Durch starke Regenfälle in Süddeutschland und Westösterreich zeichnete sich bereits in den letzten Maitagen ein Hochwasser an der Donau ab. 
 

Chronik

Am Sonntag, den 2. Juni war der Wasserstand in Altenwörth bereits etwa 2 m höher als der Normalstand. Abends war der Pegelstand in Kienstock, der für uns relevant ist, bereits von durchschnittlich etwa 3 m auf 7,10 m gestiegen, das bedeutete, dass laut Einsatzplan die Schieber entlang des Dammes von den zuständigen Feuerwehren geschlossen werden mussten.

Am Montag informierte der Winkler Ortsvorsteher, Herr Berthiller, die Einwohner über die aktuelle Lage und empfahl den Bewohnern, vorsorglich die Keller auszuräumen, was von einem Großteil auch befolgt wurde – zu frisch swaren noch die Erinnerungen an das Hochwasser 2002, wo nicht nur in den Kellern alles  vernichtet worden war, was man nicht vorher weggeräumt hatte.

Dann folgte banges Warten, wie sich der Wasserstand entwickelt würde.

Fotos vom 4.Juni:


Das
Gelände des ehemaligen YES-Surfclubs ist vollkommen überschwemmt. 

 
Nur dem Schwan gefällt das Wasser im alten Hafen in Altenwörth.

 
Blick vom Sieltor südlich von Winkl in die Au

 
In der Winkler Au sucht ein Reh den Weg aus dem Wasser.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (4. auf 5. Juni) erreichte das Hochwasser in Krems den Höchststand, der nur um 40 cm niedriger war als im Jahr 2012. In Korneuburg fiel der Hochwasserstand sogar etwas höher aus als im Jahr 2002.

Im Stundentakt patrouillierten die Feuerwehrmänner der Feuerwehren Winkl, Altenwörth und Kollersdorf ab Montag Tag und Nacht am Damm, untersuchten ihn auf undichte Stellen, erhoben die Wasserstände und meldeten die Daten an die Bezirkswarnzentrale. Die Feuerwehren der weiteren Umgebung waren ebenfalls teilweise im Einsatzgebiet tätig.

Unter der Leitung von Bezirkshauptmann Andreas Riemer fanden 2 Mal täglich Lagebesprechungen statt, an denen die zuständigen Bürgermeister, Feuerwehrkommandanten, Polizei, Sachverständige, Polizei, Straßenmeistereien und Vertreter des Roten Kreuzes teilnahmen.

Am Donnerstag zeichnete sich ab, dass wir diesmal vom Wasser verschont bleiben würden – in Winkl war der Höchststand etwa 1 m unter der Dammkrone. Allerdings wurden vorsorglich an zwei Stellen Sandsäcke an den Damm geschlichtet, und zwar in Winkl im Bereich des Sieltores Richtung Altenwörth und nahe der Knödelhütte.

 

Schäden

Wenn die Ortschaften in der Umgebung auch glücklich vom Wasser verschont blieben, richtete das Wasser doch einige Verwüstung an:

Beim Steg zum Donaukraftwerk Altenwörth wurden die Geländer von der Gewalt des Wassers umgedrückt. Sie konnten vorher nicht umgelegt werden, da die Scharniere durch die ständige Feuchtigkeit eingerostet waren.

  

     

    
Die Scharniere wurden einfach abgerissen, die Lampen verbogen. 

  
Der Gedenkstein für die Errichtung des Steges über die Alte Donau, fotografiert Ende April und Ende Juni. 

  
Angeschwemmter Schlamm, der beim Trocknen Sprünge bekam. 

   

 
Beim alten Jägerhaus oberhalb von Altenwörth wurde eine Brücke weggerissen und Bäume entwurzelt.

Das Donaukraftwerk Altenwörth war das im Zuge des Hochwassers am meisten beschädigte Kraftwerk. Am 20.6. wurde das Kraftwerk für den Schiffverkehr gesperrt und mit Hilfe von Spezialtauchern eine Schleuse ausgepumpt.

Die Wassermassen beschädigten sowohl die Schleusen als auch das Gerinne der Donau. Das Hochwasser riss 90.000 Kubikmeter Schotter aus der Sohle vor der Schleuse und häufte es dahinter auf - ein Hindernis für Schiffe. Ein 20 Meter tiefes und 50 Meter langes Loch in der Sohle muss nun mit Schotter wieder aufgefüllt werden. Derzeit ist deshalb nur eine Schifffahrtsrinne befahrbar. Der genaue Schaden an der Schleuse muss erst festgestellt werden, wenn diese leer ist.
(http://noe.orf.at/news/stories/2591293/  vom 3.7.2013)

 


Das Kraftwerk von oben, an der rechten Schleuse wurde gearbeitet.

Foto: Thomas Stoifl, Fels am Wagram, 19.7.2013

   
Der Weg zum Kraftwerk wurde von der Wucht des Wassers ebenfalls zerstört.  

Fotos: Maria Knapp, Leopold Wölfl

Juli 2013
Maria Knapp