Der Nadler arbeitete eng mit dem Drahtzieher zusammen, von dem er sein Ausgangsmaterial bezog.

Mit viel Feingefühl spitzte er ein kurzes Metallstück am unteren Ende zu, am oberen Ende bohrte er das Nadelöhr aus und feilte es mit der Fitzfeile oval zu.  

Da er von dieser Arbeit alleine nicht leben konnte, stellte er auch Stecknadeln, Stifte, Haken, Ösen, Stricknadeln, Ketten, Angelhaken, Siebgewebe, Drahtgitter, Vogelkäfige, Mausefalle und vieles mehr her. 

Der Nadler Franz Ullmann ist in den Pfarrmatriken von Kirchberg im Jahr 1789 als einziger seiner Zunft hier erwähnt.  Mit diesem armen Gewerbe wollten die Ratsherren in Kirchberg nichts zu tun haben, er wurde aber doch widerwillig inwohnungsweis aufgenommen, nachdem vor ihm bereits ein Nadler mit folgenden Worten abgespeist worden war: „Weil aber kein Haus um solches künftlich an sich zu bringen dermahlen vorfindig, überhaupt aber sein Gewerbtrieb hier nicht viel seyn will, als ist ihm Nadler von Raths wegen mitgegeben worden, daß in sein bitten nicht gewilliget werden kann, und sohl sein Glück in einem andern orth suchen."

Um 1789/97: Franz Ullmann ist Nadlermeister in Kirchberg 28 bzw. 16, Gattin Anna Maria geb. Hammer. Sie stirbt 1806 mit 41 Jahren.
Seine Frau Elisabeth stirbt 1809 mit 29 Jahren.
Seine Frau Barbara stirbt 1820 mit 43 Jahren in Kirchberg 27.
1833: Franz Ullmann stirbt mit 80 Jahren in Kirchberg 2.
1852: Barbara; die Witwe nach dem Nadlermeisters Franz Ullmann, stirbt mit 70 Jahren in Kirchberg 36.
 

Quellen:
Dissertation von Dr. Franz Eiselt: Beiträge zur Geschichte des Marktes Kirchberg am Wagram unter besonderer Berücksichtigung des Zeitraumes 1650 – 1806, Wien 1973

Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram 

März 2015, letzte Änderung Februar 2024
Maria Knapp