Tischler
Abb.: k.k.Hoflith. Haase, Prag,
zur Verfügung gestellt von Herbert Pauritsch sen., Niederschleinz
Die Tischlerei spaltete sich im 14. Jahrhundert von der Zimmerei ab. Es ist ein altes und angesehenes Handwerk. Die Tischler fanden sich schon früh in Zünften zusammen. Sie besaßen gegenüber anderen Holzberufen das ausschließliche Recht, Hobel als Werkzeug und Leim als Verbindungsmittel benutzen zu dürfen. Ebenso war ihnen die Herstellung bestimmter Werkstücke vorbehalten. Dazu gehörten Fenster, Türen, Wand- und Deckenvertäfelungen, Möbel und ab dem 16. Jahrhundert die neu aufkommenden Särge. Die Aufnahme in die Tischlerzünfte war an bestimmte Voraussetzungen gebunden, z. B. eheliche Geburt, Abstammung von ehrbaren Eltern und guter Leumund.
Werkzeuge des Tischlers
Sägen: Feinsäge, Fuchsschwanz, Furniersäge, Gratsäge, Japansäge, Metallsäge etc.
Hobel: Doppelhobel, Falzhobel, Grathobel, Grundhobel, Hirnholzhobel, Nuthobel etc.
Zangen: Beißzange, Wasserpumpenzange, Flachzange
Stemmwerkzeuge: Hohlbeitel, Stechbeitel, Lochbeitel
Feilen: Holzraspel, Eisenflachfeile, Rundfeile
Bohrer
Hobelbank
Tischlerhammer
Wasserwaage
Fäustel
Schraubdreher
Maßstab
Winkel
Zirkel, Zimmermannsblei
Schmiege
Schleifklotz
Versenker
Bohrer für Holz, Metall und Stein
Schraubzwingen
Heute werden viele Arbeiten durch Maschinen erleichtert. Durch die industrielle Produktion vieler Möbel spezialisieren sich die Tischler heute auf die Erzeugung hochwertiger Einrichtungen.
Tischler
Altenwörth
Um 1847: Ignaz Powondra ist Tischlermeister in Altenwörth 25, Gattin Franziska geb. Guttauer. Er war der Sohn des Revierjägers von Utzenlaa.
Um 1885: Karl Handbichler, Tischlermeister, Abmeldung 1887
1891: Abmeldung Anton Braun, Altenwörth.
Um 1921: Franz Luksch ist Tischlermeister in Altenwörth 9. Er stammt aus Schiltern. Abmeldung 1937.
1953 beendet Otto Thiel sein Tischlergewerbe im Haus Nr. 15.
Bierbaum
Um 1903: Johann Pils
Dörfl
1937 Anmeldung Bau- und Möbeltischlergewerbe Franz Luksch in Dörfl 8, Abmeldung 1938. Er war vorher in Altenwörth.
Engelmannsbrunn
1791 stirbt Johann Mühlberger, Tischler in Engelmannsbrunn 14
1803: Der Tischler Joseph Müllberger stirbt in Engelmannsbrunn mit 46 Jahren. Er ist erfroren aufgefunden worden.
Um 1834/1839: Andreas Walisch ist Tischlermeister in Engelmannsbrunn 38, Gattin Theresia, geb. Wagensonner.
Um 1872 bis mind. 1911: Ferdinand Groiß ist Tischlermeister in Engelmannsbrunn 3.
Rechnung von Tischler Ferdinand Groiss aus Engelmannsbrunn von 1911,
gefunden von Frau Marianne Eckart im Gemeindearchiv.
Anton Himsl war der letzte Tischlermeister in Engelmannsbrunn (Abmeldung 1960), er bewohnte das Haus Nr. 82, heute Dorfstraße 14. Zuvor war Alois Schober, der erste Mann von Frau Himsl, Tischlermeister (Anmeldung 1912). Seine Werkstatt befand sich im Haus Nr. 70, seine Mutter stammte aus der Tischlerfamilie Groiß.
Gigging
Um 1896/1907: Anton Braun ist Tischlermeister in Gigging 1.
1912: Anmeldung Anton Braun jun. in Gigging 18, Abmeldung 1939.
Kirchberg
Um 1640: Jacob Graf und Gattin Maria
Um 1655/1685: Mathias Schiedlberger, Tischler in Kirchberg; Franz Kirninger heiratet die Tochter von Mathias Schiedlberger
1727: Franz Küeninger wird im Oberstockstaller Grundbuch auf Haus Nr. 33 genannt. Gattin ist Eva. Er dürfte ein Sohn des obigen Franz Kirninger gewesen sein.
1737: Johann Minichhofer kauft das Haus Nr. 18,Gattin ist Anna Maria.
Vor 1760: Sebastian Rott war bürgerlicher Tischler in Kirchberg.
Er stirbt ohne direkte Nachkommen. In der Wiener Zeitung werden Erben gesucht. (Wiener Zeitung vom 25.6.1760)
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Um 1784: Kaspar Blumenräder, Tischlermeister in Kirchberg 18.
1785 stirbt seine Frau Anna. Sie hinterließ laut Inventar:
Wohnhaus 400 fl
Grundstücke 100 fl
Vieh 28 fl
Wein, 12 Eimer 16 fl
Hausrat 136 fl 22 xr
Aktiva 150 fl
830 fl 22 xr
ab Passiva 364 fl 2 d
466 fl 21 xr 2 d
Grundstücke: 1 Joch Acker, 2/8 Weingarten
Vieh: 1 Kuh, 1 Schwein
1789: Der Tischlermeister Kaspar Blummenröther will sein Tischlergewerbehaus versteigern lassen:
„Licit. Tischler Gewerbe Haus.Von Richter und Rath zu Kirchberg am Wagram in Ni.Oe. V.U.M.B. wird anmit zu vernehmen gegeben: Esr habe Kaspar Blummenröther, bürgerl. Tischlermeister alhier, sich entschlossen, sein alda in Besitz habendes, in der schönsten Lage stehendes gut gebautes bürgerliches Tischler Gewerbs Haus, welches nebst der Werkstatt, noch mit 4 Zimmern, einer Schupfe, 2 Böden, 1 Hauskeller, 1 Stell auf 2 Kühe versehen, und in wessen Hofmarch 1/8 Weingarten lieget, dann eine Presse, 1 doppelten Schweinstall, 1 Roll, samt Kästen und Hauseinrichtung überhaupt licitando zu verkaufen. Daher die Kauflustige den 24. April d. J. früh um 8 Uhr in obgemeldtem Haus Nr. 18 alhier sich einzufinden belieben.“ (Wiener Zeitung vom 8.4.1789, veröffentlicht in ANNO)
Er stirbt 1793 mit 60 Jahren.
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1792: Der Tischlermeister Michael Hamberger erstickt mit 28 Jahren in Kirchberg 18.
Um 1793: Johann Koppauer ist Tischlermeister in Kirchberg 18, Gattin Katharina geb. Lindner.
1808: Anna Maria, Eheweib des Tischlermeisters Georg Gsell, stirbt mit 66 Jahren in Kirchberg 19.
1815: Der Tischlermeister Georg Gsell stirbt mit 64 Jahren in Kirchberg 18.
1827: Johann Gsell, Tischlermeister
Um 1839: Joseph Gsell ist bürgerlicher Tischlermeister, Gattin Josepha geb. Waltner.
1846: Klara Gsell, hinterlassene Witwe des Johann Gsell, bürgerl. Tischlermeisters in Kirchberg 19, Tochter des Hauers Leopold Höfinger aus Unterstockstall, stirbt mit 76 Jahren.
1869: Die Tischlermeisterin Josefa Gsell, geb. Waltner, stirbt mit 55 Jahren in Kirchberg 19.
1882: Der verwitwete Tischlermeister Johann Gsell stirbt mit 77 Jahren in Kirchberg 42.
1891/1903: Johann Gsell, Tischlermeister
Rechnung des Tischlermeisters Johann Gsell aus dem Jahr 1891 an die Tscherniz'sche Stiftung in Kirchberg über die Ausbesserung von Fußböden in zwei Zimmern, Ausbesserung von zwei Gangfenstern, eine neue Tür und die Ausbesserung der Aborte samt Türen über 12 Gulden 80 Kreuzer.
(Diözesanarchiv Wien, Kirchberger Akten)
1846: Klara, die Gattin des Tischlermeisters Johann Wehle stirbt mit 72 Jahren im Haus Nr. 46
1860: Der ledige Tischlergeselle Heinrich Schachinger, gebürtig aus Grafenegg, stirbt mit 52 Jahren in Kirchberg 38.
Um 1901: Michael Liebl, Bau- und Möbeltischler; er ist 1902 mit 37 Jahren an Lungentuberkulose verstorben. Seine Gattin Theresia führt den Betrieb als Witwenbetrieb weiter.
Rechnung des Bau- und Möbeltischlers Michael Liebl aus dem Jahr 1901 an die Tscherniz'sche Stiftung in Kirchberg über die Ausbesserung eines Fußbodens samt Einbaues neuer Bretter.
(Diözesanarchiv Wien, Kirchberger Akten)
Um 1905: Josef Glanz ist Tischler in Kirchberg. Er war laut Kremser Zeitung vom 7.9.1905 zu diesem Zeitpunkt sein 4 Wochen „unter Rücklassung der Werkstatteinrichtung“ abgängig.
Um 1923/29: Adolf Ehn ist Tischlermeister in Kirchberg 30/42. 1930 Standortverlegung nach Kirchberg 84, Abmeldung 1940.
1931: Ernst Cihal, meldet das Tischlergewerbe in Kirchberg 1 an, Standortverlegung 1955 nach Kirchberg Parz. 133/3
Um 1962: Friedrich Knell, Kirchberg 82, danach: Ernst Ehn
Kollersdorf
1888: Anmeldung Johann Koch, in Kollersdorf 49, Abmeldung 1890
Um 1910: Karl Schmid ist Tischlermeister in Kollersdorf 13, Abmeldung 1912 wegen Übersiedlung nach Wien.
1954 beendet Anton Hainzl seinen Tischlerbetrieb auf Nr. 57
1955: Anmeldung des Gewerbes durch den Schwiegersohn Walter Magerl.
Königsbrunn
Um 1903: Michael Knofel
Mitterstockstall
1801: Conrad Hörmann, Tischler in Mitterstockstall 13
1835: In Mitterstockstall 29 stirbt der Tischlergeselle Joseph Doringer mit 24 Jahren.
1886: Abmeldung Josef Hirschmüller.
1889: Abmeldung Gotthard Schober, Mitterstockstall
Neustift
Um 1857: Leopold Hellmer ist Tischlermeister in Neustift.
Um 1890/1903: Tischlermeister Michael Frauenhofer, Abmeldung 1912.
1906: Franz Edelstein kam aus Atzenbrugg, 1908 Übersiedlung nach Absdorf.
1911: Anmeldung Anton Braun - er war vorher in Gigging.
1908 Franz Schiegl, Tischlerei, Übersiedlung von Fels nach Neustift im Felde.
Zeiungsanzeige: Tischlerlehrling wird bei ganzer Verpflegung für Bau- und Möbeltischlerei sofort aufgenommen bei Franz Schiegl in Neustift.
(Neues Wiener Tagblatt vom 9.6.1912)
Um 1926: Johann Lutzmayer ist Tischlergehilfe in Neustift 19.
1930: Anmeldung Ignaz Aschauer in Neustift 39, Später übernahm Sohn Karl Aschauer das Gewerbe.
Oberstockstall
1655: Georgius Füchsl mit Gattin Maria
1799: Der Tischlermeister Gottlieb Pachner stirbt mit 68 Jahren in Oberstockstall 40.
1806/1828: Tischlermeister Ignaz Pachner, Gattin Theresia geb. Riedl. Er stirbt 1836 in Oberstockstall 40 mit 68 Jahren.
Um 1838/71: Der Tischlermeister Joseph Bacher und Gattin Klara geb. Bauer in Oberstockstall 40
Um 1879: Franz Kratochwil ist Tischler in Oberstockstall 45.
Um 1885/1903: Ludwig Eichhorn ist Tischlermeister in Oberstockstall 31. Abmeldung 1911
1935: Anmeldung Leopold Picha in Oberstockstall 57. Er stirbt 1946 mit 67 Jahren.
1950: Abmeldung Edmund Picha, Oberstockstall 57
Sachsendorf
1836/45: Franz Kadletz ist Tischlermeister und Inwohner in Sachsendorf 29. Er stirbt 1855 in Sachsendorf 1 (Armenhaus) mit 42 Jahren.
Um 1862: Franz Kadletz jun. ist Tischlermeister und Inwohner in Sachsendorf 25. Er stirbt1886 in Sachsendorf 4 mit 48 Jahren an Lungentuberkulose.
Um 1889: Franz Biebl ist Tischlermeister in Sachsendorf 24.
Winkl
Um 1860/1890: Georg Biebl, Winkl 10, verstorben 1906.
1895: Anmeldung Josef Biebl in Winkl 10, verstorben 1945.
1935: Anmeldung Leopold Schuster in Winkl 41, Abmeldung 1939.
Jänner 2016, letzte Änderung: September 2022
Maria Knapp