In unseren Kirchen und Kapellen, aber auch auf Kleindenkmälern, findet man verschiedene Heilige dargestellt - manche von ihnen erkennt man sofort, bei anderen tut man sich etwas schwerer, weil sie in unserer Gegend seltener in Erscheinung treten. Um Heilige unterscheiden zu können, orientiert man sich am besten an ihren "Attributen", das sind Gegenstände, die sie bei sich tragen und die auf ihr Lebenswerk oder ihr Martyrium hinweisen.Oft spielt auch die Kleidung eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung. 

Hl. Aloysius von Gonzaga

Aloisius, wurde 1568 als Sohn des Markgrafen in Castiglione delle Stiviere, Ferrante de Gonzaga (I) geboren. Er lehnte die Erbprinzenrolle ab, kam mit zwei Brüdern an den Hof von König Philipp II. in Madrid, wo er dem Leben der führenden Schicht in Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität abschwor, dem Jesuitenorden beitrat und nach Rom übersiedelte. Aloisius starb nach dreimonatigem Leiden während einer Pestepidemie1591 in Rom, bei der er sich bei der Pflege von Kranken die tödliche Ansteckung holte. 

Gedenktag:  21. Juni

Namensbedeutung: der ganz Weise

Attribute: Kreuz, Lilie, abgelegte Krone, Geißel, Jesuskind auf dem Arm, Rosenkranz, Totenkopf

Patron: der Jugend und der Studenten, bei Berufswahl, gegen Augenleiden, Pest und AIDS

 

 

 

Statue  in der Kapelle Gigging 

                 

Hl. Ambrosius von Mailand

Er wurde 339 als Sohn eines römischen Präfekten in Trier geboren. Er schlug eine Beamten- und Politikerkarriere ein. Als Präfekt der Provinzen Ämilien und Ligurien wurde er schließlich auf Wunsch des Volkes zum Bischof gewählt. Er ist einer der vier Kirchenlehrer der Spätantike und trägt seit 1298 den Ehrentitel Kirchenvater. Er starb am 4. April 397 in Mailand.

Gedenktag:  7. Dezember

Namensbedeutung: der Unsterbliche (abgeleitet von der Götterspeise der griech. Mythologie)

Attribute: Bienenkorb, Buch, Geißel, Knochen, Schreibfeder, Bischofsstab

Patron: der Krämer, Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker; der Bienen und Haustiere, des Lernens

Lostag: Ist Ambrosius schön und rein,  wird Florian wohl wilder sein.  
Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß. 

Erbsen säe Ambrosius,  so tragen sie reich und geben Mus. 
Sankt Ambrosius man Zwiebeln säen muss.

Statue in der Kirche Winkl 

                                                                                                                        

Hl. Andreas

Andreas war einer der ersten Apostel Jesu, ein Bruder des Simon Petrus und ebenso wie dieser von Beruf Fischer. Nach Jesu Tod wirkte er an vielen Orten und verbreitete den Glauben. In Patras (Griechenland) starb er den Märtyrertod an einem schräg gestellten Kreuz – welches man aus diesem Grund heute das „Andreaskreuz“ nennt. Die Reliquien des Kreuzes sind in der dortigen Andreaskirche aufbewahrt. Reliquien des Heiligen befinden sich unter anderem auch in Köln, Rom und Schottland.  

Gedenktag: 30. November

Namensbedeutung: Der Mann

Attribute: das X-förmige Kreuz, Fische und ein Strick

Patron: der Heirat, der Fruchtbarkeit, der Fischer und des Ordens vom Goldenen Vlies. 

Lostag: Andreasschnee tut dem Korne weh.

Altarbild in der Pfarrkirche Altenwörth 

                                                                                                                    

Hl. Anna

Nach zwanzigjähriger kinderloser Ehe mit Joachim gebar Anna die Tochter Maria, was ihr vorher von einem Engel verheißen worden war. Die Empfängnis geschah unbefleckt, das heißt, sie wurde zwar auf natürliche Weise von ihrem leiblichen Vater gezeugt, aber durch einen Akt göttlicher Gnade vor dem Schaden der Erbsünde bewahrt. Anna war königlicher Abstammung aus dem Hause David. 

Gedenktag:  26. Juli

Namensbedeutung: Liebreiz, Anmut, Gnade

Attribute: meist mit Marienkind auf dem Arm oder Maria als Mädchen neben sich oder mit Buch, Maria das Lesen lehrend

Patronin: der Ehe, der Mütter, Witwen, Waisen, Armen, Dienstboten

Lostag: Die Bohnen müssen vor Anna in die Erde, damit sie noch ordentlichen Ertrag bringen.
Ist St. Anna erst vorbei, kommt der Morgen kühl herbei. 

 
Statue am Josefs-Altar in der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram
Statue am Rosenkranzaltar, rechts vom Hauptaltar in der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram 

Hl. Antonius von Padua

Antonius wurde um 1195 als Fernando Martim de Bulhões e Taveira Azevedo in Lissabon geboren. Er trat in den Orden der Augustiner Chorherren ein, wurde später aber Franziskaner und nahm den Ordensnamen Antonius an. Er lernte Franziskus persönlich kennen und wurde als (hervorragender) Prediger nach Oberitalien und Frankreich gesandt, um gegen die Katharer und die Waldenser zu predigen. In späterer Folge wurden seine Predigten von tausenden Menschen gehört, die sich bekehren ließen. 1230 legte er, entkräftet von den anstrengenden Reisen, seine Ämter nieder, und lebte auf einem Nussbaum auf dem Landgut Camposampiero bei Padua. In seiner letzten Lebensphase wurde er von den Klarissen im Kloster Arcella in Padua gepflegt, wo er 1231 starb. 

Gedenktag:  13. Juni

Namensbedeutung: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Attribute: mit dem Je­sus­kind, mit Fi­schen, mit Esel, Flam­me in sei­ner Hand, Hos­tie, Mons­tranz

Patron: der Armen und Sozialarbeiter, der Liebenden und der Ehe, der Frauen und Kinder, der Bäcker, Bergleute, Schweinehirten und Reisenden, der Pferde und Esel; gegen Unfruchtbarkeit, teuflische Mächte, Fieber, Pest und Viehkrankheiten; bei Schiffbruch und in Kriegsnöten; für Wiederauffinden verlorener Gegenstände, gute Entbindung und eine gute Ernte

Lostag: Wenn zu Antonius schön Wetter lacht, Sankt Peter (29.6.) uns viel Wasser macht.

Statue in der Kapelle Gigging

(Tabernakelpfeiler in Kollersdorf)

 

Hl. Barbara

Die heilige Barbara soll im 3. Jahrhundert in Nikomedien gelebt haben. Sie war die Tochter des heidnischen Königs Dioskuros, der sie ihrer Schönheit wegen in einen Turm sperren ließ. Sie wollte weder den ihr zugedachten Prinzen heiraten noch dessen Götter anbeten, worauf sie ihr Vater köpfte, welchen gleich darauf ein Blitz tötete.  

Gedenktag: 4. Dezember

Namensbedeutung: Die Ausländerin

Attribute: Turm mit drei Fenstern (die drei Fenster stellen die Hl. Dreifaltigkeit dar), Hostie und Kelch, Schwert

Patronin: der Bergleute, Geologen, der Glöckner und Glockengießer, Feuerwehrleute, Schmiede, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Dachdecker, Totengräber, der Jungfrauen und der Gefangenen. Sie wird u.a. gegen Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und gegen plötzlichen und unvorhersehbaren Tod angerufen. Aufgrund ihres Martyriums wird sie zu den  Vierzehn Nothelfern gezählt, wo sie für den „Wehrstand“ steht.

Lostag: An ihrem Gedenktag werden traditionell die „Barbarazweige“ aus Kirschen und Frühlingssträuchern geschnitten. Blühen diese bis Weihnachten auf, bringt es für das kommende Jahr Glück.
Nach Barbara geht’s frosten an, kommt’s früher, ist nicht wohlgetan.

Auf Barbara die Sonne weicht, auf Lucia sie wiederum herschleicht.
Geht Barbara im Klee, kommt’s Christkind im Schnee 

   
Statue am Altar der Hl. Immaculata, Pfarrkirche Kirchberg am Wagram
Kirche Winkl, Bild am linken Opfergangsportal


 Statue am nördlichen Ende des Fräuleingrabens, Oberstockstall

Hl. Cäcilia

Cäcilia von Rom wird in mehreren christlichen Konfessionen  als Heilige, Jungfrau und Märtyrin verehrt. 

Gedenktag: 22. November

Namensbedeutung: die Blinde oder: aus der (altrömischen) Familie der Cäcilier (latein.)

Attribute: Rosen, Schwert, Musikinstrumente wie Orgel oder Geige

Patron: der Kirchenmusik; der Organisten, Orgelbauer, Instrumentenmacher, Sänger, Musiker und Dichter

 

Sie ziert das Glasfenster in der Kirchberger Kirche hinter der Orgel.

Hl. Christophorus

Er war ein frühchristlicher Märtyrer, der vermutlich im 3. oder beginnenden 4. Jahrhundert gelebt hat und in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird. Christophorus wird in der Ikonographie häufig als Hüne mit Stab dargestellt, der das Jesuskind auf den Schultern über einen Fluss trägt. Das Martyrium erlitt er durch Enthaupten. Er zählt zu den Vierzehn Nothelfern und ist heute besonders als Schutzheiliger der Autofahrer bekannt. 

Gedenktag:  24. Juli

Namensbedeutung: der Christusträger

Attribute: Jesuskind auf den Schultern, Riese mit Stab, durchs Wasser gehend

Patron: Kraftfahrer (Autoweihen), gegen den jähen Tod, der Schiffer, Flößer, Lastenträger 

     
Wandfresko in der Kapelle Oberstockstall
Statue im Seitenaltar der Kirche Ottenthal
Statue im rückwärtigen Teil der Kirche Altenwörth

 

Cosmas und Damian

Die Zwillingsbrüder Cosmas und Damian  (* in Syrien; † 303 in Aigeai in Kilikien) waren Ärzte, die Kranke unentgeltlich behandelten und viele zum Christentum bekehrten. Der Legende nach haben sie alle Versuche des römischen Präfekten, sie bei der Christenverfolgung zu ertränken, zu verbrennen sowie mit Steinen und Pfeilen zu töten, unversehrt überlebt und erlitten erst in der darauf folgenden Enthauptung das Martyrium. Sie sind unter anderem die Stadtpatrone von Essen, wo ein Teil ihrer Reliquien aufbewahrt wird. 

Gedenktag: 26. September

Namensbedeutung: Cosmas: „Schmuck", "Ordnung", "Welt", kann mit "ordentlich", "sittlich" oder "ruhig" übersetzt werden.

Damian: Der mächtige Mann

Attribute: medizinische Geräte und Medizinbehälter.

Patrone: medizinischer Berufe, der Kranken, Friseure, Zuckerbäcker. Außerdem werden sie in Seenot, bei Geschwüren, Pest und Pferdekrankheiten angerufen. 

   
Altar der Hl. Rosalia, Pfarrkirche Kirchberg am Wagram 
 

Hl. Dominikus

Der heilige Dominikus (* um 1170 in Caleruega bei Burgos, Altkastilien;
† 6. August 1221 in Bologna, Italien) war der Gründer des Predigerordens der Dominikaner. Er wird in der katholischen und der anglikanischen Kirche als Heiliger verehrt.

Während seiner Wander- und Predigerjahre in Frankreich in der Zeit der Katharer erkannte er die Wirkung von Predigten auf das Volk und gründete einen Orden, der vorerst „Orden der Predigerbrüder“ hieß und zu den Zisterzienserorden gehörte. Er forcierte die Bildung der Priester.

Er starb im Alter von 51 Jahren in Bologna. Von seinen Mitbrüdern wurde er als ausgeglichener, freundlicher und fröhlicher Mann mit viel Mitgefühl für jede Art von Leiden geschildert. Der Dominikanerorden, der von Anbeginn an Erfahrungen mit den Häretikern gesammelt hatte,  wurde im frühen 13. Jahrhundert  von Papst Gregor IX. mit der Inquisition beauftragt. 

Gedenktag:  8. August

Namensbedeutung:  zum Herrn gehörig; mit dem Herrn ist Jesus Christus gemeint.

Attribute: Buch, Fackel, schwarz-weißer Hund, Kreuz, Lilie, Rosenkranz, Stern auf der Stirn, Weltkugel

Patron: der Astronomen und Wissenschaftler, der fälschlich Angeklagten 

Statue beim Rosenkranzaltar in Kirchberg am Wagram
   (Foto: Hermann Pistracher)

  

 

Hl. Donatus von Münstereifel

Der Legende zufolge wurde Donatus gegen Ende des 2. Jahrhunderts in Rom geboren. In der römischen Armee war er Anführer einer Legion, die in einer Schlacht gegen die Germanen umzingelt wurde. Als das Trinkwasser knapp wurde und das Beten der Römer zu ihren Göttern nicht half, betete er zu seinem Gott und es fing zu regnen an. Die Germanen wurden durch Sturm und Gewitter davongejagt, die Römer kehrten siegreich heim. Als Dank versprach Donatus, nur dem einen Gott zu dienen und niemals zu heiraten. Als er jedoch die Enkelin des Kaisers ehelichen sollte und dies verweigerte, wurde er als Christ entlarvt und hingerichtet.

Die Reliquien, die ihm 1646 in den römischen Katakomben zugeordnet wurden, kamen  1652 als Schenkung an das Jesuitenkolleg von Münstereifel. Am Tag der Überführung wurde eine Messe gelesen, bei der ein Blitz in die Kirche einschlug und den Priester schwer verletzte. Er bat Donatus um Hilfe und wurde völlig geheilt. Seither gilt Donatus als Wetterheiliger. 

Gedenktag:  30. Juni

Namensbedeutung: der Geschenkte (lat.)

Attribute: Blitze, Getreidegarbe, Sichel, Weinstock

Patron: gegen Unwetter, Blitzschlag, Hagel und Feuersbrunst

Statue auf der Dreifaltigkeitssäule in Kirchberg am Wagram
(Foto: Hermann Pistracher)

 

 

   
In Oberstockstall findet man den Hl. Donatus gleich dreimal: An der Dreifaltigkeitssäule Richtung Ruppersthal
an der Pestsäule in der Nähe der Ortstafel Richtung Ottenthal und an der Pestsäule kurz vor Ottenthal.


Der Hl. Donatus nördlich von Mitterstockstall

 

Hl. Florian

Der heilige Florian (* 3. Jahrhundert; † 4. Mai 304 in Lauriacum, dem heutigen Lorch in OÖ.) war Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuersbekämpfung.

Laut der „passio Floriani“  war er während der Zeit der Christenverfolgung ein pensionierter christlicher Kanzleivorstand und lebte in Aelium Cetium (Sankt Pölten).  Als in Lorch 40 Christen ergriffen und nach vielen Martern eingesperrt wurde, eilte Florian dorthin. Dabei wurde er von seinen ehemaligen Militärkameraden aufgegriffen, verhaftet und vor den Statthalter Aquilinus geführt. Er wurde zum Tode verurteilt und sollte bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Am Marterpfahl sagte er, wenn sie ihn verbrennen würden, würde er auf den Flammen zum Himmel empor steigen. Die Soldaten scheuten sich nun, ihn zu verbrennen und er wurde am 4. Mai 304 mit einem Stein um den Hals von einer Brücke in die Enns gestürzt. 

Gedenktag: 4. Mai

Namensbedeutung: der Blühende (lat.)

Attribute: römischer Soldat, Lanze, ein Haus löschend, Wasserkübel, Mühlstein

Patron: der Feuerwehr, Bäcker, Rauchfangkehrer, Bierbrauer, Gärtner, Fassbinder,  Töpfer, Schmiede, Seifensieder, von Polen (Reliquien von ihm befinden sich in Krakau), von Oberösterreich und Linz; gegen Feuer und Dürre und bei Brandwunden

Lostag: Der Florian, der Florian  noch einen Schneehut setzen kann.
Florian und Gordian  richten oft noch Schaden an.

Spruch: Heiliger Sankt Florian, verschon‘ unser Haus, zünd’s andre an!

      
Statue in der Kapelle Unterstockstall
Statue in der Kirche Winkl
Statue auf der Dreifaltigkeitssäule Kirchberg am Wagram (Foto: Hermann Pistracher)

  
Statue neben dem Altarbild in der Pfarrirche Altenwörth -
Holzstatue, aufgestellt 2016 anlässlich der Renovierung des Feuerwehrhauses Altenwörth

(Statue neben dem Feuerwehrhaus Engelmannsbrunn
Bild im Tabenakelbildstock östlich von Kollersdorf)  

Hl. Franziskus von Assisi

Franz von Assisi wurde 1181 oder 1182 in der umbrischen Stadt Assisi am Fuß des Monte Subasio geboren. Seine Eltern waren der wohlhabende Tuchhändler Pietro Bernardone und dessen Frau Pica. Franziskus genoss eine gute Ausbildung in der Schule der Pfarrei San Giorgio. In seiner Jugend führte Franz ein ausschweifendes Leben mit dem Geld seines Vaters.

Im November 1202 zog Franziskus mit Assisi in einen Krieg gegen die Nachbarstadt Perugia. Er wurde gefangengenommen und eingekerkert und kam erst Anfang 1204 nach mehr als einem Jahr gegen eine Lösegeldzahlung seines Vaters wieder frei. Sein Jugendtraum, Ritter zu werden, und sein unbekümmertes Leben waren durch das Erleben des Krieges in Frage gestellt worden. Als er freikam, war er krank und innerlich zutiefst erschüttert. Auf einem Kriegszug nach Apulien im Jahr 2004 oder 2005 erschien ihm Gott im Traum und befahl ihm, umzukehren. In der Folge suchte er die Einsamkeit und lebte als bettelnder Einsiedler. Bald schlossen sich ihm Gleichgesinnte an. Im Jahr 1209 ging Franz mit seinen ersten zwölf Gefährten nach Rom, um von Papst Innozenz III. die Bestätigung der Lebensweise ihrer kleinen Gemeinschaft der „minderen Brüder“ zu erbitten, aus der später der Franziskanerorder entstand.

Er starb 1226 in der  Portiuncula-Kirche bei Assisi, wo die Bewegung ihren Anfang genommen hatte. Beerdigt ist er in der Kirche in Assisi. 

Gedenktag:  4. Oktober

Namensbedeutung: der kleine Franke (lat.)

Attribute: mit den Wundmalen Jesu, Kreuz, Weltkugel, Totenkopf, mit Tieren wie Wolf, Lamm, Fischen und Vögeln

Patron: der Armen, Lahmen, Blinden, Strafgefangenen, Schiffbrüchigen und Umweltschützer; der Weber, Tuchhändler, Schneider, Kaufleute, Flachshändler, Tapetenhändler, Sozialarbeiter; der Katholischen Aktion, der Sozialarbeit, des Umweltschutzes und der Wölflinge - der Kinderstufe der christlichen Pfadfinder; gegen Kopfweh und Pest.

            Statue in der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram beim Herz-Jesu-Altar

 

 

 

 

 

 

Hl. Franziskus de Paula

(Geb. am 27.März 1416 in Paola bei Cosenza, I, verst. am 2.April 1507 in Plessis-les-Tours, F)

Seine Eltern konnte lange Zeit keine Kinder bekommen. Auf die Fürsprache des Franz von Assisi wurde Sohn Franz geboren. Als Dank für die Heilung nach schwerer Krankheit sollte er ein Jahr lang zu den Franziskanern gehen. Das Leben in Askese gefiel ihm so gut, dass er mit 15 Jahren als Einsiedler in einer Felsengrotte lebte. Später gründete er Klöster in Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland (Paulaner), die noch strengere Ordensregeln als Franziskaner und Minoriten hatten. In dem für Franz von König Karl VIII. erbauten Kloster in Plessis-les-Tours starb er nach einem Leben in strengster Askese mit 91 Jahren und wurde dort bestattet. Von den Calvinisten wurden 1562 Franz' - damals angeblich noch unversehrte - Gebeine in der Reformationszeit verbrannt.

Gedenktag:  2. April

Patron: von Kalabrien; der Einsiedler, Leidenden und Seeleute; für Nachkommenschaft; gegen Pest

Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten Knaben mit dem Namen Franz oft den Beinamen „de Paula“ (so auch Francisus de Paula Triesnecker).

Statue in der Minoritenkirche in Tulln

 

Hl. Hubertus von Lüttich

Er wurde um 655 in Toulouse geboren und ist am 30. Mai 727 bei Brüssel verstorben, er war Bischof von Maastricht und Lüttich. Hubertus war Pfalzgraf und lebte am Hof Theoderichs III. in Paris, später in Metz am Hofe Pippins des Mittleren, mit dem er verwandt gewesen sein dürfte. Nach dem Tod seiner Gattin wurde er Einsiedler in den Wäldern der Ardennen, wo er den Glauben verbreitet hat. 

Gedenktag: 3. November

Namensbedeutung: der durch Verstand Glänzende (althochdt.)

Attribute: Hirsch mit Kreuz im Geweih, Jäger- oder Bischofstracht, mit Schlüssel, Hund, Horn

Patron: der Jäger, Förster, Schützen, gegen Tollwut

Lostag: Bringt Hubertus Schnee und Eis, bleibt’s den ganzen November weiß. 

 
Bild in der Jägerkapelle Winkl 
Schmiedeeisenarbeit in der Jägerkapelle nahe dem Donaukraftwerk Altenwörth


Hubertuskapelle am Weg von Engelmannsbrunn nach Kirchberg

(Kapelle am Wagramweg Unterstockstall- Königsbrunn 

Hl. Jakobus der Ältere

Er wurde der Legende nach am See Genezareth in Galiläa geboren. Er war einer der zwölf Apostel. Zusammen mit seinem Bruder Johannes gehörte Jakobus neben Andreas und Simon Petrus zu den erstberufenen Jüngern. Nach der Apostelgeschichte wurde er während der Herrschaft des Herodes Agrippa I. mit dem Schwert hingerichtet. Sowohl das Markus- als auch das Matthäus-Evangelium erwähnen seinen gewaltsamen Tod um 43 n. Chr. 

Um den Heiligen ranken sich einige Legenden. So sollen seine Jünger den Leichnam nach der Enthauptung auf ein Schiff ohne Besatzung gebracht haben, das später in Galicien im Nordwesten Spaniens landete. Helfer setzten ihn in der Nähe bei. Dann geriet das Grab in Vergessenheit. Nach der Wiederentdeckung im 9. Jahrhundert wurde darüber eine Kapelle, später eine Kirche und schließlich die Kathedrale errichtet, um die herum sich der Pilgerort Santiago de Compostela entwickelte und zu der die Jakobswege führen.

Kirchberg liegt am Weinviertler Jakobsweg.

Gedenktag:  25. Juli

Namensbedeutung: der Nachgeborene (hebr.) oder Gott schützt (lat.)

Attribute: als Pilger, als Ritter, mit Muschel

Patron: der Krieger, Arbeiter, Lastenträger, Seeleute, Hutmacher, Strumpfwirker, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten; der Pilger und Wallfahrer; für das Wetter, für Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Rheumatismus

Lostag: Gegen Margarethen und Jakoben die stärksten Gewitter toben.
 
                 Gemälde im hinteren Teil der Pfarrkirche von Kirchberg 

   

 

 

 

 

 

Hl. Joachim

In der katholischen und orthodoxen Tradition gilt der heilige Joachim als Ehemann Annas und als Vater von Maria, der Mutter Jesu; er wird daher mit dem Titel „Vorfahr Gottes“ bezeichnet. Nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche wurde Maria durch den Heilsplan Gottes frei von jeder Erbsünde gezeugt, was erst die Geburt Jesu ermöglichte.

Joachim wird als reicher und frommer Mann beschrieben, der regelmäßig den Armen und dem Tempel spendete. Da seine Frau jedoch unfruchtbar war, wieß der Hohepriester Joachim und seine Opfer zurück, die Kinderlosigkeit seiner Frau wurde von ihnen als Zeichen göttlicher Missgunst gedeutet. Joachim zog sich daraufhin in die Wüste zurück, wo er 40 Tage lang fastete und Buße tat. Ein Engel erschien sowohl Anna als auch Joachim und kündiget ihnen die Geburt eines Kindes an. Joachim kehrte nach Jerusalem zurück und umarmte Anna vor dem Eingang zum Jerusalemer Tempel, der Goldenen Pforte. Das verheißene Kind Maria wurde geboren. 

Gedenktag: 26. Juli

Namensbedeutung:  Gott wird aufrichten (hebr.)

Attribute: alter Mann, Tauben, Lamm, Stab

Patron: der Väter und Großväter,  der Eheleute; der Schreiner, Gerber und Leinenhändler

                        Statue am Josefs-Altar in der Pfarrkirche Kirchberg 

                                                                                                                                                     

Evangelist Johannes

Der Evangelist Johannes ist der Hauptautor des Johannesevangeliums. Die christliche Tradition setzt ihn mit dem Apostel Johannes als dem Lieblingsjünger Jesu gleich und sieht in ihm auch den Verfasser der Johannesbriefe und der Offenbarung. 

Gedenktag: 27. Dezember

Namensbedeutung: Gott ist gnädig (hebr.)

Attribute: Adler, Kelch mit Schlange, Ölkessel

Patron: der Bildhauer, Maler, Buchdrucker, Papierfabrikanten, Papiermacher, Buchbinder, Buchhändler, Schriftsteller, Schreiber, Beamten, Notare, Theologen, Winzer, Metzger, Sattler, Glaser, Spiegelmacher, Graveure, Kerzenzieher und Korbmacher; der Freundschaft; bei Brandwunden; für gute Ernte; gegen Hagel, Vergiftungen, Brandwunden, Fußleiden und Epilepsie

Lostag: Hat der Evangelist Johannes Eis, dann macht es auch der Täufer heiß. 

                    Teil eines Reliefbildes im Altarraum der Kirche Altenwörth

Hl. Johann Nepomuk

Als Generalvikar und rechte Hand des Bischofs von Prag, Johann von Enstein, wurde er Opfer des Streits zwischen König Wenzel IV. und dem Erzbischof um die Einsetzung des Bischofs von Kladrau. Vordergründig unterstellte man ihm, die Beichtgeheimnis verletzt zu haben. 1393 ertränkte man ihn in der Moldau. Der untere Bereich der Blindkanzel zeigt die Bergung seines Leichnams aus der Moldau. 

Gedenktag:  16. Mai

Namensbedeutung:  Nepomuk – geboren in Pomuk

Attribute: Priesterkleidung mit Stola, Birett; Nimbus, Schweigegestus (oft durch Putto oder Putti), Weltkugel

Patron: der Priester, Beichtväter, Flößer, Schiffer, Müller, der Verschwiegenheit, Schützer des guten Rufes, gegen Wassergefahren

      
Statue in der Kapelle Unterstockstall
Statue vor der Kirche Altenwörth
Statue  am Katzensprung in Kirchberg

  
Der Standort für die restaurierte Statue des Heiligen Nepomuk in Oberstockstall wurde etwas nach
hinten versetzt und neu gestaltet (2016). Vor der Statue befinden sich zwei Kreuze mit den Namen
der Gefallenen der beiden Weltkriege.

Hl. Josef

Josef, der Ziehvater Jesu, stammte aus dem Geschlecht König Davids. Er lebte als Zimmermann in Nazareth und war der Verlobte Marias, der Mutter Jesu. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, zweifelte er an ihrer Treue und wollte sich von ihr trennen; doch ein Engel erklärte ihm im Traum, dass Maria vom heiligen Geist schwanger sei. So blieb Josef bei ihr. Zum letzten Mal wird Josef in den Evangelien erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen Jesus im Tempel diskutierend mit den Schriftgelehrten vorfanden.

Vorerst wurde er von der Kirche stiefmütterlich behandelt, zumal es keine Reliquien von ihm gab. Erst im 15. Jahrhundert wurde ihm zu Ehren ein „festum simplex“ – ein einfacher Feiertag abgehalten, 1621 wurde daraus ein gebotener Feiertag, seit 1870 ist er der Patron der Gesamtkirche. 

Gedenktag:  19. März

Namensbedeutung: Er fügt hinzu

Attribute: Zimmermannskleidung und Zimmermannswerkzeug, Lilie,  blühender Stab, das Jesukind tragend

Patron: Beschützer des Handwerks, vor allem von Berufen, die mit Holz arbeiten, der Liebes- und Eheleute, der Familie und der Kinder. Er wird bei Wohnungsnot angerufen, da er bei der Volkszählung mit seiner Familie keine Bleibe fand.

Lostag: Zu Josef ist auch der faulste Bauer am Acker.

Ist’s am Josefitag klar, folgt ein fruchtbar‘ Jahr.

      
Bild am Opfergangsportal der Kirche Winkl
Altarbild in der Kapelle Engelmannsbrunn

  
Statue neben dem Altar in der Kirche Altenwörth
Statue in der Kapelle am Ortsanfang von Bierbaum
 

Hl. Karl Borromäus

Karl Borromäus (* 2. Okt. 1538 bei Arona (I); † 3. November 1584 in Mailand) war Kardinal, Erzbischof von Mailand und ein bedeutender Vertreter der Gegenreformation. 

Gedenktag:  4. November

Namensbedeutung: Er stammte aus dem italienischen Adelsgeschlecht Borromeo.

Attribute: mit Büchern und Totenkopf, Geißel, Pfeilen

Patron: der Seelsorger und Priesterseminaristen, gegen die Pest

Lostag: Wenn’s an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit.

           

 

 

                   Statue im Eingangsbereich der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram 

Hl. Katharina von Alexandrien

Der Legende nach soll Katharina im 3. oder 4. Jahrhundert  gelebt haben: Nach dieser soll sie auf Befehl des Kaisers Maxentius (306 – 312), den sie bekehren wollte, 50  Schriftgelehrte von der Richtigkeit der christlichen Lehre überzeugt haben. Daraufhin sollte sie von mit Messern besetzten Rädern zerschnitten werden, was aber Engel verhinderten – daraufhin wurde sie geköpft.

Nach einer anderen Legende sollte sie mit einem Königssohn vermählt werden. Sie weigerte sich. Im Kerker, in den man sie warf fand ihre mystische Vermählung mit Jesus statt. Engel trugen ihren Leichnam auf den Sinai. 

Gedenktag: 25. November

Namensbedeutung: Die Reine

Attribute: zerbrochenes Rad, Palmzweig, Buch, Schwert, Krone
Patronin: Sie eine von drei Frauen bei den Vierzehn Nothelfern, sie gehört auch zu den „vier großen heiligen Jungfrauen“. Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Schutzpatronin der Schulen, der philosophischen Fakultäten, der Näherinnen und Schneiderinnen.

Bauernregeln:

Wenn kein Schneefall auf Kathrein is‘, auf Sankt Andreas (30.11.) kommt er g’wiss

Ist an Kathrein das Wetter matt, kommt im Frühjahr spät das Blatt.

Außerdem „stellt Kathrein den Tanz ein“ – nun beginnt die stille Adventzeit.

   
Bild am Opfergangsportal in der Kirche Winkl

Statue am Altar der Hl. Immaculata in der Kirche Kirchberg am Wagram  

Hl. Klara

Klara wurde um 1193 als Tochter einer Adelsfamilie in Assisi geboren.  Im März 1212 floh sie aus ihrem Elternhaus und ging mit Franziskus in die kleine Portiuncola-Kirche unterhalb der Stadt. Franziskus schnitt ihr feierlich die Haare ab, bekleidete sie mit dem groben Bußgewand, sie legte ihm die Gelübde von Armut, Keuschheit und Gehorsam ab.

Franziskus gründete für Klara, ihre Schwester Agnes und weitere Gefährtinnen den Zweiten Orden der Armen Frauen als Zweig der Franziskaner, dem Klara ab 1215 als Äbtissin vorstand. Ihre Schwester Beatrice folgte ihr schließlich ebenso wie ihre Mutter Ortolana. 1215/16 erhielt der neue Orden das päpstliche Privileg, in Armut leben zu dürfen. 

Gedenktag: 11. August

Attribute: Äbtissinnenstab, Kreuz, Lilie, Regelbuch, Lampe, Monstranz

Patronin: der Wäscherinnen, Stickerinnen, Glaser, Glasmaler und Vergolder; der Blinden; der Telegrafen, Telefone und des Fernsehens; gegen Fieber und Augenleiden; bei schwerer Geburt

                       Bild am Opfergangsportal in der Kirche Wink

 

 

 

 

Hl. Laurentius von Rom

Der Überlieferung zufolge war Laurentius  (* evtl. in Osca (Spanien) oder Laurentum (I); † 10. August 258 in Rom) als Archidiakon von Rom für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus II. hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius ausgepeitscht und aufgefordert, den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius diesen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte eine Schar von Armen und Kranken, Verkrüppelten, Blinden, Leprösen, Witwen und Waisen und präsentierte sie als „den wahren Schatz der Kirche“ dem Kaiser. Der Hauptmann, vor dem Laurentius erschienen war, ließ ihn deswegen mehrfach foltern und dann auf einem glühenden Eisenrost hinrichten. 

Gedenktag:  10. August

Namensbedeutung: der Lorbeergeschmückte oder: Mann aus Laurentum (lat.)

Attribute: auf dem Rost, Kelch mit Goldstücken, Geld oder Brote

Patron: der Armen, Bibliothekare, Archivare, Schüler, Studenten, Köche, Bäcker, Konditoren, Bierbrauer, Wirte, Wäscherinnen, Büglerinnen, Köhler, Glasbrenner, Glasbläser, Glaser; der Feuerwehr, der Weinberge; für Gedeihen der Weintrauben; für die armen Seelen; gegen Feuersbrunst, Brandwunden, Augenleiden, Hexenschuss, Ischias, Hauterkrankungen, Pest, Fieber und die Qualen des Fegefeuers

Statue aus Meissner Porzellan

                    

Lostag: Kommt Laurentius daher, wächst das Holz nicht mehr.
Ist Lorenz und auch Bertl schön, wird der Herbst gar gut ausgehn.
Wie Lorenz und Barthel sind,  wird der Winter - rauh oder lind.
Laurentius im Sonnenschein, wird der Herbst gesegnet sein.
Kommt St. Lorenz mit heißem Hauch, füllt er dem Winzer Fass und Bauch.
Sollen Trauben und Obst sich mehren,  müssen mit Lorenz die Gewitter aufhören.
Regnet's am St.-Laurenz-Tag, gibt es große Mäuseplag.
Sankt Lorenz kommt in finstrer Nacht  ganz sicher mit Sternschnuppenpracht. 

(Breitpfeiler auf einem Feldweg von Unterstockstall nach Neustift
Altarbild in der Pfarrkirche Bierbaum) 
 

Hl. Leonhard von Limoges

Leonhard  († 559/620), war ein fränkischer Adelssohn, der am Hof der Merowinger erzogenen wurde; später lebte er als Eremit. Gemäß einer Legende taufte und erzog ihn der Erzbischof Remigius von Reims. Er war sehr mildtätig. Er lehnte  die ihm angebotene Bischofswürde ab und lebte als Eremit in den Wäldern bei Limoges. 

Gedenktag: 6. November

Namensbedeutung: der wie ein Löwe Starke (latein. - althochdt.) oder: der für das Volk Starke (althochdt.)

Attribute: schwarze Abttracht mit Abtstab; Ketten, Eisen, Gefangene, Ochsen, Pferde, Fußblock, Buch, als Einsiedler

Patron: Schutzpatron der Gefangenen wird auch als „Kettenheiliger“ bezeichnet; für das Vieh, besonders für die Pferde, der Bauern, Stallknechte, Fuhrmannsleute, Schmiede und Schlosser, sowie Obsthändler und Bergleute. Er gilt auch als Helfer von Wöchnerinnen, bei Kopfschmerzen sowie Geistes- und Geschlechtskrankheiten.

Lostag: Wie’s Wetter an Leonhardi ist, bleibt es bis Weihnachten gewiss.
Nach der vielen Arbeit Schwere, an Leonhardi die Rösser ehre.

Statue in der Minoritenkirche in Tulln

 

 

 

 

 

Hl. Leopold 

Leopold, (* um 1073, † 15. November 1136) war der  Sohn des Markgrafen Leopold II. aus dem Geschlecht der Babenberger. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er  1095 die Markgrafschaft Österreich. Er heiratete Agnes, die Tochter von Kaiser Heinricht V., mit der er 17 Kinder hatte.

Er hielt sich weitgehend aus den großen politischen Auseinandersetzungen heraus, befriedete und erweiterte sein Territorium und baute damit die Stellung Österreichs aus. In seiner Regierungszeit gab ein keinen Krieg im Land. Auf sein Betreiben wurden viele Klöster im Land gegründet, wie Klosterneuburg, Heiligenkreuz und Kleinmariazell.

Eine Legende besagt, er habe das Stift Klosterneuburg dort erbauen lassen, wo er den verlorenen Schleier seiner Frau wiedergefunden hat. 

Gedenktag: 15. November

Namensbedeutung: der im Volk Kühne (althochdt.)

Attribute: Herzogshut, Hermelinmantel, Banner mit dem österreichischen Wappen, Kirchenmodell

Patron: Österreich, Nieder- und Oberösterreich, von Wien; der Winzer

  
Statue im Eingangsbereich der Kirche von Kirchberg am Wagram

Statue am Altar der Kirche Ottenthal 

Evangelist Lukas

Als Evangelist Lukas wird traditionell der Verfasser des Lukasevangeliums und der Apostelgeschichte im Neuen Testament bezeichnet. Die Abfassungszeit ist umstritten. Ein Teil der Forschung nimmt 60–65 n. Chr., der andere Teil 80–85 n. Chr. an. 

Gedenktag:  18. Oktober

Namensbedeutung: aus Lukanien stammend (griech.)

Attribute: Stier, Marienbild

Patron: der Ärzte, Chirurgen, Kranken, Künstler, Goldschmiede, Glasmaler, Bildhauer, Sticker, Buchbinder, Notare und Metzger; der christlichen Kunst; des Viehs und des Wetters

Lostag: St. Lukas mild und warm,  Winterkält' dass Gott erbarm'.
Wer an Lukas Roggen streut, es im Jahr d'rauf nicht bereut.
An Lukas soll das Korn gesät sein.

 
Teil eines Reliefbildes im Altarraum der Kirche Altenwörth
Statue an der Rückand der Pfarrkirche Altenwörth

Hl. Maria

Maria ist die im Neuen Testament genannte Mutter des Jesus von Nazaret. Sie lebte mit ihrem Mann Josef in Nazareth in Galiläa im heutigen Israel. 

Gedenktag:  Der Bedeutung Marias Rechnung tragen, gibt es im Jahreslauf einige ihr zugedachte Gedenktage – hier die bekanntesten:

1. Januar: Hochfest der Gottesmutter Maria.
2. Februar: Maria Lichtmess, das Fest der Darstellung des Herrn

25. März: Hochfest der "Verkündigung des Herrn" an Maria
2. Juli: Maria Heimsuchung, die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth
15. August: Hochfest "Maria Himmelfahrt"
8. September: Maria Geburt
12. September: Maria Namen
7. Oktober: Rosenkranzfest
8. Dezember: Hochfest der "Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria"
18. Dezember: Maria Erwartung 

Namensbedeutung: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)

Attribute: mit Kind, auf Mondsichel, auf Weltkugel, 7 Schwerter in der Brust, Sternenkranz, Weintrauben

Patronin:  der katholischen Kirche und der ganzen katholischen Christenheit; der Priester, Hebammen, Gastwirte, Köche, Schiffer, Lebkuchenbäcker, Seidenarbeiter, Essigbrauer; gegen Gewitter und Blitz; in allen Nöten; gegen Krankheiten allgemein;

Lostag: Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee.

Ist die Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.

Zu Maria Geburt (9. Sept.) fliegen die Schwalben furt, zu Maria Verkündigung kommen sie wiederum. 

Wie sich’s Wetter zu Maria Geburt verhält, ist es noch vier Wochen bestellt.  

Da ist in jeder Kirche und Kapelle und auf vielen Bildstöcken Marienbilder oder –statuen befinden, sollen hier nur die wertvollsten aus der Umgebung gezeigt werden.

       
Statue am Seitenaltar der Kirche Winkl
Madonna aus der ehemaligen Wallfahrtskapelle, am Hauptaltar der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram
Gotische Madonna vom Rosenkranzaltar, derzeit als Leihgabe im Diözesanmuseum Wien   

Evangelist Markus

Markus ist nach altchristlicher Tradition der erste Bischof von Alexandria und damit Begründer der koptischen Kirche und der Verfasser des Markusevangeliums. 

Gedenktag: 25. April

Namensbedeutung: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Attribute: schreibend mit geflügeltem Löwen

Patron: der Bauarbeiter, Maurer, Glaser, Glasmaler, Laternenmacher, Korbmacher, Notare und Schreiber; gegen Unwetter, Blitz, Hagel, Krätze, Qualen und unbußfertigen oder jähen Tod; für gutes Wetter und gute Ernte

Lostag: Vor dem Markustag, sich der Bauer hüten mag.
Gibt's an Markus Sonnenschein, so erhält man besten Wein!
Ist auf Markus die Buche grün, gibt's ein gutes Jahr.
Was St. Markus an Wetter hält, so ist's auch mit der Ernt' bestellt.
So lang es vor St. Markustag warm ist, so lang es nachher kalt ist.
Leg erst nach Markus Bohnen, er wird`s dir reichlich lohnen.
Bauen um Markus schon die Schwalben, so gibt's viel Futter,

           Teil eines Reliefbildes im Altarraum der Pfarrkirche Altenwörth

     

Evangelist Matthäus

Das erste und längste Evangelium des Neuen Testaments wird seit den Zeiten der alten Kirche einem nicht näher bekannten Matthäus zugeschrieben. Wahrscheinlich war er Judenchrist, der sein Evangelium für seine Gemeinde in Syrien schrieb. In der Kunst und im Brauchtum wird Matthäus sowohl als Evangelist als auch als Apostel verehrt und dargestellt. 

Gedenktag:  21. September

Namensbedeutung: Gottes Geschenk (griech. - hebr.)

Attribute: Mensch od. Engel, Buch, Schwert, Geldbeutel

Patron: der Bankangestellten, Finanz-, Steuer- und Zollbeamten; Wechsler und Buchhalter; gegen Trunksucht, gegen unheilbare Krankheiten, für den Milchfluss bei Frauen

Lostag: Matthäuswetter hell und klar bringt guten Wein im nächsten Jahr.
Ist Matthäus hell und klar, gute Zeiten bringt's fürwahr.
Tritt Matthäus ein soll die Aussaat fertig sein.
Wie es Matthäus treibt, es vier Wochen bleibt.
Tritt Matthäus stürmisch ein, wird's bis Ostern Winter sein.
Wenn Matthäus weint statt lacht, er aus dem Wein oft Essig macht.
Wenn Matthäus freundlich schaut, man auf gutes Wetter baut.

            Teil eines Reliefbildes im Altarraum der Pfarrkirche Altenwörth

     

Hl. Nikolaus

Der hl. Nikolaus war Bischof von Myra in der heutigen Türkei und starb zwischen 326 und 365. Aus seinem Leben sind wenige konkrete Daten bekannt. Die vielen Legenden, die sich um ihn ranken, handeln von seiner Mildtätigkeit und Güte. Seine Verehrung in Mitteleuropa begann um 1084, als man seine Reliquien nach Bari brachte.

Der heutige Brauch des Beschenkens der Kinder an seinem Gedenktag geht auf jene Erzählungen zurück, in welchen er sich besonders der Kinder annimmt. 

Gedenktag:  6. Dezember

Namensbedeutung: Volksbeherrscher, Sieger des Volkes

Attribute: Bischof, drei Goldkugeln, drei Brote, drei Äpfel, drei Steine, Pökelfass mit drei Knaben, Schiffe, Steuerrad, Anker

Patron: der Kinder, Schüler, Mädchen, Jungfrauen, Frauen mit Kinderwunsch, Gebärenden und alten Menschen, der Ministranten, Feuerwehr, der Pilger und Reisenden; der Sinti und Roma, der Gefangenen, Diebe und Verbrecher, der Eigentümer und Bettler; der Seeleute, Schiffer, Fischer, Flößer, Schiffsbauer, Matrosen und Fährleute, der Kaufleute, Bankiers, Pfandleiher; der Richter, Rechtsanwälte und Notare, der Apotheker, Bauern, Bäcker, Müller, Korn- und Samenhändler, Metzger, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Wirte, Weinhändler, Fassbinder, Parfümhersteller und -händler, Schneider, Weber, Spitzen- und Tuchhändler, Knopfmacher, Brückenbauer, Steinmetze, Steinbrucharbeiter, Kerzenzieher; für glückliche Heirat und Wiedererlangung gestohlener Gegenstände; gegen Wassergefahren, Seenot und Diebe

Lostag: Fließt zu St. Nikolaus noch der Birkensaft, dann kriegt der Winter keine Kraft.

                                                                     Altarbild in der Kirche Winkl

(Breitpfeiler auf einem Feldweg von Kirchberg nach Unterstockstall) 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hl. Paulus von Tarsus

Paulus (* um 5 vermutlich in Tarsus (Türkei),  † um 64, vermutlich in Rom) war nach dem Neuen Testament ein erfolgreicher Missionar des Urchristentums und einer der ersten Theologen der Christentumsgeschichte. Er wird in fast allen christlichen Kirchen verehrt.

Als griechisch gebildeter Jude und gesetzestreuer Pharisäer mit römischem Bürgerrecht verfolgte Paulus zunächst die Anhänger Jesu, dem er in der Zeit seines Wirkens nie begegnet war. Doch seit seiner Bekehrung verstand er sich als von Gott berufener Apostel des Evangeliums für die Völker. Als solcher verkündete er vor allem Nichtjuden den auferstandenen Jesus Christus. Dazu bereiste er den östlichen Mittelmeerraum und gründete dort einige christliche Gemeinden. Durch seine Briefe, die einen wesentlichen Teil des Neuen Testametns bilden, blieb er mit ihnen in Kontakt. 

Gedenktag: 29. Juni

Namensbedeutung:  Der Kleine (hebr.)

Attribute: Buch, Schwert

Patron: der Theologen und Seelsorger, Weber,  Korbmacher, Seiler, Sattler, Arbeiterinnen; der katholischen Presse; für Regen und Fruchtbarkeit der Felder; gegen Furcht und Angst, Ohrenleiden, Krämpfe, Schlangenbiss, Blitz und Hagel

Lostag: Peter und Paul hell und klar bringt ein gutes Jahr.
Schön zu St. Paul,  füllt Tasche und Maul. 
Regnet es an Peter und Paul,  wird des Winzers Ernte faul. 

                          Statue rechts neben dem Hauptaltar in der Pfarrkirche
                                                                         von Kirchberg am Wagram 

     

Hl. Petrus

Simon Petrus (* in Galiläa,  † um 65–67, möglicherweise in Rom) war nach dem Neuen Testament einer der ersten Juden, die Jesus von Nazareth in seine Nachfolge berief. Er wird dort als Sprecher der Jünger bzw. Apostel, erster Bekenner, aber auch Verleugner Jesu Christi, zweiter männlicher Augenzeuge des Auferstandenen und als einer der Leiter der Jerusalemer Urgemeinde dargestellt.

Hinzu kommen spätere Notizen von Kirchenvätern, wonach er erster Bischof von Antiochia sowie Gründer und Haupt der Gemeinde von Rom gewesen und dort als Märtyrer hingerichtet worden sein soll. 

Gedenktag: 29. Juni

Namensbedeutung:  der Fels (griech. - latein.)

Attribute: Schlüssel, Schwert, Schiff, Buch, Hahn, umgedrehtes Kreuz

Patron: der Päpste; der Reuigen, Büßenden, Beichtenden; der Brückenbauer, Metzger, Glaser, Schreiner, Schlosser, Schmiede, Eisenhändler, Bleigießer, Uhrmacher, Papierhändler, Töpfer, Maurer, Ziegelbrenner, Steinhauer, Fischer, Fischhändler, Schiffer und Schiffbrüchigen; der Jungfrauen; gegen Besessenheit, Fallsucht, Tollwut, Fieber, Schlangenbiss, Fußleiden und Diebstahl; des Wetters

Lostag: siehe unter Paulus

                             Statue links neben dem Hauptaltar in der Pfarrkirche
                                                                          von Kirchberg am Wagram 

           

Hl. Rochus von Montpellier

Er wurde um 1349 in Montpellier (F) als Sohn des Herrn Jean Roch de la Croix geboren. Er studierte Medizin. Während der Pestepidemie um 1360 starben seine Eltern. Der Legende nach verschenkte er sein Vermögen an Arme und begab sich auf Pilgerfahrt nach Rom, auf der er Pestkranke alleine durch das Zeichen des Kreuzes zu heilen vermochte. In Rom angekommen, heilte der auch dort Pestkranke, ebenfalls auf dem Heimweg, wo er in Piacenza selbst von der Seuche befallen wurde. Er zog sich in eine Hütte im Wald zurück, wo ihm ein Hund Brot brachte und ein Engel ihn heilte. Auf dem weiteren Heimweg wurde er als Spion verhaftet und für fünf Jahre ins Gefängnis geworfen. Erst in der Nacht seines Todes (16. August um 1379 in Voghera (I)) offenbarte er seine Herkunft und zeigte das kreuzförmige Muttermal auf seiner Brust, das im Laufe der Jahre immer größer und schöner geworden war. 

Gedenktag:  16. August

Namensbedeutung:  der Fels (französisch - latinisiert)

Attribute: als Pilger, Pestbeule am Oberschenkel, Hund mit Brot im Maul, Salbenbüchse

Patron: der Gefangenen, Kranken, Kranken- und Siechenhäuser; der Ärzte, Chirurgen, Apotheker, Bauern, Gärtner, Tischler, Pflasterer, Bürstenbinder, Totengräber und Kunsthändler; des Viehs; gegen Pest und Cholera, Seuchen im Allgemeinen, Tollwut, Fuß-, Bein- und Knieleiden, Unglücksfälle

Lostag: Wenn St. Rochus trübe schaut,  kommt die Raupe in das Kraut.

     
Statue in der Kirche Neustift

Statue in der Kapelle Engelmannsbrunn

Hl. Rosalia von Palermo

Rosalia war die Tochter eines Grafen in Palermo (*um 1100 in Sizilien,
† um 1160 auf dem Monte Pellegrino bei Palermo in Sizilien). Schon als Jugendliche widmete sie ihr Leben Gott. Nachdem ihr Vater bei einem Aufstand enteignet und hingerichtet worden war, lebte sie als Einsiedlerin in einer Grotte auf dem Monte Pelegrino in der Nähe von Palermo, wo sie 6 Jahre später starb. Zwei Einsiedler, die in der Nähe lebten, fanden im Jahr 1624 ihren Leichnam unversehrt mit einem Rosenkranz auf dem Haupt. 

Gedenktag: 4. September

Namensbedeutung: die Rose (lat.)

Attribute: Einsiedlerin mit einem Kranz von weißen Rosen im Haar, einer Kette und einem Totenkopf in der Hand

Patronin: gegen die Pest



Statue auf der Dreifaltigkeitssäule Kirchberg
Foto: Hermann Pistracher, Kirchberg

 

unten: Sarg am Rosalia-Altar in Kirchberg


Hl. Sebastian

Seine Jugend verbrachte Sebastian (* in Mailand oder Narbonne; † um 288 in Rom) in Mailand. Der Überlieferung zufolge hatte sich Sebastian als Hauptmann der Prätorianer Garde am kaiserlichen Hof öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen, worauf ihn Diokletian zum Tode verurteilte und von numidischen Bogenschützen erschießen ließ. Im Glauben, er sei tot, ließ man ihn liegen. Sebastian war jedoch nicht tot, sondern wurde von einer frommen Witwe, der hl. Irene, die ihn eigentlich für das Begräbnis vorbereiten wollte, gesund gepflegt. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zum Christentum. Diokletian befahl daraufhin, ihn mit Keulen im Circus zu erschlagen. Sebastians Leichnam warf man in die Cloaca Maxima, einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber, aus dem er von Christen geborgen wurde, nachdem er ihnen im Traum den Ort seines Verbleibens gezeigt haben soll. Danach wurde er in den Katakomben beerdigt. Über seinem Grab wurde schon im 4. Jahrhundert die Kirche San Sebastiano fuori le mura errichtet. 

Gedenktag:  20. Jänner

Namensbedeutung: der zum Kaiser Gehörende (griech.)

Attribute: Pfeil, der seine Brust durchbohrt; an Baumstamm gebunden

Patron: der Brunnen; der Sterbenden, der Bogen- und Armbrustschützen, Schützengilden, Soldaten, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisengießer, Zinngießer, Steinmetze, Gärtner, Waldarbeiter, Gerber, Töpfer, Bürstenbinder und Leichenträger; gegen Pest und Seuchen, Geschwüre, Infektionen, Wunden, kranke Kinder; modern bei Homosexuellen: gegen Aids

Lostag: Mit Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an.
An Fabian und Sebastian fangen die Tag zu wachsen an. 

Pfarrkirche Altenwörth
Statue in der Kirche Neustift

  
Statue in der Pfarrkirche Mallon
Statue in der Kapelle Engelmannsbrunn 
       
Statue auf der Dreifaltigkeitssäule Kirchberg, Foto: Hermann Pistracher, Kirchberg 

  
Pestsäule an der Ortsausfahrt von Oberstockstall nach Ottenthal
Tabernakelpfeiler am südlichen Ortsende von Mallon

(Breitpfeiler am Weg von Unterstockstall nach Neustift
Tabernakelbildstock beim nördlichen Kreisverkehr, Neustift

Hl. Stephanus

Stephanus (* um Chr. Geb. – ca. 40 n.Chr.) war der erste von sieben Diakonen der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem, die von den Aposteln eingesetzt worden waren. Sie waren den Aposteln unterstellt, kamen ihnen in der Bedeutung aber sehr nahe. Ihre Aufgaben waren die Glaubensverkündung, Sozialarbeit und die Leitung der jeweiligen Gemeinde.

Er war der erste Märtyrer der noch jungen Kirche und löste damit den Beginn der Christenverfolgung aus. Seine Gebeine waren ursprünglich in Jerusalem beigesetzt. Nach längeren Irrwegen kamen sie im Jahr 560 in die Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom, wo Kaiser Konstantin über dem Grab des Hl. Laurentius ein Kirche erbauen hatte lassen.

Die Verehrung des hl. Stephanus geht im Osten bis ins 4. Jahrhundert, im Westen bis ins 5. Jahrhundert zurück. Der Festtag am 26. Dezember wird schon seit der Einführung des Weihnachtsfestes begangen.

Gedenktag:  26. Dezember

Namensbedeutung: die Krone (griechisch)

Attribute: Als Diakon, mit Steinen

Patron: der Pferde, Pferdeknechte, Kutscher, Steinhauer, Maurer, Zimmerleute, Weber, Schneider; gegen Besessenheit, Steinleiden, Seitenstechen und Kopfweh; für einen guten Tod; des Bistums Wien und des Bistums Passau. Da die Kirchberger Pfarre ein Gründung von Passau war, hat sie ebenfalls den Heiligen Stephanus zum Patron.

Lostag: Windstill muss St. Stephan sein, soll der nächste Wein gedeih'n.
Bringt St. Stephan Wind, die Winzer nicht fröhlich sind.

Scheint am Stephanstag die Sonne, so gerät der Flachs zur Wonne.

     
Altarbild in Kirchberg am Wagram
Statue im Besitz der Pfarre Kirchberg 

Hl. Ulrich von Augsburg

Bischof Ulrich  von Augsburg wurde 890 als Sohn des Gaugrafen Hupald von Dillingen geboren. Sein Vater bereitete ihn für den geistlichen Stand vor – nach seinem Studium in St. Gallen wurde er 923 zum Bischof von Augsburg ernannt und war einer der Bezwinger der Ungarn auf dem Lechfeld im Jahr 955. Er nahm seine seelsorgerischen und auch die staatlichen Aufgaben ernst und verstärkte die Missionsarbeit bei Klerus und Volk. Er sorgte für die Klöster und unterstützte die Armen. Insgesamt fünf Mal pilgerte er nach Rom. Nach und nach zog er sich aus seiner öffentlichen Tätigkeit zurück um sich geistlichen Aufgaben zu widmen. Er starb am 4. Juli 973 und wurde in der von ihm nach der Verwüstung durch die Ungarn wieder aufgebauten Augsburger Kirche St. Afra beigesetzt. Angeblich wurde er schon im Jahr 993 heiliggesprochen. 

Gedenktag: 4. Juli

Namensbedeutung: der an Erbgut reiche (althochdt.)

Attribute: Er wird als Bischof mit Stab und Buch dargestellt, manchmal mit einem Fisch oder mit Ratten.

Patron: der Reisenden,  Winzer und Sterbenden. Er wird angerufen bei schwerer Geburt, gegen Fieber, Tobsucht und Tollwut, Ratten- und Mäuseplagen, Wassergefahren und Überschwemmungen. 

Lostag: Regen am Sankt Ulrichstag macht die Birnen stichig-mad.

                                                        Statue am Altar der Kirche Ottenthal 

Hl. Urban

Der Heilige Urban I. war von 223 – 230 Papst in der Regierungszeit des Kaisers Alexander Severus, der den Christen gegenüber tolerant eingestellt war. Aus seinem Pontifikat ist wenig überliefert. Er soll aber als Märtyrer gestorben sein.

Die Funktion als Schutzpatron der Winzer wurde ihm aufgrund einer Verwechslung mit dem heiligen Urban von Langres (F)  zuteil, der sich vor seinen Verfolgern hinter einem Weinstock verborgen hatte – eine anderes Auslegung besagt, dass um seinen Gedenktag die Trauben blühen.  
Er ist auch Patron gegen Frost, Gewitter und Blitz.

Gedenktag: 25. Mai

Namensbedeutung:  der Städtische, der Höfliche

Attribute: In Pontifikalkleidung mit Buch und Kreuzstab, oft mit einer Traube

Patron: Der Weinhauer und der Weingärten,  gegen Trunkenheit, Gicht, Frost und Gewitter.

Lostag: Wenn Pankratius und Urbanus ohne Regen, folgt ein grosser Weinsegen

Statue in der Kapelle Unterstockstall

In Winkl gibt es zwar jährlich eine Urbani-Messe, aber keine Statue.

                                                             

 

Der Heilige Wandel

Die Darstellung der Heiligen Familie auf ihrer biblischen Wallfahrt nach Jerusalem.

 
Darstellung des Heiligen Wandels auf der Pestsäule, Oberstockstaller Freiheit, kurz vor Ottenthal.

 

Quellen

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Lukas.html

wikipedia

Kosmos: Die besten Bauernregeln für jeden Tag, Stuttgart 2011

März 2015, letzte Ergänzungen Juli 2023
Maria Knapp