Hutmacher, Modist
Fotos: Schwäbisches Handwerksmuseum, Augsburg
Links: Foto Familie Grausenburger, Winkl
Rechts: Foto Manfred Schneider, Königsbrunn
Links: Kind mit Hut, Foto: Familie Grausenburger, Winkl
Rechts: Frau Moosbauer mit Sohn, Foto: Otto Moosbauer, Kirchberg
Links: Hochzeitsgesellschaft Schauenstein - List 1934, links Kanzler Dollfuß, Foto Otto Moosbauer, Kirchberg
Rechts: Zwei Männer mit Hut, Foto: Manfred Schneider, Königsbrunn
Zeitungsannoncen
Der Bote aus dem Waldviertel vom 1.11.1882
Österreichische Land-Zeitung vom 15.1.1916
Neue Freie Presse vom 1.9.1912
Eggenburger Zeitung vom 10.4.1912
Österreichische Land-Zeitung vom 29.4.1916
alle veröffentlicht auf ANNO.
Modisten fertigen Kopfbedeckungen insbesondere für Frauen, der Beruf wird auch überwiegend von Frauen ausgeübt. Die Produktpalette einer Modistin umfasst Kopfbedeckungen verschiedenster Materialien, beispielsweise Filz, Stoff, Pelz und Stroh. Die Formen reichen vom Hut über die Mütze und Kappe bis zum Kopfschmuck.
Es wurden früher aber auch ältere oder beschädigte Modelle ausgebessert und überarbeitet.
Vor allem finanziell besser gestellte Damen kamen auch am Land bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts nie ohne Hut zur heiligen Messe. Seit diese Modeerscheinung abgeflaut ist, ging es auch mit dem Handwerk des Modisten bergab.
Modisten
Altenwörth
Um 1886: Adolf Machardt ist Hutmacher in Altenwörth 42.
Kirchberg
1657/59: Georgius Geyr und Gattin Sabina in Kirchberg.
1669: Die Hutmacherin Sabina Geierin macht ihr Testament und stirbt kurz darauf.
1682: Elias Schachenreiter ist Mitglied des Innern Rats und Testamentszeuge der Lebzelterin Eva Sibenhartin.
1728: Marcus Zöchmaister wird im Oberstockstaller Grundbuch auf Nr. 47 genannt.
1757 ist Clara Zöchmeisterin als Witwe genannt.
Die Hutmacherin Elisabeth Traunbauer hinterließ laut Inventar aus dem Jahr 1772:
Wohnhaus 500 fl.
Warenlager 32 fl.
Hausrat 136 fl. 36 xr.
Aktiva 2 fl.
670 fl. 36 xr.
ab Passiva 303 fl.
357 fl. 36 xr.
Sie besaß ein Warenlager von 40 Stück guten und schlechten Hüten zu 45 xr und10 Ellen schwarze Leinwand zum Unterfutter.
Geschäftsverbindungen hatte sie u.a. nach Krumau und Herzogenburg.
Um 1789: Mathias Traunbauer ist bürgerlicher Hutmacher in Kirchberg 33. Er stirbt 1827 mit 75 Jahren.
Um 1822/1827: Leopold Traunbauer ist bürgerlicher Hutmacher in Kirchberg 33, Ehefrau ist Magdalena geb. Lohner. Er stirbt 1843 mit 74 Jahren in Kirchberg 15.
Im Jahr 1855 wird das Hutmachergewerbe samt allen Gewerbs-Requisiten in Kirchberg 1 verkauft. (Die Presse vom 24.7.1855, veröffentlicht in ANNO)
1876: Die ledige Modistin Anna Karner stirbt mit 25 Jahren in Kirchberg 3 an Tuberkulose.
Um 1873: Josef Wodicka sen. ist Hutmacher in Kirchberg. Er stirbt 1883 mit 70 Jahren in Kirchberg 1.
Um 1903/1922: Alois Wodicka war Hutmacher in Kirchberg 58.
1960: Abmeldung des Hutmachergewerbes, Alois Wodicka, Kirchberg 58
1960: Anmeldung Otto Wodicka, Kirchberg 58, 1964 Abmeldung
Das Geschäft des Alois Wodicka vor dem Kaufhaus Kainz, um 1910
Um 1903 die Modistinnen Theresia Exler und Maria Schmidt.
Um 1922: Maria Höflinger, geb. in Heiligeneich, ist Modistin in Kirchberg 13.
Ab ca. 1924: Maria Cihal, 1901 meldet sie das Gewerbe auf den Namen Ehn um später auf Knell.
Frau Cihal fuhr mit der Bahn nach Wien, lieferte ihre Hüte ab und nahm gegebenenfalls Stücke zum Ausbessern mit.
1964 meldet sie das Gewerbe ab.
Um 1932: Rosa Cihal; sie heiratete 1932 den Buchbindergehilfen Alois Wörz.
1935 Margarethe Lammer meldet in Kirchberg 54 das Modisten- und Damenkleidermachergewerbe an.
Quellen:
Dissertation von Dr. Franz Eiselt: „Beiträge zur Geschichte des Marktes Kirchberg am Wagram unter besonderer Berücksichtigung des Zeitraumes 1650 – 1806“, Wien 1973
Bay. HStA, HL Passau, Rep. 51, Verz. 1 Fasz. 5/101
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
http://de.wikipedia.org/wiki/Modist
März 2015, letzte Ergänzung: Sept. 2022
Maria Knapp