1. Besitzer

2. Über die Anfänge von "Stockstall" und die "homo nobili" -
    die Edlen Herren Sigeharde von Stockstall (Cod.Patav.115)

3. Die edlen Herren von Stochestale

4. Zum Deutschen Orden

5. Augustiner Chorherrnstift St. Dorothea zu Wien

6. Gültbuch, Dienst- und Grundbücher

7. Weitere Besitzer des Bärenhofes

Bemerkungen: Texte in Kursivschrift sind Abschriften von diversen Texten der verschiedenen Autoren, die in den Fußnoten oder Beitexten genannt werden.
Rot  geschriebene Texte konnten bisher nicht erforscht werden und sind noch zu hinterfragen bzw. zu erforschen, sofern dies noch möglich ist.
 
Der Bärnhof in Oberstockstall, Foto A. Nowotny.
 
Im Bereich der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram und auch darüber hinaus ist der geschichtsreiche einstige Freihof", der "Bärnhof ", früher auch "Edel-, Stetten- oder Schwanenhof" genannt, allgemein bekannt.
Er liegt in Oberstockstall am nordwestlichen Ortsende hinter der Brücke über den "Krampugraben", Schlossbergstrasse Nr. 1 (früher Haus Nr. 23) und befindet sich seit 1970 im Besitz der Familie Würger.
Über dem Torbogen der Hofeinfahrt ist die Replik eines Wappens mit zwei Bären angebracht und am Stiegenaufgang steht die Steinfigur eines Bären. 
 
 
Dr. Rudolf Delapina beim Bärnhof in den 1960er Jahren
 
Der Innenhof
 
 
Neben dem Haus zurück führt der Fräuleingraben zur Statue der Hl. Barbara (Bild rechts)
Fotos: Rudolf Delapina, Kirchberg/Wien
 
 
1. Besitzer (Resumé)
 
Die hier angeführte, bis 1160 vermutete, ab ca. 1180 urkundliche Besitzfolge des Hofes kann aus der diesem Kapitel nachfolgenden Abhandlung  erschlossen werden.
Der "Bärnhof" in seiner neueren Form entstand 1557 aus ursprünglich 3 Höfen. Einer davon wird in diesem Jahre als öde bezeichnet, er dürfte im Jahre 1529 den Türken, wie auch der Pfarr-Gutshof Oberstockstall, und mehrere weitere Höfe zum Opfer gefallen sein. Es ist wahrscheinlich, daß dieser verödete Hof von Anbeginn des Auftretens der Edlen (nobilis) von Stockstall der neue Wirtschaftshof von deren  Herrschaftsitz "Stockstall", vermutlich auf dem Schloßberg gewesen ist, nachdem das ursprüngliche praedium dominicale dieses Sitzes, der heutige Gutshof Schloß Oberstockstall, von dem ingenuus (edelfreien)  Ebran ca.1133 an das Stift Göttweig gegeben wurde.
Die Edlen Siegeharde dürften die Nachfolge dieses wahrscheinlich mit ihnen verwandten Ebran angetreten haben.
Der Scholasticus Siegehard III. von Stockstall gab ersteren Hof nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug im Jahre 1160 an das Leprosenheim St. Egid außerhalb der Innbrücke zu Passau. Dr. Delapina vermutet zwar, daß es nicht dieser Hof gewesen sein könne, weil er in den Grundbüchern des Passauer Innbruckamtes nicht mehr aufscheint. Da der Hof aber öde gefallen ist, erklärt sich auch, warum er später in den Grundbüchern nicht mehr zu finden ist, sondern nur mehr die Felder davon.
Die 2 anderen Höfe dürften nach dem  Erlöschen des Geschlechtes der Sigeharde von Stockstall an die Edlen von Eibesthal gekommen sein, von diesen durch die Nonne "Riza" 1180 an das Stift Klosterneuburg und dann 1255 im Tauschwege an den Deutschorden.
 
Besitzfolge:
?  ca. 1108/1120 nobilis Siegehard von Frauendorf  an der Schmida, erstmals genannt, er nennt sich auch  Siegehard von Stockstall [der I.],Siehe Kap. 2 und 3.

1133 – 1138 nobilis Wilibirch von Stochestal, Witwe nach Sigihard I. von Stockstall1138 nobilis Sigehard II. von Stochesdale, Scholasticus, Sohn des oben genannten Siegehard I., 1147 als Kreuzzugsteilnehmer  genannt und 1160 - Schenkung eines praedium zu Stochesdale an das Leprosenheim zu St. Egid außerhalb der Innbrücke zu Passau.
 
1160 -ca. 1171 nobilis Sigehard III. von Stochesdale,  ebenfalls  Scholasticus genannt, Sohn des obgen. genannten Siegehard II.
 
bis 1180  Nonne Riza (=Richiza-Richardis) von Iwanshal (Eibesthal), möglicherweise eine Verwandte der Sigiharde, gibt 2  Allode in Stockstall dem
ab 1180  Stift Klosterneuburg (siehe Kap. 4), ab nun treten nur mehr nach Stockstall genannte Gefolgsleute der Herren von * Werde (Kammerm), -von Falkenberg (Straß) und ab 1258 -von Winkl auf. Deren Herren dürften auch die "Burg/Herrschaftssitz Stockstall" auf dem Schloßberg besessen haben, was auf das Erlöschen des Geschlechts der Sigiharde von Stockstall hinweist.
 
1255 die Deutschen Ordensritter in Person des Comturs Ortolf von Traiskirchen tauschen vom Stift Klosterneuburg zwei  Allode und Gülten in (Ober-)Stockstall ein, wahrscheinlich jene, welche die Nonne Riza von Iwanstal im Jahre 1180 dem Stift geschenkt hat.
 
1327 bis 1335 Herbort II. von Winkl aus der Familie der Payr/Bawari ist Comtur der Deutschordenscommende Wien.
 
1443 bis 1459Deutschorden – in Person des österr. Landcomturs Johanns von Pommershaym. Von ihm kauft
 
1459 11.06. das Augustiner Chorherrnstift St. Dorothea in Wien - in Person "Stephan  zu den Zeiten Brobst des Klœsters datz sand Dorothea ze wienn. Und dem Convent gemain daselbs" -(siehe Kap. 5). Er verkauft
 
1497 23.06. an Georg von Rottal, Freiherr auf Thalberg u. Erben, diese verkaufen wieder am
 
1502 18.10. an  das Augustiner Chorherrnstift St. Dorothea in Wien - in Person  des Propstes Sigmund (siehe Kap. 6).
 
1540 – 1550? Georg Dobisacher als Dorotheischer Pfleger genannt (Fandl). Möglicherweise hat er den Hof zu Nutz und Gewähr.
 
vor 1557 Hanns Span zu Oberstockhstall  (NÖ Landesarchiv, Gültbuch 2 V.O.M.B fol 30, Einlage Nr. 57).
 
um 1557 Caspar Spann, des Hannsen Spann zu Obernstockstoll Sohn. Er meldet den Hof am 10.Oktober 1557, der aus "Von Ersten ain oder [öder]Hof daselbs gelegen, der yetzo ain Garten ist ..., item daselbs gelegen zwo Hofstet, ... item ain Breitten mit sambt oblickhen [daraufliegendem] öden Weingarten genannd der Riedt...", sowie "item ainen Weingarten zu Raufelspach gelegen" besteht, aufgrund der Ausschreibung der "Landschaft Österreich unter der Enns" zur Eintragung im Gültbuch an. Der Hof wird am 13. Jänner 1559 auf 4 ß (Schillinge) und 29 d (Denare oder Pfennige) Steuer taxiert. (NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282, S. 43,44).
 
1575 Leonhard Stettner und Gattin Braxedis, geb. Ottenberger - Kauf von Caspar Spann (NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 51,52; siehe auch Kap. 8).
 
1579 2.April Oswalt Erngasst, Ratsbürger zu Weikersdorf und Gattin Marta verkaufen an (NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282, S. 53,54).
- 2. Februar argarethe Moser, geb. Straubin, Witwe nach Hannsen Moser auf Winkelberg (NÖLA. , alte Gült-Einlagen, V.U.M.B-282 S. 57, 58), die zugleich auch die Herrschaft Winkelberg besitzen.
 
Margarethe Moser, geb. Straubin, Witwe und Sohn Georg Ehrenreich Moser verkaufen (NÖLA. , alte Gült-Einlagen, V.U.M.B-282 S. 59). 
1601 Juli an Herrn Joachim Baumgartner (NÖLA., alte Gült-Einlagen, V.U.M.B-282 S. 59, 60).
 
-- Zu unbekanntem Datum kam der Hof an Sebastian und Sara Orttner. Sie verkaufen
 
1603 24.Mai an Martha von Velderndorff, geb Kharling (NÖ LA., Alte Gülteinlagen V.u.M.B. Nr. 282, S. 61,62), die ihn
 
1605, 28.Juni  an ihren Sohn Haymeran von Velderndorff auf Waradein und Schiermanßreith vererbt. (NÖ. Landesarchiv Alte Gült-Einlagen, V.U.M.B-282 S. 63), dieser verkauft (NÖLA., Alte Gült-Einlagen, V.U.M.B- 282 S. 63)
 
1614 an Andreas von Stadel, der vermutlich an Mathias Schiffer verlehnt. Nach der Konfiskation der Güter Stadels durch Erzherzog Ferdinand II. fiel der Hof im Oktober
 
1620 Erzherzog Ferdinand II. als Landesdfürstliches Gut zu. Der Hof ist vorläufig von der Herrschaft Winkelberg getrennt.
 
1620 Hans Balthasar Freiherr von Hoyos bekommt den Hof durch landesfürstliche Belehnung als konfisziertes Rebellengut, welcher den Hof
 
1622 an Christoph Schmidt von Berns- (Prenns-)burg  als Afterlehen weiterverlehnt.
 
1627 21. Sept. das Jesuitencollegium Krems erhält den Hof als landesfürstliches Lehen (300 f). Egidi Beer war Praefect der Herrschaft  Winkelberg.
 
1629  wird der Hof aus dem Landesfürstlichen Lehensverband ausgeschieden und  zugleich mit Winkelberg zum freien Allodialgut erhoben, das Jesuitencollegium verlor zwar den Hof, übte aber über den Stettenhof die Grund- und Landgerichtsobrigkeit aus.
 
1639 Johann Ulrich Wenzel vermutlich als Besitzer.
 
1640 Caspar Beer (ꝏ Margharethe) als Pfleger, evtl N&G.
 
1659 2.April Caspar und Margarethe Beer als Besitzer.?
 
1664 29.Sept. wird das Jesuitencollegium Krems um den Hof im Gültbuch 18 fol. 227 angeschrieben!
 
1670 – 1673Lorenz (Laurenz) Beer - nach Caspars Tod nicht auf seinen Sohn eingetragen, jedoch den Besitz de facto ausgeübt, eingetragen waren noch immer Caspar (+1670) und Margarethe (+1659) Beer.
 
1673 (-1774)  Jesuitencollegium Krems, Kauf, verliehen an Lorenz und Elisabeth Beer.
 
1677  Georg Zobl, Clara ux., zu Lehen vom Jesuitencollegium Krems.
 
1683 29.März  Michael Kremser, Kauf 1200 f rh.; Melchert Khramer ux Judith 28.Nov. 1683 N&G (S. 43).
 
1697 Herr Georg Michael Nötzer [Rözer?], Fraw Maria Elisabeta GB 178/06
 
Datum unbek. Frau Maria Elisabetha von Rözern- GB 178/11; die Edlen von Retzer sind 1753 bis 1761 Besitzer der Herrschaft Thürnthal.
 
1726 Braun [? nach O. Fandl, dagegen spricht aber GB 178/11]
 
1727 Herr Frantz Adam Berr
 
1727 Herr Frantz Antoni Berr
 
1747 - 1750 Georg Philipp Kaiser
 
1760  Jesuitencollegium Krems - der Hof scheint ab 1760 im Dienstbuch der Herrschaft Winkelberg als an Anton und Theresia Beer zu Nutz und Gewähr verlehnt auf, (S. 43)
 
1774  Exjesuitenfonds (nach Aufhebung des Jesuitenordens 1774!)
 
1800 Staatsgüteradministration
 
"1727 – 1786  gehörte der Hof wieder dem Stift Dorothe in Wien [? - O. Fandl] *)
 
1786 löste Kaiser Josef II. den Dorothe-Orden auf und der Hof kam durch landesherrliche Verfügung an das Stift Klosterneuburg.
1848  wurde er nach der Aufhebung der Grundherrschaften auch dem Stifte Klosterneuburg entzogen."  (O. Fandl)-
*) Dies trifft zwar für die Besitzungen des Stiftes St. Dorothea in Oberstockstall, jedoch nicht für den Bärnhof zu. Daß der Hof tatsächlich neuerlich in den Besitz des Stiftes St. Dorothea kam, konnte bisher nicht verifiziert werden. Im Stiftsarchiv Klosterneuburg konnte dazu bisher kein Anhaltspunkt gefunden werden. Auch die obigen und die folgenden Ergebnisse sprechen eher dagegen, denn die jeweiligen Besitzer der Herrschaft Winkelberg (Kursivschrift), welcher der Bärenhof ab 1760 einverleibt ist, vergeben den Hof nun zu "Nutz und Gewähr" (GB 178/1), diese Besitzer sind:
1827                         Ignaz Fournier
1833                         Thaddäus Johann Fournier
1835                         Dreimalige Besitzteilung in 24 Teile – davon 12 bzw. 13 Teile Josepha Knaffel
1856                         Friedrich Freiherr von Laningen und Gattin Josephine
1862                         Eduard Edler von Grienberger
Die feststellbaren Lehensnehmer ab 1760:
1760                                                              Herr    BERR Anton, Theresia ux.
1776                                                              Herr    HEISS Franz, Rosina ux.
1781                                                              Herr    PICHLER Franz Xaver, Maria Anna ux.
1805                                                              Herr    PICHLER Franz allein*)
1807                                                              Herr    PICHLER Franz, Theresia ux.
1811                                                                          PICHLER Theresia, Witwe, allein
1811                                                                          DELAPINA Anton u.Theresia, Witwe n. Franz Pichler           ux.
Weitere Besitzer:
1865   Einantwortung /Kauf 5.000 f                     DELAPINA  Anton, Witwer zur Gänze.
Ob Anton Delapina den Hof von Eduard Edlem von Grienbeger kaufte, ist ebenfalls noch nicht festgestellt, da der Kaufvertrag im NÖ. Landesarchiv und auch im Bezirksgericht Tulln nicht aufliegt.
1866   19.02. Ehe  5.000 f                                   DELAPINA  Anton jun. und Magdalena, geb. ZWICKL[1] je ½
1867   14.06. Kauf 9.000 f                                   LEITL Leopold zur Gänze
1867   14.06. Ehepakt                                         LEITL Leopold und Johanna, geb. GERM[2] je ½
1878   22.07. Einantwortung                               LEITL Johanna, Witwe zur Gänze
1878   22.07. Ehe                                               STEININGER Johann und Gattin Johanna, verw. LEITL je ½
1920   15.03. Übergabevertrag                           LEITL Johanna zur Gänze
1937   19.05. Übergabevertrag                           LEITL Leopold und Maria, geb. ILLE je ½
1940   10.10. Amtsbestätigung                           LEITL Leopold (jun.) zur Gänze
1941   23.09. Übergabevertrag                           LEITL Leopold zur Gänze
1943   15.06. Einantwortung (Mj.)                       LEITL Martha zur Gänze
1967   21.12.1967 Ehe, Namensänd.)                WÜRGER Martha, geb. LEITL zur Gänze
1970                                                                    WÜRGER Johann u Martha, geb. LEITL je ½
 
   
Bärnhof - Tor mit Wappenreplik                               Bärenstatue Am Stiegenaufgang
Fotos: H. Pistracher
 
 
Abb. 6: Oberstockstall in der Josefinischen Karte von 1780, © siehe  hier: http://mapire.eu/de/map/collection/firstsurvey/?zoom=16&lat=48.44118&lon=15.90776
 
 
2. Über die Anfänge von "Stockstall" und die "homo nobili" - Edlen Herren Sigeharde von Stockstall (Cod.Patav.115)
 
Stochistalle“, „Stochestal“ bzw. „Stochesdale“ – eine Unterscheidung in Ober- Mitter- und Unterstockstall fand erst wesentlich später statt:
    Oberstockstall:   1340/1342 Superiore Stokstal - Urbar des Domkapitlischen Innbruckamtes Passau.
    Unterstockstall:  1386 Niedernstokchstal – Dr. Richard HÜBL- Geschichte der Marktgemeinde Kbg./Wagram
    Mitterstockstall:  1423 Mitter Stokstal – w.o.
Daher war davor mit dem Begriff „Stockstall“ das gesamte Gebiet der drei Orte gemeint.
Etymologie Stockstall:  „Der Ortsname aus ahd., mhd. »Stock« = („Baum-) Stamm, Balken, + ahd., mhd. »stal«  = Stelle, Stall (=Behausung) bezeichnet 'ein aus Balkenwerk errichtetes und palisadengeschütztes Festes Haus'. (Vergl. Dazu 'Burgstall' und 'Stockwerk'!). Als Ortsname bedeutet Stockstall einfach das »Dorf der dem Adelssitze Stockstall untertänigen Leute«.“[3]
Wo befand sich nun der zur Verteidigung des Dorfes bestimmte Adelssitz?
Aus wehrtechnischer Sicht ist wohl dem „Hausberg“ bzw. einer „Motte“ darauf in Mitterstockstall, welche die Gegend militärisch beherrschte und jedenfalls seit dem 11./12. Jh.,  auf Grund der Fundlage aber vermutlich schon in der Hallstattzeit bestand, der Vorzug zu geben. Das Gut/Pfarrhof in Oberstockstall war, wenn überhaupt, nur schwach befestigt.[4]
Aufgrund dieser Etymologie und wehrtechnischen Gegebenheit gehe ich davon aus, dass der Schloßberg in Stockstall vor der Übernahme durch Ortlieb III. von Winkl und der 1258[5] folgenden Nennung „Winkelberg“ der Sitz „Stockstall“ gewesen ist[6]. Es ist auch zu beachten, dass zwischen „Stockstall“ (später Winkelberg) links der Donau und "Sitzenberg" rechts der Donau Sichtverbindung bestand.
Nach dem Tod der beiden Grenzgrafen Wilhelm und Engeschalk im Jahr 871 sezte der Karolinger Kaiser Ludwig III. den Traungaugrafen Aribo, vermutlich der Schwager der beiden vorgenannten[7], als Markgraf der „marcha orientalis“, der bayerischen Ostmark (976 „Ostarrichi“ genannt), ein.
Ein Nachkomme, Aribo I. (als Baierischer Pfalzgraf[8]) gewann durch die Heirat mit Adala (*um 960; + nach 1020), Tochter des  Pfalzgrafen in Bayern, Hartwig I., auch das Pfalzgrafenamt von Bayern und Ländereien auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark.
Die 2. Ehe Adalas mit dem Sieghardinger Chiemgaugrafen Engelbert III. schuf die enge Verwandtschaft zwischen Aribonen und Sieghardingern und erklärt jeweilige spätere Besitznachbarschaften der nachfolgenden Generationen, so auch in „Stockstall“, Großweikersdorf, Königsbrunn.
Die kaiserlichen Feldzüge gegen die Ungarn in den Jahren 1042, 1043 und 1044 brachten ihren Nachfahren vermutlich weitere Gebiete im nördlichen Niederösterreich als Reichslehen.
Ein wichtiger Donauübergang dürfte zu diesen Unternehmungen auch zwischen den später Sitzenberg und Winkl/Winkelberg (Sigemareswerd?)[9] genannten Sitzen gewesen sein, da schon unter Markgraf Aribo der Ort Ahrenberg ein Ausgangspunkt für solche Unternehmungen war.[10]
In Stockstall waren offenbar die edelfreien Herren von Traisen, eine Adelsfamilie, die auf Pfalzgraf Aribo I. (976-14.II.[1000], Gründer des Klosters Seeon) zurückgeht[11], begütert[12].
Nach dem Sieg König Otto I. des Grossen über die Ungarn auf dem Lechfelde bei Augsburg im Jahre 955 und der folgenden "Rückerstattung" weiter  Gebiete an die Klöster Regensburg, Salzburg, Kremsmünster, Niederalteich, Lorch  (bzw. als Nachfolger: Passau unter Bischof Piligrim, der  den  Anspruch auf ein "Erzbistum" Passau erhob) u.a., "... schien es nötig zu sein, die Bevölkerung der Ostmark zu verdichten. Waren bis jetzt bischöfliche Hintersassen dorthin verpflanzt worden, so sollten nun unter möglichst günstigen Bedingungen auch Freie vermocht werden, jene Landstrecken zu besiedeln. Für diesen Plan, für den man sich besonders in Passau besonders erwärmte, liess Pilgrim sich und seinen Nachfolgern wesentliche Rechte verbriefen.
Die Freien sollten bischöfliche Ländereien zugewiesen erhalten, aber von Forderungen der königlichen Ministerialen befreit sein, während alle Abgaben, welche der königliche Fiscus von den Freien zu fordern habe, für immerwährende Zeiten der Passauerkirche zugewiesen werden. Ferner sollten sie weder vom Markgrafen noch von anderen Richtern angehalten werden, Gewette zu zahlen oder die Grafengerichte zu suchen, jene Fälle ausgenommen, in welchen die Hörigen der Kirche, von Ungenossen geklagt, vor öffentliche Richter gestellt werden mussten."[13]
Markgraf Burkhard  oder Burchard, der  um 970 möglicherweise in Pöchlarn residierte, war der erste Markgraf der ehemaligen karolingischen "Marcha orientalis" nach der Rückeroberung von den Ungarn.
Ihn löste 976 der Babenberger  Luitpold I. als Markgraf der Bayrischen Ostmark ab, der  985 in Melk seinen Sitz hatte.
 
Ca. 986 „In den späten achtziger Jahren des 10. Jahrhunderts fand eine Versammlung unter dem Vorsitz des bayrischen Herzogs Heinrich II. (der Zänker) im Grenzland des Babenbergers Leopold I. statt. Es war ein öffentlicher Gerichtstag unter der Beteiligung von Grafen und Adeligen des Herrschaftsgebietes des Herzogs (der bayrische Historiker Johannes Aventin vermutete als Gerichtsort Tulln). . .. …. Über das Ergebnis dieser Versammlung wurden Protokolle angelegt. Jedoch besteht die überlieferte Notiz aus mehreren, formal nicht zusammengehörenden Teilen.
Am Ende der Notiz werden vier Grafen genannt, Markgraf Leopold I. ist jedoch nicht darunter. Die Grafen Meginhard und Thiemo [auchTiemo] wurden als Formbacher[14] geführt und Pabo als Ebersberger. [15]
Ein ohne Titel genannter Werner dürfte wahrscheinlich in die Ebersberger Genealogie passen.
Ebenfalls werden der Eppensteiner Marchwart und sein Bruder Rüdiger genannt.
Der Eppensteiner Marchwart III. war Graf an der Isar und Markgraf in Kärnten. Er war mit Hadamud von Ebersberg verheiratet.“[16]
Diese Versammlung zeigt zum Teil,  welche Geschlechter die  Kolonisation in der Bayrischen Ostmark  "marcha orientalis"  vorantrieben. Die Kolonisation des Weinviertels war im Gange und die Grenze wurde immer weiter nach Norden verlegt.
991 besiegte Herzog Heinrich II. von Bayern ("der Zänker") die Ungarn neuerlich an einem unbekannten Ort. Dies ermöglichte die Erweiterung des 996 "Ostarrichi" genannten Gebietes bis zum östlichen Rand des Wienerwaldes.
Kaiser Heinrich II., Sohn des Obgenannten,  bemühte sich nun, durch mehrere strategisch wichtige Burgenlinien das wiedergewonnene Gebiet abzusichern. Diese schwierige Aufgabe übertrug er neben den Herren von Traisen auch dem gräflichen Hochadels-Rittergeschlecht der "Haderiche"[17], der späteren Herren von Schwarzenburg -Nöstach.
Spätestens ab dem im Jahre 986 stattfindenden Landtag in Tulln war man auch  nördlich der Donau präsent, auch hier begann von Tulln aus die Absicherung mittels Burgen.
1004 hatte das Kloster St. Peter in Salzburg  in Kollersdorf und Hannidorf[18] Besitz und zwar:
Curtem una ad Cholestorf. Et de beneficia que bes sunt libi. Exoluuntur XII. Solidi. Curtem vaccariam ad Hannidorf.“ [19]
Zu dieser Zeit fungierte als Schirmvogt des Klosters Salzburg der Chiemgaugraf Engelbert III., 2. Ehemann der Adala, Witwe nach Pfalzgraf Aribo I.. Der 1. Sohn aus dieser Ehe war Sieghart VII. (Sizo † 5.8.1044), verheiratet mit Judith  von Pottenstein (=Tuta von Ebersberg).[20]
1011 gibt Kaiser Heinrich II., der zugleich als Heinrich IV. Herzog von Bayern ist, an das Kloster Niederalteich 10 Königshufen an der Schmida(Absdorf), östlich des "Ministerium Sigimarisuuerde".[21]
Bischof Berengar von Passau erhielt im Jahre 1014 ebenfalls von Kaiser Heinrich II. im Bereich des Ministeriums "Sigemaresweret" eine Königshufe zur Errichtung und Erhaltung einer Kirche. Um diese Zeit tritt ein Sigimar, Sigemar mehrmals als Zeuge im Gefolge der Regensburger Burggrafen von Scheyern bzw. Kühbach auf, diese sind wiederum mit den Ebersbergern "irgendwie", vermutlich über eine Richlint verwandt..[22]
Diese Kirche übertrug im Jahre 1147 der damalige Bischof  von Passau, Reginbert; in der Art und Weise, dass fortan drei Viertel des Zehents, die Hälfte des Pfarrgutes und die Hälfte des Zinses und der Geldzehente dem Passauer Domkapitel zukommen, der Rest (ein Viertel des Zehents, das halbe Pfarrgut, die halben Geldzehente und alle Opfergaben zum Altar) dagegen dem Priester an der Kirche verbleiben sollte.... [23] In dieser Urkunde ist als sechster unter den Domherrn ein Sigehardus pbr. (= presbyter  = ältester Priester) angeführt..... siehe unten Kapitel Sigeharde.
Der erste sich eingehend der Geschichte des Bärenhofes widmende Heimatforscher war Dr. Rudolf Delapina[24] aus Kirchberg am Wagarm in den 1960er-Jahren in seinem unveröffentlichten Manuskript "Geschichte von Oberstockstall". Er schrieb (Abschrift):
 
"A) über die hochadeligen Besitzer von Gütern in Stochestale:
1130 Gräfin Petrissa von Schwarzenburg, (widmet Güter in Stochstall der Kirche Kirchstetten; welches Sockstall ist nicht festgestellt).[25]
 
1120 – 1130 Siegehard von Stockstall, + 1133, (widmet 1 Hufe zu Frauendorf an der Schmida dem Stifte Göttweig).
 
1133 Edelfreier Ebran (ingenuus)[26] widmet einen Saalhof[27] zu Stochstall dem Sifte Göttweig; (welches Stockstall ist nicht festgestellt).
 
1133 – 1138 Wilibirch von Stochestal, Witwe des Sigihardi (widmet eine Hufe zu Frauendorf an der Schmida dem Stifte Göttweig).[28]
 
1133 1138 Berta von Stochesdale, Tochter der Vorgenannten (tritt als Novizin in das Stift Göttweig).
 
1160 Sigehard von Stochesdale, (Sohn des 1120-1130 genannten Siegehard)  und sein Sohn,
 
1160 Sigehard von Stochesdale, canonicus beim Bistum Passau vergaben ein Landgut in Oberstockstall für eine Kirche in St. Ägyd und ein Leprosenheim in Passau.
 
1230 Sigehard von Stokestal, Zeuge einer Schenkung des Herbordus von Ruspach an das Stift Zwettl - Es ist fraglich, ob er dem edlen Geschlechte des obgenannten Sigehard zugehört[29],
 
1296 Chunigunde von Stochstal, stiftet einen Jahrtag zu Lilienfeld und mit ihrer Tochter Geysel von Stochstall, Güter zu Wilhelmsburg, Rainfeld bei St. Veit, Krems.
 
1314 Geislein von Stochstall, Tochter der Vorgenannten. Für diese wurden von ihrer Mutter Güter zu Hetzmannsdorf dem Nonnenkloster Bernhardstal? (richtig St. Bernhard Frauenhofen /Horn) gestiftet.
 
B) über ritterlich Genannte, die dem Geschlechte der Hochadeligen nicht zuzurechnen sind! Sie waren niedere ritterliche Gefolgsleute: Lehen-Ritter.
1258               Ernestus de Stockstal, Zeuge.
1264               Liutoldus de Stochstall, Zeuge.
1275               Leutoldus de Stochstall, Zeuge.
1283               Ludwig von Oberstockstall, Zeuge.
um 1142 – Mitte 13. Jhdt. Udalricus de Dochestal, Zeuge.
1288               Ludwicus de Stochstal, Zeuge.
1290               Wolfhardus, miles de Stochestal, Zeuge.
1317               Ruwein von Stochstall und
                       Wolhart von Stochstall, Zeugen.
1328               Ulreich von Stockstal, Zeuge.
schließlich noch niedere ritterliche Leute als Edelknechte (Knappen!).
 
C) über die zu Ansehen gelangten Stockstaller:
1423               Jakob von Stockstall, Arzt und Lehrer an der Universität Wien.
1439               Lucas de Stockstal (Lauchlaibl), Abt zu Göttweig.
1460               Johannes de Stokhstal, Dekan zu Sancti Andrea.
Unter den besonderen Wohltätern der Stiftung der Dreikönigskapelle (das ist der Karner) bei der St. Stephanskirche in Tulln im 14. Jhdt. wird ein Simon von Stockstal, Bürger zu Tulln, Onkel des Kaplans auf dem Karner genannt (Kerschbaumer, Geschichte der Stadt Tulln, S, 344).
Wilhem Simlinger schreibt in seiner Geschichte "Aus der Vergangenheit von Kirchberg am Wagram", 1958 Seite 125:
"Meine Ansicht geht dahin, daß die Adeligen von Stockstall Ministeriale von Passau waren. Ich vermute, daß diese Adeligen von Stockstall, da sie selten als Zeugen auftreten, vielleicht gar kein Siegel hatten."  ???
Hiezu ist zu bemerken: Der Beiziehung als Zeugen zu den Geschäften der Ministerialen stand der Standesunterschied entgegen. Zudem ist das Adelsgeschlecht bald ausgestorben (um 1300). Ihr Besitz dürfte sich durch Stiftungen und Verkauf aufgezehrt haben! Auch ist anzumerken, daß sie ein Wappen hatten!
Haderich von Häderichsdorf, ein bayerischer ingenuus sic., hatte von Kaiser Heinrich III. 1055 auch 3 Huben und gab dem Dorfe Wört seinen Namen "Hadersdorf". Er ist der Stammvater der Haderiche und Schwarzenburger. Sein Sohn war Heinrich II., dessen Söhne waren Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg, Stifter von Klein-Mariazell, Heinrich trat in das Kloster. Rapoto von Schwarzenburg baute im Strassertal eine Burg: Falkenberg, und nannte sich nach dieser Burg auch Rapoto von Falkenberg.[30]
Seine Gattin war Petrissa von Schwarzenburg. [ siehe dazu Anm. 25!]
Unter Albrecht I wurde die Burg Falkenberg zerstört.
 
ad A)
Vor Eingehen in die Geschichte der edlen Herren von Stochesdale sei hier ein kurzer Abriß über den Besitz des Geschlechtes der Edlen von Schwarzenburg in Unterstockstall gegeben:
1055 hatte der bayerische Edle Haderich II. von Schwarzenburg vom Kaiser Heinrich III. Grundbesitz zu Mailberg und an der Pulka erhalten.
1108 erhielt ein Haderich von Schwarzenburg 3 königliche Mansen bei Brunn im Felde unfern der Kampmündung in der Nähe von Hadersdorf, wo die Schwarzenburg begütert waren. M.B. 31, T S. 384; Meiller Babenberger Regesten).
1130 löste Reginmar[31], Bischof von Passau (1121 -1138) auf Bitten der Gräfin Petrissa von Schwarzenburg, die an Reginmars Mutterbruder, dem Grafen Poto von Schwarzenburg verheiratet war, die Kirche zu Kirchstetten[32] aus der Pfarre Böheimkirchen und erhob sie zur Pfarre.                                              
 
Kirche Kirchstetten
Foto A. Nowotny 
Petrissa stattete diese Kirche mit verschiedenen Gütern aus, darunter 2 Mansen (=2 Hufen) in Stochstal - hier hören wir das erste Mal den Ortsnamen "Stochstal" - und ebendort 2 Weingärten, worauf sie nach Jerusalem wallfahrtete, um dort ihren Lebensabend zu verbringen.
In der Urkunde heißt es : "Notum sit onibus christi fidelibus, quod Comitissa Petrissa ecclesie Chirchstetten in die dedicacinonis.....
et duos Mansus in Stochstal et ibidem duas vineas in dotem perpetuam assignavit."
Die Abschrift der Urkunde von 1130 ist im Pfarrarchiv Ollersbach in einem Grundbuch von 1558 der aufgehobenen Pfarre von Kirchstetten verwahrt.
(Monatsblätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich: "Unsere Heimat Jahrg. 23 ex 1952, S 123").
Ob diese 1130 angeführten Mansen und 2 Weingärten in Ober-, Mitter- oder Unterstockstall lagen, ist nicht festgestellt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie in Unterstockstall lagen. Letzteres liegt im Wagrameinschnitt, wo der Gießgraben in die Donauebene hinausführt, dürfte in derselben Rodungs- und Siedlungszeit entstanden sein, wie Oberstockstall, zumal dieser Teil des Gießgrabens reichlich mit Quellwasser gespeist wird, daß dortselbst eine Mühle im Gange ist, die in Oberstockstall fehlt.
Interessant ist, daß Gräfin Petrissa von Schwarzenburg eine Schwägerin des Bischofs Reginmar war, dessen Vorgänger Ulrich 1112 Güter zu Engelmannsbrunn, seiner Klosterstiftung St. Georgen zuweist.
Hat etwa Bischof Reginmar seiner Schwägerin diesen Besitz zu Stockstall überlassen, um ihr eine reichere Bestiftung ihrer Kirche zu Kirchstetten zu ermöglichen?
Da die Nachbarpfarre Ollersbach noch 1833 Inhaberin von Gütern in Stockstall war (siehe Schweickhardt V.u.MB I 199 S 21) findet sich die Möglichkeit in Ollersbach, die Lage dieser 2 Mansen genauer festzustellen.
Schweickhardt 1834 VII. Band S. 32 berichtet: Unterstockstall gehört von jeher zur Stiftsherrschaft.
Im Jahre 1136 schenken Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg die Kirche Hederichsdorf an Kleinmariazell MBR 21/56.
Haderich von Häderichsdorf, ein ingenuus vir (edler Herr), erhielt von Kaiser Heinrich III. 1055 3 Huben, gab dem Dorfe Wört seinen Namen Hadersdorf. Er ist der Stammvater der Haderiche und Schwarzenburger und hatte großen Besitz in verschiedenen Teilen Niederösterrreichs. Sein Sohn war Haderich II., dessen Söhne waren Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg-Nöstach. Diese beiden stifteten das Kloster Klein Mariazell im Wienerwald. Da sie den Bau verzögerten, übernahm dann Leopold III. 1136 dessen Ausführung. Heinrich trat hierauf in das Kloster ein. Rapoto baute sich auf dem Falkenberg im Strassertale seine Burg und nannte sich nunmehr nach dieser Burg: Rapoto von Falkenberg - seine  Gattin war Petrissa von Schwarzenburg (1133-1146) [siehe dazu Fußnote 25!]. Nach mehreren Generationen folgte 1281 ein Rapoto IV. von Falkenberg.
Als der Habsburger Albrecht I. seine Rechte gegen den Adel immer stärker durchsetzen wollte, kam es 1295 gegen ihn zu einem Aufstand, an dessen Spitze der Kuenringer Leutold stand. An dem Aufstand beteiligten sich 2 Brüder von Falkenberg, Hadmar und Rapoto. Der Aufstand brach jedoch zusammen. Da sich die beiden Brüder durch Übergriffe gegen das Stift Zwettl und dessen Besitz erlaubten, schickte Albrecht I. seinen Sohn Rudolf gegen sie. Dieser belagerte Burg Falkenberg. 72 Fuhren von Steinkugeln aus Eggenburg, im Ganzen 7.800 Steingeschoße wurden schließlich mit Erfolg gegen die Burg geschleudert. 1300 erfolgte die Übergabe der Burg, worauf sie zerstört wurde. Der letzte Falkenberger starb 1355.
Die Herren von Buchberg waren ebenfalls Falkenberger.
In der Herrschaft Falkenberg folgten die Kapeller, ausgestorben 1429,
dann die Wallseer, 1340 ausgestorben,
dann die Dachsberger, dann die Maissauer, die 1440 ausstarben.
(Quelle: "Aus der Vergangenheit des Marktes Hadersdorf am Kamp von Jakob Pich 1947).
 
 
3. Die edlen Herren von Stochestale
 
Bei der Wiederherstellung der Besitzverhältnisse und bei Neuverleihungen von Grund und Boden durch den deutschen König wurden nach der Schlacht auf dem Lechfelde 955 neben den Hochstiften und Klöstern auch hochadelige, weltliche Herren in ihrem Besitz bestätigt oder neu beteilt.
Bei dem Mangel an Hörigen kam es auch zur Ansiedlung freier Colonen.
So bekamen auch die Grafen Burghausen und zwar der Vater Sigihards I. von Burghausen (1072-1104, ermordet in Regensburg) bald nach dem Einsetzen der deutschen Kolonisation Besitz in Ravelsbach. Er war an der Besiedelung der Eggenburger Gegend beteiligt (besonders betr. d. Stadt Eggenburg).
Sigihard gab später ein Lehen zu Frauendorf an (der Schmida) an Göttweig.
Ein anderes zu Oberravelsbach, das an den Ahnherren der Kuenringer Azzo kam, wurde nach dessen Tode ungefähr 1112 durch Ita (eine geborene von Supplinburg)[33], der Witwe Sigihards, gleichfalls an das Stift Göttweig geschenkt.
Auch Sigihards Sippengenossse (Bruder?) Heinrich Bischof zu Freisingen[34] gab beiläufig um dieselbe Zeit Güter an Göttweig und zwar eine halbe Hufe zu Oberravelsbach und um 1130 locum Munichhoven.[Anm. A. Nowotny: Vermutlich jenes Münichhofen bei Mank, NÖ.]
Aus folgenden Urkunden erhellt nun, daß der 1072 – 1104 (oben) genannte Sigihard aus dem Geschlechte der Burghausen den Besitz in Frauendorf an der Schmida hatte, wohl ein Vorfahre des 1120-1150 genannten Siegehard von Stockstal[35] war, da letzterer sowie seine Witwe Willibirch ebenfalls in genanntem Frauendorf Besitz hatten und daß sich letztere Siegiharde nach ihrem Besitz und Sitz "de Stochesdale" nannten:
In Stochesdale treffen wir als erste Dorfinhaber die Herren von Stochesdale.
Waren doch in der ersten Zeit die adeligen Grundherren und Dienstmannengeschlechter die Hauptträger der Kolonisation.
1120-1130 übergibt der Edelfreie Starkfrit[36] auf Bitten eines andern namens Sieghart Göttweig eine Hufe zu Frauendorf an der Schmida.
"[N]overint etiam et hoc cuncti, qod quidam ingenuus n. starkfrit rogatu alterius n. Sigihardi delegauit super altare s. Marie mansum unum ad frowindorf situm in usum deo militantibus hoc in loco.
Huius traditionis testes sunt hi adhilibi: Luitolt filius Werigand, Sigihardus, qui et predium possederat, Meginhardus, Sigifridus, Hottolf, Ekkihart."
Die Anmerkung hiezu:
Karlin II. Abt. 8 Bd. j 44 no 179 aus Blätter für Landeskunde Niederösterreich XIII 303 Nr. 79 zu ca. 1120 Reg:
"Da Willibirch, die Witwe Sieghards (in Nr. 252 genannt) gleichfalls eine Hufe zu Frauendorf an der Schmida an Göttweig widmet, ist es außer Zweifel, dass es sich in beiden Fällen um ein und die selbe Familie handelt, die in Frauendorf begütert war".
Die Fontes rerum Austriae bringen in Abt. II Band 8/1855 das Saalbuch des Stiftes Göttweig und im Anfang die Erläuterungen des Stiftsgeistlichen Wilhelm Karlin Stiftskomtular. Das Saalbuch enthält über die Witwe Sighards de Stochestale Willibirch folgenden Vermerk: S. 16 CCCLXIX:
"Nouerint omnes Christi fideles qualiter quedam matrona relicta Sigihardi. N. Willibirch delegauit super altare S. Marie mansum unum ad frowindorf cum manu filii sui Sigihardi et filio sue Berhte. quam eodem die huc tradidit educandam in dei (diuino) servitio. ....."
Hiezu gibt Wilhelm Karlin folgende Erläuterungen: S. 243 – 244.:
"Oberstockstall war früher zum Teil dem Passauer Domkapitel unterthänig; ein nobilis homo Sigehardus de Stochestale und sein Sohn Sighardus, Canonicus in Passau, hatten  ihr Gut in orientali plaga situm, mit allem was dazu gehörte, zum neugegründeten Siechenhause und zur St. Egidiuskapelle in Biburch am Inn bei Passau gewidmet, welche Schenkung von dem Bischof Konrad im Jahre 1160 und 1163 bestätigt und vermehrt wurde (M.B. XXVIII/II 115-119; - Buchinger, Geschichte des Fürstentums Passau, I. Band S. 156, wo aber die Worte so gestellt sind, als ob Stockstall in Oberösterreich gelegen wäre).
[über die Egidiuskapelle des ehemaligen Leprosenhauses in Passau/Biburg ausserhalb der Innstadt siehe St. Ägidius (Passau) – Wikipedia und  File:Ehemalige Kirche St. Ägidius.jpg - Wikimedia Commons ]
Williburch, relicta Sigihardi, vermutlich die Witwe des obgenannten Sighard, nobilis de Stochestale, der um das Jahr 1160*) gestorben sein mag. Sein Sohn war Canonicus in Passau, wie aus der Bestätigungsurkunde Bischof Konrads über das genannte Spital bei Passau vom Jahre 1163 26.11. erhellt, wo es unter anderem von diesem jüngeren Sieghard heißt: "qui in presentiarium curam loci et pauperum indefesso studio gerit iuxta quod sibi creditum."
Im Folgenden lesen wir, daß Abt. Dr. Adalbert Fuchs in den Fontes 69. Band schreibt, dass Siegehard schon 1133 gestorben war.
Wenn der Gatte der Willibirch, wie Dr. Fuchs annimmt, bereits 1133 verstorben, dann ist der in der Schenkung an das Leprosenhaus vom Jahre 1160 genannte Siegehard de Stochestale als Vater angeführte der Sohn des 1133 verstorbenen und der Canonicus Sigehard de Stochesdale "ein Enkel des Verstorbenen!! , wie ich in der "Übersicht" vermerkt habe.
Willibirch, die Witwe Sieghards, widmet Göttweig als Ausstattung ihrer Tochter Bertha, welche in Göttweig ins Kloster eintrat, eine Hufe zu Frauendorf an der Schmida 1133-1138.
"Nouerint omnes Christi fideles, qualiter quedam matrona, relicta Sigihardi. N. Willibirch delegauit super altare S. Marie mansum unum ad Frowindorf cum manu filii sin Sigihardi et filie sue Berthe, quam eodem die huc tradidit educandam in dei (diuino)seruitio. ....."
Es folgen 7 ½ Zeilen, welche die Fortsetzung bildeten, radiert.
Es erhellt aus diesem Traditionsakt, dass Sieghard von Stockstall schon um 1133 gestorben war, nicht wie Karlin (in Fontes rerum Austriacarum 2.VII: Das Saalbuch des Benediktinerstiftes Göttweig 1855 S. 96 nr. 369 aus Cod. A) meint, "wohl um 1160 gestorben sein mag" (vgl. u.a. S. 244 Anm. zu nr. CCCLXIX). Diese Hufe zu Frauendorf an der Schmida, nordöstlich unter Ravelsbach, wo Göttweig nach den ältesten Stiftsurbaren einen namhaften Besitz innehatte (vgl. Fuchs: "Die Urbare geistlicher Grundherrschaften I. Band III.", Abt. S. 172f nr. 689 u. 701) wurde von Willibirch als Ausstattung ihrer Tochter Bertha, die damals offenbar gleichzeitig als Novizin ins Benediktinerkloster zu Göttweig aufgenommen wurde, gewidmet. Es fehlen hier die Zeugen, die bei der Widmung intervenierten. Es liegt die Vermutung nahe, daß schon Siegehard von Stockstall, der um 1120 bis 1130 eine Hufe zu Frauendorf an der Schmida widmete (Vgl. nr. 152) diese Widmung bei Lebzeiten machte, um die der Einkleidung als Novizin vorausgehende Aufnahme seiner Tochter Bertha noch bei seinen Lebzeiten zu erlangen, zumal hier bereits von dem faktischen Eintritte derselben in das Kloster Erwähnung geschieht. Da eine längere Stelle im Codex A radiert ist, so mag dies seinen Grund darin haben, daß vielleicht noch weitere Verfügungen und Schenkungen gleichzeitig in Aussicht gestellt wurden, so dass der Schreiber in A den Schluß dieser Traditio radierte, um diese später noch hinzuzufügen zu können, was aber dann unterblieb. Jedenfalls fällt diese Traditio bald nach der in Nr. 152 (In der Ebranswidmung berichtet!).
(Fontes rerum Austriacarum II. Abt. 69. Band, Die Traditionsbücher des Stiftes Göttewig  von Dr. Adalbert Fuchs,1931 Nr. 252, Seite 392).
Bei Erwähnung der Stiftsministerialität des Bistums Passau schreibt Dr. Oswald in "Das alte Passauer Domkapitel" 1933 S. 36:
"Diesem Adel werden folgende 12 Mitglieder des Passauer Domkapitels im 12. Jhdt. angehört haben:  1.) ....., 2.) Sigehard, Edler von Stochstal (Krick. Domstift S. 17, 10, 160ff, u. 8ff)."
(1230 wird ein Herbordus de Rustpach ein nobiles ac strenuus genannt ( strenuus = brav).
In gleicher Urkunde ein Sigehart von Stockstal unter den Zeugen (wahrscheinlich nobilis? und Ritter angeführt)!!
Über die Standeszugehörigkeit der Passauer Domherren bringt Dr. Oswald "Das alte Passauer Domkaiptel" 1933 folgendes (gekürzt):
"Neben den Freigeborenen, Adeligen fanden in den ersten Jahrhunderten auch unfreie Aufnahme in das Domkapitel. Die Adeligen (der Hochadel, Fürsten, Freiherren, Edelfreie) spielten schließlich im 12. und 13. Jhdt. die ausschlaggebende Rolle da aus ihren Reihen Bischöfe hervorgingen und die Bischöfe in jeder Zeit regelmäßig Adelig waren.
Bei einem großen Teil der Mitglieder des Kapitels ist jedoch die Standeszugehörigkeit nicht feststellbar, so wenn nur ihre Personennamen angeführt sind und nicht auch die Familien- oder Geschlechtsnamen.
Erst in den späteren Jahrhunderten entwickelte sich das Kapitel zu einem exclusiv adeligen.
Die Kanoniker wurden neben ihrem Kanonikat häufig mit Pfarreien ausgestattet. So zählte man, daß die Kanoniker des 12. und 13. Jahrhunderts ca. 66 Pfarreien innehatten, wohl meist die einträglichsten."
Bei Besprechung der verschiedenen Adelsklassen, denen Mitglieder des Domkapitels angehörten, schreibt Dr. Josef Oswald in seinem Werk: Das alte Passauer Domkapitel vom Prädikat: "nobilis"  S. 4
"Mit dem Prädikat nobilis, ohne daß ersichtlich würde, was es eigentlich besagen soll, findet sich ein Mitglied des Domkapitels: Dietmar, vir nobilis et literatus".
Zusammenfassendes über die verschiedenen Deutungen des Standesprädikats "nobilis" mit Literaturverweisen siehe bei L. Santifaller "Das Brixener Domkapitel" S. 59 ff.
"Deu nobilis homo Sigehardus de Stochestale" hat Dr. Oswald übersehen"!.
Sigehard von Stochestale war 1164 Dekan Magister Scholarum (Krick-Domstift S. 10), das heißt, er bekleidete das Amt des Scholasticus (oder des Magister in älterem Sinne), des Leiters der Domschule, womit auch die Oberaufsicht über das gesamte Schulwesen der Stadt Passau und der Diözese verbunden war (Dr. Oswald, wie oben S. 45/46).
Das Jahr 1160 bringt uns wieder Kunde von dem edlen Geschlechte, das sich "von Stochestale" nannte, das seinen Edelsitz in Oberstockstall hatte, wie der Name besagt.
Über diesen Edelsitz wird später noch gesprochen werden.
Der "nobilis homo" Sigehardus de Stochestale cum suo filio (und sein Sohn) concanonico nostro Sighardo (Canonicus-Chorherr des bischöflichen Domkapitels zu Passau) vergaben 1160 "idem predium Stochestale in orientale plaga situm" (im Landgut in Stockstall in der östlichen Provinz gelegen), cultus et incultus  (bebaut und unbebaut), pascius (Weide), pratis (Wiese), aquis aquarumne decursibus et in omni genere utilitatis..." an das neugegründete Leprosenhaus zu Aegyd bei Passau (M.B. XXVIII/II 115- 116 u. 117 – 119, XXIX/II 106).
/: nobilis war damals die Standesbezeichnung  für einen Edlen. Mit ingenuus vir oder ingenuus homo betitelte man einen Edelfreien. Um das Jahr 1120 – 1125 hatten Freie bereits Ministeriale (Dienstmannen) im ritterlichen Stande (Ritter) im Dienste, denen sie als Entlohnung ein Dienstlehen, Ministeriallehen übertrugen. Es besteht aber kein Zweifel, daß in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Standesunterschiede von liber, nobilis, ingenuus nicht klar geschieden waren:/
Im Stiftungsbrief des Bischofs Konrad aus dem Jahre 1163 ist Sigehardus neuerlich als concanonicus noster et fundatur loci predium suum in austria Stochstale angeführt.
"Das historische Alter der Diöcese Passau 1880" bringt über die Stiftung folgenden Bericht: Im Jahre 1160 erbauten der Kanoniker Sighart und Heinrich der Pfarrer von St. Paul (=Innstadt Passau) ein Spital für Leprosen und eine Kirche zu Ehren des hl. Aegidius. Die Einweihung der Kirche erfolgte im Jahre 1163 durch Bischof Konrad, welcher reichlich Schenkungen an das Leprosenhaus machte und bestimmte, daß ein Mitglied des Domkapitels und zwar der aus der Reihe der Domherren zu bestimmende Pfarrer zu St. Egid immer Vorstand der Anstalt sein sollte. In dieser Urkunde heißt es bezüglich Sighard (war bereits erwähnt): Sighardus concanonicus noster et fundatur loci predium suum in austria Stochstal (M.B. XXVIII/II S, 117 – 119; Hund I 206).
Im Band II der Passauer Urbare von Dr. Maidhof S. 84 hören wir dann noch einmal von Sigehardus: Der Vemerk besagt, daß der Domherr Sigehardus von Stockstal um 1140 – 1150 dem Domkapitel auch ein Gut in "Matheowerwalde" (wohl Maggauerwald w. Maggau Gem. Natternbach, Bez. Peuerbach) schenkte.
Die Stellung des Sigehardus von Stochestale als Chorherr/Domherr des passauischen Domkapitels beweist noch nicht seine adelige Abkunft, da in jener Zeit neben Adeligen auch Angehörige des Ministerialenstandes im Domkapitel Aufnahme fanden.*)
In dieses Jhdt. fällt auch eine Widmung des Babenbergers Leopold V.:
1180 Wien. Leopold V. erläßt dem Hospitale zum hl. Egidius in Passau "mansibus Hohenuarte sit habemus", befreit diese Besitzungen von der Gerichtsbarkeit seiner "amonoum et preconum" und ernennt auf Bitte der Vertreter desselben seinen Ministerialen Audalricus de Strouzze (Ulrich von Staatz) "iurum proidum et discretium" zum Vogt der genannten Besitzungen (unter den Zeugen ist Ulrich von Staatz angeführt).
(Meillers Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzöge in Österreich, Urkundenbuch des Landes OÖ S. 74 und Geschichte von Staatz von Georg Markl).
In einer von Pfarrer Ulricus von St Egyd in Passau und "procurator Pontis" im Jahre 1253 verfassten Notiz über die Einkünfte der Pfarre St. Eggydi (M.B. XXIX/II, S. 383) ist diese Stiftung des Sigehard und seines Vaters wie folgt angeführt:
"...Item de curia Stokstal pro servicio I libri denariorum et prandium....
...Item villicus dat pro annona II mod siliginis et II mod auene."
*) Anmerkung: Um die Wende des Jahres 1800 gehörten der Fürstbischof, der Dompropst, der Domdekan und die 17 Domkapitularherren, sowie die 3 Domizellarherren dem Adeligen Stande an (Personalstand der im Jahre 1801 aufgezeichneten Stifte und Klöster des Bistums Passau von Ludwig Heinrich Krick 1903 S. 44).
Das Leprosenhaus war mitsamt der Kirche St. Ägid in Biburg, außerhalb  der Innstadt gelegen, eine Stiftung des Passauer Kanonikers Sigehard von Stockestal und des Pfarrers Heinrich von St. Paul (M.B. 28 b n 16 p 117).
Bischof Konrad (1149 – 1164) verfügte im Jahre 1163, daß die Verwaltung dieses Sprengels vom Domkapitel übernommen werde und zwar in der Weise, dass der von den Kapitularen aus ihrer Reihe zu bestimmende Pfarrer von St. Ägid zugleich immer der Leiter des Leprosenhauses sein solle (M.B. 28 b n. 16 p 117).
 

Dom zu Passau, mit Marienbrücke (Innbruck)
Foto: Wikipedia - © Bwag/CC-BY-SA-4.0
 
In der Folge scheint dann auch die Verwaltung der Innbrücke und des Bruckamtes (officium ponte) in die Hände desselben gelegt worden zu sein (Dr. Josef Oswald).
Ludwig Heinrich Krick, Domkapitular, bringt in seiner ....erschienenen Arbeit:
Personalstand der aufgehobenen Stifte und Klöster des Bistums Passau S. 50 eine Liste der Dompröpste, darunter Calhoch – urkundet 1143, 1147 1151, und Seite 53 eine Liste der Domdekane, darunter als neunten Rupert urkundlich 1140, wurde 1164 Bischof von Passau und als zehnten Sigehard Dekan 1164. Dekan Siegehard ist zweifellos mit dem 1160 und 1147 genannten Canoniker Sigehard ident.
Über den Domherrn "nobilis homo" Sigehard von Stochestale wird berichtet:
Sigehard von Stochestale concanonicus des Domkaiptels von Passau stiftete 1160 mit seinem Vater Sigehardus de Stochestale sein predium Stochestale an das  neugegründete Leprosenhaus zu St. Ägyd bei Passau.
Zum Stiftungsbrief des Bischofs Konrad vom Jahre 1163 wird Sigehard de Stochestale concanonicus et fundatur (!) seines prediums in Stochestale angeführt.
In der Schenkungsurkunde des Bischofs Reginbert vom Jahre 1147 ist er als sechster unter den Domherrn als presbyter angeführt.
In den Jahreskatalogen der Jahre 1140, 1151, 1159 und 1164 wird Sigehardus de Stochestale angeführt und im Katalog anni 1164 vermerkt: Sigehardus (de Stochestale) Magister scholarum (ad hui eodem anno factus Decanus).
In der chronologischen Reihenfolge der Passauer Domdekane vermerkt Dr. L.H. Kricks "Das ehemalige Domstift Passau S. 17: unter den Kanonikern: Sigehardus von Stochestale, Presbyter, Sohn des Edlen Sieghard von Stochestal, Urkundet 1140 – 1164.
und S. 10: Sigehard von Stochestal. Dekan: 1164; urkundet noch 1167, Magister scholarum, Pfarrer von St. Ägyd zu Passau.
Sigehard de Stochesdale war auch Magister Scholarum, d. h., er bekleidete das Amt des Scholasticus (oder des Magister im älteren Sinn), des Leiters der Domschule, womit auch die Oberaufsicht über das gesamte Schulwesen der Stadt Passau und der Diözese verbunden war (Dr. L.H.Krick, "Das ehemalige Domstift Passau" 1922, S. 10, 17;"
Dr. Krick vermerkt noch: Mehreres über die Domherren siehe in meinem Manuscript "Beiträge zur Geschichte der Domherrn von Passau", Ordinariatsarchiv; Dr. Oswald "Das alte Passauer Domkapitel" 1933 S. 45/46).
(Der im Katalog 1173 genannte Sigehardus Cellerarius und der anni 1177 angeführte Sigehardus ist mit diesem Dekanus nicht ident, da er hinter den Archidiakonen gereiht ist!).
1311 schreitet Pfarrer Rudger von St. Stephan am Wagram bei einem Streite zwischen dem Pfarrer von St. Egyd und dem villicus (Pachtmann) colonus (Hofbauer), also bäuerlichen Pächter namens Stephan in Stocktal als Vermittler ein (M.B. XXX/II, S. 60) und 1317 berichtet Ortolf (richtig Ortlieb) von Winkl an den Pfarrer von St. Egid über den HOF, den Stephan der Mayer[37] inne hat (M.B.XXX/II CCLXIV S 76-78).
Wo dieser von den Sigehards an das Leprosenhaus gestiftete Hof (auch curia praedium = Landgut genannt) lag, ist nicht bekannt.
Der später aufscheinende Bärenhof dürfte es nicht gewesen sein, da dieser in einer Zeit, in der Passau noch immer den gestifteten Hof innehatte, anderen Besitzern angehörte.
Der von den Sigehards an das Leprosenhaus gestiftete Hof (curia, predium, das Landgut) war nach den Leistungen des Pächters zwar größeren Umfanges, doch wohl nicht der ganze Besitz der Edlen von Oberstockstall, sondern nur ein Teil ihres Besitzes, da sich der Vater Sighardus nicht des ganzen Besitzes in Oberstockstall begeben haben dürfte.
Aus späteren Schenkungen geht hervor, dass dem edlen Geschlecht Besitz verblieben (siehe Chunigunde und Geysel von Stochestale) ist.
1230 hören wir von einem Sigehart de Stockstal. In diesem Jahre bezeugen die Zeugen Eberwinus de Portz, Perngerus de Manswerd, Sigehardus de Stockstal, Rudgerus de Als, Sighardus de Pevgen, Pilgrimus de Ruckendorf, Sigelochus de Uzental, Chunradus Witigensdorf eine Zuwendung des Herbordus de Russpach an das Stift Zwettl, und zwar 3 Mansen in Zaingrub und ein Gut in Echendorf = Eggendorf (Stiftungenbuch des Klosters Zwettl, abgedruckt in Fontes Rerum Austiacarum, II. Abt. III., Band, S. 440).
Im Archiv für Kunde Österr. Geschichtsquellen II. Bd S. 395 bringt Johann von Frast Urkunden des Stiftes Zwettl, darunter aus dem Cod. 91: die vorangeführte Beurkundung aus dem Jahre 1230 wie folgt:
1230: "Notum sit omnibus Christi fidelibus tam futuris quam presentibus, quod Herbordus der Rustpach homo admodum nobilis ac strenuus pro remedio anime patris sui ipso dum adhuc uiueret regante et annuente iiij mansiones allodii delgauit super altare beatissime dei genitricis M. in loco dicitur Zwetil nec non et aliorum sanctorum quorum reliquie iuibi sunt condite, eo uidilicet die quo prefatus ipsius pater dormitonis sue locum feliciter in domine ibidem est sortios. Et quatinus hec datio firma semper maneat ac rata testium qui presentis aderant uocabula simul ac loci quo predium idem est situm nomitiam exprimere curauimus, Zuncra uidilicet tres mansiones, Ekendorf una, testium uero hec sunt nomina, Elbuin de Porce, Perenger de Mansuuerd, Sigehart de Stockestal, Rodigerus de Alse, alter Sigehardus de Pügen, Pilgrimus de Rucendorf, Sigelochus de Viental, Cunradus de Witegenstorf."
Daß obgenannter Sigehard de Stockstal dem Geschlecht der edlen Herren von Stochestal angehört hat, ist nicht anzunehmen. Seine Reihung in obiger Zeugenliste spricht dagegen.
Im Urbar des domkapitlischen Innbruckamtes aus 1342 über die Zehente in Niederösterreich ist die curia von Stockstal wie folgt angeführt:
"Item de curia Stockchstal pro servitio I libr denariorum et prandium.
Item villicus dat pro annona II mod siliginus et II mod avene".[38]
In dem von Dr. Maidhof bearbeiteten Passauer Urbaren ist hierzu in einer Anmerkung angeführt:
"Der Passauer Domher Sigehard von Stockstal und dessen gleichnamiger Vater stifteten als Mitbegründer der Kirche St. Ägide und des dazugehörigen Leprosenhauses auch ihre Güter? in Stockstal (richtig wäre nicht Güter, sondern ein Gut, nämlich ein praedium).
Wegen der Dienste aus Stockstal siehe auch: R.B.5, 208 (S 1311) u. M.B. 30b 76 ff (I 1317/8).
Im Urbar des Domkapitlischen Innbruckamtes 1342 ist unter den Zehenteinnahmen im Jahre 1340 angeführt:
"Item de curia Superiore Stokstal 2 mod frumenti et 1 mod avene et 3 sol den"
und hiezu von Dr Maidhof die Anmerkung beigefügt: Laut H.A.M.P. (= Hauptstaatsarchiv München Hochstift Passau) Lit. 1732/x S. 105  "dient der Hof in Oberstockstall im Jahre 1341 dem Bruckamte zu Leibgeding in den Hof von St. Ägidi zu Krems: 2 ½ mut kohren, 1 ½ mut haber Chremser maß, 2 gäns, 2 hühner, 2 anden".
Das von den Siegharden von Oberstockstall übereignete Gut (prädium) auch Hof genannt, kam daher stiftungsgemäß der Kirche St Ägid und dem Leprosenhause zugute. Dieses Gut (Hof) ist daher scharf zu trennen von dem Besitz der Kirche und Pfarre St. Stephan am Wagram, deren Großteil der Einkünfte im Jahre 1147 der Bischof Reginbert von Passau zum Großteil dem Domkapitel zugewiesen hat, bis schließlich die Kirche St. Stephan am Wagram zur Gänze dem Domkapitel inkorporiert wurde und die domkapitlische Herrschaft Oberstockstall erstand.
Es ist daher irrtümlich, wenn angenommen wird, daß der Pfarrhof in Oberstocksall auf dem an das Leprosenheim 1160 geschenkten Hof errichtet wurde. Die Pfarre St. Stephan, 1014 gestiftet, war bereits 1147 eine große und reiche Pfarre mit der Pfarrkirche St. Stephan auf dem Wagram!
In Band Nr. IV/1836 Viertel ober dem Wiener Wald von Schweickhardt lesen wir: "Probst Alber von Lilienfeld gewährte der Kunigunde von Stockstall für viele dem Kloster erwiesene Wohltaten die Vorrechte der Confraternität und setzte für sie einen Jahrtag".
1296 stiftete Chunigunde von Stochstal einen Jahrtag zu Lilienfeld (Hanthaler). Am 10.08. 1296 versichert Abt Albero von Lilienfeld für gewisse Güter, welche Kunigunde von Stockstall und deren Tochter Geysel von Stockstall von einem Hofe am Heuberg bei Wilhelmsburg, dann von 4 Fleischbänken in Wilhelmsburg, von einem Hofe in Radenfeld (Rainfeld bei St. Veit an der Gelsen) einer Badstube und einem Hofe in Hainfeld, von einer Mühle in Krems "under Helle", wie auch von einem Baumgarten alldort bezogen und für den Ablebensfall dem Kloster zugesagt hatten, den vereinbarten Jahrestag stets einhalten zu wollen" (Topographie von N.Ö., Band /1903, S. 864).
Am 25.04. 1308 stiftete sich Marchard der Hager mit Gütern zu Edlitz, Höflein und Biedermannsdorf einen Jahrtag zu Lilienfeld; einen solchen stiftete sich auch Geisel von Stockstall am 29.09. 1308 mit dem Weingarten "Wolfsgraben" bei Krems und Gülten zu Wilhelmsburg, Krems und Langenlois, überdies auch ein Licht auf dem Friedhof und eine Wandlungskerze zum Altare der 11000 Jungfrauen (Topographie von N.Ö., Band /1903, S. 869).
"Geisel gehaizzen von Stacstal 01.05. 1314 gibt für ihr Seelenheil dem Frauenkloster zu St. Bernhart ihr Lehen zu Hezmannsdorf "auf dem Chunrat der Pehem auffe sizzet", das sie von den Herren Ulfing und Alber von Puchperch übernommen hat und bestimmt, daß ihre Tochter Geislein (meiner iunch vrawen) für deren Lebenszeit jährlich 13 Metzen waiczes, 6 Ches und 5 Hynerr zuzukommen haben. Wenn sich die Tochter aber verheiratet oder stirbt, so soll ein Jahrtag für die Stifterin begangen werden." (Fontes Rerum Austriacarum, II. Abt., VI. Band = Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard, Urk. Nr. 65)."
In der Kirchlichen Topographie von N.Ö., 1. Abr, Band VI/1825 ist unter der Rubrik: "Merkwürdige in Lilienfeld vorfindige Grabmäler und ein Verzeichnis der Personen und Familien, welche da ihre Grabstätten fanden" vermerkt:
"Nebst den besonderen in die Augen fallenden Grabmälern ist der Boden der Kirche und der Capitelhalle mit Grabsteinen gleichsam besät, unter denen sich die Grabstätten von folgenden, in alphabetischer Ordnung gereihten Familien befinden:
..........
..........
..........
Der Herren von Stochstale
..........
..........
..........
Der Herren von Winkel.
 
Offen ist die Frage, wo der von den beiden Siegeharden dem Leprosenhaus gestiftete Hof gelegen ist.
Da sich das Geschlecht der Edlen von Stochestale nach dem Orte nannte, ist anzunehmen, dass es daselbst einen befestigten Sitz[39] hatte. ......
......Verwandtschaftliche Beziehungen der Edlen von Stochesdale zu den benachbart ansässigen Herren von Winkel -  Winkelberg dürften nicht bestanden haben. Einer derartigen Verbindung stand der Standesunterschied entgegen. Die Herren von Winkel und Winkelberg waren Ministeriale – Dienstmannen, galten daher als unfreie."[40]
"......Die Lage des Bärenhofes spricht gegen die Annahme, daß die Edlen Herren von Stochestale, in der ersten Siedlungszeit auf diesem Hofe ihren Edelsitz hatten.
Dieser Hof war bei einem feindlichen Angriff sich selbst überlassen und vom Feinde eingesehen.
In den ersten Zeiten der Besiedelung ließ man aber wegen der herrschenden Unsicherheit den Wehrgedanken nie außer acht. Davon zeugt auch der Bau der in ein Wehrsystem eingegliederten Burgen, sowie, daß bei Anlage und Gestaltung des Angerdorfs auch der Wehrzweck bestimmend war. Auch die Kirche St. Stephan am Wagram wurde auf eine Anhöhe gesetzt und wegen der Unsicherheit als Wehrkirche ausgebaut. Und da sollte das zur Führung der Abwehr berufene Geschlecht den ungünstigsten Platz für die Errichtung seines Stammsitzes gewählt haben?
Möglich ist, daß die Edlen von Stochestale, als die Sicherung des Gebietes rasche Fortschritte machte, sich den späteren Bärenhof genannten Hof als Edelsitz ausbauten. Wer nach Aussterben des Geschlechtes in der Zeit um das Jahr 1400 Besitznachfolger wurde, ist nicht bekannt. Erst 1664 [richtig ist 1659] erschien, wie bereits ausgeführt, Caspar und Margarete Beer als Besitzer.
Diesen folgte (nach Kerschbaumer, Geschichte der Stast Krems) 1693 das Jesuitencollegium in Krems.
Anmerkung: Von dem 1133 genannten Salhof des Edelfreien Ebran zu Stockstall konnte nicht festgestellt werden, ob dieser Salhof in Ober-, Mitter- oder Unterstockstall lag. (Wahrscheinlich Unterstockstall).
Wo der von den beiden Edlen Siegehards von Stochestale dem Bistum Passau 1160 zu Errichtung des Leprosenhauses gestiftete Hof in Oberstockstall lag, ist bis heute auch nicht bekannt.[41]
Otto Fandl verfasste später auf den Grundlagen Delapinas und aufgrund  weiterer Forschungen ein Typogramm über den Freihof:[42]
"1147 machte auf dem 2. Kreuzzug der Fürstbischof Reginbert von Passau[43] (1138-48), Graf von Machland, Hagenau und Peilstein, im Gefolge des deutschen Königs Konrad III. (1138-52) und des Herzogs Heinrich Jasomirgott (1147-77) bei der Kirche St. Stephan am Wagram Rast. Sie war sein Eigentum und er konnte über deren beträchtliche Einkünfte nach seinem Ermessen verfügen. An seinem Bischofssitz war ihm eine, durch kaiserliche Privilegien geschützte, 27köpfige Körperschaft beigegeben: Probst, Dekan, 13  Domherren, Presbytern (Laiensenat), Diakone u.s.w., kurz: das Domkapitel.
 
Wappen der Peilsteiner.
Zeichnung: Rudolf Delapina, Foto. A.Nowotny
 
Diese ehrwürdigen und vermögenden Herren hatten bei Abreise ihres Bischofs  die Schatullen geleert und der Bischof verließ mit vollem Reisesäckel, aber als Schuldner seinen Sitz. Bei der hierörtlichen Rast übertrug er aus den ihm gehörenden Einkünften unserer Kirche wesentliche Teile dem Domkapitel und finanzierte so seine Kreuzfahrt: Er verfügte: »Damit Gott, der Herr, diese Reise in die Bahn des Friedens und Heiles lenke, und einst zu jenem himmlischen Jerusalem führe, übergeben wir eine gewisse Kirche , die in der östlichen Ebene liegt und Kirche des heiligen Stephan am Wagram genannt wird, dem Domkapitel... ...Im Jahre des Herrn 1147« (Mon. Boic. 28a, S. 226).
Das ist die bisher erste bekannte Erwähnung des später Kirchberg am Wagram genannten Ortes als »St. Stephan ad Wachrein« in einer Urkunde.
Bei der Weiterfahrt auf der Plahen Straße weihte der Fürstbischof die Stephanskirche in Wien.
Der 2. Kreuzzug endete mit einer Katastrophe. Der Bischof starb am 10.November 1148 bei der Rückkehr in Kroatien.
In der Zeugenreihe der obigen Urkunde von 1147 finden wir den Domherrn Sigehardus presbiter (= Priester).
1160 erfahren wir seinen vollen Namen: Der edle Herr SIGEHARDUS de Stochestale und sein gleichnamiger Sohn[44], unser Domherr, schenkten ein Landgut in (Ober-) Stockstall in der östlichen Ebene, bebaut und unbebaut, mit Wiesen, Weiden, und Wässer an das neugegründete Leprosenhaus zu St Aegyd bei Passau und eine, dem hl. Ägidius geweihte Kirche. Beide Bauten lagen in Biburg.
 
Kirche St Ägidius des ehemaligen Leprosenhauses in Passau -
Biburg außerhalb der Innstadt - 
Kapuzinerstraße 63
 
Foto: Von Samiclaus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61283299
Die Einweihung der Ägidikirche erfolgte 1163 durch den Bischof Konrad[45], der reichliche Schenkungen an das Leprosenhaus machte und verfügte, daß die Verwaltung dieses Sprengels vom Domkapitel übernommen werde. Der von den Kapitularen aus ihrer Reihe zu wählende Pfarrer von St. Ägid solle zugleich immer der Leiter des Leprosenhauses sein. Sigehardus wird unser Mit-Canonikus genannt und Gründer durch seine Stiftung aus seinem Landgut bei (Ober-)Stockstall in Österreich (Mon. Boic. S 115 bis 119 und 306). Als Lepra, Aussatz oder damals Miselsucht bezeichnete man abschreckende unheilbare Hautausschläge, für die man, als die Zahl der Kranken zunahm, eigene Aussatzhäuser einrichtete, um die Befallenen von der Bürgerlichen Gesellschaft auszuschließen und einer weiteren Ansteckung vorzubeugen. Dr. Maidhof vermerkt im Band II des Passauischen Urbars, daß der Domherr Sigehardus von Stockstall um 1140-50 dem Domkapitel ein Gut in Matheowald schenkte (Maggerwald bei Peuerbach im oberen Hausruck, OÖ). Nach Dr. Krick "Domstift S. 10 und Dr. Oswald S. 45 / 46 war Sigehardus Domdekan und Magister Scholarum. Er leitete als socher die Domschule (einem heutigen Gymnasium vergleichbar) und hatte nicht nur die Oberaufsicht über das gesamte Schulwesen der Stadt Passau, sondern auch über die des ganzen Bistums, er war gleichsam Unterrichtsminister. Eine Notiz des Pfarrers Ulrich von St. Eggydt in Pasau über die Einkünfte der Pfarre erwähnt noch 1253 lobend die Schenkung Sigehards aus seinem Landgut in Oberstockstall. Sigehardus verdient als Lehrer, edler Arzt und Priester in dieser frühen leidvollen Zeit unsere ungeteilte Bewunderung.
Vater und Sohn Sigehardus von (Ober)Sockstall gehörten dem niederen [? [46]] Adelsgeschlecht der Herren von (Ober)Stockstall an. Diese konnten sich nur auf Oberstockstall beziehen, da es Mitter- und Unterstockstall noch nicht gab und sie konnten nur auf dem heutigen Bärenhof gewesen sein. Der Salomonhof war sofort und immer bis 1803 der Pfarrgutshof, von einem weiteren Gutshof fehlt aber in Oberstockstall jede Spur.
Weitere Angehörige dieses Geschlechts:
1200 (28.12.) bestätigte Herzog Leopold VI. dem Kloster Zwettl die Vogtei und Schenkungen seiner Untertanen, darunter die des Ortwinus de sancto Johanne in (Ober-)Stockstall, der dem Kloster einen Hof und eine Hube in (Ober)Sockstall schenkte (Zwettl, Bd. I-152 und Bd. II-157).
1275 bestätigte die Gatttin Ortliebs II. von Winkl im Namen ihrer Kinder dem Stift die Güter in Edelbach. Unter den Zeugen finden wir einen Leopoldus de Stochestale. 1275 und 1280 erscheint dieser als Zeuge mit Otto von Hippleinsdorf.
1288 sehen wir auf einer Bestätigung des Ortlieb und des Hadmar von Winkll einen Ludovicus de Stockstall und eine Cunigunde de Stockstall.
1296 stifteten sich beide einen Jahrtag in Lilienfeld.
Der Niedergang dieses Geschlechtes bahnte sich bereits während des Zwischenreiches zwischen den Babenbergern (1246) und den Habsburgern (1276) an:
1255 kauften die Deutschen Ordensritter (1190 in Akkon gegründet und ab 1204 in Wien) vom Stift Klosterneuburg Gülten in (Ober)Stockstall."
 
Wappen des Deutschordens
Zeichnung: Rudolf Delapina, Foto: A. Nowotn
 
 
4. Zum Deutschen Orden[47]
 
Der "Orden der Brüder vom Deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem", kurz Deutschorden, Deutscher Orden,  Deutschritterorden, auch Deutscherrenorden  ging aus einem Feldhospital Bremischer und Lübischer Kaufleute während des 3. Keuzzuges um 1190 bei der Belagerung  Akkons als Spitalgemeinschaft hervor. Dieser bestätigte Papst Innozenz III. am 19.02.1199 die Umwandlung in einen Ritterorden und die Verleihung der Johanniter- und Templerregel.[48]
Eine beträchtliche Rolle zum Besitz des Deutschen Ordens in Oberstockstall spielten einerseits die "Payr von Ponsee", ein in Maria Posee, Rußbach und Winkl ansässiges Adelsgeschlecht im Gefolge der Herren von Winkl. 1150/58 wird ein Heinrich Bawarus und 1175/85 ein Sighard Bawarus genannt, was auch auf eine Nähe zu den Sigeharden von Stockstall schließen läßt.
Herbort II. von Winkl (Payr) war von 1327 bis 1335 Comtur der Deutschordencommende Wien.[49]
Anderseits die Herren von *Werde, die sich nach einem  Sitz *Werde in Kammern nannten und deren Abstammung sich von den Falkenbergern  (Ruine Falkenberg in Straß) und damit von den Herren von Schwarzenburg-Nöstach (Haderichen) herleiten.[50] Siehe auch Anmerkung 30. Sie hatten umfangreichen Besitz in Großriedenthal, Ottenthal, Ruppersthal, Baumgarten, Engelmannsbrunn, Oberstockstall, dem abgekommenen Dorf Glatzmanns bei Altenwörth, eine Mühle in Altenwörth, die Inseln Pausche und Hanndorfer (Hannidorf), Kollersdorf, Sachsendorf...[51]
Die Dorfherrlichkeit des  Deutschen Ritter Ordens in Oberstockstall:
Um 1180 tradiert die Nonne Riza (Richiza) von Iwanstal (Eibesthal) zwei Allode (freie Eigen) in Stockstall an das Stift Klosterneuburg.  Ein Zeuge dieser Transaktion ist Wofger von Erla, der nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug 1197/98 die päpstliche Zustimmung zur Gründung des Deutschen Ordens einholte. Wolfger von Erla war von 1191 bis 1204 Bischof von Passau und ab 1204 Patriarch von Aquileia.[52]
1253,  bestätigt am 13. April 1255, werden diese zwei Mansen und Gülten von 2 Talenten durch den Deutschen Orden in Person des Komturs Ortolf von Traiskirchen im Tauschwege vom Stift Klosterneuburg gegen dessen Gutshof in Hietzing erworben.[53] Ein Zeuge dieser Transaktion ist u.a. der Deutschordensbruder Otto de *Werde.
1223, Rom, Lateran, den 22.Juni trägt Papst Honorius III. allen Bischöfen und Prälaten auf, daß sie von den Gütern der "Deutsch-Ordensbrüder, welche sie selbst bebauen, keinen Zehenten erpressen, noch zu dulden , dass dies andere Leute tun."[54]
Das dürfte die Grundlage sein, warum der Bärenhof zum Freihof geworden ist.
"Aus dem Jahre 1255 (Der Heimatkalender des Tullner Bezirkes, JG. 1954, S 50 nennt statt 1255 das Jahr 1253) stammt der erste urkundliche Nachweis über den Erwerb von Grund und Boden in Oberstockstall durch den Deutschen Ritter Orden. Mit diesem Jahr hebt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Besitzverhältnisse in Oberstockstall an, soweit das Gebiet nicht vom Besitzkomplex des Passauer Domkaitels umfaßt war, sondern westlich und nördlich desselben im Anschlusse an das Angerdorf Oberstockstall lag.
Die Namen der Geschlechter von Stochestale, Stockstall und Werd verschwanden allmählich. Der Deutsche Orden trat an ihre Stelle, erlangte schließlich die Dorfherrlichkeit in Oberstockstall, um sie nach 200jähriger Blütezeit 1459 an das Stift St. Dorothea zu überlassen."[55]
1290, den 12.Dezember beendet Werner der Paier von Winkl den Streit mit dem Deutschordenshaus in Wien um das Lehen des Frauendorfers in Engelmannsbrunn, indem er Verzicht leistet, wofür außer ihm Hadmar von *Werde bürgt. Siegler: der Aussteller und Hadmar von *Werde. Zeugen: Chalhoch von Ebersdorf, Albrecht von Puchheim, Ortlieb [V.] von Winkl und sein Bruder Hadmar, Marchard der Mistelpech, Otto von Hagenberg, Reinbot der Zeleup, Griffe, Konrad Polle, Heinrich der ammann von Stockstall, Dietmar und sein Bruder Ernst.[56]
Vermutlich saß Heinrich der amman (=Amtmann) von Stockstall bereits als Ortsrichter des Deutschen Ordens auf einem  Hof, aus denen später der  Bärenhof gebildet wurde.
Fandl schreibt weiter:
"1266 (19.09.) kauften Hadmar und Kadolt von Werde Gülten, Äcker und eine Badstube (!) zu Oberstockstall mit einem jährlichen Gelddienst von 9 Talent Denare (1 Talent hatte 240 Denare und 1 Denar war etwa die Kaufkraft von heutigen 2 Schillingen).
1320 kaufte der Deutsche Ritterorden in Oberstockstall  8 Lehen, 2 Hofstätten und einen Garten. Damit wird wohl das Geschlecht der Herren von (Ober)Stockstall spätestens erloschen sein.
1341 verzeichnet das Urbar Doza Hs 425, 426 der Deutschen Ordenskommende den Besitz in Oberstockstall so: "Man dient uns ze Stockstall in dem Dorf von 8 Lehen jährlich zu Michaeli 48 Hühner und von 2 Hofstätten und von einem Garten 15 Muth Getreide (1 Muth = 1845 l) und von den Überländ-Gründen (zusätzliche Rodungen am Rande der Dorfflur??)[57] 9 Pfund und 4 Denare (1 Pfund = 240 Pfennige, der Taglohn eines Weingartenarbeiters betrug nur 4 Pfennige) bis Michaeli oder Georg (W. Latzke, Besitzgeschichte der Deuschordenskommende im 14. Jhdt.)."
 
 
5. Augustiner Corherrnstift St. Dorothea zu Wien
Otto Fandl:
"1459 (11.06.) erwarb es das ehemalige Augustiner Chorherrnstift St. Dorothea in Wien (hier befindet sich seit 1787 die Pfandleihanstalt Dorotheum) vom Deutschen (Ordensritter-) Haus unter dem Komtur Johann von Pommershaimb mit Zustimmung des Kaisers Friedrich III., um 1600 Gulden in Gold (für 1 Goldgulden bekam man 240 Pfennige; es war die Inflationszeit der schlechten kaiserlichen "Schinderlinge"; 1 Laib Brot kostete 4? Schillinge, 1 Henne 4 Schillinge, 1 Hase 10 Schillinge) sowie 57? Gulden "Gült" (Steuern aus nicht untertänigen Höfen) in Kirchberg am Wagram, Ottenthal, Mallon, Sittendorf, Hohenwart, Gobelsburg, Kollersdorf, Engelmannsbrunn und Winkl.[58]
1478 untersagte Kaiser Friedrich III. dem Winkelberger Vogt Albrecht von Puchheim, die Holden des St. Dorothe-Stifts in Oberstockstall zu bedrängen.
Wir denken hier nicht an ein Kloster mit geweihten Schwestern, nach der Ordensregel wäre doch die Familie des männlichen Pflegers im Damenstiftsgebäude unzulässig. Unter der Befehlsgewalt dieses Pflegers (=Verwalter) arbeiteten hier 4 bis 10 Laienschwestern auf einem großen Wirtschaftshof, um die Lebensmittel für das Wiener Damenstift bereitzustellen. Diese Laienschwestern gingen durch den Freilagraben (Freidl-, Freuln = Fräulein) vom heutigen "Bärenhof" zur "Barbara"; dieser Hohlweg ist nach der Josefinischen Fassion 187 "entsetzlich" tief. Auf der Hochebene rechts vom heutigen Judenfriedhof verrichteten die Schwestern ihre tägliche Feldarbeit.-
Die bisher erforschte Reihe der Pfleger des Dorotheastiftes in Oberstockstall:
1540 – 1550?           Georg Dobisacher  [59]
1614 (6.10.)              Mathias Schiffer
1639                         Johann Ulrich Wenzel
1640 – 1644             Caspar Beer (ꝏ Margharethe) als Pfleger
1644 – 1670             Caspar und Margarethe Beer als Besitzer
Caspar Beer war nachweislich mindestens von 1633 bis 1640 jesuitischer Pfleger auf dem Winkelberg. Er wird es sich mit dem Wechsel verbessert haben, sonst hätt ers nicht getan. Ab
1650                     nennt ihn die Kirchberger Pfarrmatrik stets Pfleger auf dem Edlhof und der Herrschaft Kirchberg (damit ist der Pfarrgutshof, heute Salomon gemeint). Am 15.12.1640 erscheint er erstmals als dorotheischer Pfleger in Oberstockstall. Am 20.Oktober 1670 ist er nach dem hiesigen Totenbuch verstorben im Alter von 69 Jahren. Im Grundbuch über Hohenwarth und Oberstockstall findet sich die Besitzeintragung:
1644 – 1680             Caspar und Margarethe Beer (nach Caspars Tod nicht auf seinen Lorenz eingetragen, doch de facto geübt).[60]
1670 – 1680             Lorenz und Elisabeth Beer als Besitzer
Wegen der Bedeutung des Geschlechts der Familie Beer folge hier ein Stammbaum:"
Der von Otto Fandl hier gebrachte Stammbaum ist durch neue Forschungen zu ergänzen und bedarf weiterer Bearbeitung. Da er hier zu umfangreich würde, wird er zu einem späteren Zeitpunkt in einem eigenen Artikel abgehandelt.
Fandl schreibt weiter:
"Wie auf der Vorderseite ausgeführt, hat Caspar Beer den Edlhof, dessen Pfleger er war, 1664 [richtig 1659] erworben. Die Grundbucheintragung lautet: "...bei dem Edlhof zu Oberstockstall (hinter dem Stadl)... .[61]
Diese Jahreszahl steht auch über der Gartentüre. Im selben Jahr ließ er wohl auch das Tor und den lebensgroßen Bären errichten.
 
Stammbaum Beer von Otto Fandl – Broschüre "Bärenhof" Seite 6
Foto A. Nowotny
 
Rechts im Hintergrund die Gartentüre mit Jahreszahl 1664
Foto: H. Pistracher
 
Johann Christoph Beer (*25.12.1654, + 4.9.1709) war der 1. Sohn des Georg Ambrosius Beer. Er ehelichte  am 3.9.1674 die Witwe nach Johann Peter Platzer, Maria Magdalena (*1648, + 31.7.1705). Peter Platzer (*1650, + 14.7.1674) war Handelsmann auf dem Delapinahaus (Nr.1). Johann Christophs Vater Georg Ambrosius betrieb ein Handelsgeschäft auf Nr. 10 (Kainz). Trotzdem baute er das Haus Nr. 17 (Fritz Blau) im freien Formierungsraum hinter dem Schmiedtor "von grünen Anger aus" 1674, versah den Torbogen mit dem Bärenwappen nach dem Muster von Oberstockstall (1664!), gelobte eine Mariensäule bei Ankunft eines Stammhalters und setzte diese 1679 an die bedeutsame Kreuzung des Vogtgrabens mit dem Wienerweg. Diese steht heute hinter dem Hochaltar und war der Ursprung der Wallfahrten nach "Maria Trost auf der Steinernen Saulen".
Das neugebaute Haus des Johann Christoph steht heute unter Denkmalschutz wegen der 2 schönen Stuckdecken im 1. Stock: Ein mit Früchten behangener Baum, in dessen Ästen zwei nach Früchten langende Bären sitzen, am Stamm schmaust ein kleiner Bär an einer Frucht und im Nachbarraum die Hauskrone der römisch-deutschen Kaiser, die erst 1804 die österreichische Kaiserkrone wurde mit dem Doppeladler; im Mittelschild Maria mit dem Jesuskinde.
Johann Christoph betrieb auf dem Haus Nr. 17 (Blau) eine Seifensiederei[62] und  war zweimal Marktrichter 1696–1705 und 1716–1718.
Franz Adam Beer (*3.10.1657, +9.4.1722) war Johann Christophs Bruder und heiratete am 18.11.1685 die Sybill Clara (*1665, + 21.12.1710), Tochter des Verwalters auf dem Jaydhof, Georg Christoph Castella aus dem Stamm der Läßtett[63] und der Elisabeth.
Er besaß ein Haus "im Doppel unter dem Markt" (das jetztige Hinterhaus des Gasthauses Anker-Komarek-Mantler) und war ab 1687 Verwalter auf dem Pfarrgutshof in Oberstockstall. Er vermachte der Kirche 1/8 Joch ungefähr gegen Neustift liegend, vormals Röselgärten genannt (siehe die letzten Blätter des 6. Matrikenbandes, handgeschrieben von Pfarrer Ignaz Scheiger). In der Pfarrkirche befindet sich im linken Seitenschiff rechts ober dem Marienaltar ein Grabstein, den Franz Adam 1711 seiner am 21.12.1710 verstorbenen Gattin Sybill Clara setzte:
            Halt ein mein lieber Wandersmann und schau.
            Hier ruht die die wohl Edl gestrenge Frau
            Sibyll Clara Beerin war ihr Nahm
            Geboren aus dem Läsztettlischen Stamm
            An ein und zwanzigsten Dezembers Nacht
            Viertzig und vier Jahr ihrn Termin vollbracht
            In Tausend Siebenhundert Zehenden Jahr
            Hat man syö gelögt auf die Totten Bahr
            Fünff und zwanzig Jahr wars Verwalterin
            Bey Löben hats vier Döchter und Siben Sönn.
            Hie lehren wie Mors ein Mars und Jäger sey
            Ließ weder Lästett noch Beer in Schuß frey
            Nun sötzt zu Ehren ihr gwest treuer Eheherr
            Diesen Stein FranCIsCUs ADa MUs Beer
            Auf daß ihrer armen Seel hier auf Erd
            In unsern Gebött nit vergessen werd (1711).
 
Johann Jakob Beer (*13.2.1679, + nach 1766), war der Sohn des Johann Christoph, für den er die Gnadensäule gesetzt hatte. Er heiratete am 21.9.1700 die Anna Regina Theresia, Tochter des Zwettler Stadtrichters Stephan Wexler und seiner Gattin Maria Barbara und war Seifensieder auf dem Haus Nr. 17 (Fritz Blau). Er wirtschaftete schlecht und wurde schon am 29.7.1726 vom Passauer Bischof Josef Dominik wegen seiner Zahlungsunfähigkeit gerügt. Trotzdem erwarb er 1728 das der Herrschaft Oberstockstall untertänige Haus Nr. 1 (Delapina) samt der radizierten Tuchhandelsgerechtigkeit, ging aber 1741 in Konkurs, worauf worauf Wolfgang Hildebrandt aus der Beerschen Konkursmasse dieses Haus erwarb, es jedoch bereits am 3.1.1744 an Anton Delapina veräußerte. Johann Jakob Beer wird 1766 von Kirchberger Wallfahrtsgedenkbüchlein noch lebend erwähnt.
Die Wappenbilder von Oberstockstall und Kirchberg zeigen die gleiche Idee und es ist sicher das Oberstockstaller 1664 zuerst gewesen und zwar das Vorbild für das Kirchberger 1674 oder 1691. Beide Wappenbilder zeigen auf dem Wappenschild zwei auf den Hinterbeinen stehende Bären, die aufgerichtet mit den Vorderpranken den Stamm eines Baumes erfassen und nach den Früchten spähen. Über dem Oberrand des Wappenschildes ist ein vorwärts gerichteter Spangenhelm (offener Helm [in der Heraldik Spangenhelm = Kolbenturnierhelm]) zu sehen. Dem Helm ist eine Helmkrone mit 3 Zinken aufgesetzt, eine Bätterkrone. Daraus ragt das Helmkleinod hervor: Ein Baum, an dessen Stamm sich ein Bär aufrichtet. Auf dem Oberstockstaller Wappen ist die Baumkrone noch voll erhalten. Beide Wappen sind mit einer barocken Helmdecke umrahmt. Beide Wappen ähneln sehr einem Adelswappen, da sie einen Spangenhelm [=Kolbenturnierhelm] aufweisen, während bürgerliche Wappen nur einen Stechhelm hatten.
Im Wappenbuch von Siebmacher sind diese Wappen nicht verzeichnet.
Auf dem Kirchberger Wappen ist zu lesen: J C B (=Johann Chrisoph Beer) und die Jahreszahl 1691 (wohl hat die Bauzeit des Hauses von 1674 bis 1691 gedauert).
Mündlich überliefert sich hierüber mancher Unsinn: Das Haus Nr. 17 (Fritz Blau) sei einst ein Kloster gewesen, bald sollen Mönche, bald Nonnen hier gehaust haben und sei mit dem Bärenhof in Oberstockstall durch einen unterirdischen Gang in Verbindung. Dagegen ist durch Lagebezeichnung und Grundbuchsfolge vom Baujahr 1674 bis heute lückenlos nachweisbar, daß es immer ein bürgerliches Wohn- und Gewerbehaus war:
Seifensiederei, Gasthaus, Vieh- und Weinhandel unter den Beer – Parzer – Baumann – Ehrtraut – Blau.
In der Version vom Kloster spukt das St. Dorothestift von Oberstockstall, im unterirdischen Gang die Erinnerung an alte Erdställe. ein 2 km langer Kollergang ist hier ganz undenkbar."
 
Bärenhof mit Wappenstein über dem Tor in den 1960er Jahren
Foto Rudolf Delapina 
 
Im Staatsarchiv Wien befindet sich der Akt über die Adelserhebung des Egidi Beer vom 15.06.1629 durch Kaiser Ferdinand II., in welchem die Blasonierung festgeschrieben ist:[64]
Originaltext:
"... ein gelb- oder goldtfarben Schildt inmitten desselben ein roth- oder rubinfarben mit dem Spitz über sich stehenden Pickhl oder Sporn in dessen Grundt  in einer weissen  Veldung ein rother sechseckiger Stern baydenseits des Pickhls ain in seiner Farb aufrecht stehender Beer mit einem schwarzen Halßbandt und daran hangenden Ketten jeder in seinen 2 vorderen Tatzen einen abgestimelten Baum sambt der Wurzen, daran oben 3 grüner Zweiy[g] erscheinen haltend, auf den Schildt ein freyer offener Turniershelmb mit aufgehendem Klaynodt, zu lincken mit roth und weissen, rechte Seiten aber gelb und schwarzen Helmbdeckhen und darob einer gelb- oder goldtfarben konigl. kron gezieret, darauß ein fürwerts aufrecht stehender halber Beer mit a[n]gethann Halsband und haltenden Baum wie unten im Schildt entspringet, hinter welchen zwey mit den Sachsen fürwerths hintereinander stehende und in Mitte überzwerchs abgetheilten AdlersFlüg deren hinder unten gelb und oben gelb ist, erscheinen, alßdann soliche Adelich Wappen und Clainoth in mitte dises unseres gegenwärtigen Brieffs gemahlt, und mit Farben aigentlicher ausgestrichen ist, thuen und geben hiermit soliche Gnad und Freyheit ...."[65]
   
Der Wappenstein ist nunmehr im                                              Das Wappen  des Egidi Beer
Besitz der Fam. Würger                                                                 Fotos: Hermann Pistracher 
 
Diesem Akt liegt auch ein Empfehlungsschreiben des Rektors des Jesuitenkollegiums Krems, Pater Nicolai Jagniatovius vom 19.Mai1629, in lateinischer Schrift verfasst, bei:
Jesuitenkolleg in Krems für Beer -Übersetzung:
"Unüberwindlicher Kaiser, Allergnädigster Herr, Herr ....
Er hat uns seit mehreren Jahren treu und eifrig im Amt des Präfekten der Herrschaft Winklberg gedient, die uns von S.C. verkauft wurde : Ägidi Beer, ein ehrenhafter Mann, der von Kindheit an dem katholischen Glauben zugeneigt ist, ein Bürger der Stadt Kirchberg in Niederösterreich. Dort ist nun auch sein Sohn Caspar Beer in seine Nachfolge berufen worden, der uns nicht weniger treuen Dienst beweist und vorlebt und sich ehrenhaft (oneste statt honeste) von seinen Gütern erhält, die er durch seinen Fleiß erworben hat.
In Bezug auf diese hat er zur Zeit der Rebellion schwere Einbußen erlitten und sich nicht nur einmal (non semel) um der katholischen Religion willen in Lebensgefahr begeben.Da ich für seinen treuen Dienst keinen würdigen Ausgleich schaffen kann, wende ich mich demütig an S.C. und bitte untertänigst, dass auf diese meine untertänigste Fürsprache hin geruht werde, ihm, seiner Gemahlin und seinen Söhnen sowie auch ihren Nachkommen diese kaiserliche Gnade zu erweisen und sie mit der Qualität des Adels zu schmücken und ihnen gnädigst dieses Wappen hinzuzufügen und zu gewähren und, wie es üblich ist, die Urkunde darüber ausstellen zu lassen, die ihnen in tiefster Dankbarkeit im Namen S.C. übergeben wird.
Ich zweifle nicht, dass ein zusätzlicher starker Ansporn vorliegt, in ihm und seinen Nachkommen gegenüber S.C. die schuldige Dankbarkeit, gehorsamste Untertänigkeit und die treuesten Dienste zu wecken.
Daher werden wir, nachdem ihnen diese Gnade S.C. gewährt wurde, mit unserem untertänigsten Gehorsam und Diensteifer bemühen, sie durch Gebete bei Gott für das Wohlbefinden S.C. zu verdienen, dessen kaiserlicher Gnade und Gunst wir uns untertänigst empfehlen."[66]
 
 
6. Grundbücher und Gülteinlagen
 
Die Grundbesitzungen sowie die darauf haftenden Gülten (Steuerleistungen)  der Mitglieder der Landstände  Österreichs unter der Enns (Geistlicher Stand, Adel, Ritterschaft und Bürgerschaft) wurden von den "Verordneten des Landtages"  im "Gültbuch" evident gehalten. Maria Theresia ordnete 1758 die Anlage einer "Landtafel" an, in der diese im Gültbuch eingetragenen Besitzungen ähnlich wie im Grundbuch darzustellen waren. 
Ab 1848 waren in der Landtafel nur mehr die "Dominicalgüter", also jene die vom Eigentümer selbt bewirtschaftet wurden, einzutragen. Die "Rusticalgüter", also jene, die an Untertanen zu "Nutz und Gewähr" (Lehen) vergeben waren, scheinen in den Dienst- und Grundbüchern, von den jeweiligen Grundherrschaften geführt, auf.
Die "Landtafel" ist großteils durch den Brand des Justizpalastes im Jarhre 1927 vernichtet worden.
Der Hof scheint von 1558 bis 1614 als freies Eigen im Gültbuch des Viertels unter dem Manhartsberg auf, danach, im Besitze des Jesuitencollegiums Krems, scheint er bis 22.6.1686 im Gültbuch des V.o.M.B. auf ind wird auf Antrag des Rectors Wolfgang Winkler an diesem Tage  wieder ins V.u.M.B. übertragen.
NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 "Einlag yber den Hoff zu Obern Stockhstall"
NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282, S. 43,44:
Vermerke :"Ob Manharzsperg  In Riter Standt[?] Gelttend Marikhl[?]" "33" "14"
"Ich Caspar Spann weyllendt Hannsen Spann zu Obernstockstoll  nachgelaßner Son, bring hiemit für auf ainer Ersamen Lanndtschaft Ausschreiben des Datum den 10. Tag Octobris Ao. im 57  ich mein Steur Einlage der Einkhomen und Güllt zu Stockhstall gelegen und an mich gmerkt, wie hernachsstehgt
Von Ersten ain oder [öder]Hof daselbs gelegen, der yetzo ain Garten ist, des ich jahrlichen mit einer zu geniessen hab  ungewerlich                                                              IX d       [9 d]             
item daselbs gelegen zwo Hofstet, die jarlichen dienen und nit man zu geniessen hab, alls umb die                                                                                                                             VL d    [45 d]
item ain Breitten mit sambt oblickhen [daraufliegendem] öden Weingarten genannd der Riedt des Ich aber Irrlichen nichts zugewiessen hab, noch davon Aufzuheben habe noch waiß.          --
item ainen Weingarten zu Raufelspach gelegen davon man Jährlichen dient       VI d     [6 d]
Das zue Urkhund hab ich dise Einlag mit meinem Pedtschafft verfertigt, unnd zu merer Getzeugnis der Sachen hab ich mit Vleiss erbeten den Edlen Clausen Huefnagl. N. der Herrn Grafen zu Hardegg etc. Querretari [?] das er sein Handtschrift herundert gestellt. Doch iner [ohne] seines Erben unnd Hanndtschriften schaden Actum Wienn den I. Aprillis des Jar 58isten
                                                           [Siegel abgefallen, Unterschrift:]  Claus Hufnagel"
Vermerk:
Taxierte Gült  -4 ß      29 d
Actum den 13.January Ao. =59=                             
spätere Anmerkung:
"Leonhard Stettner zu Obern Stockhstall
 
Dienst- und Grundbücher des Stiftes St. Dorothea zu Wien,  Stiftsarchiv Klosterneuburg:
1571, vier Jahre ehe Caspar Spann seinen eigentümlichen Edelmannshof an Leonhard Stettner verkauft, erhält er vom Sift St. Dorothea einen weiteren, offenbar verödeten, ursprünglich Ganzlehens-, nun Viertellehenshof in Oberstockstall zu Nutz und Gewähr:
Archiv Nr. 104-1, Dienst und Gewährbuch 1551-1687:
fol.4v:
" Von ainem    ganzen Lehen  .           .           .           xj ß xxiiij d   [= 11 ß  24 d]
                        halb Lechen                .           .           .           3 ß  für 6 Hüener
                        Viertel              dient an irz      .           .           3 ß 6 d
fo: 2                            Ander SCHWARZNHOFER
fo: 8                            Hannss STÜRZRNHOFER Schmid
fo: 15                          Florian WUERHTINGER Margaretha uxor
fo 32:  [1571]             Caspar SPÄNN Katharina uxor
fo: 15                          Florian WUERHTINGER Margaretha uxor
                                   Hr. Matheus PUKHOWITSCH Anna uxor
fo: 58                          Hanns SCHWAIGER Catharina uxor
fo: 87                          Michel HIGGES, Laura uxor
fo: 98                         Thoman PEER Gwöhr klein                       
  1. Gabriel PEER                         solvit totam ao. 628. 649 J.
                                    Georg  GRUMBPECKH
                                    Georg MAYRHOFER Elisabetha uxor
                                    Hannß MAYRHOFER, Susanna uxor"
fol. 4 h:
"Von ainer       Hofstat .           .           .           1 ß d   So anjezo ain Garten              [ausgebessert auf:]
behausten            "      und dessen Zuegehörung                   2 ß 6 d 2 Hüner
fo: 4                            Michael ÖLLER
fo: 16                          Florian WÜERHTINGER Margarethe uxor
fo:32   [1571]             Caspar SPANN, Katharina uxor.
fo: 53                          Wolfganng SPRINGINSLAND, Sailer
                                   Melchior ANHELANHER Agnes, uxor
                                   Paul RINDTPECKH Elisabeth, uxor
                                   Hanns PENGL, Susanna uxor
fol. 179 [1676]            Georg DIEWALT, Christina uxor"
Die Gewähreintragung dazu im gleichen Buch, Teil "Die langen Gwern", fol. 32h:
"Caspar SPÄNN und Catarina seine eheliche Hausfraue, haben nuz und gwer empfangen, einer Hofstat zu Stockhstal mit der oberen Seiten negst Andreas Pfafsteters Haus gelegen, davon man  jarlichen dient den Geistlichen Herrn N. Brobst und Convent Sant Dorothea Gottshaus zu Wienn, Michaelis Ain Schilling Pfennig, darumben vormals Florian Würthinger und Margaretha sein eheliche Hausfraue an nuz und gwer gescheiben gestanden, und des Würthinger tail Erblich an seine eheleibliche Khinder Alexander, Wolf und Anna gefallen, und dann durch Taillung Innhalt aufgerichten Vertragsbriefs an Sy die Margaretha yezt Hannsen Huebers eheliche Hausfrauen allain, und von Ir mit khauf umb ein Suma gelts an obgedachte Conleuth khumen ist, die mügen nun füran damit Iren nuz und frumen schaffen unnd betrachten wie Sy verlüst, doch das Sy dise Hofstat oder Prandtstat stifften unnd pauen unnd der Grundtobrigkhait  alle Gehorsam laisten, wie annderer unnderthan daselbs. Actum den Ainundzwaizigisten tag May Anno 71"
Vermutlich nachdem Caspar und Catharina Spann dieses Lehen  augfebaut hatten, verkauften sie 1575 den ihnen eigentümlichen Edelmannshof an Leonhard Stettner:
NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 51,52:
"Den Ehrwirdigen, wohlgebornen Herrn und gestrengenn Herrn, Herrn einer Ersamen Landtschafft in Österreich under der Enns Verordneten, mainen genedigen und gebiertenden Herrn.
Engnant Ich Casper Spänn zu Oberstockhstall, meiner gehorsambe und willige Dienst, und gib E. gh. hirmit underthenig Zuevernemben, d'z ich meinen Frey Hof, dasselbs sambt allen desselben Ein und Zuegehörung inmassen dann solcher in einer Ehrsamen Landtschafft Gülltpuech eingeleibt ist, recht und redlichen verkhaufft und zuekhauffen gegeben hab, umb ain nämbliche Summa Gellts, deren Ich zue main ganz böttigen bringen par endricht und bezallt worden bin, Herrn Edlen und vestten Leonharden Stettner, Beaxedis geborene Ottenbergerin seiner Ehelichen Hausfrawen und allen Iren eheleiblichen Erben, derenthalben ist es E.gl. mein gehorsamb hoch vlayssig bitten die wollen mit  obgedachten Hof des Anschlages aus dem Gülltpuech austhuen und gedachten Leonharden Stettner und seiner Hausfrawen vermög der Einlag zueschreiben und das Gülltpuech an meiner stat khomen lassen, so das beschiech, dann Zueschlag und versprich Ich für mich, alle meine Erben und Nachkhomen, bey meiner Eher und Thrawen an Aydts stat, darwider nichts Inhandeln noch fürnzuemben, in khain Weis oder Werk wie das sein möchte, sonder alles war stat und vesstzuhalten, des zue waren Verkhundt, hab Ich diese Aufsanndt, mit meinem aigenen Pedtschafft verferdigt, und des zu einer Bekräfftigung nachdem ich mit aigner Handt nit underschreiben  khann, hab ich Ersten den Ehsamben fürnemben Pettern Spurkher, d'z er neben mir auch sein Petschafft aufgedruckht, doch Ime seine Erben und Petschafft une Schaden, Actum Oberstockhstall den letzten Tag January im Fünfzehenhundert und Fünfundsiebzigsten Jarr."
2 Siegel, keine Unterschrift]
NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 53, 54:
"Denn Erwierdigen, Wohlgeborenen, Edlen und Gestrengen Herrn ainer Ersamen Landtschafft des Erzherzogsthums Under der Enns, Herrn Verordneten Aigenen Genedigen Herrn
Entbiet ich Leonhart Städtner zue Obernstockhstall meiner gehorsame Willige Diensten zuvor und pürge E. Gn. hiermit undterthänig Zuevernehmung daß ich dem ersamen und Fürnehmen Oswalt Erngasst, Raths Bürger zue Weykherstorff aigenen Hoff zue Oberstockhstall sambt aller Zuegehörung in Asaßes derhalb in E. Gn. Gültbuechrendten den (Rubrickhn) Städt und Märkten eingeleib Ist, umb ain Nämliche Summa Geltes, Recht und Redtlich verkhaufft haab, bit demnach E. Gn. in underthäniger gehorsamen die wöllen mich sambt meiner Hausfrauen Braxedis ab und außthain. Unnd obgedachtes Oswaltes Erngast und Martha sein Eheliche Hausfrau zu Nutz an Gewör gnädiglichen khumen lassen. Wenn das beschehen, so gelob und versprich ich, alles das darhinder nicht zu redenn, in khain Weys noch mögwie das sein khan, sondern alles war vest und stet zu halten. Zue Verkhundt gib ich E.Gn.für mich und anstadt meiner und meiner lieben Hausfrauen sälliges Erben, diese Aufsandung mit meiner aigenen Handtschrifft und Pedtschafft verferttigt. Beschehen zue Wienn, den anderen tag Apprillis im Thausendt Fünffhundert und im Neunundsybentzigisten Jar.
                        [Siegel und Unterschrift]    Leonhardt Stettner
                                                                       Burger zu Wyenn
 
NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 57, 58:
" Ich Oswaldt Erngast Bürger unnd Fleischhackher zu Weickhersdorf, Ennbür denen Ehrwürdigen Wolgebornen, Edlen Gestrengen Herrn der Röm. Kay. Math. Räthes und einer Ehrsamben Landtschafft, dieses Erzherogthumbs in Österreich under der Enns Herrn Verordnetenm meiner ingebüer willige Dienst, und fürn denselbigen zu wissen, daß ich mit dem Edeln und Gestrengen Herrn Hannsen Moser seligen dann auch der Ehrentugendreichen Frauen Margaretha Moserin, Wittib, und allen ihren Erben meinen aigenthumblichen Freyhof zu Oberstockhstall sambt derselbigen Ein und Zugeörung so bey einer Ehrsamben Landtschafft mit taxierter Herrensgült, benemilche Vier Schillingd Neun undt zwänzig Pfennig Einkhommen ist, eines aufrechten und redlichen Kaufes hingeben und verkauft habe. Darmit aber ich  umb berürten Hof abgethan und dargegen vermelter Hanß Moser odersein Fraun Gemahl, Margaretha Moserin eingeschriben werde, so lanngt an E. Gn. mein gehorsambes Anlangen, E. Gn. wöllen bey derselben Canzley und dem Güldsbuch diese genedige Verordnung thuen, damit solche vorgemelte Gült abgethan, und dieselbige ernannter Fraun Moserin zugeschrieben werde, Wieder solche ab: und Zueschreibung Gelob und versprich Ich nichts Zuereden noch zu handeln, sonders E. Gn. und derselbiges Güldsbuech ohne allen Schaden zu halten, alles bei der Pindung des allgemeinen Landtschaden Punts in Österreich under der Enns. Als ob der von Wort zu Wort nach Lenngs hier was geschrieben stundt, Treulich unnd one Gevarde, zu Verkhundt mein aigen Pättschaft und Handschrift hierunder gestelt, Actum Weikhersdorff des zwaiten Febru....[nicht lesbar] Jar.
                                    [Siegel und Unterschrift]    Oswaldt Erngast
NÖ Landesarchiv, Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 59,60:
"Denen Ehrwürdigen, wohlgebornen Herrn, auch Edlen und getreuen Herrn, V'kund ainer Ersambes Lanndtschafft des Erzherzogsthumbs Österreich under der Enns, Herrn Verordneten. Enntbür Ich, Margarethen Moserin, geborne Straubin zu Winkhelberg Wittib, unnd ich Georg Ehrnreich Moser zu Winkhelberg unserer gebürlich willige Dienst  zuvor unnd geben Euer Gn. und Ehr.? hirmit vuevernemben, daß wir den Edeln und festen Herrn Joachim Baumbgartner gewestes Hof Adjuncten in Wienn seliges und allen seiner Erben, unsers aigenthümblichen Freyhoff zu Oberstockhstall sambt des selbigen Ein und Zugeörung, so bey einer Ersamben Landtschafft mit taxierter Herrsgült bennemlichen vier Schilling unnd neinundzwainzig Pfennig einkommens ist, eines aufrechtes und redlichen Kaufs hingeben und verkauft haben, darmit aber wir umb berürrten  Hof abgethan, und dargegebe ermeltenr Herr Joachim Paumbgartner oder seine Erben angeschriben werden, so lange es E. Gn. und Gst.? unnser gebührliches gehorsambes bitten, Sie möchten bey derselben Canzley und dem Güldtbuech diese genedige Verordnu ng thuen, damit solche vorgemelte gült abgethan und Dieselbige ermeltes Paumbgartnerisches Erbes, zugeschrieben werde, wieder solche ab und Zueschreibung erlaben und vonrspruches wir inher zu reden noch zu handeln,sunders E'gl. und gsts., und derselbigenGüldtbuech ohne allen Schaden zu halten, alles bey Verpindung des allgemainen Lanndtschaden Pundts in Österreich under der Enns, als ob der  was Wot zu Wort nachleng hierinnen geschrieben stund Treulich ohne Gevärde zu Verkhundt haben wir unser aigen Pätschafft und Handschriftten hierunder .....[nicht lesbar]....  Jullis des 601. Jars.
                                                                                               [Siegel und Unterschrift]
                                                                       Margareta Moserin               Georg Ernreich Mosser
                                                                       geborne Straubin, Wittib"                                                    
                       
NÖ LA., Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 62:
"Ich Martha Veldendorfferin, gebohrne Freyin von Carling Wittib, bekhen hirmit, das ich obgedachten Freyhoff und dessen Zugehörung von obberürten Sebastian Orttner und seiner Hausfrauen erkaufft hab. Denselben irzig Zeit Inners habe, und geniesse, von demselbig will ich laut dessen Einlag, die jährliche Landtsanlage ordentlich entrichten und bekhen zu Verkundt mein Handschrifft und Petschaftt
Actum Ober Stockstal des Vier und Zweinzigsten May in sechzehen hunder und dritt Jar
Martha Velldendorferin geborener Frey von Kharling, Wittib."
[Siegel und Unterschrift]
NÖ LA., Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 282 S. 65:
"Denen Ehrwürdigen Wollgebornen Edlen und Gestrengen aine Ehrsamben Landtschafft in Österreich undter der Enns, Herrn Verordneten Entbiett ich Haymeram von Velderndorff auf Waredein unnd Schiermannsreith meins geflissen gannz williger Dienst, und zubdes Herrn zu vernemben, das Ich den Viezehendten Decembris ditz Sechzehenhundert und vierzehendten Jars, aufrichtigens Kauffs, hingeben und verkhaufft  hab meinen Aigenthumblichen Hoff und Edlmanssitz zu Obernstockhstall, sambt derselben Ein- und Zuegehörung vermög aines zwischen uns geferttigten Kaufsabredt und Urbari dem Wollgebornen Herrn Hanns Ander Freyherr von und zu Stadl, auf Rigerspurg und Liechtenegg, Herrn auf Freyberg und Kornberg, auf Winkhlburg und Thürnthall und allen seinen Erben, um ein Summa Gelts, deren Ich zu meiner benüg contentirt. Haupt derwegen zue Gunst und Freundschafft, mein freundlich dinstlich anlangen unnd bitten, die Herrn wollen gedachten Hoff, und sein Jerlich Steuergebürnis ernanten Herrn Hanns Ander Freyherrn von Stadl zueschreiben wider solche Zueschreibung gelob und versprich ich nichts darwider zureden noch zuthun, sondern zue Gundt und Freunddschafft unnd dero Gültbuech  in allwey ohne Nachteil unnd Sachen zu halten, getreulich ohne Gerede, daß zu machen verkhundt gib ich gedachten Herrn Hanns Ander Freyherrn von Stadl, dise zur Sandtung, welche ich mit meinern angeborn Petschafft und Unndterschrift geferttigt hab. Beschehen zu Schirmannsreith, den Sechs und Zwainzigisten Decembris in Sechzehenhundert und Vierzehendten Jahr
                                    Heymeram von Veldendorff"
                                    [Siegel und Unterschrift]
Alte Gült-Einlagen, V.u.M.B.- 11 f. 75:
"Hochlöbl: N:Ö:Herrn Herrn Verordnete.
Gnädige Herrn. Daß Collegium  Soctis Jesu zu Crembs ist wegen der Herrschaften Lengenfeldt, Winkhlberg, und des Hoffs zu Obern Sockstall im V:O:M:B: eingelegt.
Wann nun aber die Herrschaft Winkhlberg und der Hoff zu Obern Stockstall im V:U:M:B: mit 209, davon 122 alte Ömz, Item 48 von Unieirt Attestirt also noch mit 39 aufrechten Hauß und 93 fl - ß 1 d liegen thuen, und ich solche besagten Viertl der Ordnung nach zuezuschreiben Verlange.
Alß gelangt an für Gnaden mein diemütige bitt, oberwehnte Herrschaftt Winkhlberg und dem Hoff zu Obern Stockstall dem Colleg: Soctis Jesu zu Crembs in das Viertl U:M:B: der ordnung nach zueschreiben auch derenwegen an die Herrn Ober Commiss: der V: ob Mannhartsberg und U:M:B, die gehörige intimation ergehen zulassen. Zur gdig Gewährung mich empfehlend
Eur Gnaden
                                                                                               Diemütiger
                                                           (andere Schrift:)       Wolffg  Winkler
                                                                                               Soctis Jesu Rector
 
 
Rückseite Fol 75 (andere Schrift)                                    (Schrift des obigen Schreibers)
Ob den 22.Febr. 1686                                                           An hochlöbl: N:Ö: Herrn Herrn
Dem buchhalter anherbefohlen wie  angeboten                    Verordnete
egestalten den auch mit bey fleissig eines                           Diemüttiges Bitten
Extracts von den buchhaltio authorisierten                          P. Wolffgangi Winckler Soctis
Extracts des zu irgleichen eingemelten Guet                        Jesu Collegy Crembsens: Rectoris
nach abzug des 656 Jahriges änderns? iezo                         Pr: wir eines gebetten.
Attestirt und aneptizts? Zwaiat? Häusern
auch abhandlen? Gehörige aufrechte Und'thann
deß Herrn Ober Commihs das Viertl Ob MB:
es also zuschreiben, Sye nach solichen die
Belegung  ein Lag Quartierung und dann durch
marchen beobachten wollen, den 22 Februar 686
RF: expedl:"
Die Eintragung im Gültbuch Nr. 18, fol. 227, VUMB 1637-1666 (NöLA ) lautet:
"227 vide Band Nr. 14, pag. 112°°
Herr Hanns Andrä von und zu Stadl, Freyherr auf Reikherstorf und Liechteneckh, Herr auf Freyperg und Kornperg wegen des Hofs zu Obernstockhstall       .           .           .           .           iiij ß xxix d [= 4 ß, 29 d] Demnach die Herrschaft Winkhelberg, sambt hirvorstehenden Hoff zu Obern Stockhstall, der Röm. Khayl.Mt. Herrn Fernando Anderten höchstseel. Angedenkhens, als Regierenden Khayser und Lanndtsfürsten per Commissum haimbgefallen und hernach Adolph Graven von Althan wegen sogedachter? tichtiger Anordnungen übergeben sojetzen derselbe aber sein darauf gehabtes Jus zu Stüfftung eines Collegy der Societet JESU zu Crembs dem Herrn P: Rectori und Collegio daselbst völlig cediert unnd übergeben als irhöchst gedacht Ihre Khayl. May. auch soliches ratificiert, unnd Confirmirt haben, als wiret auf die eingereaichte Notdurfften unnd der HerrnVerorneten Rathschlag vom 29. 9br. 1664 gedachte Herrschafft und Hoff zu Obern Stockhstall mit seiner Gült abgefällig abgethan und gedachtem Pater Rectori und Collegio Crembs ins Viertel Ob Mänhartsberg, fol: 45 zuegeschriben."
Die Eintragung im Gültbuch Nr. 25, fol. 42, VUMB 1667-1701 (NöLA ) lautet:
"Die Herrn Patres der Societet Jesu in Crembs wegen Winkhlberg und des Hoffes zu Obern Stockstall.
Demnach Herr. P. Wolfgang Winckler Soctis Jesu Collegy Cremsens Rectoris bey Herrn Verordneten einkhomben und gebetten, daß das Gueth Winkhlberg und der Hoff zu Ober Stochstall so neben Lengenfeldt im Viertl Ob:M:B, pag. 52 eingmelt, alda abgethan und
No 13 in Viertl U:M:B: alda obige zway Posten gelegen, geschriben werden möchten. Die Herrn Verordneten auch laut gegeben Rathschlag dat. 22.Februis 686 darin verwilligt. Alß würdt so hernach bsagt Winkhlberg und der Hoff zu Stockhstall obbemelten Herrn Jesuiten in disem Virtl U:M:B: der Ordnung nach zuegeschriben und die Verwilligung der Einlag beygelegt. Mit Taxierter Gült  .           .           .           93 fl     - ß        1 d"
Hauß   .           .           209
Späterer Vermerk: "vide Gültbuch Band No. 33, pag. 36"
Im NÖ Landesarchiv liegen die folgenden Grundbücher:
Grundbuch Sign. KG Stockerau 178/07, benannt "Grundbuch der Pfarre Oberstockstall und Mallon" 1665 -1686, fol. 122:
"Von ainem Gatl [Gartl] im Pach gelögen zu Oberstockhstall underhalb des Dorhot Hoffs Garten. folio 49 in alten Urbario zu finden          .           .           .           .           .           .           dient   1 d
Item Von zwey Virtl Weingl: in der Oberen Luezen zu Stokhstall ober des Hoffs
folio 190 in alten urbario zu finden   .           .           dient 10 d
[Dienstentrichtung eingetragen von 1665 bis 1672]
1665    Caspar Berr am Edl Hoff Margaretha uxor
Gesambte Beerische Herrn und Frauen Erben haben obbenannte baide Grundstückh auf absterben dero Herrn Vatters Caspari Beeren seel. Ererbt, und bey dem Grundtbuch Nuz und Gwöhr Empfangen und weiln dann neben dem Edlhoff Sie gesambt Erben der Societet Jesu des Collegy in Crembs Herrschafft Winckhelberg diese Grundstückh mit verkhaufft alß haben Sie selbige anstatt ihrer die Nuz und Gwöhr den 13.9bl[Nov.]673 ybergeben und erkhauft wölch dergestalt angenomben worden, daß in d. künfftig die Zehen jährige Gewöhr Veränderung dareichen an statt der absterbend Caspar selig od. Grundholden abgestattet werde.
[1673] Collegium Societatis Jesu in Crembs
[Dienstentrichtung eingetragen von 1673 bis 1683]
[1683] Melchert Khramer Judith Uxor empfangen nutz und Gwöhr umb die 2 obstehete Grundstückh, welche sie mit dem Beerischen Hoff, von denen H. Jesuiten erkaufft haben, den 28. 9ber 1683."
Grundbuch Sign. KG Stockerau 178/07, benannt "Grundbuch der Pfarre Oberstockstall und Mallon" 1665 -1686, fol. 68:
Anmerkung: "Diese Gwöhr solle drüber stehen und des Christoph Riglers Haus auf dieser Seithe"
"68
Von ainem oeden Prandtstatt so Anno 1670
Wider erbauth worden, zwischen des Zacharia Holtzers Closter St Dorothen nach Wienn gehörig Haus gesessen Und'than unndt zwischen der Hoftafern liegendt zu Oberstokhstall, darzue nichts gehörig, als ein Gärtl , so Ihme von der Herrschafft Garten gegeben worden, stäeth, dient jährlich  1 ß  2d.
Mathias Zehetgruber, ein Maurer, Susanna uxor habens erbauth undt Gwöhr empfangen den 16.September 1670
Mathias Bauer hats bey Susannum erheyrath und Gwöhr empfangen den 17.September 1682."
Dienstentrichtung eingetragen von 1665 bis 1686
 
Sign. KG Stockerau 178/10, Datierung 1675 – 1688
"Grund- und Gewährbuch der Herrschaft zur "Yhnbruekhen Passau yber Hohenwarth und Oberstockhstall" [Herrschaft zur Innbrücke Passau, welche  mit der der Pfarre St. Egidi verbunden war, die auch  das 1160 von den Sigeharden an das Leprosenheim St. Egidi gestiftete Praedium verwaltete[67]],, darin ist auf den Folien 61 und 65 verzeichnet:
f 61: "Oberstockstallisches Grundbuechl
Von Drey und ain halb Joch ackher zu Oberstockstall am Riedenthaler weeg beim Hülzenen Creutz neben des Steigs zwischen diesen und foliis 62,63 benannten äckhern dient .  .           14 d
Herr Caspar Beer zum Edlhoff zu Oberstockhstall Margaretha uxor habens von Ihro Hochw. Herrn Geörg Taschen SJ:Thel. Doctore vermög aufsandung und Cession datirt 2.April 1659 mit dem Hauß so dem löbl. Stüfft und Closter St. Dorothen in Wienn und'thenigist erkaufft und Gwöhr Empfangen anno 1659" [keine Dienstentrichtung eingetragen]
Anno 1677  Geörg Zobl zu Oberstockstall, Clara uxor habens neben ihrer Behausung vom Caspar Beeren erkhaufft und Gwöhr empfangen  den 16. December 1677 [Dienstenrichtung von 1677  eingetragen von 1678 bis1680,teilweise unleserlich:]                  
   30 x ? anmeldung                                                                                                                          
    2 ß ?                Gwöhr                                                                                                                       
    - ß       30 x    Wgelt  
      
    3 ß                                                                                                                                                                                                                                                                      
Den 8. April 1861 ist Geörg Zobl seel. abgeschriben Geörg Hueber hingegen, wölcher dessen Hinderlassen Hausfrau Clarum geheuratet, durch Aufsandung Geörg Mayrhoffers Fleischhackhers zue Oberstockhstall neben ihrer an Nuz und Gwöhr geschriben worden" [Dienst entrichtet  1681 bis 1688]
f 65: "Von Drey und ain halb tagwerch Wüßmats so anjetzo ain garten bey dem Edlhoff zu Oberstockstall hinder dem Stadl hinauß ligendt       Dienth .           .           .           .           12 d
Herr Caspar Berr am Edlhoff zu Oberstockhstall Margaretha uxor
Herrschafft Wincklberg oder Societes Jesu in Crembs habens von denen gesambten Beerischen Herrn Erben sambt und nebens dem Edlhoff erkhaufft und durch dero aufsandung vürhige Nuz und gwöhr empfangen mit Vorbehalt d'z alle Zehen Jahr die gwöhr Erneuerung mit dero gebahren gesuecht und Erlögt werde, Actum Kirchberg den 18. Dezember Anno 1676
Melchior Cramer Judith uxor habens sambt dem Hoff erkaufft und Gwöhr Embfang' den 1. Xbr 1687"
 
Grundbuch Sign. KG Stockerau 178/06, benannt "Grundbuch der Pfarre Oberstockstall" fol.81:
"Grundtbüch. Über die zum Passauer Thümb Capitl. Pfarr Herrschaftshoff Ober Stockhstall dienstbahrigen Grünndt und behaüsten Güttern so RENOVIERT worden Anno. 1689:
Fol 81; Alt fol 122.
Melchart Crammer von Ober Stockhstall, Judit uxor empfangen Nuz und Gwöhr umb ein Gärttl, zw. besagten Ober Stockhstall, unterhalb des Lehenthoffes Gartten ligend,
dienen davon  Jährlichen       .           .           .           .           .                       -  ß       1 d
Lit. F fol. 396
Item dienen sye von Zway Viertl Weingartten in den obern birgen zu Stockhstall ober des Hoffs ligend Jährlichen             .           .           .           .           .           .                       -ß         10 d
Lit. F fol. 394
Herr Georg Michael Nözer, fraw Maria Elisabetha, haben umb alda benante Grundstückh, Nuz und Gwöhr empfangen anno 1697
Franz Adam Perr hat sich umb obstehente Zway Gewöhren an Nuz und Gwöhr bemigen anno 1718
Herr Franz Antoni Perr, nebst seiner Confraun Anna Theresia, lassen sich umb die von Franz Adam Perrn mit dem Edlhoff erkhaufften 2 Viertl Weingartten in d. obern Wiegn an Nuz und Gwöhr bringen. Ingleichen haben auch erstbenant beide Conleuth Nuz und Gwöhr Empfangen umb das und'halb des Herrschaffthof an dem Wassergraben ligente Gärttl, vovon d. ybrige Thaill nacher Tiernthall dienstbar, nach 10 f Obstination, Nuz und Gwöhr emofang'n den 12.July anno 1727." [Dienstentrichtung eingetragen von 1690 – 1718].
Grundbuch Sign. KG Stockerau 178/11, benannt "Grundbuch der Pfarren Oberstockstall und Hohenwarth" 1689 – 1734:
" Gründt Buch Yber die zu der Passauerischen Thumb-Capitlischen Yhnpruekhen zu Hohenwarth und Oberstockhstall gelegnen dienstbaren Gründt unnd behawsten Güttern so renoviert worden anno 1689, f. 79, alt folio 65:
1689 Melchior Crammer zu Oberstockhstall, Judith uxor Empfangen Nuz und Gwöhr umb drey und ainhalb Tagwerch Wüßmath so ainjezo ain Gartten, bey dem Edlhoff zu Oberstockhstall, hinter dem Stadl hinauß ligend, dienen davon Jährlichen  - ß             12 d.
Frau Maria Elisabetha von Rözern haben obstehede Überlandt Gründtstückh mit dem Edlhoff erkhaufft und darumben Nuz und Gwöhr empfangen.
Herr Frantz Adam Berr is bey der zu Oberstockhstall vorgewesten Commission an Nutz und Gwöhr geschrieben worden, den 29. July 1727.
Herr Frantz Antoni Berr hat obigen Garten mit dem Edlhoff von seinem Herrn Vatter seel. erkaufft und nebst seiner Confrau Anna Theresia darumben nutz und Gewehr empfangen den 29.July 1727. [Dienstentrichtung eingetragen von 1689 bis 1732]
Weitere Grundbücher siehe unten.
 
 
7. Weitere Besitzer des Bärenhofes
 
1681 – 1726 die jesuitische Herrschaft auf dem Winkelberg (für die Societät Jesu in Krems).
"Die Geschichte des Kremser Jesuitenkollegs (1616 -1773)"  Diss. von Gottlinde STANKE, Wien 1964  berichtet:
"Der Freihof zu Oberstockstall
Eine besondere Stellung innerhalb der Herrschaft Winkelberg nahm der Freihof zu Oberstockstall ein, der 1575 von dem damaligen Besitzer der Herrschaft, Leonhard Stettner gekauft worden und seither bei Winkelberg geblieben war.
Im Jahre 1603 war dieser Stetten-, Schwan- oder Edelhof ein stattliches Anwesen mit Wohnräumen, Stallungen, Kellern, Speichern und einem großen Hausgarten. Der Burgfried reichte bis zur Rupperstaler Straße hinaus. Dazu gehörten mehrere Grundstücke, dienstbar zu verschiedenen Herrschaften (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz.6,3.c., /Urbar vom 23.5. 1603).
Zu Grafenegg:
1          Viertel            Acker im Rupperstaler Feld                                                 7 d
7          Viertel            Acker  "am Grüllen Pichl"                                                    7 d
1 ½     Joch                Acker "im Sandt"                                                                 5 d
2          Joch               Acker "am Exlberg"                                                             8 d
1          Joch               Acker "drüber dem Lottersteig"                                           4 d  
4          Viertel            Weingarten "am Hagenberg"                                               5 d
1          Viertel            Weingarten "am Steinberg"                                                 3 d
1          Viertel            Weingarten "am Steinberg"                                                 1 d
Zu Winkelberg:
4 ½     Joch                Acker "in Mitterfeld", hinter Schloß Winkelberg                 14 d
2          Joch               Acker "an der Holbersleutten"                                           12 d
2          Joch               Acker im Unterstockstaller Feld                                          8 d
3 ½     Joch                Acker "in Poden"                                                                10 d
7          Viertel            Acker "unterm Exlberg"                                                        7 d
6          Joch               Acker "im Poden bei dem Lottersteig"                               24 d
1          Joch               ebenda                                                                                4 d
5          Joch               Acker "in Wenigfeldtern" oder "Raichweg genannt           20 d
1 ½     Joch                Acker "in Plainfanckh"                                                         5 d
1          Joch               Acker "in Mitterfeld"                                                             4 d
Zum Grundbuch der Schallenberger zu Rupperstal:
3          Joch               Acker "am Nellsöckhen"                                                    10 d
3          Viertel            Acker daneben                                                                     3 d
1          Joch               Acker daneben                                                                     4 d
1          Joch               Acker daneben                                                                     3 d
Zum Grundbuch der Pfarre Oberstockstall:
1 Garten mit 4 ½ Joch, der vorher ein Acker gewesen                                        12 d
1          Viertel            Weingarten                                                                           3 d
Zum Grundbuch von St Dorothea in Wien:
4 ½     Joch                Acker "am Guldten" genannt                                             10 d
[= 53 ¼ Joch Acker und ¼ Joch Weingarten]
Auch Andreas von Stadel hatte den Hof seit
1614 besessen, (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 3,6.c., (Kaufprief vom 26.12. 1614)) nach der Konfiszierung seiner Güter erhielt ihn am 28.Juni
1622 Christoph Schmidt von Berns- (Prenns-) burg von Hans Balthasar Freiherr von Hoyos als Afterlehensherrn, zum Lehen (ebenda, Fasz. 6,3.c.). Von diesem löste Rektor Jagniatovius den Hof am
21. September 1627 um 300 Gulden ab (Ebenda, Fasz. 2,5.c., fol. 9.). Damals gehörten noch immer 15 Joch Acker und ½ Joch Weingärten "auf dem Wagram in der St. Stephans Parz" dazu (ebenda, Fasz. 6,3.c.).
Mit Zustimmung des Kaisers befreite schon damals Graf Hoyos den Hof aus dem kaiserlichen Lehensverband und diese Entscheidung wurde 1629, zugleich mit der Erhebung von Lengenfeld und Winkelberg zu freien Allodialgütern, bestätigt ( HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 6,3.c.). Die Hoffnung des Kollegs auf Rückerstattung der 300 Gulden erwies sich allerdings als trügerisch.
Ab nun übte das Kolleg über den Stettenhof die Grund- und Landgerichtsobrigkeit aus. Erst
1673 entschloß es sich, dieses Gut von seinen damaligen Besitzern, den Erben des Kaspar Beer, um 1100 fl. zu kaufen (ebenda, Fasz. 6,3.c. (Kaufbrief vom 24.April 1673)).
Hierauf haben wür nun obbenannten Freyhoff und Edlmanns Siz auch desselben Ein- und Zugehörung, mit Recht und Gerechtigkeiten, auß unserer Erben Gewalt Posses? und aigenthumb genomen, denselben denen obberühren Wohl Ehrwürdigen Herrn Patri Rektori P. Georgi Hoffman und Coll. Sec. Jesu zu Crembs und ihren Nachkhomen in Ihren Nutzen und Eigenthumb abgetretten und übergeben.
Der Hof blieb jedoch nur 10 Jahre im Besitz des Kollegs, Rektor Kaspar Carl verkaufte ihn am
29.März 1683 um 1200 fl. rh. an Michael Kremser, der jährlich zu Martini 28 Gulden an die Herrschaft Winkelberg zu bezahlen hatte; von allen anderen Abgaben, sowie von der Robot war der Hof befreit. Dafür übernahm es der Rektor, das Gut "allzeit vor gewalth zu schützen". Bei Wiederverkauf mußte die Herrschaft Winkelberg ihre Einwilligung geben.
Der letzte Absatz des Vertrages lautete:
Fünfftens und schließlichen, was die bestandt oder Inleuth selbigen Hoffs betrüfft, werden selbige zwar des Winkelbergischen Richters Bothmässigkeit enthöbt, doch jederzeit der Herrschaft unterworffen sein, also daß bey eraigneten Todt Fahl selbe durch dero Pfleger die Spörr, Inventur, und Abhandlung, wie auch yber alle Verbrechen, so nit Landtgerichtsmässig seindt, die billige Straff und anders Vor zu kheren hat (ebenda, Fasz. 6,3.c. (Kaufbrief vom 29.März 1683)). Die Bestimmungen dieses Kaufbriefes, der die Sonderstellung des Stettenhofes festlegte und bestätigte, führte im Jahr 1721 zu einem großen Prozeß der Jesuiten gegen das Stift St. Dorothea in Wien, das seit 1459 die Dorfobrigkeit in Oberstockstall besaß.
Der Oberstockstaller Dorfrichter Mathias Ploderer hatte dem Inhaber des Stettenhofes verboten, sein Vieh auf die Gemeindewiese zu führen, wenn er und alle anderen Bewohner des Hofes weiterhin kein Gemeindegeld bezahlen, noch Robot leisten wollten, Rektor Leopold Vaicht beschwerte sich deshalb am 9.Mai 1721 bei Propst Ferdinand (Adler) dem er mitteilte, daß das Vieh des Edelhofes seit jeher die Gemeindewiese benützt habe. Als Gegenleistung werde auf dem Hof ein Stier für das Dorf gehalten (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 6,3.c. ). Es bedurfte noch einiger Schreiben zwischen Krems und Wien, bis am  21.Oktober 1722 ein Vergleich zustandekam (Ebenda, Fasz. 6,3.c. (Vergleich vom 31.Oktober 1722)):
Wenn der Inhaber des Stettenhofes sein Vieh mit dem Gemeindevieh auf eine Weide führen wolle, so müsse er auf eigene Unkosten einen Gemeindestier halten. Aber auch die Gemeinde Oberstockstall müsse einen Stier halten, weil für die wachsende Anzahl des Viehs ein einziger nicht mehr ausreiche. Wenn der Besitzer des Freihofes aber in dem Graben außerhalb des Burgfriedens Weidenbäume zum Schutz für sein Ackerland setzen wolle, so habe er hiemit die Erlaubnis der Gemeinde, das Holz der Bäume aber gehöre ihm und der Gemeinde zu gleichen Teilen.
Doch einmal mehr erwies sich die Unzulänglichkeit eines solchen Vergleiches, denn am 6.April 1723 verbot Mathias Ploderer neuerlich die Benützung der allgemeinen Viehweide, falls die Bewohner des Stettenhofes sich nicht dem Dorfrichter zur Verfügung stellten (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 6,3.c.).  Ein Brief des Rektors, es war Paulus Nagnet, an die Regierung, in dem es heißt, daß der als Unruhestifter bekannte Dorfrichter nichts anderes bezwecke, als das Kolleg in einen kostspieligen und langen Prozeß mit St. Dorothea zu verwickeln, nützte offenbar nichts, denn im Mai begannen die Verhandlungen. St. Dorothea behauptete, daß der Vertrag von 1722 nur die Benützung der Gemeindewiese und das Pflanzen der Weidenbäume betroffen habe und daß die im Stettenhof lebenden Untertanen dem Dorf jederzeit verpflichtet seien. Die besonderen Privilegien des Anwesens wurden geleugnet. Der langjährige Pfleger von Winkelberg Tobias Prockher sagte dagegen als Zeuge aus, daß der Hof gemäß alter Urbarien ein Freihof sei. Im Burgfrieden befänden sich 8 Viertel Zehentfreie Weingärten, über die der Hofbesitzer allein verfügen könne. Der Hof begehe seinen eigenen Kirchtag und jedem Bewohner sei es erlaubt, das ganze Jahr hindurch  Wein auszuschenken. Letzten Endes sei er von allen Einquartierungen, sowohl vom Winterquartier, als auch von Durchzugsquartieren, befreit. Diese Aussage wurde von der Witwe des damaligen Besitzers Melchior Kramer, Judith, bestätigt, die sich noch erinnerte, daß Soldaten, die im Türkenjahr 1683 zahlreich durchgezogen waren, fluchend über den Stettenhof gesagt hätten: "Was ist das für ein Schelmb, das er keinen Soldaten in das quartier nimbt."
Besonders die zehentfreien Grundstücke, die 1724 aus 6 Tagwerk Wiesen, 1 Joch Krautacker, 3 Safrangärten, ½ Joch Acker, 8 Viertel Weingarten und einem Ziegelofen mit dazugehöriger Lehmstätte bestanden,2) waren der Dorfobrigkeit ein Dorn im Auge, aber auch das Recht der Weinausschank, durch das der Gemeinde wertvolle Einnahmen entgingen. Am 5.November 1725 klagte der Abt das Kolleg in einem gesonderten Verfahren wegen des Weinverkaufes an.
Der Prozeß, der zum größten Teil auf Grund von Zeugenaussagen geführt wurde, zog sich dadurch auf Jahre hinaus. Das Jesuitenkolleg konnte jedoch die Stellung des Hofes mit eigener Freiheit und eigenen Privilegien beweisen und St. Dorothea mußte sich in allen Punkten der Anklage geschlagen geben. Ein Regierungsbescheid vom 18.Februar 1730 sprach der Dorfobrigkeit von Oberstockstall jede Verfügungsgewalt über den Stettenhof ab. ...
... Auch Winkelberg verblieb [nach Auflösung des Jesuitenordens] der Staatsgüteradministration, den alten Pfleger der Herrschaft, Michael Froschauer, wurde nach mehrmaligem Ersuchen am 14. Juli 1775 eine jährliche Pension von 250 fl. bewilligt.
1827  wurde Winkelberg von Ignaz Fornier gekauft"
 
1742, den 1. Juni verkaufen die "Löbl. N.Ö. Landschaft Verordneten"  dem Rector des Jesuiten Collegium zu Krems das 3te Steuer-Drittel wegen Winklberg und des Hofs zu Ober-Stockstall im V. U. M. um 390 Gulden 3 Schilling und 10 Pfenning.[68]
Weitere Besitzer nach Fandl, - diesen widerspricht teilweise die Diss. Stanke und GB 178/6 der Herrschaft Passau-Innbruck sowie Herrschaft Winkelberg GB 21/11:
1726                           Braun [? siehe[69] und GB 178/6]
1747 - 1750               Georg Philipp Kaiser[70]
1727 – 1786              gehörte der Hof wieder dem Stift Dorothe in Wien [? bis 1760 siehe *)]
1786                 löste Kaiser Josef II. den Dorothe-Orden auf und der Hof kam durch landesherrliche Verfügung an das Stift Klosterneuburg.
1848                wurde er nach der Aufhebung der Grundherrschaften auch dem Stifte                                                                             Klosterneuburg entzogen."[71]
*) Kann so nicht stimmen, da der Hof bis zum Kauf um 5000 f im Jahre 1865 durch Anton DELAPINA  im Grundbuch der Herrschaft Winkelberg eingetragen ist, siehe
NÖ. Landesarchiv - Grundbuch Winkelberg,  Sign.: BG Kirchberg am Wagram 21/11, fol. 16, keine alte Folie angegeben, daher 1760 neu in den Besitz der Herrschaft aufgenommen und bis zum Kauf durch Anton Delapina im Jahre 1867 auch in diesem Grundbuch verblieben
1760: "Haus Nr. 23,
Herr Antoni Berr, Theresia dessen Ehegemahl empfangen zugleich nuz und Gwöhr umb den Hoff zu Oberstockhstall, der Freye- Edl- oder Stöttenhoff genant, darzue gehören erstlich Inwohners Haus, dann ein freyes Würths-oder Schankhauß bey dem Hoff, ain Ziegloffen darselbst sambt 56½ Joch Äckhern, 8/4 Weingärten, 2 Tagwerk Wüsen und ein Baumbgartten, alß
9 Joch Ackher in Ganauß, Thorotheische Freyheit, neben Hannß Georg Pichler von Kirchberg sen. und F. Margaretten von Wötzdorff der Freyheit Wünckhlberg zu St Georgy dienstbahr. Item
1 Joch deto in Poden, obige Freyheit, neben d. Hschafft von Oberstockhstall und den oben benanten 9 Jochen, dienstbahr nacher Ottenthall,
2 Joch Ackher in der Kasstatt erstgesagter Freyheit, neben Hannß Schneitter von Oberstockhstall und Michael Köckeysen von Ottenthall, der Herrschaft Wünkhlberg zu S. Georgy dienstbahr,
3½ Joch Ackher in offtgemelter Freyheit am Gulden, auf dem Hochen Stain lügent, neben Georg Schneitter von Oberstockhstall und der grossen Gstötten, alwo ein vorhalb derselben N.N. Webermeister von Oberstockhstall ainen Ackher hat, nacher S. Dorothea mit 40 d dienstbahr,
4 Joch in Mitterfeld, Mitterstockhstaller Freyheit, neben Philipp Erber von Oberstockhstall und eines unbekhanten Ackher, der Herrschafft Wünkhlberg zu S. Georgy dienstbahr,
1½ Ackher in Exlberg oder Freytretl, Oberstockhstaller Freyheit, neben Johann Siberer von Ottenthall und auf der andern Seiten auch vurbekantter Ackher der Herrschafft Winkhelberg dienstbahr,
3 Joch am Exlberg, Oberstockhstaller Freyheit, neben N. Riedl von Oberstockhstal und Matthias Fridl von Ottenthall, der Herrschafft Winkhelberg,
2 Joch abermahl in Exlberg, obiger Freyheit, neben Matthias Floderer von Oberstockhstall, und Eva Eckherin von Oberstockhstall und stost auf den Plaimfanger Weeg, dienstbar nacher Ottenthall,
1 Joch Ackher am Blaimbfanger Weeg erstgemelter Freyheit, neben Egidy Pernhard von Ottenthall, und N. Passeckher von Oberstockhstall Ackher ligent, der Herrschafft Wünckhelberg dienstbahr,
1 Joch Ackher im Obernfeldt, in Mitterstockhstaller Freyheit, neben Hannß Michael Gererstorffer von Kürchberg und eines unbekantten Ackher, der Herrschafft Wünkhelberg dienstbahr,
2 Joch Ackher im Steinfeld, Mitterstockhstaller Freyheit, jetzt der Leitten-Ackher benambset, neben N.N. Viech Halter zu Ottenthall, und des Philipp Ebner zu Oberstockhstall dienstbahr, nacher Wünckhlberg ,
3 Joch Ackher in Ruppersthaller Freyheit, dienen in das Ruppersthallerische Grundbuech nacher Schallenberg,
2 Joch In Poden, Mitterstockhstaller Freyheit, stossend darauf des Antoni Perren 9 Joch, und des Balthaußer Kramer, von Ruppersthall sein Ackher, dienstbahr Herrschaften v. Schallenberg, 5 Joch in Mellsäckhen, Ruppersthaller Freyheit, stossen auf obige 2 Joch und der Herrschafft von Oberstockhstall, stosst auch einem Ackher darauff, Herrn Gafen v. Schallenberg dienstbahr,
2 Joch in Sandt, Oberstockhstaller Freyheit ligent, einer Seitten neben den Wassergraben, ander Seitten aber die Viechtrifft, dienstbar nacher Ottenthall,
1 Joch Ackher in Wünkhlberger oder Mitterstockhstaller Freyheit, neben des Hofweeg, darauf stossent des Johann Michael Gerstorffer, und Ferdinand Gegenpaur Schull Lector von Kirchberg Ackher, dienstbahr nacher Wüncklberg.
11 Joch Ackher in Poden, Oberstockhstaller Freyheit, neben Hannß Georg Pichler, von Kürchberg seel. und Margarethen von Wötzdorff dienstbahr nacher Wünkhlberg,
2½ Joch Ackher in Wüncklberger Freyheit, bey dem Ruppersthaller Weeg auf die 12 Joch Praiten stossent, neben Georg Staussl von Ruppersthall, und des Ruppersthaller Fahrtweeg, nacher Winkhelberg dienstbar,
ainer Leitenn anjezo ein Weingarten zwischen obgemelten Domb Capitlischen Ackher, darauf herab, dienstbahr nacher Oberstockhstall,
4/4 Weingarten auf dem Berg, neben des Bachs, und des Fahrtweeg, Thorothäische Freyheit, dienstbahr nacher Wünckhlberg,
¾ Weingarten in Rauffl, Ottenthaller Freyheit, neben N. Egger von Unterstockhstall, und eines unbekannten Weingarten ligent. Dienstbahr der Herrschafft Wünckhelberg
2 Tagwerk Wüssen [Wiese] zwischen der Viechtrifft und deren Domb Capitl. Weingarten ligent, dienstbahr nacher Passau,
ein Paumbgartten am Hausberg, neben des Bachs, und des Fahrtweeg, Thorotheische Freyheit, dient der Grösser Theill nach Ottenthall in das Graveneggerische Grundbuech, mit 8 d und der kleinere Thaill nach Oberstockhstall Herrn Pfarrer, wovon laut Eltern Hausdienstbuech Lib. C, fol. 31 das jährl. Schuzgelt zu entrichten ist
mit .    .           .           .           .           9 fl.
Nutz und Gewähr erhalten:
1760                                                  Herr    BERR Anton, Theresia ux.
1776               "Käufl."                       Herr     HEISS Franz, Rosina ux.
1781                                                  Herr     PICHLER Franz Xaver, Maria Anna ux.
1805                                                  Herr     PICHLER Franz allein*)
1807                                                  Herr     PICHLER Franz, Theresia ux.**)
1811                                                              PICHLER Theresia allein
1811                                                              DELAPINA Anton, Theresia ux.***)
Besitzer:
1865 30.08. Einantwortung/Kauf 5.000 f; fo. 11 Bescheid 15. eing. 30.08 1865, Z. 4833
                                                                      DELAPINA  Anton, Witwer zur Gänze
1866   19.02. Ehe  5.000 f                             DELAPINA Anton jun. und Magdalena, geb. ZWICKL[72] je ½
1867   14.06. Kauf 9.000 f                            LEITL Leopold zur Gänze"
Übertragen in das Neue Grundbuch Oberstockstall EZ 86, stellte sich der Hof folgendermaßen dar:
Grdstk Nr.        23                   Wohnhaus Nr. 23 a
                        24/1                Wohn- und Wirtschaftsgebäude samt Hof Nr. 23 b
                        24/2                Wirtschaftsgebäude
                        35                   Garten in der Ortsried
                        44/1                Garten in der Ortsried
                        46                   Weide/Wald in der Ortsried
                        52/1                Acker im Grünbichl
                        48                   Acker/Wald im Grünbichl
                        227                 Acker im Sand
                        44/2                Garten in der Ortsried
                        44/3                Garten in der Ortsried
Zum Hof gehörten 1940 weiters die Grundtücke der EZ 87 und 89 GB Oberstockstall, EZ. 348 GB Mitterstockstall, EZ 1142 GB Ruppersthal und EZ 45 GB Frauendorf.
Besitzer:                   
1867   14.06. Ehepakt                             LEITL Leopold und Johanna, geb. GERM[73] je ½
1878   22.07. Einantwortung                   LEITL Johanna, Witwe zur Gänze
1878   22.07. Ehe                                    STEININGER Johann****) und Gattin Johanna, verw. LEITL je ½
1920   15.03. Übergabevertrag               LEITL Johanna zur Gänze
1937   19.05. Übergabevertrag               LEITL Leopold und Maria je ½
1940   10.10. Amtsbestätigung               LEITL Leopold zur Gänze
1941   23.09. Übergabevertrag               LEITL Leopold zur Gänze
1943   15.06. Einantwortung (Mj.)           LEITL Martha zur Gänze
1967   21.12.1967 Ehe, Namensänd.)    WÜRGER Matha zur Gänze
1970   13.01. Ehevertrag                         WÜRGER Johann und Martha, geb. Leitl je ½
Grundbuch geschlossen am 28.01.1977
Nach Erstellung des Franziszeischen Katasters übergeleitet ins Neue Grundbuch Oberstockstall EZ 86
Die Fluren sind zum Teil in der Administrativkarte unter AIII_44B_039.jpg (6414×6816) (noel.gv.at)  einsehbar.
*)         Sterbematriken Kirchberg am Wagram, tom 03-09/90: 07.April 1805: + Pichler Franz, Inhaber eines Freihofes in Oberstockstall 23, 55 Jahre.[74]
**)        Trauungsbuch Kirchberg am Wagram , tom 02-09/51: 07.09.1807: Pichler Franz, 20 J., Inhaber eines Freihofes zu Oberstockstall 23, ehel. Sohn des Franz Xaver Pichler, seines Vorfahrers allda und Magdalena, geb. Heiß ꝏ  Theresia, ehel. Tochter des Mathias Mann, Bauers zu Unterstockstall 17 und der Josefa, geb. BEER.[75]
***)      Trauungsbuch Kirchberg am Wagram , tom 02-09/68: 27.02. 1811: H. Anton Delapina, 24 J., H. des Freihofes zu Oberstockstall 23, ehel Sohn des H. Franz Delapina, bürgerl Handeslmann und Fr. Clara, geb. Schwingenschlögl ꝏ Theresia, 29 J., Witwe nach Franz Pichler, Inhaber des Freihofes zu Oberstockstall 23.[76]
****)    Steininger Johann, Hausbesitzerssohn, Oberstockstall 23:
geb. am 19.März 1848 in Zeiselberg[77] Nr. 10 bei Gobelsburg (scheint in der dortigen Pfarrmatrik lediglich im Index auf), als ehel. Sohn des Hausbesitzers Johann Steininger und der Barbara, geb. Reisinger  aus Zeiselberg.
Er heiratet am 1. Juli 1878 in Tulln die Johanna Leitl, Witwe nach Leopold Leitl, gewesener Wirschaftsbesitzer in Oberstockstall Nr. 23 gebürtig von Frauendorf in der Au, ehel. Tochter des Leopold Germ und der Barbara ux., geb. Pichler.[78]
1881 am 24. Mai werden die Zwillinge Anton und Maria als eheliche Kinder des Johann und Johanna Steininger geboren, Anton verstirbt am 12.Juli 1881[79]
Am 10.August 1889 ergeht in  der Wiener Zeitung der Aufruf nach den von Johann und Johanna Steininger wegen Anerkennung des Eigentumsrechtes an den Realitäten GB Oberstockstall EZ. 88 Parz. Nr. 115 (Acker in Boden) am 29.Juli 1889 beklagten Anton und Francisca Delapina resp. deren Erben und Rechtsnachfolger um Erscheinen bei der anberaumten Tagsatzung am 30.August 1889. Für den Fall des Nichterscheinens wurde Herr Joseph Huber als Curator bestellt.[80]
1890 kanditierte Johann Steininger bei den Landtagswahlen im Kremser Bezirk als Gegenkandidat des Herrn Fürnkranz und erhielt 5 Stimmen (Fürnkranz 274).[81]
19.Februar 1891: Das Wahlcomitee des Bauernbundes „Mittelstraße“ hat für den Wahlbezirk Krems den Wirtschaftsbesitzer Johann Steininger aus Oberstockstall als Canditaten aufgestellt. [82]
Am 28. April 1891 wurde der „Spar- und Darlehenscassen-Verein für Ober- und Mitterstockstall, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung“ mit Sitz in Oberstockstall gegründet, als deren Vorstände
  1. Johann Steininger, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall als Obmann,
  2. Carl Bauer, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall als Obmann-Stellvertreter,
  3. Franz Beier, Wirtschaftsbesitzer in Mitterstockstall,
  4. Anton Passecker, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall und
  5. Leopold Wasl, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall eingetragen werden.[83]
Am 26.August 1896 laden die Unterfertigten, unter Ihnen Johann Steininger aus Oberstockstall, alle Bauern, ohne Unterschied der politischen Gesinnung, zum I. Bauerntag für Sonntag, den 13.September nach Wien in der Volkshalle des Neuen Rathauses ein.[84]
1898 im März findet in Langenlois eine Versammlung der Weinhauer und Landwirte statt, als Verbandsausschuß erscheint u.a. Steininger aus Oberstockstall.[85]
1911 30.04. Versammlung des Deutschen Hauer- und Bauernbundes in Fels – Teilnehmer Johann Steininger unterstützt die Kandidatur Schwarzingers.[86]
2.Juli 1919 Steininger Johann, Wirtschaftsbesitzer aus Oberstockstall Nr. 23, geboren in Zeiselberg, Pfarre Gobelsburg b. Krems, stirbt im Alter von 71 Jahren.[87]
Johann Steininger modernisierte seinerzeit den Bärenhof und richtete eine Wasserleitung mit einer von einem Windrad betriebe Pumpstation ein, mit welcher auch die Selbsttränkeanlagen in den Stallungen versorgt wurden.
 
Der Namenszug "Johann Steininger 1900" ist im Stiegengeländer des Vorraumes eingearbeitet,
auf dem auch der Namenszug "19 J. u. M. Walzer 50" (des 2. Ehemannes der Maria Ille, verwitwete Leitl[88]), aufgemalt ist.
Foto: H. Pistracher
 
Ansicht von Mitter- und Oberstockstall um 1910, im Hintergrund das Windrad beim Bärnhof
Ansichtskarte, Foto A. Nowotny
Der Bärnhof wurde von der Familie Würger restauriert und um einen Wohntrakt für die jüngere Generation, eine Maschinenhalle, eine Kundenstube, einem Zugangstunnel zum Weinkeller sowie Werk- und Lagerräume erweitert.
 
Bis zur Errichtung des neuen Feuerwehrhauses in Oberstockstall  hielt man den
Feuerwehrheurigen jede 2. Jahr im Bärnhof ab. Foto: Hermann Pistracher
Feuerwehrheuriger 1986; Foto A. Nowotny
 
     1867 06.08.: LEITL Leopold, 31 J., Besitzer des Bärenhofes zu Oberstockstall 23, ehel. Sohn des Johann Leitl, Hauer zu Großweikersdorf und der Aloisia, geb. Baumgartner ꝏ GERM Johanna,27 J., ehel. Tochter des Leopold Germ, Wirtschaftsbesitzers zu Frauendorf an der Au 9, und der Barbara, geb. Pichler.
[3]    J. KÖSTLBAUER: „Tullner Gau - Wie Spuren im Sand- Herkunft und Bedeutung der Ortsnamen des Tullner Bezirkes“ 1986, NÖLA Handschrift 1176, S. 14.
[4]   Mag. Ralf GRÖNINGER: „Bauhistorische Untersuchung Gut Oberstockstall bei Kirchberg am Wagram“ (2017) S. 5: „Das Gut liegt am südwestlichen Ortsrand von Oberstockstall an erhöhter Stelle. Die während der Eiszeiten entstandenen mächtigen Lößablagerungen von über 20 m Höhe Abb. 2), wurden hier im Laufe der Zeit vom Gießbach abgegraben, sodass am orographisch rechten Ufer die topographische Situation einer Terrasse im Hang entstand, auf der das Gut liegt. Westlich des Gutes verblieb eine Hochebene, die sich weiter bis nach Kirchberg am Wagram zieht. In etwa 450 m Luftlinie südöstlich des Gutes sind im Nachbarort Mitterstockstall noch die Überreste der Burg Winkelberg, einer Burg vom Typus „Hausberg“ bzw. „Motte“, erhalten, die das nähere Umfeld militärisch beherrschte, während das Gut Oberstockstall allenfalls nur schwach befestigt gewesen sein dürfte. Aufgrund der geländebedingten Überhöhung im Westen dürfte es kaum ernsthaft zu verteidigen gewesen sein.“ - Über Hausberge bzw. Motten siehe  Motte (Burg) – Wikipedia  
     Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, Sn. 48-50  ist der Meinung, daß die Stelle des Domkapitlischen Gutshofes der ursprüngliche Herrensitz der Sigiharde gewesen sein dürfte.
     Den besten Eindruck über die Lagen des Gutes und des Schloßberges bietet ein Spaziergang vom Alchemistengarten beim neuen Friedhof an der „Ursprungskapelle“ vorbei nach Mitterstockstall. Hier zeigt sich, wie beherrschend und den Gutshof Schloß Oberstockstall beschützend sich der Schloßberg darbietet. Der Ausbau des Guts- und Pfarrhofes zum Schloß erfolgte erst 1548/49 unter Pfarrer Christoph Trenbach, der auch die Herrschaft Winkelberg von Balthasar von Puchheim erwarb.
     Dr. Rudolf DELAPINA in Geschichte Oberstockstall, S. 190-1: „1529 erschienen die Türken vor Wien, das sie, da es von Graf Niclas von Salm tapfer verteidigt wurde, vergeblich belagerten. Sebastian Hager, Vater des Sigismund Hager, nahm an der Verteidigung teil. Sein Bruder Wolfgang Hager, kaiserlicher Feldhauptmann, fand am 02.10. 1529 bei einem Ausfall den Tod. Damals wurde die Feste Winkelberg durch mehrere Tage von einem türkischen Streifkorps vergeblich belagert. Der Wut, die ihr Mißerfolg heraufbeschwor, dürfte der nahegelegene Guts- und Pfarrhof zu Oberstockstall zum Opfer gefallen sein, denn im Tagebuche über die erste Belagerung Wiens heißt es:»dys, so hernach volget, haben die Türgken so man zu Krems gefangen hatt, bekannt« (Kerschbaumer, G. d. St. Krems, S. 69).“ Diese Begebenheit wird auch beim „Bärnhof“ noch eine wesentliche Rolle spielen, siehe Kapitel 7 Grundbücher und Gülteinlagen- 1557 Caspar Spann – alte Gülteinlagen. 
[5]    Dr. Michael HINTERMAYER  Masterarbeit 2015 "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S. 23-24: "An einem unbekannten Tag des Jahres 1258 überträgt Ortlieb IV. von Winkl dem Kloster Zwettl mit Einverständnis seiner Frau Elisabeth und seiner Mutter Kunigunde die villa *Edelbach107 (abgek. auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allentsteig, BH Zwettl). Zur Ausstellung der Urkunde reiste Ortlieb, dessen Ehe mit der Tochter Hadmars und Minozlas von Falkenberg nicht lange zurückliegen kann, mit seiner Frau zum Zwettlerhof bei Hadersdorf am Kamp, wobei sich das Ehepaar aber standesgemäß von Ratold und Ulrich von Winkl und Orphanus von Winklberg (es ist zugleich die erste Nennung von Winklberg) begleiten ließ; vielleicht gehört auch Ernst von Stockstall zur Begleitung (wenn dieser nicht den Herren von *Werde zuzuordnen ist). Dort wurden Ortlieb und Elisabeth von einer beeindruckenden Zahl von Familienangehörigen erwartet. Außer den (Schwieger)eltern waren Hadmars Bruder Rapoto III. mit seinem Sohn Rapoto iunior anwesend und deren Cousins Albero von Dürnstein und Heinrich von Weitra. Angesichts dieses Familienaufgebots kann kaum mehr ein Zweifel daran bestehen, dass die Brüder Hadmar und Chadold von *Werde, die als einzige sonstige Landherren anwesend waren, zur engen Verwandtschaft gehören. Besiegelt wurde die Urkunde von Ortlieb von Winkl und Rapoto von Falkenberg. Als Zeuge wurde noch Konrad von Falkenberg, ritterlicher Gefolgsmann der Falkenberger, herangezogen.
       107 Reg Zwettl Nr. 122 (1258 [Zwettlerhof bei] Hadersdorf"
[6]    DR. Rudolf DELAPINA  schreibt in Geschichte Oberstockstall S. 257: "In den ersten Zeiten der Besiedelung ließ man aber wegen der herrschenden Unsicherheitden Wehrgedanken nie außé acht. Davon zeugt auch der Bau der in ein Wehrsystem eingegliederten Burgen, sowie, daß bei Anlage und Gestaltung des Angerdorfs auch der Wehrzweck bestimmend war. Auch die Kirche St. Stephan am Wagram wurde auf eine Anhöhe gesetzt und wegen der Unsicherheit als Wehrkirche ausgebaut. Und da sollte das zur Führung der Abwehr berufene Geschlecht den ungünstigsten Platz für die Errichtung seines Stammsitzes gewählt haben?"
[7]    Siehe Aribo I. (Ostmark) – Wikipedia  25.11.2021.
[8]   Siehe Aribo (Leoben) – Wikipedia , Aribo I. – Wikipedia ; Der Baierische Pfalzgraf (comites paladini) war der Vertreter des Königs bzw. Kaisers in Baiern und hatte seinen Sitz in Regensburg. Er war vermutlich im Stammesherzogtum Baiern, im Gegensatz zu den anderen Pfalzgrafen, dem Bayerischen Herzog untergeordnet. Siehe Pfalzgraf – Wikipedia    24.11.2021.
[9]  Bianca WOJTA Diplomarbeit Wien, 2004, „Absdorf- Eine Gründung von Niederalteich..“, S. 23:“Als 976 Luitpold als Markgraf erstmals genannt wurde; verlief die Grenzlinie der babenbergischen Länder im Osten bis zum Wienerwald und im Norden entlang des Wagrams. Entlang dieser Verteidigungslinie gegen die Ungarn wurden bald Befestigungen errichtet, die in Wehrlinien an den Flüssen aneinandergereiht waren: Die Hausberge bzw. Wehranlagen auf erhöhten Punkten. Auf jene Zeit dürften auch der Hausberg von Hippersdorf bzw. der befestigte Wirtschaftshof in Absberg zurückgehen.....“ - Analog dazu muß davon ausgehen, daß dies auch in "Stockstall" mit dem später Winkelberg genannten Tumulus bzw. Hausberg der Fall war.
[10]  Rudolf BÜTTNER "Burgen und Schlösser in Niederösterreich" - Zwischen Greifenstein und Sankt Pölten, Birken-Verlag/Wien schreibt über Reidlig: „Fränkische Herrschaft und Ostmark:
     "Im Jahre 791 kamen die Franken im Zuge der Awarenkriege in das Tullnerfeld und stellten das Gebiet nach damaligem fränkischen Recht unter die Herrschaft des Königs, der die eroberten Ländereien als Lehen an geistliche und weltliche Herren verteilte. Da das Tullnerfeld durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der Völkerwanderung ein teilweise recht menschenleerer Raum war, galt es für eine dichtere Besiedung zu sorgen.
     Das Erzbistum Salzburg erhielt Land zwischen Traismauer, Reidling und Preuwitz und in kirchlicher Hinsicht wurde das westliche Tullnerfeld den Bischöfen von Passau unterstellt, die Missionstätigkeit wurde unter Ludwig dem Deutschen 829 geregelt.
     Als letzter Grenzgraf sei Aribo zur Zeit des Ausgangs der Ostmark und des karolingischen Reiches erwähnt, der in Ahrenberg Lager bezog, als er gegen den mährischen Großfürsten Swatopluk kämpfte.
     Als Untergrafen waren die Wilhelminer [Wilhelm und Engeschalk] Besitzer der Güter in dieser Region, die im 9. Jahrhundert im Kampfe gegen die Mährer umgekommen sind. Nach deren Tod kamen diese Güter an verwandte Geschlechter, darunter auch an die Sieghardinger, die Gründer und Besitzer der Burg Sitzenberg."
[11]  HINTERMAYER-WELLLENBERG „Die Herren von Traisen und ihre Beziehung zu den Aribonen“ .., S. 45.
     Auch das Auftreten der Sigiharde von Sockstall deutet auf die Gemengelage deren Besitzungen mit jenen der Herren von Traisen sowohl in der Gegend um Sitzenberg als auch in Stockstall hin.
     Nach Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, S. 45 kommt als quellenmäßig belegbarer Vertreter der Familie ein 1108 erwähnter Sigehart in Betracht, der gemeinsam mit seinem Verwandten Starkfried von Seebarn am Wagram-Ponsee-Preuwitz-Pötzleinsdorf in der "Gründungsurkunde" von Seitenstetten unter die edelfreien Zeugen gereiht ist und der auch mit Besitz in Frauendorf an der Schmida ausgestattet ist. Siehe auch Anm. 36 und 37.
     Ich vermute, jener Sigihard war auch der 1125 als Sigahard de Sicinberg genannte. Siehe A. NOWOTNY Der Schlossberg in „Stockstall“ (hf-kirchberg.at bzw. MB 29/2 20 Sülz, Geschichte von St. Florian, 237.  CharterAT-StiASF|StFlorianCanReg|1125-Monasterium.net 08.01.2022.
[12]  Näheres siehe Herrschaft St. Andrä (hf-kirchberg.at) . Heidenrich von Tegernwang-Edla – Witwer nach einer Inzersdorferin (Traisen) mit Besitzungen u.a. in Stockstall. Siehe Carl PLANK "Die Regensburger Grafschaft im Unterinntal und die Rapotonen" – Stammbaum. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck - download unter www.biologiezentrum.at.
[13]   Dr. Georg JURITSCH: Geschichte der Babenberger und ihrer Länder (976-1246) - Innsbruck 1894
[14]  Anm. A. Nowotny: Um 1100 hatten die Formbacher Besitz nördlich der Donau und östlich des Kamps bis etwa Kreuzenstein, siehe  NOWOTNY Andreas: 700 Jahre Neustift im Felde Teil 1, Geschichte S. 43, bzw. Parz (hf-kirchberg.at) ; siehe auch  Anm. 11 und 17.
[15]  Anm. A. Nowotny: Auch bei dem Kreis, aus dem die Herren von Winkl und die "Bawari"- Payr von Rußbach und Ponsee stammen, spielen u.a. die Leitnamen Tiemo und Meginhard eine Rolle siehe Dr. Günter MARIAN – "Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" S. 17 ff., S. 170 ff..
[16]  Josef SZIDERITS, Diplomarbeit 2013: „Die Herren von Sonnberg und deren Umfeld. Ein Ministerialengeschlecht im Weinviertel“ S. 1, 2.
[17]  Dr. Michael HINTERMAYER: Masterarbeit "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh.", S. 12 -16: "Haderich I. von Hadersdorf ist der erste urkundlich greifbare Vertreter der sog. Haderiche, einer Familie des freien Hochadels, deren Herrschafts- und Besitzschwerpunkte das untere Kamptal und das obere Triestingtal waren und deren Streubesitzungen fast in ganz Niederösterreich lagen. Die Vermählung Haderichs I. mit Ita, vermutlich einer Tochter des Grafen Tiemo II. von Formbach (+ 1040), begründet die Verbindung mit den Formbachern – unübersehbar ist die enge Nachbarschaft und teilweise Gemengelage von Besitzungen der Haderiche und Formbacher bzw. deren Ministerialen in der Kampgegend – und durch die zweite Ehe Itas mit Markgraf Leopold II. die Verbindung mit den Babenbergern, die sich an der Gemengelage im Triestingtal und bei der Gründung von Kleinmariazell manifestiert.... .....Haderich iunior oder Haderich III. erscheint 1113, ebenfalls noch einnamig, in zwei Klosterneuburger Traditionen mit seinen Söhnen Heinrich und Rapoto. Ob er es ist oder noch sein Vater Haderich II., der in einer frühen Tradition des Klosters Formbach 1096/1109 als Haderich von Kammern erscheint, ist nicht sicher... .  ... Die Söhne Haderichs III., Heinrich und Rapoto, nennen sich ebenfalls nach Kammern, aber auch nach Nöstach und Schwarzenburg, auf dessen Grund und Boden das Kloster Kleinmariazell im Wienerwald entstand; es handelt sich offenbar um zwei alternierend für denselben Adelssitz verwendete Namen (Svarzenburch que… nomine alio Nezta vocabatur). ....  
     ...Da sich Rapoto (I.) 1144 in Berchtesgaden nach Kammern und annähernd gleichzeitig auch nach Falkenberg nennt, wird in dieser Zeit die Burg Falkenberg zum Hauptwohnsitz der Familie geworden sein;"
     Aus der Familie der Falkenberger (namensgebender Sitz: Burg, nunmehr Ruine Falkenberg bei Straß im Strassertal) stammen die Herren von *Werd, die ihren namensgebenden Sitz *Werd in Kammern hatten, ab. Sie hatten Besitz in Engelmannsbrunn, Stockstall, Hannidorf, Großriedenthal, Ottenthal ...
[18]  Hannidorf: Abgekommenes Dorf südöstlich von Kollersdorf und südwestlich von Neustift im Felde zwischen der "unteren und oberen Haniflacke" in der Flur "Altendorf" - siehe Hannodorf (hf-kirchberg.at)  . Aus den abgekommenen Orten Hannidorf und Porz ist das neugegründete, im Jahre 1318 erstmals urkundlich genannte Neustift im Felde hervorgegangen.
[19]  Cod. Salisb. Lib. I, anno 1004, pag. 121, Nr. 465, veröffentlicht in Notizenblatt Nr. 13,  Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen 6. Jg. 1856 , "V. Historischer Atlas - Donaciones fundaciones et dotaciones ecclesie sancti  petri Salczburge. Liber primus anno 1004 editus", S.  305 und 306; https://archive.org/details/archivfrsterrei47kommgoog  abgerufen am 25.April 2017; bezieht sich auf den Distrikt Krems, dem Kollersdorf und Neustift bis 1854 zugehörig waren.
[20]  Weitere Söhne Engelberts III.: Friedrich (Diakon), Hartwig Bischof von Brixen 1023-1030) und Engelbert IV. († 15.3.1040). Engilbert III. war Sohn des Chiemgaugrafen Sieghard IV. (Sieghardinger „Sizzo von Melk“) und seiner 2. Gattin Willa (um 935-ca. 977), Tochter des Aribonen Graf Bernhard, Vogt im Salzburggau und der Engilrata.       
http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/sighardinger/engelbert_3_graf_im_chiemgau_1020_
sieghardinger/engelbert_3_graf_im_chiemgau_+_1020.html
abger. 7.2.2019. 
[21]  MB 11 S.140  Nr. 27; 
[22]   MB 28 450.          Ministerium wird aus dem Lateinischen mit "Amt"  oder "Amtsbezirk" übersetzt (ministerium - Deutsch-Übersetzung - Langenscheidt Latein-Deutsch Wörterbuch ).  Zu Sigimar Siehe GÄDE Elisabeth: Die Burggrafen von Regensburg im 11. Jahrhundert: Genealogie und Regesten - heimatforschung-regensburg.de  S.53 Nr. 45, Nr. 46, S. 59 Nr. 63, S. 61 Nr. 68, S. 13, S. 62 Nr. 70....
      Sigimarisuuerde = das "Werd" des Sigimar. "Werd" kann sowohl Insel als auch Ufer bedeuten, siehe Dr. Michael HINTERMAYER: Masterarbeit "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh.", S. 10..
     Augenfällig ist, dass man in Stockstall öfter auf Personen mit Bezug zu Regensburg trifft, siehe Anm. 8, 12, 23, 25, 30, wobei zu unterscheiden ist zwischen den Burggrafen von Regensburg und den Vögten des Klosters St. Emmeran zu Regensburg.
[23]            MB 28 II, S. 226 Nr.15., G−de 9-111 (heimatforschung-regensburg.de) 18.11.2021.
[24]  Dr. Rudolf Delapina (hf-kirchberg.at) Der Heimatkundliche Nachlass wurde 2005 der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram übergeben und diese übergab die Sammlung 2020 dem NÖ. Landesarchiv.
[25]  Anm. A. Nowotny: Quelle: Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt XV. Band, 1977, Abschrift nach dem Vidimus von 1302 im Grundbuche der Pfarre Kirchstetten von 1558, Bl. 188-190, Pfarrarchiv Ollersbach- hier heißt es "duos mansus in Stochstal et ibidem duas vineas dotem perpetuum assignauit" ergänzt durch den Autor Kanonikus Alois PLESSER mit: (Ober- und Unterstockstall bei Kirchberg am Wagram).
     Über die Vertrauenswürdigkeit dieser Quelle siehe Hubert EMMERIG: "Kremser Währung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert, veröffentlicht in Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft" Band 53/2013/Nr 2, Sn. 56 bis 77: "Die sorgfältige Analyse dieser indirekten und späten Überlieferung durch Klebel und Boshof ergab, daß es sich – auch wenn der Rechtsinhalt der Pfarrerhebung plausibel ist – mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung handelt, die vielleicht 1302 entstanden und in Abschrift von 1558 überliefert ist. Die Urkunde kann daher nicht als Beleg gewertet werden, daß die Kremser Münzstätte in den Jahren 1129 oder 1130 bereits aktiv war.
     Von numismatischer Seite ist freilich einzuwenden, daß 1302 wohl niemand auf die Idee gekommen wäre, einen Betrag in Münze der bereits 1200 geschlossenen Münzstätte Krems zu erwähnen. So ist doch anzunehmen, daß hier eine Vorlage des 12. Jahrhunderts herangezogen wurde über deren Inhalt wie Datierung freilich keine Aussage getroffen werden kann." (PDF) Kremser Währung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert | Hubert Emmerig - Academia.edu 16.12.2021.
     Die in obiger Abschrift genannte Elissa, die Tochter Petrissas und Bothos von Schwarzenburg soll die Gattin des Grafen von Görz, Vogt von Aquileia und Millstatt, Engelbert II. gewesen sein. Siehe  Meinhardiner – Wikipedia  und Engelbert II. (Görz) – Wikipedia 29.11.2021.
     Mehr über Petrissa und die Schwarzenburger siehe Herrschaft St. Andrä (hf-kirchberg.at) und Der Schlossberg in „Stockstall“ (hf-kirchberg.at SCHÄFFER Hann u. Herbert in "Beiträge zu einigen mit dem vormaligen Landgut/Schloss Hagen bei Linz verbundenen Adelsgeschlechtern, deren Gesippen und Nachfolgern....." S.77: "Die mit den Anzbachern und zahlreichen anderen Adelsgeschlechtern versippten Hochfreien vLengenbach x gelten als eines der mächtigsten Geschlechter in Österreich, hatten reichen Besitz vor allem in Niederösterreich, aber auch in OÖ und Stmk. Ihre ursprüngliche Stammburg und ihr Herrschaftszentrum waren Altlengbach, dann ab 1192 Neulengbach. Weitere Sitze befanden sich in Burgstall, Rechberg und (laut Hermann) auch Lembach in OÖ. Sie benannten sich nach ihren diversen Burgen, traten als vLengenbach, vPurgstall (a.d.Erlauf), vRechberg/Rehberg (bei Krems), als Vögte von Klöstern, in der Riedmark, als Domvögte von Regensburg ab März 1189 (unter Bi Konrad III. vRegensburg, vLaichling, 1186>1204) in Erscheinung. Verwandt und verschwägert mit zahlreichen bedeutenden Adelsgeschlechtern, starben sie mit Otto V. 1236 aus."
     Siehe auch Herren von Lengenbach – Wikipedia 25.11.2021: "Auch eine verwandtschaftliche Beziehung dieses Engilrich mit den  Grafen von Görz wird vermutet, da sein Name oder Varianten davon (Engelbert) in der Stammliste dieser Grafenfamilie vorkommen und sie auch Besitzungen in Niederösterreich hatten."
     Über die Familie der Domvögte von Regensburg siehe familie_der_domvoegte_von_regesnburg (manfred-hiebl.de)  16.12.2021.
    Nach 1147 widmen Otto, Walcho (Walchun) und angeblich deren Schwester Petersa (Petrissa) von Machland dem Bistum Passau Güter u.a. zu Stinkenbrunn, Heutal, Hanftal und Valwa. MB 29 220, S. 214. - Ebenfalls ein nachträglich aufgezeichneter Vidimus um 1260, der eher der Realität entspricht, siehe auch Riza von Eibesbrunn 1180 u. Anm. 52.
[26]  F 8 368 : CCCLXVIII. Nouerint uniuersi catholice fidei quod quidam ingenuus homo. N. Ebran. delegauit super altare S. Marie omne predium suum dominicale unum ad stochistalle. et aliut ad Chamba cum uinea una. Sed et XXX. mancipia ob censum annuatim soluendum. eo tenore si ipse absque herede obiret. ecclesia illut iure perpetuo possideret. Huius nempe traditionis testes extant hii. Hadamar de Chunringin. Wolfger de lenginuelt.   
     Ebran gibt den Hof im Falle seines Absterbens, ob diese Schenkung dann tatsächlich realisiert wurde, bleibt offen. In F 8 168 wird dieser Ebran vor 1140 auch als Zeuge in einem Tausch eines prediums in Engabrunn, den der nobilis Werinhard (von Au?) für seinen militis  Ascuin/Aschwin vollzog, genannt.
     Im Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, bearb. von J. ZAHN, S. 212 Nr. 207: 1141 kommt ein Eberan de Gotsbach in einer Urkunde des Salzburger Erzbischof Konrad I. als Zeuge an prominenter Stelle vor. Es gibt zwar einen Weiler Gottsbach in der Steiermark bei Knittelfeld, worüber aber nichts Geschichtliches zu finden ist.
    Nahe der Stadt Ybbs/Donau befindet sich das Dorf Göttsbach, und hier übergab Graf Eberhard II. von Ebersberg im Jahre 1037 an das Kloster Geisenberg einen Hof. (Harald Jäger, Geisenfelder Traditionen, München 1947; Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München, Handschriften, Kloster Geisenfeld 1, fol. 1 und Kloster Geisenfeld 25, fol. 21. Die Lage von Göttsbach siehe Europa im 18. Jahrhundert | Arcanum Karten  15.12.2021. Die Stammliste der Grafen von Sempt-Ebersberg siehe Grafen von Ebersberg – Wikipedia 15.12.2021.
     Die Grafen von Ebersberg entstammen dem Hause der Sieghardinger, der obengenannte Ebran dürfte also mit den Sigeharden verwandt gewesen sein. Siehe auch Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, S. 46.
     F8/264: „CCLXIV.
      Memoria quoque a fidelibus iugiter est retinendum quod   Heilka de birhoim tradidit super altare sancte M. per manum filii sui Gerhardt, filieque sue . . . . eodem die couuerse. uineam unam ad staudratisdorf. uuumque mancipium Diemud pro censu. V. denariorum. Et ut hec tradicio firma sit. idonei asciti sunt testes hii. Adalramus de oftheringin. Rudigerus frater ipsius G(erhardi). Hermannus de porze. Wolferun. Otachar de treisim. Hartwicus. Rahawinus de winchil.
     Die Erklärung von Wilhelm KARLIN F8, S. 192-193:  „CCLXIV.
      "Heilka de birboim, wohl dieselbe Hailwig de Pirbaum (Bierbum, oder gemeinhin Langenbirbaum genannt, unweit der Strasse von Tulln nach Traismauer, in der Pfarre Ponsee, O. W. W.), welche von dem Herzoge Heinrich II. Jasomirgott im Jahre 1155 (1170?) die Erlaubniss erhielt, ihre gesammten Erbgüter dem Kloster Seitenstätten zu schenken. (Babenberger Regesten S. 48, Nr. 73, mit der wohl zu beachtenden Note Nr. 234, S. 229—230). Hier, aus unserem Saalbuche lernen wir ihre Kinder, zwei Söhne Gerhard und Rudiger, und eine Tochter N. kennen, welche Nonne im Frauenkloster bei Göttweig wurde, an deren Einkleidungs- oder Professtage (eodem die converse) die Mutter Heilka einen Weingarten bei Staudratisdorf (d. i. Stadersdorf am rechten Traisen-Ufer, unweit St. Pölten); und eine Diensteigene unserer Kirche schenkte, beiläufig um die Zeit 1140—1150. Als Zeugen waren dabei:
      Adalrammiis de Oftheringin, im Saalbuche von St. Nicolai (Urkundenbuch des Landes ob der Enns I, S.554, Nr. XCIH.) c. 1140 nobilis genannt, erscheint mit seinem gleichnamigen Sohne einigemal in den Urkunden von Wilhering zwischen den Jahren 1155—1107 (siehe Geschichte dieses Stiftes von Jodok Slülz S. 473, 479, 483). Das Stammschloss dieser Freien lag am westlichen Abhange des Kirnberges unweit vom jetzigem Pfarrorte Oftering, im Hausruckviertel ob der Enns.
      Hermannus de porce wird in Nr. CCLIX als zur Familia ecclesiastica gehörend aufgeführt.
      Wolferun, Otachar de treisim sind nicht dem bekannten Edelgeschlechte de Treisim zuzuzählen.
      Hartwicus, Rahawinus de winchil, vermuthlich im Orte Winkel ansässig, zwischen Kirchberg am Wagram und der Donau, U. M. B., wo im zwölften Jahrhundert eine angesehene adeliche Familie ihren Sitz hatte, (Vgl. Nr. CCCLXXVII.).
      Unweit davon liegt auch das  Pfarrdorf  B i r b a u m, wohin Schweickhardt (Darstellung, V. U. M. B., I. Bd., S. 84), die Edlen de Pirbȏm setzt, welche im Klosterneuburger Saalbuche vorkommen. Maxm. Fischer aber (Fontes loc. Cit. S. 236, Nr. 331) bezieht dieselben auf den Ort Birbaum (Moosbirbaum) nächst dem Perschlingflusse, in der Pfarre Heiligen-Eiche. 0. W. W."
      In F8/277 tritt um 1150 ein Werinhardus de lengenvelde auf.
     Siehe auch Dr. Günter MARIAN: Diss. 2015 "Sudien zum Mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" S. 17 Anm. 14.- Jener mit B. bezeichnete Gatte der Heilika dürfte Berthold (F4/349: Otto de Pirbom. et Perhtoldus uitulus. et frater suus Hainricus bzw. ca. 1140 - F8/341: Bertoldus de piriboum) von Bierbaum sein.
[27]   Anm. A. Nowotny: Die Benennung predium dominicale ist wörtlich mit Herrenhof zu übersetzen - domino-Übersetzung im Latein Wörterbuch (frag-caesar.de) . Das Dominikalgut war das von einer Herrschaft selbst bewirtschaftete Gut. Das an einzelne Bauern verlehnte Gut war das Rustikalgut.
     Ein Saalhof ist ein zinsfreier Hof – Joachim Heinrich Campe, Braunschweig 1810 -Wörterbuch der Deutschen Sprache - 4. Teil S. 2, wird aber auch mit einem Tafelhof oder Kammerhof gleichgesetzt, siehe Friedhelm Stöcker auf http://www.zeitspurensuche.de/02/sttafel1.htm abger. 27.08.2018:
     "Die Tafelgüter gehörten zum Vermögen des Königs, der Erzdiözese, der Klöster und der Stifte. Der Tafelhof war die Gerichtsstelle, wo das Gericht tagte. Er wird in alten Urkunden auch Villa oder Saalhof genannt. Ein Tafelgut mit dem dazu gehörenden Hof war dazu verpflichtet, für den Unterhalt einer hochgestellten Person (z.B. Des Königs oder Erzbischofs und deren Hofleute) Abgaben zu leisten. Ferner nutzten es die Herrschaften auf Reisen als Unterkunfts- und  Verpflegsstation".
     Es könnte sich daher sowohl um eine Herrschaft auf dem Schloßberg (später Winkelberg), als auch um den später Bärenhof genannten Hof aber auch um den späteren Pfarrhof (Schloß Oberstockstall) handeln. Nachdem er an das Koster Göttweig kam, erhebt sich die Frage, was geschah weiter damit?
     "[1254], Tulln:
     Hadmar von *Werde gibt als iuratus bekannt, dass die Klage Eberans gegen die domina von Greifenstein (Gem. St. Andrä-Wördern, BH Tulln) um Güter in *Sunzenbrunn (abgek. bei Kirchberg a. Wagram, Thomasl (Gem. Ernstbrunn, BH Stockerau), Werk und Kritzendorf (Gem. Klosterneuburg, BH Wien-Umgebung) vor den Landrichtern [Heinrich] dem Schenken von Haßbach und H[einrich] von Liechtenstein aus Mangel an Beweisen abgewiesen wurde. S : der Aussteller. Z : fehlen. Original StiA Heiligenkreuz, Urkunde 1250 (keine Abb. in monasterium.net) mit Siegelrest (laut Ed.)
     Ed.: KU Heiligenkreuz Nr. 117 (mit Datierung „um 1250“) ; zur Datierung auf 1254 vgl. WELTIN, Landesherr 147" (Quelle: Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015: "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh." S. 89.
     Sunzenbrunn (1120-1230) wird von Dr. Richard HÜBL 1993 in " Geschichte der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram" S. 47, zwischen Ober- und Mitterstockstall lokalisiert.
     Möglicherweise sind mit "Sunzenbrunn" die 3 Quellen im ehemaligen Domkapitlischen Pfarr-und Wirtschaftshof Schloss Oberstockstall gemeint.
     Da das predium dominicale, das Ebran 1133 an das Stift Göttweig gab, im Göttweiger Besitz später nicht mehr aufscheint, könnte es von diesem an das Domkapitel Passau abgegeben worden sein, woraufhin dort dann der Pfarr- und Wirtschaftshof, der 1303 im Testament des Pfarrers von St. Stephan am Wagram, Rudger, der sich darin auch als Bauherr der im gotischen Stil erbauten Kirche in diesem Hofe darstellt, entstanden ist.
 
Rudolf DELAPINA schreibt in Geschichte Oberstockstall: "Das von den Siegharden von Oberstockstall übereignete Gut (prädium) auch Hof genannt, kam daher stiftungsgemäß der Kirche St Ägid und dem Leprosenhause zugute. Dieses Gut (Hof) ist daher scharf zu trennen von dem Besitz der Kirche und Pfarre St. Stephan am Wagram, deren Großteil der Einkünfte im Jahre 1147 der Bischof Reginbert von Passau dem Domkapitel zugewiesen hat, bis schließlich die Kirche St. Stephan am Wagram zur Gänze dem Domkapitel inkorporiert wurde und die domkapitlische Herrschaft Oberstockstall erstand. Es ist daher irrtümlich, wenn angenommen wird, daß der Pfarrhof in Oberstocksall auf dem an das Leprosenheim 1160 geschenkten Hof errichtet wurde. Die Pfarre St. Stephan, 1014 gestiftet, war bereits 1147 eine große und reiche Pfarre mit der Pfarrkirche St. Stephan auf dem Wagram!"
[28]  F 8 – 369: .... die hinterlassene Witwe nach Sigihardi, Namens Willibirch gibt an den Atar St. Marie (Göttweig) eine Manse zu Frauendorf (an der Schmida) durch die Hand ihres Sohnes Sigihardi und übergibt dessen Tochter Berhte  ebendahin an diesem Tage, sie dahin zu erziehen, Gott zu dienen .... . Im Namensgut der Ebersberger  kommt der Name Willibirg vor, siehe willibirg_von_ebersberg_graefin_von_kuehbach (manfred-hiebl.de)  , 15.11.2021. Siehe auch Anm. 22 – Sigimar.
     War Willibirg eine Verwandte des Ebran?     
     Karl LECHNER schreibt in "Waldegg – Muthmannsdorf – Ein Beitrag zur mittelalterlichen Herrschafts- und Kirchengeschichte im österreichisch-steirischen Grenzraum  Piestingtal – Hohe Wand-"Neue Welt", JbLKNÖ NF 38.1968/70 S. 463, über eine Willa: ".....daß aber verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Aribonen (Pfalzgrafen) und den Herren von Traisen-Waldegg vorliegen, ist kaum zu bezweifeln. Wir wollen festhalten: Richtig ist die Ableitung des Ortsnamens Willendorf von dem Frauennamen Willa. Wir kennen diesen gewöhnlich als Koseform von Wil(li)birg, ein Name, der besonders im Hause der Grafen von Ebersberg und der Grafen von Eppenstein häufig ist. Jedenfalls spricht nichts dafür, daß der Besitz Willendorfs an Adalram durch seine Gattin Richinza aus dem Hause der Herren von Perg an ihn gekommen ist (wie Bednar wollte); hier liegt ein alter Komplex der Traisen-Waldegger vor."
     Dagegen Karl BEDNAR, JbLKNÖ NF 36.1964 S.105 u. 106 schreibt: "Diese frühesten erhalten gebliebenen Quellen zur Ortsgeschichte dieses Willendorf ermöglichen es uns nämlich, auf eine Willa gerade in der Zeit um 1025 zu schließen, welche als eine gemeinsame Vorfahrin der frühesten nachweisbaren Grundherren im genannten Willendorf anzusehen ist, u. zw. einerseits der Brüder Heinrich und Rapoto aus dem Hause der Haderiche von Schwarzenburg-Nöstach (1136), sowie andererseits der Richinza von Perg, der Gattin des 1141 und 1146 bezeugten Grundherrn dortselbst — des Adalram von Waldegg-Feistritz. Diese Willa um 1025, die Bestifterin der nach ihr benannten Erstansiedlung im erwähnten nachmaligen Ort, würde gemäß den in der obgenannten Untersuchung angeführten Gründen aus dem Geschlechte der chiemgauischen Sigeharde gewesen sein und ihren Rufnamen von ihrer 963 bezeugten Urgroßmutter Willa, der Gattin des Salzburggaugrafen Sigehard VIII., geerbt haben. Nach der Lage der gegebenen Umstände wird nicht Willa selber das Siedelland als Königswidmung erhalten haben, sondern eben ihr Vater Sigehard XI. aus dem Hause des Chiemgaugrafen, u.zw. wohl in der Zeit zwischen ca. 1000 und ca. 1020; entweder die Gesamtheit dieses Schenkungsgutes hier in der Gegend oder wahrscheinlich nur ein Teil desselben wird an die Sigehardtochter Willa die Jüngere als Heiratsausstattung gekommen sein gelegentlich ihrer Vermählung mit dem schwäbischen Augstgaugrafen Dietpold I., welches Ehebündnis am ehesten für die Zeit etwa um 1025/30 anzunehmen ist.
     Willas Gatte Dietpold muß schon darum als Grundherr über weitausgedehnte Ländereien eben hier im Landstrich zwischen Wienerwald und Leitha geboten haben, da gerade er es war, welcher im Jahre 1060 den flüchtenden Ungarnkönig Salomon und dessen Gattin in Sicherheit brachte und weiter in das Innere Deutschlands geleitete. Die erfolgte Auswertung des Ortsnamens Willendorf ermöglicht es weiters, die Liste der Grundherrn über diese Ortschaft von Sigehard IX. über Willa die Jüngere und Dietpold I., Rapoto III. von Cham und dessen Töchter festzulegen, u. zw. einerseits die väterliche Großmutter der Brüder Heinrich und Rapoto v. Schwarzenburg, welch letztere 1136 Grundbesitz zu Willendorf an ihre Stiftung Klein-Mariazell gegeben hatten, sowie andererseits Richinza die Ältere von Külb, die Urgroßmutter der Richinza von Perg, welche die Gattin des Adalram von Waldegg-Feistritz gewesen war, der 1141 u. 1146 Besitz zu Willendorf an Stift Seckau gewidmet hatte." Siehe auch Anm. 16, 22, 26 und 52.
[29]  CharterAT-StiAZ|Urkunden|1230-Monasterium.net  Regest WINNER HEROLD Nr. 69 - Stiftsbibliothek Zwett Cod. 91 fol. 117v. 17.12.2021.
     Anm. A.Nowotny: Diese Urkunde dürfte auf die Jahre 1161/71 zu datieren sein, siehe Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, Sn. 51-53.
     Herbort von Rußbach dürfte der Familie der Bawari zuzuordnen sein. Auffallend ist, daß die Übernahme des Schloßberges durch Ortlieb III. von Winkl in die Zeit nach dem Niedergang des Geschlechts der Edelfreien "Sigeharde von Stochesdale" fällt,  denn ab nun treten nur mehr nach Stockstall genannte Gefolgsleute der Herren von * Werde, -von Falkenberg und ab 1258 -von Winkl auf. Die Herren dieser Gefolgsmänner dürften auch die "Burg/Herrschaftssitz Stockstall" auf dem Schloßberg besessen haben.
[30]   Anm. A.Nowotny: siehe Wehrbauten in Niederösterreich
      Dass jener Rapoto von Schwarzenburg-Nöstach, der sich dann nach Falkenberg nennt, und Botho von Schwarzenburg, der Gatte Petrissas, dieselbe Person seien, wie Delapina oben schreibt, wird derzeit von der Geschichtswissenschaft nicht befürwortet, siehe https://www.heimatforschung-regensburg.de/2686/18/07-Jedelhauser%2095-124.pdf abg. 26.07.2020. Über die Probleme in diesem Forschungsbereich siehe Erwin KUPFER in Besiedelungs- und Herrschaftsgeschichte – MCellA (hypotheses.org)  abg. 22.11.2021. Siehe auch Wolfgang MÜNCH BUSECK 2007 "Die Herren von Trohe" S. 22, 35-38 -  Microsoft Word - Dokument1 (busecker-schlosspark.de) 23.11.2021.
      Auf die Abkunft der Haderiche von der Schwarzenburg bei Rötz in der Oberpfalz hingegen weist Thomas LINDERMAYER in "Siedlungsgeschichte an der Pulkau – Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters" S. 82 ff hin.
      Möglicherweise sind auch Harmannsdorf und das Nachbardorf Kleinrötz bei Korneuburg in die "Haderichsorte" einzuordnen.
     Es sei hier noch auf eine Petrissa (Peters) von Machland oder Peilstein hingewiesen, die "urkundlich 1149 gemeinsam mit ihren Brüdern Otto und Walchun anlässlich der Schenkung von Landgütern in Haniftal an das Bistum Passau aufscheint. Sie könnte aber auch eine Petrissa von Peilstein sein. Weitere Nennungen der Petrissa erfolgen im Zusammenhang mit Besitz in Laa und Lobesdorf (Lautisdorf)." Siehe Herren von Perg und Machland – Wikipedia
      Die Angaben in den Quellen MB 29/220 und UbLOÖ I S. 479 sind ähnlich jener aus der Pfarre Ollersbach zu werten und entsprechen lt. Hans KRAWARIK "Das Machland und seine Herren" in Mitteilungen des OÖ LA 21.Band S. 91, nicht den Tatsachen. Doch finden wir in Stockstall neben Hinweisen auf Peilsteiner- auch solche auf Perg/Machländer Besitzungen, siehe die Sigiharde von Stockstall und  Anm. 52.
[31]  Josef WODKA  in: Das Nekrologium des einstigen Chorherrnstiftes St. Pölten als Geschichtsquelle, S. 259 findet es merkwürdig, daß im 12. Jh. von den Passauer Bischöfen außer Bischof Konrad lediglich Bischof Reginmar im Nekrologium des Chorherrenstiftes St. Pölten verzeichnet ist, während dessen Vorgänger Bischof Udalrich -ein Formbacher- nicht aufscheint, was auf verschiedene Unstimmigkeiten zwischen den Bischöfen von Passau und dem Kloster zurückzuführen ist, u.a. der "gewaltsamen" Einsetzung des Propstes Sigehard durch seinen Bruder, Bischof Wolfger v. Erla. siehe auch Anm. 52.
[33]  Anm. A. Nowotny: Nach SCHWENNICKE Detlev - Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band 1/1 Tafel 13 A  ist sie die einzige Tochter des Grafen Gebhard von Supplinburg und der Hedwig von Formbach - http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/sighardinger/ida_graefin_von_burghausen_1138_supplinburger_sieghardinger/ida_von_
supplinburg_graefin_von_burghausen%20+%201138.html
, abger. 24.9.2018           
[35]  F8-179: CLXXIX.
      Nouerint etiam et hoc cuncti quod quidam ingenuus.  N. Starhfrit  rogatu alterius. N. Sigihardi delegauit super altare. S. Marie mansum unum ad frowindorf  situm in usum deo militantibus hoc in loco. Huius traditionis testes hi sunt adhibiti. Liutolt filius Weringandi. Sigihardus qui et predium possederat. Meginhart. Sigifridus. Hattolf. Ekkihart.
     Dazu gibt Karlin auf S. 189 folgenden Stammbaum an:
            Wichard de Frŏendorf ux. Benedicta                
          Wichhardus. Wolfstrigil. Sighard. Benedicta.
     Zu F8-369 Karlin: Williburch, relicta Sigihardi, vermuthlich die Witwe des eben erwähnten Sighard, nobilia de Stochestale , der um das Jahr 1160 gestorben sein mag. Sein Sohn war Canonicus in Passau, wie aus der citirten Bestätigungsurkunde Bischof Konrad's über das genannte Spital bei Passau vom Jahre 1163, 26. Nov. erhellt, wo es unter anderm von diesem jüngeren Sighard heisst: "juim presentiarum curam loci et pauperum hidefesso studio gerit iuxta quod sibi creditum.
      Frowindorf, vergl. Nr. CLXXIX."
[36]  Anm. A. Nowotny: Dieser 1108 erstmals nach Seebarn am Wagram, Ponsee, Preuwitz und Pötzleinsdorf (Wien) genannte Starkfried kommt als erster quellenmäßig belegbarer Vertreter der Familie der edlen Sigiharde von Stockstall in Frage. Über die Edelfreien Meginhard und Starkfried siehe Günter MARIAN Diss. 2015 "Sudien zum Mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" S. 170 ff..   und die Verbindung Grafen von Formbach zu den Herren von Traisen HINTERMAYER-WELLENBERG: Die Herren von Traisen.. S. 41, und A. NOWOTNY: Parz (hf-kirchberg.at)  Anm. 16 und folgende.
[37]  Anm. A. Nowotny: Sofern die Benennung des  Mayr- Moargrabens zur Lage dieses Hofes einen Bezug hat, könnte es sich um den diesem nächstliegenden Hof, also heute  Bauer, Alchemistenstraße 43 handeln, der dem "Bärenhof" gegenüber liegt.
[38]  Anm. A. Nowotny: Die Urkunde dürfte falsch datiert sein, siehe Anm. 29.
[39]  Anm. A. Nowotny: Er könnte auf dem später Winkelberg genannten Tumulus bzw. "Hausberg" (heute "Schloßberg") gelegen haben. Delapina schreibt, die erste Urkunde, in welcher ein Orphanus von Winkelberg aufscheint, stammt aus dem Jahre 1258. In der Urkunde Stift Zwettl -FRA II/3, 194f) steht dieser Zeuge als Siegfried Orphanus vor Ulrich von Kúnisprunnen und Ortlieb von Winkl (Urk. FRA II/3, 104-106).  Der letzte Sighard von Stockstall wird 1230 genannt, danach nur mehr Frauen. Es scheint, als ob in der Zwischenzeit die Falkenberger hier saßen, denn die Schwester des Siegfried Orphani, Agnes, dürfte die Gattin Albero's von Falkenberg Neffen Rapoto IV.gewesen sein (siehe Masterarbeit Dr. Michael Hintermayer -"Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh."). Ortlieb III. von Winkl (1234 – 1268) ehelichte Elisabeth von Falkenberg-Mistelbach, also eine zur großen Sippe der Sighardinger gehörende. Es wäre durchaus möglich, dass Ortlieb III. von Winkl die Burg und Herrschaft "erheiratet" hat und sie dann nach ihm Winkelberg genannt wurde. 
[40]  Dr. Rudolf DELAPINA : "Geschichte von Oberstockstall" – unveröffentlichtes Manuskript, S. 45.
[41]  w.o., S. 257. Die Jahreszahl 1664 muß auf 1659 korrigiert werden! [GB. Kreisgericht Stockerau 178/10]
[42]  Otto FANDL ca 1970-1980 : Typogramm "Der Bärenhof in Oberstockstall"
[43]  MB 28 II, S.226 Nr.15 Reginbert von Hagenau (der Jüngere) war 1138 Propst des Siftes St. Pölten und 1138 Bischof von Passau. Er entstammte dem Geschlecht der österreichischen Hochfreien und Herren von Hagenau. Sein Vater war Reimprecht (auch Reginbert I.) von Hagenau, der Mitsifter von Seitenstetten. Reginbert d. J. hatte  einen älteren Bruder Werinhart und einen jüngeren Bruder namens Hartwig, sowie eine jüngere Schwester Richarde, die in die Familienstiftung Seitenstetten als Nonne eintrat. Reginbert wird in Urkunden jedoch ausdrücklich als einer aus dem Geschlecht der Grafen von Peylnstein und Playen (Plain) genannt, woraus sich eine Sippenverwandtschaft zwischen Plainer und Hagenauer ableiten läßt. - https://de.wikipedia.org/wiki/Reginbert_von_Hagenau abgerufen 2.Juli 2018
[44]  Anm. A. NOWOTNY: Ein Passauer Domherr - "Scholasticus" Sieghard, vermutlich jener von Stockstall hat offenbar neben Walter von Traisen, und vielen weiteren Hochadeligen Personen, Hartwig von Hagenau, Dietrich von Smida u. v. a. am Kreuzzug 1147 teilgenommen, siehe Reinhold RÖHRICHT 1894: "Die Deutschen im Heiligen Lande" S.37 u. 158. Roehricht_1894_Deutschen.pdf (digihum.de)  26.11.2021
[45]  Anm. A. NOWOTNY: Der Passauer Bischof Konrad (1115 -1168)  war einer der Söhne des Babenbergers Markgraf Leopold III., des "Heiligen" und dessen Gattin, der Kaisertochter Agnes, Bruder der Herzöge Heinrich II. "Jasomirgott", Leopold IV. und des Bischofs Otto von Freising, ein Halbbruder des Königs Konrad III. und Onkel des Kaisers Friedrich I. "Barbarossa"  siehe Konrad von Passau – Regiowiki  (15.11.2021)
[46]  Fandl steht hier im Gegensatz zu Delapina, der die ersten Sigeharde von Stockstall den Edelfreien  zuschreibt, indem er nachweist, dass sie dem Geschlecht der Sighardinger entstammen. Siehe auch Anm. 36. 
     Maggerwald: Ober- und Untermaggau bei Natternbach, OÖ.
[49]  Günter MARIAN Diss. 2015 "Sudien zum Mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" Sn. 176, 180.
[50]  Siehe Anm. 25 und Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015: "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S. 9: "Das Erscheinen Konrads von *Werde 1217 und 1222 in illustrer Gesellschaft erfüllt die sich aus der Stellung Hadmars und Chadolds von *Werde ergebende Prämisse einer angesehenen Stellung schon ihres Vaters, sein Auftreten in dem kleinen Zeitraum zwischen 1217 und 1222 weist auf einen Tod in jungen Jahren hin und passt zur Beobachtung, dass er nicht einmal in memoriam als Vater Hadmars und Chadolds bezeichnet wird, weshalb anzunehmen ist, dass er bereits längere Zeit vor ihrer ersten Nennung gestorben ist. Die nahe Beziehung der Werder zum Deutschen Orden wird sich bis ins beginnende 14. Jh. als kontinuierlich erweisen."
     Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015 "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S 10: "Die Zeugenschaft in einem kaiserlichen Diplom zugunsten des Deutschen Ordens stützt die vermutete Beziehung zwischen Konrad von *Werde, dem Deutschordensbruder Otto und den Brüdern Hadmar und Chadold von *Werde und lässt auch verwandtschaftliche Gründe für das gemeinsame Auftreten Konrads und Ottos von *Werde, der wohl der Vater des Ritter-Bruders Otto war, 1217 in Passau annehmen. Angesichts der Zeugenschaft Konrads und Ottos des Älteren weitab von ihrem Herkunftsgebiet ist es nur ein kleiner und im Rahmen des Gesamtbildes quellennaher Schritt, die beiden als Brüder und Konrad als Vater Hadmars und Chadolds von *Werde aufzufassen."
[51]  UBLoE 5 Nr. 172
[52]  F4 333 : "Notum sit omnibus tam presentibus quam futuris quod  Riza Soror nostra tradidit super altare Sancte Marie  Niwenburch. se et partem paterne substantie que contigit eam. duo uidelicet duorum uirorum allodia. ibi Stochstal sita. Huius rei testes sunt  Perhtoldus*) auunculus eius de Iwanstal. Chunradus filius sororis eiusdem et frater sororis Rihzen. Reinperht de Wulvlinefdorf. Reinperht Ueltscurph. Enisto de Wulvlinefdorf Wolfker de Erlahe. Arbo de Iwanstal. Oppoldus de Pahtsdorf. Marchart der luger. Hartwich Vustel. PiIgrimus camerarius ducis. homine ecclesie nostre. Alrammus. Hugo."
     "Schon im Anfange des 12. Jahrhundertes wird Eibestal urkundlich genannt, und zwar ist es ein Geschlecht der Herren von Eibestal, das uns öfter entgegentritt. Engilschalk von Eibestal bezeugt zirka 1122 eine Schenkung der Maißauer an das Stift Klosterneuburg, Rudolf von Eibestal erscheint als Zeuge zirka 1150, Perchtold von Eibestal ist öfter Zeuge bei Rechtsgeschäften der Herzoge, er war ein Ministeriale derselben (1150 - 1181). Dieser Perchtold hatte eine Schwestertochter Riza, Nonne im Frauenstifte zu Klosterneuburg, die dem Stifte zwei Allode zu Stochstal zugewendet hat. Um diese Zeit lebte auch Arbo von Eibestal, der als Zeuge auftritt, als die Nonne Gerbirch in das Frauenstift Klosterneuburg eintrat. Die oben genannte Nonne Riza (Richiza) besaß auch Grundstücke zu Zwölfaxing, die sie dem Stifte Klosterneuburg schenkte. Ein Perchtold von Eibestal kommt auch 1230 als Zeuge vor; um eben diese Zeit eine Gerbirg von Eibestal, die drei und ein halbes Lehen in Hauskirchen dem Stifte Klosterneuburg widmete. Diese Schenkungen bezeugen, daß die Herren von Eibestal ziemlich wohlhabend gewesen sind."  Dechant Franz RIEDLING: Regesten zur Geschichte der Pfarre Eibesthal -Wiener Diözesanblätter 1909   Riedling-Regesten-zur-Geschichte-der-Pfarre-Eibesthal.pdf (mi-history.at) 06.12.2021. 
      Perhtoldus*), der avunculus Rizas tritt in FISCHER – Klosterneuburg Urkunden 2 S. 47, Nr. 83 als Zeuge auf:  "Concambium cum domino Walthero de Sikkendorf factum. Nam feudum quod habuimus Sikkendorf situm dedimus ei pro unins viri beneficio et pago et prato que legitime possederat in villa Zventendorf dicta addito talento his que dedimus ei. H.r. t. f. Comes Gebehardus de rebegowe. Chadoldus de Sevelde Uodalricus de asparn. Adalbero de chunringen, Wernhart de rabensteine. Pertholt*) de Iwanstale. Ortlieb de widervelde. Heinricus de Puochperge. Ruodbertus frater Waltheri de Sikkendorf."
     Ortlieb de Widervelde ist der Schwager des Poppo von Winkl, siehe MARIAN - Adel Tullnerfeld S. 38, 39, 41.
     Interessant dazu ist, daß sowohl die Edlen Sigeharde von Stockstall, die Bawari (Payr von Rußbach, Winkl und Ponsee), die Waisen (Orphani-Hermann von Hundsheim) sowie auch Poppo von Winkl Beziehungen zu Frauendorf an der Schmida haben. Siehe Der Schlossberg in „Stockstall“ (hf-kirchberg.at)   Anm. 5, 6, 7 und 72.
     Dr. Günter MARIAN – Adel Tullnerfeld  S. 41 zeigt, daß die nach Iwanstal-Eibesthal genannten Ministerialen stammesgleich den Herrn von Aspern a.d. Zaya sind.
     Der Name Riza – Richiza, richtig Richlind läßt an eine Verwandtschaft mit den Edelfreien von Kilb, die mit den Herren von Perg und Machland verwandt sind – siehe Michael HINTERMAYER-WELLENBERG  "Der Verwandtenkreis um Otto (von Erla) ....." S. 79.), oder an Ebersberger bzw. Eppensteiner Verwandtschaft denken, siehe auch Anm. 26 u. 27,  Adalbero II. von Ebersberg – Wikipedia 07.12.2021 und Eduard HLAWITSCHKA   "Konradiner Streitfragen" in Zeitschrift für Bayerische Landeskunde Band 71, Heft 1 2008, S. 26.; Wolfger von Erla – Wikipedia 07.12.2021.
     Die Verwandtschaft mit den Herren von Kilb scheint eine Tradition der libera Richeilt  an das Kloster Frauenchiemsee aus ca. 1140 zu bestätigen, in der u.a. folgende Zeugen auftreten:  Aribo. Eberaro, Hartwich. und als Nachkommen der  Richeilt "isti vero posteri sunt eusdem matrone" werden genannt: Wineman & frater eus  Cumpolt de Biburg jenseits (östlich) der Enns und an der Donau, Gumpo & Engilburch de Wolfespach. Frittilo & Richiza soror eus, Pernhart filius eusdem sororois de Winthaga. Diemat & Willa & Irmingart sorores (Schwestern) de Engilmarsprun, Imma & filius eus Lintfrit sororque eus Engilburch, de Eisenruthe. Liutpolt. Gerloch. Altman de Suente. Eber & Waltrich de Piburch. Walquun & Diepot & Purchart de Winthaga. Quelle: MB 2 IV. (Monum. Can. Chiemseensis) S. 283-284. Piburch (Pyburg) ist eine abgekommene Burg (Wallanlage) nahe St. Pantaleon Erla, östlich der Enns, an der Donau. siehe Pyburg – Wikipedia 24.12.202.
       Siehe auch Schloss Grünbühel (Niederösterreich) – Wikipedia und oben "Alte Gülteinlagen 1603 Martha von Velderndorf, geb. Carling".
     Wolfger von Erla der Bruder des St. Pöltner Propstes Sigehard (1192-c. 1210), siehe Michael HINTERMAYER-WELLENBERG  "Der Verwandtenkreis um Otto (von Erla) ....." S. 82.) 
     Josef WODKA  in JbLK N.F. 36/1.1964, S. 258. : Das Nekrologium des einstigen Chorherrnstiftes St. Pöltens als Geschichtsquelle: "Der Letzte unter den St. Pöltner Pröpsten des 12. Jahrhunderts war S i g e h a r d (1191—1210). Er stammte aus dem Geschlecht der Herren von Erla (bei St. Valentin) und war ein Bruder des Passauer Bischofs Wolfker von Ellenbrechtskirchen (1191—1204), der als Patriarch von Aquileja 1218 starb. Sigehard war vorher zwei Jahre Propst des Chorherrenstiftes Waldhausen gewesen, einer Gründung Ottos von Machland, zu dessen Verwandtschaft die hochfreien Herren von Erla gehörten. Die Überstellung Sigehards nach St. Pölten, noch im Jahr der Erhebung seines Bruders zum Bischof, zeigt deutlich die Einflußnahme der Passauer Bischöfe auf die Propstwahlen in ihren Eigenklöstern, aber auch die Bedeutung des St. Pöltener Chorherrenstiftes im Rahmen des Passauer Bistums."
     Diemat -Diemut de Engilmarisprun könnte die Gattin Wolfgers de Erla (1146/59), des Vaters des Bischofs v. Passau, Wolfger v. Erla bzw. Ellenbrechtskirchen, gewesen sein, siehe Georg DATTENBÖCK : König Richard Löwenherz und das Nibelungenlied S. IV - Nibelungenlied.pdf (nibelungenlied-verfasser.at) 28.12.2021. - Nibelungenlied.pdf (nibelungenlied-verfasser.at)
     Auch das Stift Göttweig hatte in der Gegend um Erla Besitz, siehe F8 12 und Ausführungen Karlins S. 126-127.
    Zu Gumpo & Engilburch de Wolfespach: Um 1150 gibt ein "Gumpo N." und seine "uxor de Witigeisdorf" (aus der Familie der Waisen - Orphani zu Großweikersdorf) eine Mühle und eine dazugehörige Wiese  zu Wiesendorf an das Stift Göttweig. Zeugen:  Hermannus de huntisheim et Hettuolch. Heinricus bawarus de urowendorf (Frauendorf an der Schmida). Hermannus de borz (Parz bei Neustift im Felde). Otto et Hartwicus nostri familiares. (F8-279). Über die vermutliche Abstammung jenes Gumpo von einem Adalram von Waldegg, dem Gatten der Richinza von Kilb, siehe Ernst KLEBEL: Der Aufstieg der Babenberger JbLKNÖ N.F.50/51.1984/85 S. 17-18 und Michael HINTERMAYER-WELLENBERG "Der Verwandtenkreis um Otto (von Erla) ....." S. 79.
[53]  Maximilian FISCHER, Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg aus Urkunden gezogen, (Wien 1815)., Nr. 69, S. 228; CharterAT-StiAK|KlosterneuburgCanReg|1253-Monasterium.net  und CharterAT-StiAK|KlosterneuburgCanReg|1255_IV_13-Monasterium.net 09,12.2021.
[54]  PETTENEGG 1887 "Die Urkunden des Deutsch-Ordens-Centralarchives zu Wien" 1. Band (1170-1809) S. 26.
[55]  Dr. Rudolf DELAPINA "Geschichte Oberstockstall", S. 209
[56]  Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015 "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S 1134 - Original StiA Klosterneuburg, Stift St. Dorothea Urkunde 1290 XII 12  CharterAT-StiAK|StDorotheaCanReg|1290_XII_12-Monasterium.net  09.12.2021
[57]  Anm. A. Nowotny: Überländ-Gründe sind Gründe, die nicht zu "Bestiftung" der Hofstellem gehörten. Bestiftete Hofstellen und die dazugehörigen Gründe (Hausäcker)  bildeten in der Regel bei Verleihung bzw. Verkauf eine untrennbare Einheit, wogegen Überländ-Grundstücke einzeln verliehen bzw. verkauft werden konnten. Siehe auch Herrschaftsverh. Neustift - Winkl (hf-kirchberg.at)  7. Stiftgeld – Stift und 10. Rusticallehen – Hausäcker – Überländgründe - Nutz und Gewähr.
[58]  Anm. A. Nowotny: Urk. AT-StiAK -St. Dorothea 1459 VI 11 – Charter AT-StiAK|StDorotheaCanReg|1459_VI_11-Monasterium.net . Eine Abschrift der Urkunde finden Sie auf Der Deutsche Ritterorden (hf-kirchberg.at)  .
     Propst Gregor von St. Dorothea geriet bald in finanzielle Schwierigkeiten und musste die Güter in Oberstockstall am 23.06.1497 dem Herrn Georgio von Rottal, Freiherrn auf Thalberg und dessen Erben "um eine entrichtete Summa Gelts" verkaufen. - Orig. Lagerort: Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.Stift-Klosterneuburg.at) , cop. - Handschrift D 80, Z 15 - Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/AT-StiAK/StDorotheaCanReg/1497_VI_23/charter               04.01.2020
     Am 18.10.1502 konnte Propst Sigmund die Güter zu Oberstockstall um die gleiche Summe wieder ablösen, wie  sie 1497 verkauft wurde. Orig. Lagerort: Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.Stift-Klosterneuburg.at) , cop. - Handschrift D 80, Z, Nr. 16 Monaterium.net- AT-StiAK- StDorotheaCanReg 04.01.2020.
[59]  Anm. A. Nowotny: Dr. DELAPINA schreibt in Geschichte Oberstockstall S. 246, 247: "Das Stift St. Dorothea kann den erworbenen Besitz nicht lange zur Gänze festgehalten haben und dürfte infolge der ungünstigen Zeitläufe (Reformationszeit) Teile des Besitzes an verschiedene Erwerber weitergegeben haben, sodaß es, als es Ende 1786 säcularisiert wurde und mit Klosterneuburg vereinigt wurde, einen Teil seines Oberstockstaller Besitzes bereits abverkauft hatte. Schweickhardt bringt im VII. Band der Topographie 1835 über das Schicksal der Dorotheerherrschaft nur folgenden Bericht: "Indessen erscheint nach der n.ö. ständischen Gülteneinlage Num. 155 im Jahre 1575 Leonhard Stettner durch Kauf von Caspar Spann, wahrscheinlich von dem einen Theil dieser Herrschaft; im Jahre 1615 Hans Andrä Freiherr von Stadel; im Jahre 1637 das Jesuiten-Collegium in Krems durch Kauf; im Jahre 1755 das Domkapitel zu Passau und im Jahre 1806 die k.k. St. Dorothea einen gegen Engelmannsbrunn zu gelegenen Teil seines Besitzes bereits vor 1575 an Caspar Spann verkaufte, der diesen Teil 1575 dem Freiherrn Leonhard von Stettner überließ. Freiherr von Stettner war Besitzer von Dürrenthal, Stettenhof und besaß auch Güter im benachbarten Engelmannsbrunn."
       Die "Gebrüder Span" senden 1535 die Herrschaft Wiedendorf bei Straß dem König Ferdinand auf, der daraufhin Wolgang Roß damit belehnt  Suchergebnis - NÖ-Burgen online | IMAREAL (sbg.ac.at) 07.02.2021.
[60]  11.Mai 1655: "Dny. Laurentiy Christiany BEER, Verwalter zu Niederhollabrunn, filig legit. Nobilis und Strennui Caspari Beer am Edlhof, Praefecti Kirchberg'n. et Margaretha uxoris" – Trauungsbuch Kirchberg am Wagram tom 02-02/22 Tauf-, Trauungs-, Sterbebuch - 01,2,3-02 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 02.01.2022
[61]  Anm. A. Nowotny: NÖLA – KG Stockerau 178 Grund und Gewährbuch der Pfarre Kirchberg zu Oberstockstall (Originalbenennung des Grundbuches: , fol. 61, 65; Die Einträge betreffen Pfarrgründe oder Gründe der Pfarre St. Egyd zu Passau, bringen aber auf fol. 61 die Nachricht, daß Caspar u. Margarethe Beer, die auf dem Edelhof wohnen, diese Gründe vom Pfarrer von Kirchberg, Georg Tasch,erkauft (abgelöst) zu Nutz und Gewähr übernommen haben und zur gleichen Zeit, am 2.April 1659, den Edelhof vom Stft St. Dorothea erkauft und Gwähr erhalten hätten.
[62]  Anm. A. Nowotny: Die "Seifensiederei" wurde von mir gestrichen, denn die hat nicht Johann Christoph Beer betrieben, sondern erst 1728 werden im Grundbuch I Lit F der Herrschaft des Domkapitels Passau zu Oberstockstall, 1728-1802, fol 5 (NÖ LA, sign. BG Kirchberg am Wagram 22/01): GB Kirchberg EZ 414 (614?) Alte fol: Lib. E. fol. 1, die Nachfolger nach Jacob Beer auf dem Haues Nr. 12 (alt), jetzt Nr.18 - Bärenhaus (Kolar)
fol. 251 ZAUNER Bernhart, Bürgerlicher Seifensieder*), Eva Rosina ux.
B fol. 445 RÖGER Carl, bürgerlicher Seifensieder, Catharina uxor als Seifensieder genannt.
[63]  Anm. A Nowotny: Vermutlich ist mit dem "Läszettischen Stamm" die Familie Lascaris gemeint, siehe http://monasterium.net/mom/AT-NOeLA/HA_Seefeld-HardeggerUrk/Hardegger_Urk_1628/charter, Laskariden – Wikipedia  bzw. Jean de Lascaris-Castellar – Wikipedia
[64]  At-OeStA/FHKA SUS Fam.A. BP-146 Beer Egidius, Adelsstand mit Wappen 1629.06.15
[65]  Originaltext der Blasonierung aus dem Adelsakt AT-OeStA / FH KA SUS Fam. A BP 146 - Beer Egidius, Adelsstand mit Wappen 15.5.1629.
[66]  Freundlicherweise übersetzt von Dr. Michael HINTERMAYER.
[67]  Siehe Anm. 60 und  St. Ägidius (Passau) – Wikipedia 20.12.2021.
[68] (Quelle: Repertorium XIV/4 Bd. 1 Nr. 1665) -Wien, 1. Juni 1742 orig. - Lagerort: HHStA Wien, AUR (http://www.oesta.gv.at) Facs. monasterium.net: http://www.mom-ca.unikoeln.de/mom/AT-HHStA/WienSJ/1742_VI_01.5/charter   Originaldatierung: 1. Juni 1742 - nebst der Quittung Suchen-Monasterium.net 11.12.2021.
[69]  Tauf-, Trauungs-, Sterbebuch - 01,2,3-04 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 24.01.2022; tom 02/136, Trauung am 02.06.1722:  "Der wohl Edle Herr Joanny Adolphus, des wohl Edlen Herrn Johann Adolph BRAUN, Hochfürstl. Saxen Gotheisch gewester Amtmann zu Gotha und Fraun Anna Maria, ux. beide seel. ehelicher Sohn, dermahliger Verwalter zu Oberstockhstall ꝏ mit der wohl Edlen Jungfrau Clara Francisca, des wohl Edlen Herrn Johann Baptista KLINGL von WEISSBURG, Graff Traunischer Verwalter zu Mayssau und Anna Theresia, dessen Ehefrauen eheliche Tochter amborini vivis. Trauzeugen: Herr Johann Ignaty Schwantner, Closter Herzogenburg Hoffrichter, Herr Johann Antoni Stürzl, Graf Hohenfeldischer Verweser zu Gobelspurg."
[70]  Tauf-, Trauungs-, Sterbebuch - 01,2,3-05 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) , 24.01.2022: tom 02-05/140, 30.08.1748 "Nobilis a Strennus Dominus Georgius Philippus KHAYßER , viduus, Illustrissimus Capitali Passaviensis Praefectus in Oberstockstall Nobilis ac per Honesta virginie Maria Josepha COPRINDLin"
[71]  Otto FANDL ca 1970-1980 : Typogramm "Der Bärenhof in Oberstockstall". Diese Angaben Fandls stimmen zwar bezüglich der übrigen Besitzungen des Stiftes St. Dorothea in Oberstockstall. Ob aber der Bärenhof tatsächlich nach Auflösung des Jesuitenordens im Jahre 1774 in den Besitz des Stiftes St. Dorothea kam, konnte von mir bisher nicht urkundlich belegt werden. STANKE schreibt über die Herrschaft Winkelberg im Ganzen.
[77]  Pfarrmatriken Gobelsburg tom. A 2 -Index zum Taufbuch
[78]  Pfarrmatriken Tulln tom. 02-09
[79]  Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram tom. 01-13
[80]  Wiener Zeitung Nr. 183 vom 10.08. 1889  -abger. bei anno.onb.ac.at 12.09.2018
[81]  Deutsches Volksblatt Nr. 623, 26.09.1890 – abger. bei anno.onb.ac.at 17.09.2018
[82]  Neue freie Presse Nr. 9513 vom 19.02.1891- abger. bei anno.onb.ac.at 15.09.2018
[83]  Wiener Zeitung Nr. 120 vom 28.05.1891 -abger. bei anno.onb.ac.at 12.09.2018
[84]  Reichspost vom Nr. 210 vom 26.09.1896 -abger. bei anno.onb.ac.at 13.09.2018
[85]  Reichspost vom 18.03.1898 -abger. bei anno.onb.ac.at 12.09.2018
[86]  Oesterreichische Land-Zeitung Nr. 20 vom 20.Mai 1911-abger. bei anno.onb.ac.at 13.09.2018
[87]  Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram tom. 03-12
 
 
April 2022
Andreas Nowotny