neben den wirtschaftlichen Interessen war damit auch ein religiöser Zweck verbunden (Abhaltung eigener Gottesdienste, Betreuung eines Altares oder einer Kapelle). Das Bruderschaftswesen könnte man mit der heutigen Caritas vergleichen.
Bruderschaft II
Vereinigung von Handwerker gleicher Fachrichtung, Vorläufer der Innung
Bründl
Quelle
Bschoadessen
Bei Hochzeiten wurden die Speisen, die man nicht mehr essen konnte, mit nach Hause genommen. Dieser Brauch hat sich bis heute insoferne erhalten, als man den Gästen Torten und Bäckereien mitgibt.
Buckelkraxe
Holzgestell, mit dem man etwas am Rücken tragen konnte, heute noch im buckelkraxentragen erhalten.
Buntmacherware
Pelzwaren, Waren eines Buntmachers (Kürschners)
Burgrecht
Nach diesen Gesetzen wurden in NÖ die Acker-, Wiesen- und Weideparzellen von den Grundherren vergeben.
Burgstal
eine Burg, von der noch weniger erhalten ist als eine Ruine.
Bürtel
Auf ca. 30-40 cm Länge geschnittene Reisigbündel, die zum Anheizen des Holzofens verwendet werden.
Büschel
spezielles Maß für Flachs
Bußen, Gefälle
Aus Gerichtsverhandlungen erfließende Einkünfte
Büttel, Bittel
Holzgefäß in Form eines Eimers - im Saubüttel wurde das Futter für die Schweine angerührt.
Camelot, Schamlot
Stoff aus Kamelhaaren
Canevaß
grobes Segeltuch, Sackleinen
caupona
Schenke, Wirtshaus
cella
Kloster
cellarium
Keller
Chaise
leichter Pferdewegen mit halben Verdeck, auch Stuhl
Charpie
Wundverbandsmaterial aus zerzupftem Leinen oder BaumwollstoffCirculare
Amtsblatt, Periodikum des Kreisamtes für Kundmachungen
Compositionswaren
zusammengesetzte, aus verschiedenen Stoffen bestehende Waren, besonders chemische Erzeugnisse.
Conscriptionsnummer
die ursprüngliche Bezeichnung der Hausnummern. Diese wurde von Kaiser Josef II. 1770 eingeführt. Sie diente dazu, die Steuern auf die einzlnen Häuser besser verwalten zu können und um in Kriegsfalle schneller auf die verfügbaren jungen Männer zugreifen zu können.
Consignation
Niederschrift, AufzeichnungConvocation
Ladung, VorladungCremor tartari
Zubereitungen aus Weinstein, in der Medizin und Chemie verwendet.
Cum onere
Dieser Begriff wird verwendet um anzuzeigen, dass etwas gegen eine Gebühr oder Belastung genommen wird.Dachreiter
scheinbar auf dem Dach aufsitzendes Türmchen, meist zur Aufnahme einer Glocke oder Uhr bestimmt. Oft hatten Dorfkirchen, solange das Geld für einen Turm nicht reichte, ein solches.dengeln, dongln
um eine Sense scharf zu machen, wurde das Blech vor dem Schärfen mit dem Schleifstein mit einem Hammer auf der "Donglgoas" fein ausgeklopft.
Siehe hier, viertes Foto von unten: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/berufe-von-frueher/landwirtschaft/getreidebau
Deputat
Entlohnung in Naturalien (Wein, Lebensmittel) an den Pfarrer, Schulmeister, Nachtwächter.
Diebstein
Dieser stand an der Grenze zwischen zwei Ortschaften, wo Verbrecher, die sich größerer Vergehen schuldig gemacht hatten, an die Obrigkeit zur weiteren Bestrafung übergeben wurden. Der Diebstein zwischen Neustift und Gigging stand in der Ried Altendorf. Heute trägt er auf dem Dorfplatz die Erinnerungstafel für Prof. Ludwig Piffl.
dienen
Steuer zahlen
Dienst
Abgabe
Dienstbuch
Von den Urbaren gingen die Herrschaften zu den Dienstbüchern über, die sich meitst auf die Abgaben 'Grund- und Weisatdienst' beschränkten und einen gewissen Zeitraum betrafen. Änderungen in der Person des Inhabers der verzeichneten Güter, in der Höhe des Dienstes oder am Gutskörper wurden durch das Anbringen von Korrekturen festgehalten. Außerdem wurde oft die jährliche Abgabenzahlung angemerkt.
(Helmut Feigl, die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
(Helmut Feigl, die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
Diensttermine
Termine für die Entrichtung der Abgaben – meist zu Georgi- und Michaeli
Diligenie (Diligence) - (Eil)Postwagen
In den Topographischen Tabellen von 1817 über Kirchberg am Wagram heißt es: Bey gutem Wetter und trockenen Wegen gehet die Zwetler Diligenie und die Kremserfuhren über Kirchberg am Wagram und Geisruck nach Wien, und wiederum zurück; in Regens Zeiten, und bey üblen Wegen aber über Bärschling.
Docke
Puppe
Dominikalgut
Die Gründe, die von der Herrschaft direkt bewirtschaftet wurden. Auf diesen Äckern hatten die Untertanen Robotdienste zu leisten.
Dorfbrunnen
Hier holte man das Wasser. Nur überdurchschnittlich reiche Bauern hatten einen Brunnen im Hof.
Dorfgericht
→ Banntaiding
Dorf- oder Ortsobrigkeit
Dötz
deutschösterreichische Tages-Zeitung, war eine von 1921 bis 1933 in Wien erscheinende Tageszeitung. Sie stand am Ende einer Reihe stark nationaler, antisemitischer Blätter.Drangeld
Anzahlung, Kaution
Auch bei der Verheiratung der Kinder, die bis Anfang des letzten Jahrhunderts großteils von den Eltern bestimmt wurde, gab es ein Drangeld: "...Sind also die Verhandlungen endlich glücklich abgeschlossen, so erhält die Braut vom Bräutigam ein 'Drangeld', welches früher meist in einem Golddukaten bestand. Als Gegengabe erhielt der Bräutigam ein Hemd oder einen Schmuckgegenstand."
Auch bei der Verheiratung der Kinder, die bis Anfang des letzten Jahrhunderts großteils von den Eltern bestimmt wurde, gab es ein Drangeld: "...Sind also die Verhandlungen endlich glücklich abgeschlossen, so erhält die Braut vom Bräutigam ein 'Drangeld', welches früher meist in einem Golddukaten bestand. Als Gegengabe erhielt der Bräutigam ein Hemd oder einen Schmuckgegenstand."
Dreifelderwirtschaft
diese wurde seit dem Mittelalter betrieben. Die Felder wurden im ersten Jahr mit Sommergetreide, im zweiten mit Wintergetreide bebaut und lagen im dritten Jahr brach. Wie aus der Stainerschen Casten-Ambts- Beschreibung von 1708 ersichtlich ist, wurde diese Dreifelderwirtschaft in manchen Ortschaften genau eingehalten, in anderen wurde darauf kein Wert gelegt.
Dreschhahn, Druschhahn
Bewirtung der Arbeiter nach Abschluss der Drescharbeit im Winter. Hier ging es oft recht lustig zu.
Effecten
Bewegliche Güter, ReisegepäckEinsagen
Verbeitung von Mitteilungen im Dorf, mündlich in Ermangelung einer Anschlagtafel.
Endschuhe
Hausschuhe, die aus den Endstücken von Stoffen und Filzen hergestellt wurden.
Erbzinsgüter
diese konnten vom Inhaber an Nachkommen und andere Verwandte vererbt, auch an Fremde durch Testament vermacht, verkauft und vertauscht werden.
Siehe auch: Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Erdpech
Asphalt
Erledigt
erledigte Stelle = freie Stelle, z.B. Pfarrer- oder Lehrerposten
Fadel
junges Ferkel
Fahrnisse, Fahrnus
alle bewegliche Gegenstände in Haus und Hof im Gegensatz zu den unbeweglichen wie Häusern und Grundstücken.
Fahrtl, Fährtl
Kleine Fuhre z. B. mit Erntegut in der Landwirtschaft
fähen
sieben
Fähtruhe
Mehltruhe
Fäll
Strafgeld, Buße
Färberwaid
Aus den Blättern der Pflanze wird blaue Farbe – Indigo – gewonnen.
Faszikel
Aktenbündel
Fechsung
(Getreide)-Ernte
Federhahn
Feier nach Beendigung des winterlichen Federnschleißens
Felber
Weide
Feudalherrschaft
Adelsherrschaft
Feuerhund
Eisengestell zum Anlehnen von Scheitern in der Rauchküche.
Feuerstätten
- wurde sinnbildlich für Häuser verwendet.
Fiat
Es geschehe - kommt in früheren Bescheiden vor.
In der Medizin auf Rezepten: man verarbeite zu; Abkürzung: f
Der Ausdruck ist angelehnt an das Bibelwort fiat lux - es werde Licht.
(http://www.duden.de/rechtschreibung/fiat)
In der Medizin auf Rezepten: man verarbeite zu; Abkürzung: f
Der Ausdruck ist angelehnt an das Bibelwort fiat lux - es werde Licht.
(http://www.duden.de/rechtschreibung/fiat)
Fideikommiss
Eine auf rechtsgeschäftlicher Stiftung beruhende Bindung des Familiengutes. Adeliges Familienvermögen (meist Grund und Boden) sollte ungeteilt in der Hand eines Familienmitglieds bleiben, der Inhaber des Fideikommiss bei Verfügungen unter Lebenden oder von Todes wegen beschränkt sein. Ziel war die Sicherung der sozialen Stellung und der vermögensrechtlichen Grundlage für die Familie über Generationen hinweg. Das Fideikommiss wurde in Österreich 1919 beseitigt.
(http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.f/f341701.htm)
(http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.f/f341701.htm)
Firta, Fürta, Fürtuch
Halbschürze für die Arbeit, nördlich der Donau blau, südlich grün. Ein oder beide Enden konnten hochgebunden werden, um etwas zu transportieren - im sogenannten Firtasenkerl.
Fisettholz
Holz des Perückenstrauches (Cotinus coggygria), der zur Familie der Sumachgewächse gehört. Die Blätter und die Rinde sind eine gute Tanninquelle. Aus den Wurzeln und dem Holz kann ein Färbemittel hergestellt werden.
Fliegenstein
eine Arsenverbindung. In Wasser gegeben entwickelte sich giftiger Dampf, der die Fliegen tötete. Laut dem Handbuch für Ortsrichter aus dem Jahr 1840 hatte man Hausierer, die diesen verkaufen wollten, samt ihren Waren umgehend bei der Ortsobrigkeit abzuliefern.
Fließpapier
Löschpapier zum Aufsaugen von Tinte.
Fourage
Begriff aus dem Französischen für Pferdefutter wie Hafer Heu und Stroh. Als die Kavallerie an Bedeutung verlor, ist auch dieser Begriff abgekommen.
Franziszeische Landesaufnahme
das zweite kartografische Großprojekt im Herrschaftsbereich der Habsburgermonarchie (ohne Ungarn). Die Karten sind zwischen 1810 und 1850 entstanden und nach Kaiser Franz I. benannt. Die einzelnen Blätter werden im Bundesamt für Eich- und Vermessungs-wesen in Wien aufbewahrt und können dort eingesehen werden.
Franziszeischer Kataster
Freihof
Der Freihof war mit Ausnahme der Abgaben an die Landstände von allen Diensten und Leistungen frei.
Freimann
Henker
Freundschaft
Verwandtschaft
Fronarbeit
Robot
Fuchs
- -das Fell eines Fuchses mitsamt Kopf und Krallen wurde von reichen Damen früher als Schal über dem Wintermantel getragen.Fucke
ein im Spätmittelalter verwendetes, eng anliegendes Kleidungsstückfundus
Grund und BodenFundus instructus
Dieser Ausdruck kommt in Übergabsverträgen vor und beschreibt die zur Führung eines Betriebes erforderliche Ausstattung.
Furkel
Von einem Baum geschnittener Stecken, oben mit zwei Enden, mit dem man die Wäscheleine stützte.
Fürkauf
Vorkaufsrecht. Der Untertan musste alle Erzeugnisse seiner Wirtschaft zuerst dem Grundherrn anbieten (anfeilen).
Galanteriewaren
Modische Accessoires
Gallus, Gallapfel
auf der Unterseite von Eichenblättern abgelegte Eier der Eichengallwespe. Sie wurden zum schwarz-, grau- oder braunfärben von Stoffen und zur Tintenherstellung verwendet.
Galmei
Zinkerz, war früher unerlässlich zur Herstellung von Messing
Gambeson
gepolstertes Hemd, das unter einem Kettenpanzer getragen wurde.
Gang – Mahlgang
Der Mahlgang einer Mühle ist die Maschine zum Zermahlen der Körner. Diese Maschine besteht in den meisten Fällen aus zwei zylindrischen Steinen, welche auf den Kreisflächen übereinander liegen und von denen der untere (Bodenstein) fest liegt, der obere (Läufer) sich dreht. Eingängige Mühlen, wie jene bei Altenwörth, hatten also nur ein Mahlwerk.
Gefälle
Einkünfte durch Zölle, Mauten etc.
Geldkatze
ein am Gürtel befestigter Beutel aus verschiedenen mehr oder weniger wertvollen Materialien wurde im Mittelalter zur Aufbewahrung von Münzgeld oder wertvollen Gegenständen wie Ringen oder Steinen verwendet.Geleit, Kondukt
Der Trauerzug wird auch als letztes Geleit bezeichnet. Bei einem kirchlichen Begräbnis wurden früher, abhängig von der Anzahl der Einsegnungen, Lieder, Glocken, Windlichter und Priester, die Kosten als kleines, mittleres oder ganzes Geleit berechnet.
Gemarkung
Gebiet, gesamte Fläche einer Gemeinde; Gemeindeflur
Gerhaber
Vormund. Die Bestellung gehörte zu den Aufgaben der Grundherrschaft.
Geschäft
Testament
Geschworne
sie standen neben dem Ausschuss bis 1848 dem Dorfrichter zur Seite. Sie sind mit den heutigen Gemeinderäten vergleichbar.
Gestrenger
Ehrenprädikat zuerst für Personen des Ritterstandes, später für hohe Beamte.
Gewände
Rahmungen von Fenster- und Türverkleidungen mit Quadern.
Gewandschnitt
Ellenweise ausgeschnittene Tuchware
Gewanne
Feldabschnitt
Gewere, Gewerbücher
Beim Empfang eines Gutes wurde dem neuen Besitzer die Gewere erteilt. Im Früh- und Hochmittelalter verstand man hierunter die Besitzeinkleidung, die damals vor Zeugen durch einen symbolischen Rechtsakt erfolgte. Die seit dem 16. Jahrhundert von vielen Herrschaften erhaltenen Gewerbücher enthalten Angaben über Art und Umfang der Liegenschaft, über die auf ihr ruhenden Abgabenverpflichtungen, über den oder die früheren und nunmehrigen Besitzer sowie über den Rechtstitel der Besitzübertragung. Sie sollten das Besitzrecht des Inhabers sichern.
Gewerschein
In der Neuzeit wurde es üblich, anlässlich der Leistung des Untertaneneides und der Übernahme eines Gutes eine Gewerschein oder Erbbrief auszustellen, eine Bestätigung über den rechtmäßigen Besitz der dem Holden durch Erbzinsrecht gehörigen Liegenschaften.
(Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
(Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
Gey
Ins nahe Umfeld fahren, um Waren zu verkaufen (z.B. der Bäcker).
G’hack
Stroh und trockener Futterweizen wurden mit einer Maschine auf Vorrat in kleine Stücke geschnitten, um sie zur Fütterung des Rindviehs noch mit geschnitzelten Futterrüben zu vermischen.
Göd, Godel
Tauf- oder Firmpate oder –patin.
Graglach
flüssiges RoheisenGrummet
kurz geschnittenes Heu mit Kräutern, zweiter Wiesenschnitt
Grundbirn, Krumpirn
Kartoffel
Grundbuch
Aus den Dienstbüchern entwickelten sich die Grundbücher, die nicht nur dem Grundherrn dienlich waren, sondern auch dem Untertan nützten, der hierdurch sein Besitzrecht und die Höhe des von ihm geschuldeten Dienstes nachweisen konnte.
(Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
(Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
Grunddienst oder Grundzins
Alle Inhaber untertäniger Liegenschaften hatten regelmäßige Abgaben zu leisten.
Grundherrschaft
Nach fränkischem Recht gehört das eroberte Land dem König; er gab Teile davon an geistliche und weltliche Große. Dem Grundherrn stand kraft seines Standes die Gerichtsbarkeit über seine Grundholden zu – aber nur bis zur Dachtraufe der Häuser.
Die Grundherrschaft hat das „Obereigentum“ über Gründe und Haus des Bauern, der „Untertan“ jedoch das „nutzbare Eigentum“.
Die Grundherrschaft hat das „Obereigentum“ über Gründe und Haus des Bauern, der „Untertan“ jedoch das „nutzbare Eigentum“.
Gubernium
1848 wurden die Gubernien durch die Statthaltereien ersetzt, die bis zur Auflösung der Monarchie im Jahr 1918 existierten und danach durch Bundesländer ersetzt wurden. Dinge, die sich auf das Gubernium bezogen, wurden als gubernial bezeichnet. So bestand auch der Titel Gubernialrat.
Gugl
Kopftuch der Frauen
Gült
Die Gült oder auch Gilt war im Unterschied zum Stiftgeld eine Abgabe in Naturalien, die als Bringschuld jährlich in gleicher Menge an den Grundherrn geleistet werden musste, z. B. als Getreide- oder Käsegilt. Sie war ein seit dem 15. Jahrhundert in den Ländern Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und in der Grafschaft Görz, aber auch in Bayern, gebräuchliches System zur Taxierung der steuerpflichtigen Einkünfte der landsässigen Adligen und Prälaten. Sie diente, nachdem der Landtag dem Kaiser eine Steuer bewilligt hatte, zur Umlage der auf Herren, Ritter und Prälaten entfallenden Steuerlast auf die einzelnen Mitglieder dieser Stände.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClt_(Steuer)
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClt_(Steuer)
Gültbuch
Der Name des niederösterreichischen ständischen Steuerkatasters. Das "Gültbuch" ist nach Landesvierteln gegliedert und enthält Richtzahlen ("taxierte Gültpfunde") zur Bemessung der "Gültsteuern" für Prälaten, Herren, Ritter, Priesterschaften,Städte und Märkte .
(http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/19/html/1571.htm)
(http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/19/html/1571.htm)
Haar
Flachs, Lein
Hadern
alte Kleidung, Fetzen etc.
Haftel
Haken und Ösen zum Befestigen von Kleidungsstücken bzw. bei Schnürschuhen zum Einhaken der Schnürsenkel. Es gab den Beruf das Hafelmachers. Dies war eine feine Arbeit, daher kommt auch der Spruch, dass „jemand aufpasst, wie ein Haftelmacher.“
Hasenbrot, Hosnbrot
Brot, das als Jause zur Arbeit mitgenommen aber nicht aufgegessen wurde. Es wurde dann zu Hause von den Kindern als "Hosnbrot" gierig verzehrt, wenn es auch schon ein wenig trocken war.
Hausberg
Künstlicher Erdhügel zu Verteidigungszwecken, mit Wall, Graben und Pfahlwänden umgeben. Zufluchtsort für die Dorfbewohner.
Hausgründe
Sie waren untrennbar mit dem Bauerngut verbunden und konnten nicht getrennt davon verkauft werden, auch im Erbfall konnten sie nicht separat vergeben werden.
Hausgulden
Dabei handelte es sich um eine zusätzliche Steuer, um dem Staat Geld zu verschaffen. Jedes Haus hatte diesen Gulden zu zahlen. Der Grundbesitzer musste jedoch darauf schauen, das Reiche etwas mehr und Arme etwas weniger zu zahlen hatten.
Heimfall
falls Lehenbesitzer keine Nachkommen hatten, fiel nach deren Tod das Lehen an den Grundherrn zurück. Dies geschah auch im Falle der Vernachlässigung des Lehens.
Herdsteuer
jährliche Abgabe, die nach der Größe eines Haushalts und dem Vermögen des Hausherrn bemessen wurde.
Herrschaft
- ein Machtbereich, der "Herrschaftsgewalt" voraussetzt, die durch "Waffenfähigkeit" durchgesetzt wurde. Der Bauer war nicht nur mit den bewirtschafteten Grundflächen, sondern meist auch mit seiner Person diesem Machtbereich eingeordnet. Die Herrschaftsgewalt diente aber auch dem Schutz der der Herrschaft eingegliederten bzw. untergeordneten Personen nach außen. Der Mittelpunkt der Herrschaft war ein "Festes Haus" (Burg) von dem aus sie in ihrem Herrschaftsbereich über Grund und Boden und die darauf lebenden Menschen (Grundholden) verfügte. Dieses System beruhte auf gegenseitigem Treueverhältnis.
Heuschober
Holzgestell, auf die man Heu oder Klee auf dem Feld zum Trocknen aufschlichtete. Im Falle eines zwischenzeitlichen Regens wurde nur die äußere Schicht nass.
hg
hiergerichtlich
Hiata
Hüter, z.B. Weingartenhüter
Hiatabam
Eine Stange mit dem Wipfel eines Waldbaumes sowie eine an einer Schnur befestigte Kugeldistel zur Abwehr böser Geister. Der Baum wurde vor der Zeit des Reifwerdens der Weintrauben aufgestellt, als Zeichen, dass hier Weingartenhüter die Ernte vor Dieben schützen.
Hiatastern
Er wurde während der Hütezeit um die Weinlese vor der Hüter-Hüte oder an beiden Eingangsseiten der Kellergasse aufgestellt. Es handelte sich dabei um eine Scheibe oder einen Metallring, an dem Sterne und andere Motive reihum angebracht waren.
Hochgericht
1. Gericht, das Todes- und schwere Leibesstrafen verhängen konnte.
2. Hinrichtungsstätte
Hofstätten
Kleine Häuser mit wenig oder keinen Hausgründen.
Hohe Jagd
Sie war den Herrschaften vorbehalten (Hirsche, Rehe, Wildschweine). Reisgejaid – niedere Jagd
Hoida
Halter, Viehhirt
Holden
Die Menschen, die in der „Huld“ der Herrschaft stehen. Den Herrn und seine Holden bindet ein doppelseitiges Treueverhältnis. Der Herr verspricht und schuldet seinen Holden Schutz und Schirm und jeder Holde seinem Herrn „Rat und Hilfe“. „Rat“ ist die Grundgesinnung des Holden, des Herrn Nutzen herbeizuführen. Die „Hilfe“ als praktische Auswirkung dieser Gesinnung besteht in „Steuer, Robot und Reise“.
(Heimatkalender des Bezirkes Tulln, 1960, Dr. Max Wellner, die Weistümer)
(Heimatkalender des Bezirkes Tulln, 1960, Dr. Max Wellner, die Weistümer)
Holschuld
der Grundbesitzer hatte seine Schulden in den Dörfern abzuholen oder abholen zu lassen.
Hotter
Feldgrenze, Besitzgrenze, Grenzstein
Hube, Hufe
früherer Begriff für Lehen
Hüttenlehm
Reste von Lehmbewurf an Häusern, der sich durch Brand verziegelte und somit erhalten blieb.
Hüttenrauch, Hütterich, Hüttrach
Arsenik oder Arsentrioxid. Dieses Mittel wurde zum Vertilgen von Mäusen und Ratten verwendet und von Umgehern angeboten. Laut dem Handbuch für Ortsrichter aus dem Jahr 1840 hatte man solche Hausierer samt ihren Waren umgehend bei der Ortsobrigkeit abzuliefern.
Hutweiden
Ursprünglich Weiden, wo das Vieh von einem Hirten (Hüter) geweidet wurden, später minderwertige Weiden.
Inmassen
In Anbetracht
Inteé
Abkürzung für Interessen, Zinsen
Inventur
Nach Ableben eines Untertanen wurde von der Herrschaft eine Inventur durchgeführt. Diese Unterlagen, die für Niederösterreich im Landesarchiv St. Pölten aufliegen, bieten uns heute interessante Einblicke in die Vermögensverhältnisse früherer Zeiten.
Josephinische Landesaufnahme
Diese Landesaufnahme ist das erste umfassende Landkartenprojekt im Herrschaftsbereich der Habsburgermonarchie zwischen 1760 und 1780, es handelt sich um eine Kriegskarte. Sie ist nach Kaiser Joseph II. benannt und wird im Kriegsarchiv in Wien aufbewahrt.
Juchartpfennig
Ablösung der Handrobot in Geldwert
Juchten
Ein auf bestimmte Art gegerbtes Leder aus der Haut von Kälbern oder Rindern. Es ist sehr fest, dicht und geschmeidig und wird mit Birkenteeröl eingerieben, deshalb riecht es stark. Es wurde ursprünglich in Russland angefertigt, kam seit dem 18. Jahrhundert aber auch in den deutschsprachigen Raum, wo es als Obermaterial von Stiefeln und Schuhen, aber auch für Dekorationswaren, Bucheinbände und für Geldbörsen benutzt wurde. Auch heute noch findet Juchtenleder Verwendung, z. B. bei der Herstellung von Schuhen und Uhrarmbändern.
Justitiär
ein beamteter oder angestellter Rechtsberater.Kalupner, Kalüppner
Kleinsthäusler, eine Kalupp‘n wurde als kleines, heruntergekommenes Haus bezeichnet.Kameralamt
Dienststelle zur Einhebung der landesfürstlichen Steuern.
Kammertuch
feinere Baumwolle
Kapaun
kastrierter, gemästeter Hahn
Kasten
1. Schüttkasten, Stadel
2. Zehentstadel, wo die Zehenteinnahmen gelagert wurden
Kastenamt
Verwaltung eines landesfürstlichen Gutes, für unsere Gegend war das Kastenamt Stein zuständig.
Keuschler
Kleinhäusler, Besitzer einer Keusche, eines kleinen Hauses
Kiel
Zwiebel des Safrankrokus
Kienruß
Ruß aus Harz oder harzreichem Holz, verwendet zum Färben, für Druckerschwärze, Tusche oder Schuhwichse. Als Vorprodukt verarbeiteten die Teerschweler in Meilern harzreiche Nadelhölzer.
Kindsbettwein
Taufschmaus
Kira, Kirta
Kirtag, Kirchweih
Klapphorn
ein altes Blechblasinstrument
Kleehübel
Holzgestell, auf die man Klee auf dem Feld zum Trocknen aufschlichtete. Im Falle eines zwischenzeitlichen Regens wurde nur die äußere Schicht nass.
Kleiner Zehent
Er bezog sich auf die Futterpflanzen, Gewürze und Obst.
Knoppern
Galläpfel, z. B. an grünen Eichelkelchen, die durch den Einstich der Eichengallwespe entstehen.
Köllnische Erde
schwarze Erde, die meist zur Herstellung von Farben verwendet wurde, sie enthält Anteile von Torf.
Kontor
Handelshof oder Kaufmannsviertel.
Konkurrenz
Verband zur Finanzierung von InfrastrukturKopfholz
stammt von einer Weide, deren Stamm als Jungbaum auf einer Höhe von etwa 1 bis 3 Metern eingekürzt wurde und deren Zweige in der Folge regelmäßig beschnitten werden.
Korn
ist "Korn" heute ein Sammelbegriff für Getreide im Allgemeinen, war früher damit nur der Roggen gemeint.
Körnerboden
herrschaftlicher Zehenthof, Vorläufer der Lagerhäuser
Kotzen
grobe Decke, grobes Tuch
Kragstein
vorspringender, als Träger verwendeter Stein.
Krämerei
Stückweise, im Einzelhandel verkaufte Waren unterschiedlicher Art.Kranich
ein Vorrichtung zum Heben von Gegenständen. Aus diesem Wort wurde dann unser Kran.
Krapp
Farbstoff, der aus den Wurzeln der Färberröte gewonnen wird. Wurde manchmal auch in der Wagramer Gegend in Aufstellungen über die angebauten Früchte angeführt.
Kreidenfeuer, Kreudenfeuer
Alarmzeichen bei Feindesgefahr an hoch gelegenen Stellen. Für jedes Landesviertel waren Örtlichkeiten dafür bestimmt.
Siehe unter: Instruction über die Bewachung der Donauufer in:
Kreisamt
Ein Kreis war eine Verwaltungseinheit der Habsburgermonarchie zwischen 1748 und 1867.
Kreise im Erzherzogtum Österreich unter der Enns waren:
Stadt Wien
Kreis Ober dem Manhartsberg
Kreis Ober dem Wienerwald
Kreis Unter dem Manhartsberg
Kreis Unter dem Wienerwald
Stadt Waidhofen an der Ybbs
Stadt Wiener Neustadt
Kreul
Gabel mit umgebogenen Zinken, vor allem zum Mist aus der Mistgrube ziehen.
Küchendienst
Blutzehent, Abgabe von Hühnern und tierischen Produkten.
Kummet
Pferdegeschirr
Kumpf
Behälter zur Aufnahme des Wetzsteines für die Sense oder Sichel. Er war aus Holz oder Horn.
Kuruzzen
Anhänger Emerich Tökölys und Franz II. Rákòczys, räuberische unzufriedene ungarische Bauern und Soldaten, die ihre Plünderungen vor allem gegen Niederösterreich richteten (1683 – 1711). Heute noch im Schimpfwort „kruzitürken“ für „Kuruzzen und Türken“ verwendet
Laim, Laimgrube
Laim - Lehm. Lehm wurde vor allem zur Herstellung von Ziegeln gebraucht. Die Bezeichnung Laimgrube war oft eine Riedbezeichnung, in der ein Ziegelofen stand.
Lade
- eine versperrbare Truhe, in der das Vermögen und die Dokumente einer Gemeinde oder Zunft aufbewahrt wurden.
Lagl
Kleines Holzgefäß zum Transportieren von Wein.
Landgericht
→Blutbann
Landtafel
1) Aufzeichnungen von Rechtsgeschäften des Adels, 1321 für Böhmen und 1348 für Mähren eingerichtet;
2) Beurkundung von landrechtlichen Urteilssprüchen, Statuten und Landtagsbeschlüssen. In den österreichischen Ländern wurden Zusammenstellungen anerkannter Privilegien eines Landes und das Verzeichnis des adeligen Grundbesitzes Landtafel genannt. Diese wurden nach 1848 neben den Grundbüchern in den Ländern Niederösterreich und Oberösterreich weitergeführt. Durch das Grundbuchumstellungsgesetz vom 27. 11. 1980 (Bundesgesetzblatt Nummer 550/1980) wurden die Landtafeln in das allgemeine Grundbuch übergeführt und 1986 auf EDV umgestellt.
(http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.l/l165000.htm)
(http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.l/l165000.htm)
Laudemium
Abgabe, die bei Besitzwechsel eines Lehens an den Grundherrn zu zahlen war.
Latus
Seite, Seitenbetrag, Übertrag
Leber, Lewer
Grenzbezeichnung, Vermarkung
Lewer war die mhd. Wort für Grabhügel, später auch Grenzhügel. Die Gemeindegrenzhügel wurden alljährlich am Markustag durch einen frischen Erdauswurf in Erinnerung gebracht. Durch die Kommassierung ab Ende des 19. Jh. kam diese alte Sitte ab, da die Leber durch Grenzsteine ersetzt wurden.
Leeberg
Hügelberge; urgeschichtliche Grabhügel,
Leibgedinge
Die Verpflichtung, Naturalleistungen wie Wohnung, Nahrungsmittel, Hege und Pflege gegenüber einer Person bis zu deren Ableben zu erbringen, die meist bei Hofübergaben in der Landwirtschaft zwischen Übergeber und Übernehmer vereinbart wird.
Leilacher
Leintücher
Leinöl
Öl aus Leinsamen. Verwendet für Öllampen, zur Herstellung von Farben oder als Nahrungsmittel.
Leiten
Acker an einem Berghang
Lehen
Bauerngut bestimmter Größe, das vom Grundherrn vergeben wurde.
Lehner – Halb-, Viertel- und Achtellehner
Die Herrschaften teilten ihre Gründe zu gleichen Teilen auf die Bauern eines Dorfes auf, die Größe dieser Landwirtschaften war örtlich verschieden. In unserer Gegend waren es zwischen 15 und 20 ha (Heimatbuch von Neuaigen). Durch Erbteilung oder Teilung bei Heiraten kam es im Laufe der Zeit zu den erwähnten Halb-, Viertel- und Achtellehen.
Leibeigenschaft
Nach der spätrömischen Sklaverei und den „servi casati“ der Karolinger und Ottonen entstand die Leibeigenschaft im Hochmittelalter (ca. 1050 bis 1350). Die Leibeigenschaft ist ein sehr komplexes Thema mit vielen Variationen je nach Gegend und Grundherr „nach altem Herkommen“ verschieden. Der Grundbesitzer hat seinen Grund und Boden in der Regel mit allen darauf lebenden Menschen (Bauern und deren Gesinde) besessen. In der Raffelstettner Zollordnung aus den Jahren 902 - 906 ist noch dezitiert von Sklavenhandel auf der Donau die Rede. Von der Sklaverei unterschied sich die Leibeigenschaft insofern, daß der Leibeigene keine handelsfähige Ware war.
Leibgedinge
Diese vom Grundherrn verliehenen Güter fielen nach dem Tod des Lehensnehmers an den Grundherrn zurück – im Gegensatz zu den Erbzinsgütern.
Leprosorium
Siechenhaus, meist isoliert gelegen für Leprakranke
Lerchenfang
Das Fangen von Lerchen, Finken, Meisen und anderen kleinen Vögeln gehörte zur niederen Jagd (→ Reisgejaid).
Es gab auch Kochrezepte für die Zubereitung kleiner Vögel, siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/berufe-von-frueher/foerster-jaeger-heger
Leutgeben
Leuthäuser
Gasthäuser
Lewer
→ Leber
l.f.
landesfürstlich
lichtdrapp
sandfarben
Lichtschneuzen
(auch Dochtscheren, Lichtscheren, Dochtzangen, Lichtputzer genannt) sie dienten die zum reinigen (Nase putzen) des Kerzendochtes.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Dochtschere
Licitando zu verkaufen
Etwas wird versteigert.Lisene
Pilasterartiger Streifen ohne Kapitell, zumeist an Außenseiten von Gebäuden zur Unterteilung größerer Mauerflächen.Los
Ein Los Holz beim Verkauf umfasste früher lt. Prof. Otto Schilder (s.u.) ungefähr 1 m3 Brennholz.
Brennholz in der Au wird auch heute noch als einzelne „Lose“ versteigert, die vorher von den Verantwortlichen angezeichnet wurden.
Brennholz in der Au wird auch heute noch als einzelne „Lose“ versteigert, die vorher von den Verantwortlichen angezeichnet wurden.
L.S.
1. lectori salutem - Der Leser sei gegrüßt - eine Formel in Briefen
2. loco sigili, Stelle des Siegels
Luada
Mischung aus G’hack (klein geschnittenes Stroh und trockener Futterweizen) und geschnitzelten Futterrüben zum Füttern des Rindviehs.
M
Abkürzung für Michaelidienst (29.9.)
Madripast
bedruckte Musselinstoff
Mahlgang
→ Gang
Maiß
1. Waldstück, das zur Abholzung bestimmt ist
2. das junge Holz, das auf dem unter [1] beschriebenen Waldstück wächst; junger Wald
Malefikant
Missetäter, Delinquent, ist eine Person, die eine moralisch, ethisch oder rechtlich verwerfliche Tat begangen hat.Manchester
Cordstoff, wurde zuerst in Manchester hergestellt
Mandl
15 bis 16 Garben Getreide, die auf dem Fels nach dem Mähen zum Trocknen im Kreis aufgestellt wurden.
Siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/berufe-von-frueher/landwirtschaft/getreidebau
Siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/berufe-von-frueher/landwirtschaft/getreidebau
Marchstein
Grenzzstein
Maria-Theresien-Konzession
→ Siehe unter Radiziertes Gewerbe!
Mark
Marken als sicherheitspolitisch besonders wichtige Verwaltungsbezirke in gefährdeten Grenzregionen gewannen insbesondere im Fränkischen Reich wesentliche Bedeutung, als Kaiser Karl der Große um die Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert das System der Marken einführte, um die Grenzen des in zum Teil langen Kriegen erweiterten Reiches zu sichern. Das karolingische Markensystem wurde von den nachfolgenden Königen und Kaisern des Heiligen Römischen Reichs beibehalten und fortentwickelt.
Die Markgrafen hielten die Marken als ihnen vom König bzw. Kaiser direkt verliehene Lehen und hatten, im Vergleich zu anderen Grafen, besondere Befugnisse: sie konnten Befestigungen anordnen, erhielten eine größere Zahl an fränkischen Vasallen zur Unterstützung zugewiesen und konnten den Heerbann in ihrem Territorium selbst aufbieten. Mit der Konsolidierung des Reiches ab dem 12. Jahrhundert wurden die meisten der verbliebenen Markgrafschaften zu Reichsfürstentümern und die Markgrafen, wie die ihnen gleichgestellten Landgrafen, gehörten damit zu den höchsten weltlichen Würdenträgern des Reiches.
Die Markgrafen hielten die Marken als ihnen vom König bzw. Kaiser direkt verliehene Lehen und hatten, im Vergleich zu anderen Grafen, besondere Befugnisse: sie konnten Befestigungen anordnen, erhielten eine größere Zahl an fränkischen Vasallen zur Unterstützung zugewiesen und konnten den Heerbann in ihrem Territorium selbst aufbieten. Mit der Konsolidierung des Reiches ab dem 12. Jahrhundert wurden die meisten der verbliebenen Markgrafschaften zu Reichsfürstentümern und die Markgrafen, wie die ihnen gleichgestellten Landgrafen, gehörten damit zu den höchsten weltlichen Würdenträgern des Reiches.
Meierhof
Der Wirtschaftsbetrieb, der von der Herrschaft selbst geführt wurde.
Ministerialen
Gefolgsleute des Landesherrn, wie z.B. die Herren von Winkl zuerst der Babenberger und dann der Habsburger. Sie gingen im späteren Mittelalter als hoher Dienstadel im „Herrenstand“ auf.
Minuskel, Majuskel
Schriftarten im Mittelalter. Minuskel sind Kleinbuchstaben. Majuskel sind Großbuchstaben bzw. eine ausschließlich aus Großbuchstaben bestehende Schrift.
Minuendo Versteigerung
Versteigerung einer Arbeit an den Mindestbietenden
Misch
Tierfutter, das aus mindestens zwei Komponenten zusammengesetzt ist, z.B. Weizen, Gerste, Mais, Futterkalk.
Missive
Sendschreiben
Monstre-Ausflug
Monsterausflug, Ausflug mit vielen TeilnehmernMoratorium
Todfallabgabe an den Grundherrn, 5 % des Wertes des erstellten Inventars.
Mortuarium
Begräbnis
m/p
Diese Abkürzung für das lateinische manu propria steht bei Unterschriften hinter dem Namen, wenn diese nicht eigenhändig erfolgt sind und ist mit unserem e.h. vergleichbar. Sie ist meist in Bruchform geschrieben.
Muff
ein röhrenförmiges Bekleidungsstück, in das die Hände von beiden Seiten hineingesteckt werden, um sie warm zu halten. In der Regel besteht er aus Pelz, seltener aus Stoff oder Strick.Muhme
ältere weibliche Verwandte
Mutterkorn
Ein hoch toxischer Getreidepilz im Roggen, aber auch in anderen Getreidearten.
Nadlerware
Produkte eines Nadlers, also Näh- und Stecknadeln.
Nankinett
ein leichter, einfarbiger oder bedruckter Baumwollstoff in Leinwandbindung, der auch als Futterstoff Verwendung findet.
Niedere Jagd →
Reisgejaid
Niederlagsrecht
Eine eintreffende Ware zu Land oder zu Wasser durfte die Stadt nicht passieren, sondern musste „niedergelegt“ und zum Verkauf angeboten werden. Nur was keinen Käufer fand, konnte weitertransportiert werden.
Notdurft
dringender, unbedingter Bedarf
Notgeld
aufgrund des Mangels in Wechselgeld nach dem 1. Weltkrieg wurde von verschiedenen Städten und Gemeinden eigenes Wechselgeld gedruckt, das nur dort gültig war.
Nürnberger Waren
Spielzeugoberschlächtig, unterschlächtig
Bei einem oberschlächtigen Wasserrad fließt das Wasser von oben auf das Rad, bei einem unterschlächtigen dreht sich das Rad mit seiner Unterseite im Wasser.
ödes Haus
Burgruine
Ohm
Tierfutter, kurzes Stroh, das beim Dreschen übrigbleibt
Ortsobrigkeit
Polizeigewalt der Grundherrschaft und das Recht zur Beaufsichtigung der untertänigen Gemeinden.
Outremer
jenseits des Meeres, mittelalterl. Bezeichnung für die vier Kreuzfahrerstaaten im Heilgen Land.
p.
pro, für
Palas
Wohngebäude einer Burg
Panfall →
Pönfall
Paraphernalgut
Das persönliche Eigentum der Braut, welches neben der Mitgift von der Braut in die Ehe eingebracht wurde. Nach der Eheschließung gingen die Paraphernalien in die Verwaltung des Ehemannes über, aber nicht in dessen Eigentum. Sie wurden auch nicht gemeinschaftliches Eigentum, sondern blieben Eigentum der Ehefrau. Im Falle einer Scheidung musste dieses Vermögen der Frau übergeben werden, um ihren Unterhalt zu sichern.Patent
Landesfürstliche Gesetze und Verordnungen
Patental-Invaliden
Invaliden, die nicht in einem Invalidenhaus versorgt werden, sondern die einen Patentgehalt beziehen.
Patrimonium
Privatvermögen des Herrschers (im Gegensatz zum Staatsvermögen) / väterliches ErbgutPeisch
beim Baumfällen zu Bündeln gebundenes Reisig.
Petschaft
Ein Petschaft ist ein Stempel aus einem harten Material, der geeignet ist, ein Siegel in eine Siegelmasse (Siegellack usw.) einzudrücken. Ein solches herzustellen, oblag früher einem eigenen Beruf, dem Petschierer. Das Petschaft ist dabei von üblichen (Siegel-)Stempeln für Papier zu unterscheiden, die das Siegel auf einer gummiartigen Fläche tragen, die über ein Stempelkissen mit Farbe benetzt wird. Anschließend wird solch ein Stempel auf das Papier gedrückt und hinterlässt dort ein Abbild des Siegels.
Pfand
Geldstrafe
Pfundleder, Pfundhäute
Starkes Sohlenleder
Plachenknechte
- hatten bei einer herrschaftlichen Jagd grobe Planen (Plachen) zur Umgrenzung der einzelnen Teile des Jagdgebiets aufzurichten.Plutzer
Bauchiger Krug mit Henkel und Ausgussschnabel zum Ausschenken von Wein.
Pohl
Pollmehl, Mehlsorte zwischen dem feinen und gröberen Mehl.
Point
Eingezäuntes oder abgesondertes Grundstück hinter dem Haus oder auch weiter weg zum Halten von Haustieren, die nicht auf die Weide getrieben wurden.
polychromiert
bunt bemalt
Pönfall
Strafgeld
Pottasche
Kaliumcarbonat, Pott steht für Topf, da die Herstellung früher in Töpfen erfolgte. Pottasche erhält man durch Auslaugen von Pflanzenasche chemisch unbehandelter Pflanzen mit reinem Wasser. Sie wurde und wird als Backtriebmittel für Lebkuchen und zur Herstellung von Seife verwendet.Pranger
Schandsäule, Bußkreuz, bis zur Zeit Kaiser Josephs II. in Gebrauch.
Prein
Hirse - mit der „Prein“ fütterte man früher die Küken.
Prisil, Prisilholz, Brasilholz
Caesalpinia echinata gehört zur Gattung der Hülsenfrüchtler. Die bedrohte Art ist in der Küstenebene Brasiliens beheimatet. Sie war, bis der Farbstoff synthetisch hergestellt werden konnte, eine wichtige Färberpflanze.
Prodigalität
Verschwendungssuchtproscribieren
ächten, bannen, verstoßen (nach der Gegenreformation)
p.t. - pleno titulo
Bei der Ansprache von Personen mit unbekanntem Titel die Nennung des Titels ersetzend.
Pupillus
Waise, Mündel
Radiziertes Gewerbe
(auch Maria-Theresien-Konzession genannt) konnten wie Sachen verkauft, verschenkt, verpfändet und vererbt werden. Die Vergabe von Gewerbeberechtigungen zählte zu den Aufgaben der Grundherrschaft und trug zu deren Einnahmen bei.
Raisgejaid, niedere Jagd
Die Jagd auf Füchse, Hasen, Marder, Enten, Rebhühner
Raittung
Rechnung
rantionieren
eine Rantion erbringen – freikaufen bzw. Lösegeld aufbringen.Rappular
Vormerkbuch, in das Amtspersonen täglich Einnahmen und Ausgaben eintrugen.
Rauckuchl
Küche bevor der Sparherd aufkam. Es wurde über offenem Feuer gekocht, daher war die Küche schwarz vom Russ.
→ Sparherd
Rauchwerk
Pelze, Tierfelle
Regesten
Chronologisch geordnete Urkundenverzeichnisse mit kurzer Angabe des Inhaltes der Urkunden und des Ortes, wo sie aufgewahrt werden oder des Schriftwerkes, in dem sie abgedruckt wurden.
Reicha
Schmaler Durchlass zwischen zwei Häusern.
Rein, Reindl
Kochgeschirr aus Metall
Reiter
Sieb
Renovation
Bei der Grundbucheintragung war eine Gebühr fällig, die alle zehn Jahre „renoviert“ werden musste – also alle zehn Jahre neu zu bezahlen war.
Rentamt
auch Renterei oder Rentei, ist der Begriff, der seit dem späten Mittelalter für die Behörde der landesherrlichen oder kirchlichen Finanzverwaltung unter der Führung eines Rentmeisters oder Rentamtmanns stand. Später bezeichnete „Rentamt“ eine Behörde zur Verwaltung der grundherrschaftlichen Einnahmen.
Repartition
Zuweisung, Verteilung, Schadensverteilung
Reugeld
Geldsumme, die vereinbarungsgemäß beim Rücktritt von einem Vertrag zu zahlen ist.
reverendo
- schrieb man vor Wörtern wie Kuh, Rind oder Schwein und war als Verzeihung vor solche unanständigen Wörter gedacht.Richtstatt
Galgen
Robot
Neben Geld- und Naturalabgaben war jeder Untertan, der ein behaustes Gut zu einer unfreien Lehensform erhielt auch zu Robot, d. h. zu unentgeltlichen Arbeitsleistungen für die Herrschaft verpflichtet. Die Untertanen mussten diese Arbeitsleistungen mit eigenen Werkzeugen und Geräten erbringen. Inhaber größerer Höfe mussten Zugrobot (Zugtiere mit Pflug, Egge etc.) oder Spanndienste ( Pferdegespanne mit zwei oder vier Zugtieren) leisten. Der Bauer musste in der Regel nicht selbst erscheinen, er konnte einen Vertreter (Sohn oder Knecht) schicken.
Es gab Arbeiten, die dem Grundherr zugute kamen, bzw Arbeiten für das Allgemeinwohl, wie etwa die Herstellung von Straßen, Brücken etc. Die Dauer der Robotleistung war von Herrschaft zu Herrschaft verschieden und war Gewohnheitsrecht. 12 Tage im Jahr scheinen eine weit verbreitete Norm gewesen zu sein.
Es gab Arbeiten, die dem Grundherr zugute kamen, bzw Arbeiten für das Allgemeinwohl, wie etwa die Herstellung von Straßen, Brücken etc. Die Dauer der Robotleistung war von Herrschaft zu Herrschaft verschieden und war Gewohnheitsrecht. 12 Tage im Jahr scheinen eine weit verbreitete Norm gewesen zu sein.
Röte
Färberkrapp, die Wurzeln wurden zum Rotfärben verwendet. Anbaugebiet war Mitteleuropa, vor allem Schlesien.
Rumpelkammer
Abstellkammer, in die alles nicht benötigte und Alte gebracht wurde.
Rupfen
Grobe Leinwand aus Werg (Gröbere Hanf- oder Flachsfasern), versponnen verwendet zur Herstellung grober Tuche oder von Seilen.
Rusten
Rüster, Ulme
Rustikalfassion
Unter Maria Theresia. Darin sind die Grundstücke verzeichnet, die die Untertanen als Lehen erhielten, im Gegensatz zu den Dominikalgründen, die von der Herrschaft selbst verwaltet wurden.
Saalbuch
Vorläufer des Grundbuches
Saliter, Salniter
Salpeter, ein Stickstoffdünger in der Landwirtschaft
salve venia (sv)
Verzeihen Sie, dass ich dieses Wort verwende…
Diese Redewendung wurde vor dem 18. Jahrhundert in Schriftstücken verwendet, wenn man ein unziemliches Wort verwenden musste, z. B. Schwein, Fuß.
Auch: Salveny, salveni, mit Salveny (mit Verlaub)
Diese Redewendung wurde vor dem 18. Jahrhundert in Schriftstücken verwendet, wenn man ein unziemliches Wort verwenden musste, z. B. Schwein, Fuß.
Auch: Salveny, salveni, mit Salveny (mit Verlaub)
Satzbücher
In diesen wurde im 17. und 18. Jahrhundert zusätzlich zu den Grundbüchern von den Herrschaften die Verschuldung ihrer Untertanen aufgeschrieben.
Saurehm
Holzgestell, an dem das geschlachtete Schwein zum Ausweiden aufgehängt wird.
Sautöter
großes MesserSchab
Schab Stroh = Bündel Stroh
Scheffel
Siehe Schaff
Schankhaus
Gasthaus
Schauer
Hagel
Scheidewasser
Salpetersäure - Da man mit damit Gold und Silber trennen kann, wurde sie früher Scheidewasser genannt.
Scheidl, Scheitl
Holzstück zum HeizenSchermung
Schirmung, beschützen, bevogten
Schlüsselamt
- das Maut- und Zollamt von Krems in der Schlüsselamtsgasse
Schmer
Fett aus der Bauchhöhle von Tieren, v.a. Schweinen. Verwendet zum Schmieren.
Schneiderware
Kleidungsstücke
Schnitthahn
Festmahl nach Vollendung des Getreideschnittes
Schnurmacherware
Schnüre, Borten
Schocher
Mehrere Holzstämme, die aus einer Basis herauswachsen.Schubmensch
armes Mädchen, da von irgendwo abgeschoben worden war, auch als Schubmann, Schubweib.
Schüttkasten
- ein Gebäude aus Ziegeln oder Holz, das zur Aufnahme des Kornes diente. Er war meist etwas erhöht angelegt, um Feuchtigkeit abzuhalten.
s.d.
sine dato, ohne Datum
Seccomalerei
Eine Wandmalerei, die im Gegensatz zum Fresko nicht auf den frischen, noch feuchten Kalkputz, sondern auf das schon trockene, gestrichene Mauerwerk aufgebracht wird.
Sechter
Melkkübel
Seelenbeschreibung
Volkszählung
Seilerware
Fäden, Schnüre, Stricke
Simperl
Aus Stroh geflochtene Schüssel in die der Brotteig zum Aufgehen gelegt wurde.
skarpieren
Einen gerodeten Berg, Flussufer o.ä. in Absätze oder Terrassen einteilen (böschen, abschrägen).
Solides Haus
Haus aus Steinen und Ziegeln anstatt aus Holz.
Sowjetehe
Bei dieser früher in der Sowjetunion praktizierten Ehe gaben sich nur die Eheleute gegeseitig das Eheversprechen und die Ehe konnte ohne Probleme wieder gelöst werden.
Spanndienst
Zugrobot, der Untertan musste beim Grundeigentümer mit seinem Fuhrwerk Arbeit leisten.
Sparherd
Herd, bei dem das Feuer nicht wie vorher offen brannte, sondern im Feuerraum eingeschlossen war. Man sparte dabei an Brennmaterial und der Raum verrußte nicht mehr.
Spenadelgeld
Ein im Heiratsvertrag festgelegter Geldbetrag, welcher der Ehefrau für ihre Privatauslagen zur Verfügung stand.Stock
Gefängnis
stocken
ausholzen; in den Ortsnamen von Ober-, Mitter- und Unterstockstall enthalten. Hier dürfte Wald zur Anlage der Dörfer abgeholzt worden sein.
Stör
Früher mussten Handwerksburschen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit auf Wanderschaft gehen und in anderen Betrieben Erfahrungen sammeln. Dies war seit dem Spätmittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung eine der Voraussetzungen zur Zulassung zur Meisterprüfung. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennen lernen sowie Lebenserfahrung sammeln.
Strohmesser
Messer, Werkzeug um Stroh in kleine Stücke zu schneiden. Dieses Stroh wurde zur Streckung unter anderes Futter für die Rinder gemischt und wurde in unserer Gegend „G’Hack“, also „Gehacktes“ genannt.
subarrendieren
Pachten; etwas von jemandem pachten, der selbst Pächter ist.
Succubus
Weiblicher Dämon, der im mittelalterlichen Volksglauben den Menschen sündhafte Träume brachte, oder sie gar des Nachts verführte.
Sumach
Der Gerber-Sumach oder Färberbaum ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Er wächst als Strauch oder kleinerer Baum und wird 3 bis 4 Meter hoch. Die Blätter dienten zum Gerben von Leder und als Haarfärbemittel. Mit der Rinde wurde Wolle gefärbt. Auch von den Früchten und Blättern wird ein Farbstoff gewonnen. Der Sumach wird in der asiatischen Küche auch als Gewürz verwendet.
Sutten
Bodenmulde
Syndicatsstelle
VerwalterstelleTaffeth
Taft, glänzender Stoff
Taglia
Kopfgeld, Belohnung
Tagwerk
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Landwirtschaft und bezeichnet jene Landfläche, die an einem Tag bestellt werden konnte, also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dabei legte man im Allgemeinen ein Ochsengespann zu Grunde, denn Pferde hatten in der Epoche der Grundherrschaft (etwa in der Zeit vom Frankenreich bis 1848) nur wenige der Bauern zur Verfügung. Während Äcker meist in Joch angegeben wurden, verwendete man für Wiesen gerne den Begriff Tagwerk.
Tatz
Weinsteuer, in Kirchberg von der passauischen Herrschaft eingehoben.
Tenntreten
Die Tenne, also die Bodenfläche eines Stadels oder Schuppens, erfuhr eine besondere Behandlung, um dauerhaft befestigt zu werden. Lehm wurde mit Stier- oder Ochsenblut vermengt am Boden aufgebracht. Pferde mussten den Lehmteig mit ihren Hufen vertreten, sodann klopften Männer mit Brettern mit Stiel das ganze glatt.
Theriak
ein aus vielen Zutaten hergestelltes teures Arzneimittel, das oft auch Opium enthielt und im Mittelalter häufig Verwendung fand.Thier, Tier
Hirschkuh
Topographie
Die Topografie ist jenes Teilgebiet der Kartografie bzw. Landesvermessung, das sich mit der detaillierten Vermessung, Darstellung und Beschreibung der Erdoberfläche und der mit ihr fest verbundenen natürlichen und künstlichen Objekten befasst. Die größte Bedeutung haben das Gelände (Relief), die Gewässer, Bodennutzung bzw. Bewuchs und die Bauwerke.
Tornisoll, Tournesol
Der französische Name eines Farbstoffes, der aus dem Lackmuskraut hergestellt wird, er wurde als Fleckerl verkauft
Traid, Traydt - Getreide
Dieses wurde in den Abgabenberechnungen in „schweres und ringes Traydt“ eingeteilt. Das schwere waren Weizen und Korn (Roggen), leichtes Traydt waren Gerste und Hafer.
Trinktobak
Rauchtabak
Triptyque
ein Zollausweis für die vorübergehende Einfuhr eines Automobils in ein bestimmtes Land.(https://www.merriam-webster.com/dictionary/triptyque)
Trokar
Stichwerkzeug, um in den aufgeblähten Magen (Pansen) der Kuh zu stechen, den sie durch frischen Klee im Frühjahr, gärende Silage oder angefrorene Rüben bekommen hat. Mit dem Werkzeug stach der Viehhirt an einer bestimmten Stelle in den Magen, die Hülse verblieb einige Zeit stecken, um die Gase entweichen zu lassen.Tuch
Gewebe aus Wollgarn (z.T. auch aus Leinen- oder Baumwollgarn).Türkische Musik
Ursprünglich die Feldmusik der Janitscharen, die mit Schlaginstrumenten wie Schellenbaum, Trommeln, Becken, Tamtam und Triangel auch in der Militärmusik des Abendlandes Aufnahme fand. Sie war laut „Handbuch für Orts-Richter“ in der Fasten- und Adventszeit sowie an Sonn- und Feiertagen an öffentlichen Plätzen vormittags verboten.
Türkischer Weizen
Kukuruz
Tutor
Vormund
Überbrettlgesänge
Das 1901 von Ernst von Wolzogen in Berlin gegründete „Überbrettl“ war eines der ersten literarischen Kabaretts in Deutschland. Vergleichbare Etablissements gab es vorher bereits in Paris. Dort nutzten Künstler die Gelegenheit, sich gegenseitig ihre neuesten Stücke und Nummern vorzuführen, um zu prüfen, wie sie ankamen.
Überländäcker
Parzellen, die nicht fest mit einem bestimmten Hof verbunden waren, bezeichnete man als Überländ. Sie lagen häufig am Rand der Dorfflur, was darauf hindeutet, dass sie durch Zusatzrodungen entstanden sind. Diese Gründe konnte ein Bauer zusätzlich zu seinen Hausgründen erwerben. Auch Angehörige der klein- und unterbäuerlichen Schichte konnten sich hierdurch ihre wirtschaftliche Lage verbessern, allerding kam dies nicht oft vor. Meist besaßen die Inhaber der größten Bauernhöfe auch die meisten Überländparzellen.
(Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
(Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)
Überschlag, Uiberschlag
Kostenvoranschlag
Überweinen
Zu viel Wein trinken.Ungeld, Tatz
Schank- und Getränkesteuer
Unschlitt
Talg, Verwendung vor allem für Kerzen und Seifen.
Unterschlächtig, oberschlächtig
Bei einem unterschlächtigen Mühlrad dreht sich das Rad mit seiner Unterseite im Wasser, bei einem oberschlächtigen fließt das Wasser von oben auf das Rad.
Unterschleif
Unterschlupf, Unterschlagung
Urbar
Ein Urbar ist ein Verzeichnis über Besitzrechte einer Grundherrschaft und zu erbringende Leistungen ihrer Grunduntertanen (Grundholden). Es ist eine bedeutende Wirtschafts- und Rechtsquelle des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lehnswesens.
„Urbar nannte man ein Verzeichnis der Einkünfte und Rechte eines Feudalherrn, wobei das Urbar im engeren Sinn des Wortes einen Querschnitt für einen bestimmten Zeitpunkt bietet.“
Quelle: Helmut Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten, 1998
Quelle: Helmut Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten, 1998
Auch für Gült- und Lagerbücher wird der Ausdruck verwendet. Je nach Region und Schriftträger sind für diese Verzeichnisse auch die Bezeichnungen Salbuch/Saalbuch, Berain, Heberegister, Erdbuch und (Zins)-Rödel oder Rodel geläufig.
USIA
Die USIA war in der sowjetischen Besatzungszone in Österreich von 1946 bis 1955 ein Verbund von mehr als 300 Unternehmen, die von der Sowjetunion als ehemaliges Eigentum des Deutschen Reiches beschlagnahmt worden waren. Die USIA wurde von sowjetischen Stellen geleitet und hatte sich nach den Vorgaben der sowjetischen Staatsführung zu richten. Die erwirtschafteten Gewinne kamen der Besatzungsmacht zugute.
Vadium
Sicherheitsleistung bei einer Versteigerung, die der Ersteher vor der Erteilung des Zuschlags als Sparbuch hinterlegen muss.
verlicitieren
(versteigern) z. B. einen Bau – wir würden heute sagen, der Bau wurde nach einer Ausschreibung an den kostengünstigsten Anbieter vergeben.
Verraitten
verrechnen
Verschollene Orte
→ Wüstungen
Versilberung
Verkauf
verziehen
Bei Hochzeiten wurde und wird allerlei Schabernack getrieben. Die Jugend des Dorfes denkt sich lustige Aufgaben für das Brautpaar aus, die oft einen Bezug zu deren Beruf oder Hobbies haben.
Veste
Burg
Vide!
Siehe!
Vitriol – Kupferwasser
Kupferhaltiges Eisenvitriol, Verwendung in der Stofffärberei, zur Herstellung verschiedener Farbstoffe (z. B. Berliner Blau zur Schwarzfärbung von Leder), zur Herstellung von Tinte, zur Desinfektion, zur Holzimprägnierung, zur Konservierung von Tierhäuten, zur Beizung von Getreidesaat, zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten im Weinbau, zur Unkrautbekämpfung, zur Herstellung von Mineralfarben und organischen Farbstoffen und als Brechmittel.
Vizedom
Amtstitel eines Stellvertreters und Statthalters von weltlichen und geistlichen Fürste
Vizedomamt
Verwaltung des landesfürstlichen Eigentums.
Vogelfreier
Person, die aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurde - siehe Ächtung.
Vogelleim
Klebrige Substanz auf Basis von Leinöl, Misterln, Stechpalme oder Leim und salzsaurem Zink zum Fangen von Vögeln mittels Leimruten. Kleine Singvögel wurden beim um 1900 auch bei uns gegessen.
Vogtbarkeit, vogtbare Jahre
entspricht unserer GroßjährigkeitVogtei
Eine geistliche Grundherrschaft konnte nicht im gleichen Umfang wie eine weltliche die ihr zukommende Schutzgewalt zu üben. Sie bedurfte dazu eines weltlichen Herrn, des Vogtes, der diese Aufgaben übernahm. Für seine Tätigkeit bezog der Vogt von seinen Vogtholden Abgaben und Leistungen. Die Vogtei begründete ein Herrschaftsrecht mit gegenseitiger Treueverpflichtung.
Vogtpfennig
Mitbewohner eines Hofes hatten kein dingliches Abhängigkeitsverhältnis zum Grundherren, da sie von ihm keinen Grund erhalten hatten. Sie mussten sich ihm aber anvogten und eine Abgabe, den Vogtpfennig, leisten
Vorlande
Vorderösterreich, Sammelname für die früheren Besitzungen der Habsburger westlich von Tirol und Bayern. Dieser Landesteil der Habsburgermonarchie liegt heute vor allem in der
Vürhaus
Vorhaus
Wachsstock
Ein Wachsstock stellte eine sehr dünne Kerze dar, der als kranzförmig oder rechteckig zusammengewickelte Meterware im Handel war und auf speziellen Wachsstockhaltern benutzt wurde. Da er aufgrund des recht unausgewogenen Docht-Wachs-Verhältnisses leicht rußte, war es sinnvoll, immer eine Dochtschere zur Hand zu haben.
Auch heute noch gibt es in Wallfahrtsorten diese Kerzen, oft mit einem Portrait des örtlichen Heiligen verziert. Sie dienen aber nur mehr als Wallfahrtserinnerung.
Vor allem im katholisch geprägten süddeutschen und österreichischen Raum gab es früher den Brauch, zu Mariä Lichtmess (2. Februar) der Braut, den Töchtern und auch den weiblichen Dienstmägden Wachsstöcke zu schenken. Diese Lichtmess-Wachsstöcke wurden, da es damals noch kein elektrisches Licht gab, in der dunklen Jahreszeit zur Morgen- und Abendandacht in die Kirche mitgenommen und dort angezündet, um im Gesangbuch lesen zu können.
Als Ausgangsmaterial für Wachsstöcke dient neben Wachs auch Paraffin oder eine Mischung aus Wachs, Talg, Fichtenharz und Terpentin.
Auch heute noch gibt es in Wallfahrtsorten diese Kerzen, oft mit einem Portrait des örtlichen Heiligen verziert. Sie dienen aber nur mehr als Wallfahrtserinnerung.
Vor allem im katholisch geprägten süddeutschen und österreichischen Raum gab es früher den Brauch, zu Mariä Lichtmess (2. Februar) der Braut, den Töchtern und auch den weiblichen Dienstmägden Wachsstöcke zu schenken. Diese Lichtmess-Wachsstöcke wurden, da es damals noch kein elektrisches Licht gab, in der dunklen Jahreszeit zur Morgen- und Abendandacht in die Kirche mitgenommen und dort angezündet, um im Gesangbuch lesen zu können.
Als Ausgangsmaterial für Wachsstöcke dient neben Wachs auch Paraffin oder eine Mischung aus Wachs, Talg, Fichtenharz und Terpentin.
Waid, Färberwaid
Aus den Blättern der Pflanze wird blaue Farbe – Indigo - gewonnen.
Wandel
Strafe, kommt u. a. vor in den Fischerrechten zu Winkl von 1530.
Wanderbuch
Handwerker, die auf Wanderschaft gingen, hatten dieses Personaldokument mit sich zu führen. Neben den Personalien enthielt es jeweils den Ein- und Austritt bei einem Arbeitgeber und die Beurteilung des Verhaltens des Gesellen.
Weisatdienst
Das wisat war ursprünglich ein freiwilliges Geschenk in Naturalien, das zu Festzeiten an den Grundherrn oder die Kirche gegeben wurde. Zu Fastnacht wurde ein Huhn (das Fastnachtshuhn), zu Ostern wurden Eier, zu Pfingsten und Weihnachten wurde Käse dargebracht. Später wurde daraus eine Pflichtabgabe gemacht, die auch in Geld abgegolten (http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Weisat)
Wetterläuten
Das Läuten bei drohendem Unwetter war zwar verboten, wurde aber doch immer wieder gemacht.
Waisenkasse
Lehen für verwaiste Kinder zu führen, erforderte einen intensiven Arbeitseinsatz, daher wurden solche Höfe von der Herrschaft meist verkauft und das Geld für die Kinder in der sogenannten Waisenkasse bei der Herrschaft hinterlegt. Daraus wurden Darlehen gegen Verzinsung gewährt.
Waldrauch - Wilder Weihra
Hartes Harz, das heute noch in österreichischen und deutschen Wäldern von Fichten gesammelt wird.
Weistümer
Ein flüchtiger Blick auf Inhalt und Ausdrucksweise dieser Weistümer zeigt uns in bunter Fülle Vorschriften und Rechtssätze, die das Verhältnis der Bewohner eines Ortes oder eines begrenzten Gebietes zur Herrschaft und zueinander regeln; dabei finden sich stets auch Strafandrohungen für jene, die diese Vorschriften verletzen. Daneben führen sie Rechte und Vorrechte an, deren sich die Bewohner dieser Orte oder Gebiete erfreuen, manchmal bringen sie auch eine mehr oder weniger eingehende Beschreibung der Gebietsgrenzen, innerhalb dessen diese Rechtsstätze und Freiheiten gelten sollten.
Welschgut
Waren aus Italien und dem Mittelmeerraum, Südfrüchte, Wein, Seidenwaren etc. Der Begriff Welsche geht vermutlich auf eine germanische Bezeichnung für Römer und (romanisierte) Kelten zurück.
Werg
Gröbere Hanf- oder Flachsfasern, versponnen verwendet zur Herstellung grober Tuche oder von Seilen.
Wettermanderl
Wenn sich die Kumuluswolken vor einem Gewitter langssam auftürmen, spricht man davon, dass die Wettermanderl aufziehen.
Wildbann
Recht der Hochwildjagd. Sie war dem Landesfürsten, dem Hochadel, und dem Klerus vorbehalten. Dem Kleinadel verblieb die Jagd auf Niederwild (Reisgejaid). Dem gewöhnlichen Volk war die Jagd verboten, Zuwiderhandlung wurde strengstens bestraft.
Wínkeladvokat
Anwalt, der ohne rechtliche Befugnis mit fragwürdigen Mitteln ohne die erforderlichen Kenntnisse arbeitet.Wippelhaftes Korn
Getreide, das vom Kornwurm befallen ist. Es darf nicht mit anderem Getreide in Berührung kommen, kann aber getrennt gemahlen werden.
Wittum
Erbanteil der Witwe
Wundersalz
Glaubersalz, wurde u.a. für die Glaserzeugung vewendet.
Wüstung
Orte die aus verschiedenen Gründen wie Zerstörung durch Krieg, Feuer oder Wasser aufgegeben wurden.
Zehent
„Anknüpfend an das Alte Testament, setzte die Synode von Macon im Jahr 585 bei der Strafe der Exkommunikation eine allgemeine Zehentpflicht aller Christen fest. Seit der Regierung Pippins im Frankenreich und Tassilos in Bayern begann sich dieses Gebot allmählich auch in unserem Raum durchzusetzen. Die Abgabe war ursprünglich der Kirche zugedacht und sollte – neben anderen Einkünften – die finanzielle Grundlage zur Bewältigung ihrer Aufgaben bilden. In NÖ war der Zehentertrag dreigeteilt: ein Drittel sollte dem Bischof gehören, die zweite dem Pfarrer und das dritte de Pfarrkirche.“
Der Name "Zehetner" kommt vom Einheben des Zehents im Dorf.
Quelle: Helmut Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten, 1998
Weiteres siehe unter: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/ortsuebergreifend/herrschaftsverh-neustift-winkl
Der Name "Zehetner" kommt vom Einheben des Zehents im Dorf.
Quelle: Helmut Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten, 1998
Weiteres siehe unter: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/ortsuebergreifend/herrschaftsverh-neustift-winkl
Zimier
Helmzier, Helmschmuck um Mittelalter
Zimentierung
Eichung der Maße und Gewichte
Zinnglöckerl, Zingglöckerl
Kleine Glocke, am Kirchturm oder einem anderen Turm, die geläutet wird, wenn ein Dorfbewohner verstorben ist. Die Glocke wird in einem bestimmten Rhythmus geläutet, den meist einige Dorfbewohner beherrschen und an die man sich im Bedarfsfall wendet.
Zöger, Zeger
geflochtener Behälter verschiedener Größer zum Transportieren von Fleisch oder Wein.
Züngerl
Stempel des Safrankrokus, der nutzbare Teil der Pflanzen
Zwillich
Reißfester Stoff, der aus zwei Fäden in Köper- oder Zwillichbindung gewebt ist.
Zweck
kurzer Nagel oder hölzerner Stift
Quellen
Heimatkalender des Bezirkes Tulln, 1960, Dr. Max Wellner, die Weistümer
Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998
Wikipedia
Dezember 2012, letzte Änderung Februar 2024
Maria Knapp