Hundefänger (canicida)

 


Die Tätigkeit des Hundefängers ergibt sich aus dem Namen. Er hat freilaufende Hunde, die es früher zuhauf gegeben hat, eingefangen. Diese wurden dann in der Wasenmeisterei in Winkl wie die anderen Tiere verarbeitet.  Die Felle wurden gegerbt oder weiterverkauft. Besonderer Beliebtheit erfreute sich das Hundefett: Es galt als Mittel gegen Tuberkulose und Lungenkranke kochten damit. Außerdem war es ein gutes Schuhfett, das bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts hinein Verwendung fand. 

Im "Handbuch für Orts-Richter" von Thomas Hofer aus dem Jahr 1840 steht folgendes über frei laufende Hunde zu lesen: "Die überflüssigen, und herrenlosen Hunde, nämlich solche, welche ohne Halsband herumlaufen, sind zu vertilgen; deßwegen die Wasenmeister ihre Bezirke öfters durchstreifen sollen."

In Winkl, links unterhalb der Kirche befand sich in früherer Zeit das Wasenmeisterhaus. Hier  wohnte auch die Familie des Hundefängers (canicida) Joseph Lakenbauer. 

 
1772               
bekommen der Hundefänger Joseph Lakenbauer und seine Frau Elisabeth die Tochter Rosalia.

1773               
stirbt hier der ledige Hundefängerknecht  (solutus famulus canicida) Joseph Dietl mit 25 Jahren.

1777
Georg Mahler und Gattin Rosalia geb. Lakenbauer, bekommen den Sohn Joseph. Als Beruf ist carnificis angegeben, was Henker oder Fleischer bedeuten kann. Ein anders Mal wird er als canicida – Hundefänger – bezeichnet.

1784               
Rosalia, die Frau des Hundefängers Georg Mahler stirbt mit 27 Jahren.

1784               
Im gleichen Jahr heiratet Georg Mahler, jetzt als Wasenmeister bezeichnet, Magdalena, geb. Thaller.

 

 

Quellen:
Matrikenbücher Kirchberg am Wagram

 

Dezember 2012
Maria Knapp