Bäcker (Pistor) 

 


Schul-Wandbild der Schule Niederschleinz, Verlag F. Tempsky, Prag
zur Verfügung gestellt von Herbert Pauritsch sen., Niederschleinz

 
Backofen in einer Bäckerei in Herkulaneum (I),
der während des Ausbruches des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurde.

 

 

Bäcker

Altenwörth

Bis 1829 war Leopold Brenner Bäckermeister in Altenwörth 9.
 
1829 erwarb der Bäcker Franz Eckensamer das Haus  Nr. 9 (heute Schwemmgasse 16). In der   Pfarrchronik wird er noch 1848  als Viertellehner und Bäcker genannt. 1851 verkaufte er das Haus an den Schiffmüller Franz Guggenberger:

Ein Bäcker-Gewerbe sammt Haus ist zu verkaufen.
Dasselbe ist 10 Stunden von Wien, in Altenwörth nächst Kirchberg am Wagram Haus Nr. 9, ist sehr gut gebaut, besteht aus zwei Zimmern, zwei Küchen, einer Backstube, einer Mehlkammer, einem Magazin, einem Stall auf sechs Kühe, einem Pferdestall auf vier Stück Pferde, einem großen Keller auf 200 Eimer, einer Wagenremise, einer großen Scheuer, 2 Küchengärten, 6 hölzerne Massteigen, einem großen Hofe, einem großen Hofe, einem guten Brunnen, einem Hausgarten, 1 ½ Joch, 4 Joch Aecker, im Preise von 5000 fl Conv. Münze, aus freier Hand hintanzugeben. Nebstdem sind noch 2 Joch Aecker, 1 Joch Ueberländwiesen.
 (Eintrag in der Wiener Zeitung vom 2. April 1851)
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Ob es in der Zwischenzeit einen Bäcker gab, ist nicht bekannt, jedenfalls kaufte der aus Sitzendorf stammende Anton Laminger das Haus Nr. 34 (später 44, heute Kollersdorferstraße 1, ehemalige Bäckerei Köpf) und eröffnete dort eine Bäckerei.
 
1866 erwarb Johann Gerhold Haus und Bäckerei. Er heiratete 1867 die Bürgerstochter Theresia Wasserburger aus Langenlois.
 
Aber bereits 1869 verkaufte er an den aus Gigging gebürtigen Johann Hofstetter (1841 – 1901).
 
 
 
  
 
Nach seinem Tod übernimmt Mathias Köpf (1872 – 1946) 1902 das Gewerbe und das Anwesen. Er stammte aus Haté bei Znaim, seine Gattin Maria aus Guntersdorf.  Nach einem tot geborenen Sohn kam 1906 Sohn Carl zur Welt.
 
Aus Zeitungsanzeigen:
Ein Lehrjung wird bei Joh. Hofstetter, Bäckermeister in Altenwörth, mit der ganzen Verpflegung aufgenommen.
((Neuigkeits) Welt Blatt vom 3.4.1878)
 
Lehrjung wird aufgenommen bei Matthias Köpf, Bäckermeister in Altenwort a.d. Donau.
(Österreichische Land-Zeitung vom 4.11.1905)
 
Bäckergehilfe, ehrlich und nüchtern, wird aufgenommen und dauern beschäftigt bei Matthias Köpf, Altenwörth a.d. Donau.
(Österreichische Land-Zeitung vom 16.5.1914)
 
 

Bild: Herbert Eder, Kollersdorf 

 
1943 erhalten Sohn Carl Köpf und Schwiegertochter Anna (geb. Payer aus Gigging) die Bäckerei. Karl fällt Anfang 1945. Seine Witwe führte das Geschäft als Witwenbetriebeb ab 1949 bis zu ihrer Pensionierung weiter. Anna Köpf starb 1998 bei der Familie ihres Neffen in Gigging. Erst vor wenigen Jahren wurde das Haus abgerissen und durch ein Einfamilienhaus ersetzt.
 
 
Der alte Backofen
 
 
Ehemalige Bäckerei Köpf
Alle Bilder aus Altenwörth: Erich Trezmüller, Gigging 
 
 
Bierbaum 

1889 stirbt der Bäckermeister Martin Mayer mit 60 Jahren an einer Entartung der Leber.

Seine Witwe Elisabeth geb.Ecker, gebürtig aus Baden, heiratet 1890 den Bäckergehilfen Johann Gellinek. Nach dem Tod seiner Gattin heiratet er im selben Jahr Anna Maria Schedl aus Ottenthal. Doch bereits im Juli verstirbt er selbst mit 59 Jahren.

Ende November 1907 heiratet Leopold Müller, Bäckergehilfe aus Stein an der Donau, 34 Jahre, Anna Maria Gellinek,

1922 stirbt in Bierbaum der Bäckermeister Leopold Müller. Seine Witwe Maria Anna geb. Schedl, 60 Jahre, aus Ottenthal heiratet 1926 den Bäckergehilfen Franz Schneider, 32 Jahre, aus Bierbaum

 

Engelmannsbrunn

1655: Sara Hofmanin, Bekhin

1749: Der Beck Johannes Ritter bezeugt im Mirakelbuch der Kapelle Maria-Trost eine spontane Heilung.

1774: Michael Lang, Bäcker

1789: Rosalia, Gattin des Bäckermeisters Bernhard Pachbauer (Paxbauer) stirbt mit 68 Jahren in Engelmannsbrunn 2.

1799: Bäckermeister Popp

1828: Bernard Poppauer in Engelmannsbrunn 2

 

Gigging

Um 1899/1903: Ferdinand Laiminger ist Bäckermeister in Gigging 13.

1910: Ludwig Brandl meldet das Bäckergewerbe in Gigging ab.

 

Kirchberg

1642 stirbt der Bäckermeister und Marktrichter Leonhart Frey. Seine Witwe Rosina heiratet den aus Neukirchen an der Ybbs stammenden Sebastian Klingenmayer.

1657 stirbt die Bäckerin Rosina Klingenmayrin.
Um 1680 war er auch Sebastian Klingenmayer Marktrichter

1669: Martin Schornstainer

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Um 1728: Johann Michael Gerersdorfer und Gattin Franziska, Bäckerin im Haus Nr. 23. Später heiratet er Eleonora.

Die Hinterlassenschaft der Eleonora Gerersdorferin, Bäckerin in Kirchberg, betrug laut Inventur im Jahr 1757:

Wohnhaus                             450 fl
Kleine Mühle im Garten           50 fl
Bargeld                                  345 fl 44 xr 2 d
Grundstücke                        2692 fl 36 xr
50 Joch Holz                        2000 fl
Wein, 287 Eimer                    627 fl 18 xr
Vieh                                       118 fl 30 xr
Hausrat                                  655 fl 19 xr
Aktiva                                   7351 fl 26 xr
                                           14389 fl 53 xr 2 d
Ab Passiva                             709 fl 15 xr
                                           13680 fl 38 xr 2 d
Grundstücke: 30 Joch Acker, 2 Obstgärten, 10 Viertl Weingarten, 3 Tagwerk Wiese
Vieh: 2 Pferde, 5 Kühe, 2 Kälber, 1 Frischling, 4 Spanferkel, 1 Schwein, Geflügel
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Um 1789: Joseph Heid ist Bäckermeister in Kirchberg 37.


1757: Johann Michael Brandmayer und Katharina im Haus Nr. 23.
Um 1773/1786; Michael Prandmayer ist in den Pfarrmatriken erwähnt.
1781: Franz Brantmayer und Thekla übernehmen den Betrieb. Thekla stirbt 1814 mit 52 Jahren.

1815: Der bürgerliche Bäckermeister Franz Brandmayer stirbt mit 68 Jahren an Verhärtungen. Sohn Michael übernimmt den Betrieb. 
1817: Das Haus Nr. 7 mit einem Joch Hausüberlandackerr, einem mit schönen, guten Obstbäumen versehenen Hausgarten, zwei Wohnungen mit je 3 Zimmern und einem Keller im Wege der Meistbietung verkauft. Die im Keller befindlichen 300  Eimer Wein wurden gesondert versteigert. (Wiener Zeitung vom 14.3.1817, veröffentlicht in ANNO)

1862: Julia Brandmayr, geb. Kaufmann, Witwe nach dem Bäckermeister und Wirtschaftsbesitzer Johann Michael Brandmayr, stirbt mit 66 Jahren in Kirchberg 23.

1872: Der Bäckermeister Michael Brandmayer stirbt laut Pfarrmatriken mit 49 Jahren in Kirchberg 23 am Schlagfluss. In der Gemeinde-Zeitung: unabhängiges politisches Journal vom 30.1.1872 ist aber zu lesen, dass der vermögende und geachtete Bäckermeister freiwillig aus dem Leben geschieden ist.
Gattin Anna sucht in Zeitungen einen Pächter für den Betrieb: Ein großes, 80 Jahre unter einem Namen in bestem Betrieb stehendes Bäcker-Geschäft in Kirchberg am Wagram ist wegen Todesfall sogleich zu verpachten. Es wird mit dem Bezirksgericht und der Wallfahrt sowie mit den 10 eingepfarrten Gemeinden geworben, aber auch schon mit der Bahnhofsstation.
Quelle: U.a.  in: Die Presse vom 19.1.1872 und Neue Freie Presse vom 31.1.1872

Parte aus dem Fremdenblatt vom 15.1.1872, 
veröffentlicht in ANNO.

1876 nimmt der Bäckermeister Johann Müllner laut Kremser Wochenblatt  zwei Lehrlinge auf. Er dürfte also den Betrieb übernommen haben. Um 1881 ist er nochmals erwähnt, aber in Kirchberg 27.

1889: Abmeldung Anna Brandmaier

1896: Anmeldung Johann Michael Brandmayer

1937:  Der ehemalige Bäckermeister Johann Michael Brandmayer stirbt mit 72 Jahren in Kirchberg 30.
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1887: Abmeldung Peregerin Weidachbauer

1888: Abmeldung Anton Rausch  

1888: Anmeldung Josef Bachmann, Abmeldung 1891.

Um 1903: Therese Müller

1914 übernimmt Rudolf Aubrunner aus Senftenberg die Bäckerei und den angeschlossenen Viktualienhandel. Bereits ein Jahr später verschied dieser an Lungentuberkulose. Erst kurz vorher hat er geheiratet (Ludmilla Müller). In der kurzen Zeit seiner Tätigkeit hat er sich allseitige Beliebtheit erworben.

Um 1927: Richard Schuh war Bäckermeister in Kirchberg 30, Gattin Katharina Kuntner aus Feuersbrunn.(Bei seiner Heirat im Jahr 1925 war er Bäcker in Krems.) Er stirbt 1957, Ummeldung auf Witwenbetrieb durch Katharina Schuh, Geschäftsführer Franz Hebenstreit. 1960 meldig die Witwe das Gewerbe ab.
Die Tochter Elfriede Katharina, geb. 1927, hat 1951 den Bäckermeister Karl Blauensteiner (verst. 2008) geheiratet.
Dieser übernimmt vorerst ab 1957 den beschränkten Gemischtwarenhandel, 1958 den Handel mit Kanditen, Zucker- und Bäckerwaren und 1b 1960 das Bäckergewerbe. Heute führt Sohn Karl 
Blauensteiner die Bäckerei (Marktplatz 29)
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Um 1923: Egidius Cihal ist Bäckergehilfe in Kirchberg.

 

Königsbrunn

Um 1903: Michael Dobler

 

Kollersdorf

Um 1870: Franz Germer? war Bäckermeister und Hauer in Kollersdorf 30.

1891: Friedrich Bauer meldet das Bäckergewerbe in Kollersdorf an.

1953: Johann Prax meldet das Bäckergewerbe in Kollersdorf 13 an ober bereits 1954 wieder ab. 

 

Neustift

1771: Franz Philip ist Bäckermeister. Seine Gattin stirbt 1786 mit 48 Jahren in Neustift 17, er selbst stirbt 1794 mit 80 Jahren.

1828/38: Franz Ecker ist Bäckermeister in Neustift 17, Gattin Anna Maria geb. Lipp.

 

Oberstockstall

1785: Der Bäckermeister Karl Floderer stirbt mit 55 Jahren in Oberstockstall 49.
1789 heiratet Sohn Karl Floderer, Bäckermeister in Oberstockstall 49.

Johann Loibl, Schullehrerssohn aus Oberwölbling heiratet um 1830 Barbara Lugmayer. Sie betreiben in Oberstockstall 49 bzw. 10 eine Bäckerei.
Tochter Aloisia heiratet 1856 Josef Ehn (geb. 1830 in Mayers bei Gars/Kamp, vorher Bäckergeselle in Langenlois).
Sohn Franz Ehn (geb. 1860) heiratet 1894 Maria Kemeter aus Etsdorf und ist ebenfalls Bäcker hier (Anmeldung 1895 auf Oberstockstall 6).
Sohn Ludwig Ehn (1898-1963) heiratet 1933Theresia Walzer aus Engelmannsbrunn und betreibt die Bäckerei (Anmeldung 1931). Danach wird vom Sohn, ebenfalls Ludwig Ehn, (Bäckerei ab 1964 - ?) hier ein Gasthaus eröffnet.

 

Winkl

1908: Josef Lorenz meldet das Bäckergewerbe in Winkl 51, das am Ortsende von Neustift liegt, an, bereits 1910 wieder ab.

1911: Hermann Thilo meldet das Bäckergewerbe in Winkl 51 an. Im selben Jahr will er die Bäckerei wieder verkaufen:
Bäckerei samt Haus, allein im Orte, 60 K. Tageslohn, mit kleiner Anzahlung zu verkaufen. Hermann Thilo, Bäckermeister in Neustift im Felde

(Neues Wiener Tagblatt vom 26.2.1911

1948: Franz Schneider, Bierbaum 57, meldet  den Filialbetrieb in Winkl 51 ab.

1967: Franz Lehner meldet das Bäckergewerbe in Winkl 51 ab.

 

Quellen:
Pfarrmatriken Altenwörth und Kirchberg am Wagram
Amtskalender für Niederösterreich
Grundbücher, NÖ Landesregierung, Bad Pirawarth
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf


 

Jänner 2015, Letzte Änderung: September 2022
Maria Knapp