Das Leben der Menschen nahe der Donau war von jeher stark von den Launen des Flusses abhängig. Hochwässer drohten in kalten Wintern durch abgehende Eisstöße, im Frühjahr durch die Schneeschmelze in den Bergen und im Sommer durch Gewitter und starke Regenfälle im Westen. Die Pfarr- und Schulchroniken der umliegenden Orte sind eine hervorragende Quelle, diese Katastrophen nachzuzeichnen, die Texte sind daher vielfach wörtlich wiedergegeben.
 
Durchforstet man die Geschichtsbücher nach Aufzeichnungen über Flutkatastrophen, so finden sich in den letzten 900 Jahren Berichte über rund 150 größere Hochwässer in Niederösterreich. Rund ein Drittel davon verursachte sehr große Schäden. Katastrophenhochwässer der Donau stellen über diese Zeitspanne betrachtet also keineswegs eine Ausnahme dar.
(Museum Niederösterreich, St. Pölten, Ausstellung „Katastrophen“, 2017/18)
 
Einem zweiseitigen Bericht von Pfarrer Anton Walser, der der Pfarrchronik beigefügt wurde, kann man zu den Hochwässern folgendes entnehmen: Der Pfarrort Altenwörth liegt auf der von Stockerau bis Hadersdorf zwischen dem langen Wagram und der Donau befindlichen Ebene, und zwar gerade am Gestade der Donau. So angenehm diese Gegend von der Anhöhe des Wagrams zu sehen ist, und so reizbahr besonders der an die Donau gränzende Theil dieser Ebene, wo die Felder und Wiesen vorzüglich von Birbaum, einem guten Stück unter Altenwörth bis Sebarn, ½ Stunde ober diesem Orte von großen und kleinen Auen durchschnitten und schatiert werden, dem Auge vorkommen mag, ist dennoch diese Strecke den gehörigsten Überschwemmungen stets unterworfen, wie Unterzeichneter in der Zeit von sieben Jahren schon etliche Mahle selbst erfahren hat; den letzteren Austrettungen der Donau so groß, nämlich zwei, daß man hier im Orte mit Schiffen zur Kirche fahren mußte: auch stürzte sich das Wasser auf der Rückseite des Ortes gleich einem reissenden Strome dahin und machte den Ort zu einer Insel, auf deren beiden Seiten man mit Schiffen fahren konnte.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Anton WALSER (1810-1825), S.40ff)
 
Die „Catastral Schaetzungs Operate zum Franziszeischen Kataster“ gehen auf die Hochwassergefährdung folgendermaßen ein: Die hiesige Freiheit wird vom Donaustrome, welcher von Westen kommt im Süden berührt, der durch die k.k. Wasserbau Direktion hier gebaute hohe Damm verhindert das vorherige Wegschwemmen der Grundoberfläche, beim hohen Wasserstande tritt aber doch bei den Mühlen östlich vom Orte ein Theil der Donau aus, ergießt sich in dieser Freiheit in den unbedeutenden Kimmbach, und wird, durch jenes Wasser, welches südöstlich vom Orte, wo der obige solid gebaute Damm aufhört, die Donauufer übertritt vermehrt; und überschwemmt da die Nachbarortschaften; und läßt meistens nur reinen Sand zurück, welcher die Ertragsfähigkeit vermindert, ja sehr oft ganz unterdrückt.
(Catastral Schaetzungs Operat der Steuergemeinde Altenwörth, Korneuburg 1828, § 5. Flüsse, Bäche, Teiche, Seen, Moraeste, NÖ Landesarchiv, St.Pölten)
 
Nicht alle Ereignisse, die sich vor Aufzeichnungsbeginn der Pfarrchroniken um 1830 ereignet haben und in diese aufgenommen wurden, können auf ihre Korrektheit hin überprüft werden und sind daher nur mit Vorbehalt zu genießen.
 
Chronik der Überschwemmungen
 
Frühe Überschwemmungen nennt die Pfarrchronik Altenwörth in den Jahren 1012, 1118, 1173, 1193, 1194 und 1210. 1275 nahm der Strom die bereits geschnittene Kornfrucht mit.
 
Eines der verheerendsten Hochwässer war jenes im Jahr 1337, bei welchem dem Ufer entlang viele Ortschaften förmlich vom Erdboden wegrasiert wurden, da die Lehmbauten keinen Widerstand leisten konnten.
Nach dieser entsetzlichen Elementarkatastrophe sahen sich viele Bewohner der Donaudörfer genötigt, sich eine neue Heimat an geschützter Stelle zu suchen, wie etwa im neu gegründeten Neustift.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936), S.20f.; Hubert SCHÜTZNER, Geschichte von Absdorf und Absberg, 1959, S.100.)
 
1342, Magdalenenhochwasser. Die Bezeichnung geht auf die damals übliche Benennung der Tage nach dem Heiligenkalender zurück, hier auf Magdalena am 22. Juli. Bei diesem Ereignis wurden an vielen Flüssen die höchsten jemals registrierten Wasserstände erreicht. Möglicherweise handelte es sich um die schlimmste Überflutung des gesamten 2. Jahrtausends im mitteleuropäischen Binnenland. In den Jahren danach folgten kalte und nasse Sommer, die in Verbindung mit dem wegerodierten Boden zu Ernteeinbußen führten. In deren Folge kam es zu massiven Hungersnöten, welche die Auswirkungen der in den Jahren 1347 bis 1353 grassierenden großen europäischen Pestepidemie zusätzlich verschlimmerten.
(de.wikipedia.org/wiki/Magdalenenhochwasser, Abruf am 4.7.2016.
Catastral Schaetzungs Operat der Steuergemeinde Altenwörth, Korneuburg 1828, § 5. Flüsse, Bäche, Teiche, Seen, Moraeste, NÖ Landesarchiv, St.Pölten)
 
Furchtbare Überschwemmungen gab es weiters 1359, 1375, 1380 und 1405. Im Juni 1402 hatte die Donau die Ufer überschritten und das Tullnerfeld verheert, an manchen Orten war sie meilenbreit und stand durch 19 Tage in großer Höhe. Weitere Hochwässer sind für die Jahre 1472, 1490, 1499, 1501, 1508, 1572, 1579/80, 1615, 1622, 1635, und 1636 ohne genauere Angaben zu den jeweiligen Schäden dokumentiert.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936), S.19.)
 
Das Himmelfahrts-Gieß vom 15. August 1501 gilt als das größte bekannte Hochwasser an der Donau.
(Museum Niederösterreich, St. Pölten, Ausstellung „Katastrophen“, 2017/18)
Alle am Flusse gelegenen Orte wurden verheert, Häuser und Scheuern fortgerissen, in den Straßen fuhr man mit Schiffen und durch mehrere Tage schwammen auf der Donau alle Arten von Hausgeräthen und Menschenleichen.
(Topographie von Niederösterreich, 1. Band, Wien 1877 aus Chron. Mellic. Ap. Pez I., S.276)
 
Am 28. Jänner 1682 löste ein Eisstoß eine große Überschwemmung aus, die die gesamte Donaugegend betraf.
(Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, 1903: Einige Nachrichten über die Zustände im Tullnerfelde zur Zeit des zweiten Türkeneinfalles, Dr. Laurenz PRÖLL, S.106, NÖ Landesbibliothek, St.Pölten)
 
Beim Hochwasser im Jahr 1739 wurde die Insel Schrottenwörth weggeschwemmt, auf der die Kirche ein Tagwerk Wiesen besaß.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936, S.24)
 
19.März 1740: Hochwasser – lt. Hochwasserstein Maria Ponsee 8,43 m – die erste Marke, die am Stein eingezeichnet ist. Die Gemeinde Maria Ponsee errichtete 1955 diesen Gedenkstein. Durch die tiefe Lage des Ortes wurde seit jeher der Wasserstand der Donau im Auge behalten. Es gab Marken an Bäumen und eigens dafür eingeschlagenen Pfählen. In den Pfarr- und Schulchroniken werden die Wasserhöhen erwähnt, auch die Förster im Großen Grund machten Aufzeichnungen. Vor der Errichtung wurden von der Gemeinde alle Daten erhoben, behördlich überprüft, ergänzt und eingemessen.
(Informationen von Ernestine SCHWARZ, Maria Ponsee, Mai 2016) 
 
19.Februar 1776: Hochwasser – lt. Hochwasserstein Maria Ponsee 8,93 m
 
1784 bildete sich ein großer Eisstoß, der eine furchtbare Überschwemmung verursachte.
(Fritz KLEIN, Das alte Traismauer, 1983, S.96, NÖ Landesbibliothek, St.Pölten)
Das Hochwasser des Jahres 1786 richtete kaum Schaden an, aber jenes von Ende Oktober 1787, Allerheiligengieß genannt, war eines der größten in der Umgebung, durch welches die Bewohner sowohl ihre Wohnungen als auch die in den Scheunen aufbewahrten Feldfrüchte verloren. 1789 verursachte ein Eisstoß nicht nur eine Überschwemmung, er riss auch Teile der angrenzenden Hausgärten, Hutweiden und Äcker weg.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Anton WALSER (1810 - 1825), S.40)
Am 24. August 1794 kam es neuerlich zu einer Überschwemmung, im Zuge derer größere Landteile bei Altenwörth ein Opfer der Fluten wurden.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936), S.19)
Im Februar 1795 merkt Pfarrer Liermberger in den Taufmatriken an, dass zwei Taufpaten aus Kollersdorf wegen Austrettung des Kamps und der Donau nicht erscheinen konnten.
(http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/altenwoerth/01-03/?pg=47)
 
24.Februar 1799: Hochwasser lt. Hochwasserstein Maria Ponsee 8,66 m
1809 erlitt hiesige Gegend durch den gehenden Eisgang wieder eine fürchterliche Überschwemmung, wodurch an vielen Orten Vieh und andere Habschaften, sogar Gebäude  Schaden litten.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Anton WALSER (1810 - 1825), S.40)
 
 
Hochwasserstein, Maria Ponsee, 2016
 
1813 und 1816 gab es ebenfalls furchtbare Überschwemmungen.
(
Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936), S.49)
 
Bei den Erhebungen für einen Hochwasserschutz am Kamp gibt die Gemeinde Winkl an, dass das Wasser zu Allerheiligen 1819 eines der schlimmsten der letzten Jahre war.
(Edler von LILIENBRUNN, Übersichtsplan des Kamp Flusses, , NÖ Landesbibliothek, St.Pölten)
 
1821 gab es innerhalb eines Monats zwei Donauaustritte, wie die verschiedenen Herrschaften der Umgebung an das Kreisamt Korneuburg berichteten. Die Aufzeichnungen geben auch einen guten Einblick, welche Früchte zu jener Zeit hauptsächlich kultiviert wurden: Durch das Eindringen des Wassers in das Dorf Winkl, wobey nur 5 Häuser verschont blieben, erlitt diese Gemeinde einen Schaden von 1200 f. Die Wurzelgewächse von 55 Joch wurden vernichtet, und der Winteranbau von 90 Joch gänzlich unmöglich gemacht. In Gigging gingen die Erdäpfel von 10 Joch, Kraut und türkischer Waitzen von 5 Joch, Grumet von 20 Tagwerk zu Grunde, und der Winteranbau von 30 Joch wurde gänzlich vereitelt. In Altenwörth wurden Erdäpfel von 40 Joch; Kraut und türkischer Waitzen, von 50 Joch; Saffran von 4 Joch vernichtet. Später berichtete die Herrschaft Grafenegg noch über bedeutende Beschädigungen der Dämme bei Utzenlaa und des Steinufers und der Faschinenwerke bei Altenwörth.
(Kreisamt VUMB Weg-, Straßen-, Wasser- u. Schulakten, Fasz.XI, Karton 212, 11570/11 ex 1821, NÖ Landesarchiv, St.Pölten)
 
Im Februar 1830 fuhr man bei Stein und Dürnstein mit schweren Wägen über die Donau. Am 27. Februar hob sich der Eisstoß  und setzte Weinzierl bei Krems so tief unter Wasser, dass nur die Dächer aus den Fluten herausragten. In Altenwörth gab es ebenfalls eine furchtbare Überschwemmung. In Hadersdorf wurde die Kampbrücke weggerissen.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936), S.55)
Einen Schriftverkehr zwischen dem Kreisamt in Korneuburg und verschiedenen betroffenen Herrschaften siehe hier.
Ein Hochwasser im Dezember 1836 verwüstete die Au nahe des Granitzhauses vor allem deshalb, weil die Bevölkerung aus Angst vor einer Überschwemmung den bestehenden Damm in Eigenregie unsachgemäß repariert hatte.
(Kreisamt VUMB Karton 224/XIV, Wasserbau, 4812/14 ex 1837, NÖ Landesarchiv, St.Pölten)
 
Schon den letzten Drittheil Decembers 1847, bey weitem mehr jedoch den ganzen Monath Jänner 1848 bis 3. Februar war durch ununterbrochen anhaltende starke Kälte /: von 5° bis 14° Reaumür :/ (-6° C bis -17° C)  mit wenig Schnee ausgezeichnet, überdieß machte noch mehr starr die Natur und durchdrang die Gemächer ein riesiger Nordostwind fast durch den ganzen
Jänner, so daß der Donaustrom und zwar schon vom weiten Ungarn herauf bis ganz hinauf überfror; hier in Altenwörth stockte die dichte, nur ein wenig sich noch mehr bewegende Eismasse am 28. Jänner 1848 um 5 Uhr Abends. Am 30. Jänner ging man hier wie überall und Gefertigter auch am 31. Jänner über den Eisstoß ohne alle Gefahr auf das jenseitige Ufer. Am 4. Februar tratt plötzlich ein gewaltiger Wechsel der Temperatur ein und das Thermometer stieg auf 6° ober 0
(+7,5°C). Da diese Witterung verbunden mit einem schmelzenden Thauwinde anhielt, so hatte man auch alsbald den Eisgang und zwar bey einem so gewaltigen Thauwetter mit Gefahr zu erwarten, welcher auch wirklich, nachdem die Eismasse schon vorher dreymahl etwa nur eine Viertelstunde lang jedesmahl sich fortbewegte, sich aber desto mehr aufhäufte und vom Grunde aus bis hoch anschickte, dann am 9. Februar 1848 um 12 ½ Uhr bey plötzlich angekommener Menge Wassers und zwar - Gott gedankt, ohne Schaden für Altenwörth erfolgte, jedoch wurden hohe Eismassen und indem das Wasser bald herausgetretten wäre, über dem Ufer aufgeschlichtet.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Anton BERGER (1843-1859), S.60)
 
1855 wälzte sich ein Kamphochwasser über Sachsendorf und Kollersdorf in Richtung Altenwörth und überfüllte die Lahn hinter der Kirche klafterhoch, bevor es sich in die Donau ergoss. Es wurden zwar viele Wasser-Laufgräben überfüllt, so daß die angränzenden Felder überschwemmt wurden, jedoch, weil die Körnerfruchtungen schon eingebracht waren, hat das Wasser nur an den Kartoffeläckern geschadet, welche niedrig gelegen waren. Durch diese Wasserströmung sind auch die drey Gemeinden Kollersdorf, Sachsendorf und Gigging von Altenwörth und die Pfarrkirche also für den nächsten Tag nämlich dem Feste Mariae Geburt abgeschlossen gewesen und es konnte deßhalb aus den drey benannten Gemeinden nur ein geringer Theil der Pfarrkinder bey dem Gottesdienste erscheinen, indem wegen der unerwarteten und überaus schweren Flutung keine Kähne zur Überfuhr in Bereitschaft waren und die in der Nacht noch für Sachsendorf, Kollersdorf und Gigging besorgten kleineren Kähne nicht alle fassen konnten. Das Wasser hat sich jedoch binnen 48 Stunden wieder verlauffen und nur die tiefen Gräben blieben voll, aber durch den ganzen Herbst und Winter.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Anton BERGER (1843-1859), S.82)
 
Nach plötzlich eingetretenem Tauwetter im Westen schwollen 1862 Bäche und Flüsse rasch an.
Näheres siehe hier.
Anfangs Jänner 1883 wurde Altenwörth von einer argen Überschwemmung heimgesucht. Viele Häuser standen unter Wasser. Die Verbindung mit den Nachbarortschaften konnte nur mit Kähnen hergestellt werden. Der Ort glich einer Insel. Erst in der Nacht vom 6. auf den 7. Jänner fing das Wasser zu sinken an, und die Bewohner wurden aus ihrer verhängnisvollen Lage befreit.
(Schulchronik d. Volksschule Altenwörth, 1. Teil, Oberl. Karl SCHREIBER (1882-1887))
 
Bereits Anfang September 1890 wurde die Gegend wieder von einer Überschwemmung heimgesucht. Neustift und Winkl litten besonders stark, da alle Grünfrüchte vernichtet waren.
(Pfarrchronik Kirchberg am Wagram, 1.Teil, Pfarrer Ignaz HOHMANN (1877-1901), S.83)
In diesem Jahr war in Winkl mit dem Bau einer eigenen Schule begonnen worden. Von vier geeigneten Plätzen war jener in Hummers Garten im Oberort ausgewählt worden. Doch das Hochwasser machte die schon angefangenen Bauarbeiten zunichte. Eine Kommission untersuchte daraufhin alle vorgeschlagenen Plätze auf ihre Höhenlage hin, um danach jenem neben dem Gasthaus in der Ortsmitte den Vorzug zu geben.
(Chronik der Volksschule Winkl, 1. Buch, Schulleiter Jakob JUNGBAUER (1892-1923))
Näheres siehe hier.
Am 9. Juni (1892) wurde Altenwörth von einer fürchterlichen Überschwemmung heimgesucht. Das Wasser war höher als im Jahre 1890 und richtete auf den Feldern und in den Gärten großen Schaden an. Auch in diesem Jahre wie im Jahre 1890 wurde der Kirche wegen der stattgefundenen Überschwemmung ein Steuererlaß zu Theil. In Folge dessen suchte ich bei dem hochwürdigen fürst-erzbischöflichen Consis­torium für die Pächter um Pachterlaß an. Der angesuchte Betrag hiefür betrug mehr als zwei Drittel des Steuernachlasses. Im Jahre 1890 erhielten die Pächter 200 fl und 1892 136 fl Pachtnachlass. Für dieses mühevolle Werk der Schadenermittlung, der Ausarbeitung des Verzeichnisses, der Ein­schreittung und Bewilligung-Einsendung des ab-quittierten Verzeichnisses, hatte ich nicht nur keine Anerkennung sondern Undank und üble Nachrede, daß ich um zu wenig eingeschritten. O ihr un­dankbaren Pfarrkinder, dacht ich mir.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Ernest SEDLMAYER (1890-1897), S.145)
 
Am 9. Februar 1893 setzte sich der bestehende Eisstoß in Bewegung, blieb aber bald wieder stehen und die Folge davon war, daß Altenwörth überschwemmt wurde. Nachdem am 11. und 15. Februar das Wasser am höchsten stand und der Ort in großer Gefahr war, mußte die Schule geschlossen werden. Der Schaden, den das Wasser anrichtete war bedeutend, da die Wintersaat größtenteils zu Grunde ging.
(Chronik der Volksschule Altenwörth, 1. Teil, Oberlehrer Anton BACHNER (1887-1920).)
Im März 1896 gab es eine mäßige Überschwemmung.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Ernest SEDLMAYER (1890-1897), S.150)
 
2. August 1897: Hochwasser lt. Hochwasserstein Maria Ponsee 8,16 m.
Näheres siehe hier.
Das Hochwasser von 1899 siehe hier.
 
Im Jänner 1900 gründeten die Donaugemeinden eine Wasserwehr, die eng mit den Feuerwehren zusammenarbeiten sollte.
(Feuerwehr-Signale vom 20.1.1900, S.15, veröffentlicht in ANNO)
 
1920 überflutete die Donau viele Felder, wodurch der größte Teil der Kartoffelernte vernichtet wurde.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Franz FRANK (1898-1912), S.183)
 
Das plötzlich eintretende Tauwetter brachte 1923 die großen Schneewasser im Gebirge zum raschen Schmelzen und die Folge waren Überschwemmungen. Das Hochwasser erreichte bei Altenwörth am 4. Februar den höchsten Stand und  begann rasch zu fallen. Wenngleich der Wasserstand im Vergleich zu 1920 ungefähr 20 cm zurückblieb, richtete diese Überschwemmung auf den Feldern größeren Schaden an.
(Pfarrchronik Altenwörth, Pfarrer Josef DEDELBACHER (1915-1936), S.186)
Den Eisstoß von 1929 siehe hier.
Das Hochwasser von 1954 siehe hier.
Das Hochwasser von 2002 siehe hier.
Einen Bericht über das Hochwasser 2002 in Winkl siehe hier.
Das Hochwasser 2013 siehe hier.
 
 
 
November 2021
Maria Knapp