Anton Delapina
 
(5.7.1788, Kirchberg am Wagram 32 – 24.11.1859, Oberstockstall 23)
Anton Delapina war das älteste Kind von Franz Delapina und Maria Clara, geb. Schwingenschlögel.
Bereits im Alter von 23 Jahren heiratete er die fünf Jahre ältere Theresia Mann, die Witwe nach Franz Pichler, dem Besitzer des Bärenhofes in Oberstockstall 23, mit dem sie die Tochter Anna hatte.
1814 wurde Tochter Theresia geboren, die einige Tage nach der Geburt verstarb.  Im April 1816  starb Theresia mit 33 Jahren an der Abzehrung.  Im Juli desselben Jahres ehelichte Anton Franziska Köckeis, eine Bürgerstochter aus Radlbrunn.
Die Kinder von Anton und Franziska Delapina
Clara (geb. 7.10.1818)
Juliana (geb. 18.2.1820)
Anton von Padua (27.11.1821 – nach 1872)
Franz Gotthard (4.2.1823 – 6.12.1913)
Heinrich (30.1.1831 – 17.2.1831)
Heinrich (5.10.1834 – 19.1.1835)
In einem Verzeichnis der im Ort abgelieferten Waffen aus dem Jahr 1848 kommt er als Besitzer eines Stutzens und eines Säbels vor.
Franziska Köckeis ist am 16.4.1858 an einer Lungenlähmung verstorben, Anton am 24.11.1859 an Altersschwäche.
Anton Delapina
 
(27.11.1821, Oberstockstall 23 – nach 1872)
Anton jun. heiratete 1854 Theresia Zwickl, eine Bauerntochter aus Straning. Das Paar hatte vier Kinder. Nur Sohn Heinrich Johann überlebte das Kleinkindalter und starb 1940 mit 84 Jahren in Wien.
Nach dem Tod von Theresia im Jahr 1960 heiratete er 1863 die Witwe Magdalena Bayer, geb. Hain aus Oberfellabrunn. Das Ehepaar hatte sechs Kinder, von denen vier im Kleinkindalter und zwei mit 21 bzw. 32 Jahren verstarben.
Die ersten beiden Kinder wurden in Oberstockstall geboren, dann wurde der Hof an Leopold Leitl verkauft. Die Familie zog nach Oberfellabrunn.
Im Jahr 1866 kaufte Anton Delapina jun. den Hof durch Kauf um 5000 Gulden zurück.
Sohn Anton starb 1897 mit 32 Jahren als lediger Tischlergeselle an einer Rippenfellentzündung im KH Hollabrunn mit Wohnortangabe Oberstockstall.
   

Der Bärenhof auf Fotos von Dr. Rudolf Delapina
Näheres zum Bärenhof siehe hier.

Anton dürfte wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich gewesen sein, wie aus Briefen seines Cousins Franz aus Kirchberg an ihn hervorgeht und die sich über einige Jahre erstrecken (Die Briefe dürften aus dem Jahren ab/um 1872 stammten, die letzten sind 1881 verfasst worden).
Kirchberg 10t November
Herrn Anton Delapina in Fellabrunn
Mit meinen heutigen Zeilen erinnere ich dich an Deine Schuld zu zahlen, du hast mir voriges Jahr eine Ladung Most auf Abrechnung versprochen, die Lesezeit ist heuer wieder gekommen, du hast dein Versprechen nicht gehalten.
Ich stelle es dir nun frey entweder mir unter 8 Tagen das Geld zu schicken, oder ich übergeb dich Herrn Dr. Roth zur Einkassirung, ich habe keine Schonung mehr, da du nie Wort haltest, jeder Geschäftsmann braucht Geld, und Ordnung halten in den Zahlungen ist Pflicht jeden, der fernerhin Kredit haben will.
Meinen Gruß an dich und deine Frau von dem Freund.
Kirchberg 7t September
Herrn Anton Delapina in Fellabrunn.
Lieber Freund.
Nachdem du von der Schuld gegen mich gar keine Erwähnung machst so erinnere ich dich daran und mache dir bekannt das, wenn ich innerhalb 8 Tage nicht die Interessen und eine conto Zahlung auf das Kapital erhalte ich die gerichtliche Hilfe aufrufe, um zu meinem Gelde zu kommen.
Eine Antwort mit Umgang der Post entgegen sehend, schliese ich mit einen freundschaftlichen Gruß an dich und deine Frau
Ein Freund.
Kirchberg 8t Dezember
Herrn Anton Delapina in Fellabrunn
Nachdem du nicht der Mühe werth findest, mir auf meine Mahnung von 7t September eine Antwort zu geben, so mache ich dir zu wissen, dass ich jetzt klägerisch gegen doch vorgehe, wenn du mir nicht innerhalb 8 Tage das Kapital samt Interesse berichtigest, du hast die Haus gut verkauft und kannst mich jetzt bezahlen. Mache dir keine unnützen Auslagen, ich bleibe fest bey meinen Vornehmen.
Zum Schlusse meinen Gruß
Kirchberg am 3t Dezember
Lieber Freund Delapina.
Das Jahr geht seinem Ende zu, du kommst weder mit einen Interesse noch mit dem Kapital, ich ließ dir schon durch Herrn Dr. Roth und Herrn Notar Haas zuschreiben, keine Mine machtest du zur Zahlung anno 1875, 1876 und auch in diesen Jahre wartete ich auf eine Ladung Most es bleibt beim Versprechen, du denkst dir er kann warten, die Geduld ist zu Ende und ich fordere dich auf, mich binen heute 14 Tage zu bezahlen, widrigens ich ohne Nachsicht nach Stockerau zu Herrn Doctor Grünwalt fahre, der mir selbe herein bringen wird. Dies dient dir zur Daraufachtung, wenn du dir nicht freywillige Unkosten auflegen willst.
Meinen Gruß von deinen Cousin.
 
Zwischen den Jahren 1771 und 1777 wurden Teile seines Besitzes in Oberfellabrunn versteigert, wie aus Ankündigungen in der Wiener Zeitung hervorgeht.
Magdalena Delapina ist 1896 in Oberfellabrunn verstorben, von Anton konnte keine Sterbedaten gefunden werden.
 
Quellen:
Unterlagen der Familie Delapina
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram, Oberfellabrunn, Hollabrunn
div. Exemplare der Wiener Zeitung, veröffentlich in ANNO
 
November 2022
Maria Knapp