Gasthäuser in Altenwörth
Altenwörth, Hauptstraße 3
Den 9. Jänner wurde ich Andreas Riegler mit meiner geliebten Ehegattin Katharina in der hiesigen Pfarrkirche durch Hochwürden Herrn Pfarrer Gasser copuliert. Darauf folgte das Ehrentraktamentl (= Hochzeitsschmauß) bei Herrn Franz Holloger, Gastwirt hier, im Beisein des Herrn Ferdinand Stampfl und Herrn Josef Hof und etlichen anderen Freunden. An Unkösten 18 fl 26 kr.--.
Den gesamten Artikel siehe hier.
1832 stirbt Joseph Priborsky, noch im selben Jahr stirbt auch sein Gattin. Das Paar hatte fünf Kinder von denen vier das Erwachsenenalter erreichten. Sohn Johann übernahm 1832 kurzzeitig das Anwesen, bevor er es 1833 an Anton Kohlbauer verkaufte. Er heiratete nach Grafenwörth.
Nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1921 heiratete sie 1922 Karl Mitterhauser aus Eitzersthal, Pfarre Großstelzendorf, der mit ihr den Betrieb weiterführt. Doch bereits im Februar 1923 stirbt er mit 41 Jahren an Lungen- und Kehlkopfuberkulose.
Altenwörth, Donaustraße 3
1902: Besitzerin Katharina Fierlinger, Verpachtung an Josef Dreier.
1902: Verpachtung an Leopold Arndorfer, 1911 wird diese Verpachtung erneuert.
1914, ein Jahr nach seiner Hochzeit, stürzte Sohn Leopold Fierlinger so unglücklich vom Wagen, dass er verstarb. Tochter Maria wurde nach seinem Tod geboren.
Altenwörth, Donaustraße 4
1886: Abmeldung des Gewerbes durch Franz Hametner
1886: Anmeldung des Gewerbes durch Rudolf Aigner
Die Pächter Rudolf und Franziska Aigner werden in den Pfarrmatriken 1896 genannt. Rudolf Aigner ist um 1849 in Altstadt in Böhmen geboren. 1886 heiratete er Franziska Hittinger. Er ist 1897 verstorben.
1901: Anmeldung Josef Hoch, Abmeldung 1901
1902: Josefine Hametner, Verpachtung, 1908 Abmeldung
1908 übernahm Anton Hametner sen. den Besitz. Das Gasthaus wurde aber zeitweise verpachtet.
1948: Anmeldung Tochter Frieda Hametner. Sie führte das Gasthaus bis zu ihrer Pensionierung.
(Kirchberg am Wagram - Lebensqualität am Land, 1998, OSR Anton Payer)
Das Gasthaus im Wandel der Jahre
1993: Donaugasthofpächter Familie Zehner.
1995: Liliane und Luc Jacobs
Ab 16.4. 2000: Willi Mittermüller, er kündigt Anfang Jänner 2001.
Ab 2001: Helga Buchsbaum und Gatte
2012: Das ehemalige Gasthaus wechselte wieder einmal den Besitzer. Der bisherige Besitzer wollte anfänglich ein Lebensmittelgeschäft gründen, was er aber aufgrund diverser Auflagen unterließ. Da es ihm als Wohnhaus zu groß war, verkaufte er es an einen Wiener Baumeister. Im ehemaligen Ballsaal hat sich eine kleine Autowerkstatt eingemietet.
Heute ist das Anwesen ungenützt.
Weitere Gasthäuser, die in Dokumenten Erwähnung fanden
1901: Raimund Korner legt das Gastgewerbe zurück.
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
Herbert Eder, Kollersdorf; Erich Trezmüller, Gigging; Edith Kainberger, Altenwörth; August Walzer, Altenwörth; Elfriede Hametner, Gigging; Gertrude Mazzuchelli, Altenwörth; Anton Halmer, Mitterstockstall; Maria Knapp, Winkl
Maria Knapp
Greißler in Altenwörth
Kaufleute - Viktualienhändler - Fragner
Um 1846: Ignaz Gräzl war Händler in Altenwörth 16.
Sigmarstraße 1
1949: Verpachtung an Franz Macho, 1953 Abmeldung
Donaustraße 3
Altenwörth 25
((Neuigkeits) Welt Blatt vom 20.2.1896)
Hauptstraße 11
Das Kaufhaus Loidolt im Laufe der Jahrzehnte
Ohne Nummernangabe
1834: Ferdinand Klomser, Fragnermeister in Altenwörth
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
Erich Trezmüller, Gigging
Maria Knapp
Kirche und Pfarre
Kleindenkmäler in Altenwörth
Donau-Altarm-Brücke – Denkmal zur Errichtung
Die Donaualtarmbrücke wurde 1991/92 gebaut. Der Gedenkstein befindet sich am Weg zur Brücke. Die Gedenktafel wurde vom St. Pöltner Künstler Andreas Herfert hergestellt.
Donaukreuz
Das Kreuz wurde zuletzt 1992 restauriert.
Ertrunkenenkreuz
Heiliger Florian
(Friedhofskapelle, Friedhofskreuz und Passecker-Kreuz
Hartlkreuz
Hochwasserkreuz
Das hölzerne Dachkreuz wurde nach dem Hochwasser im Jahr 1954 rechts kurz vor dem Ortsende von Altenwörth nach Gigging aufgestellt.
Die Inschrift:
ZUR ERINNERUNG
AN DAS
HOCHWASSER
IM JULI 1954
Hochwasserschutzdamm - Gedenktafel
Hubertuskapelle
Johannes Nepomuk-Statue und Linden
Die Inschrift auf der Rückseite:
Kaiser-Gedenktafel
Kriegerdenkmal
Missions-Kreuz
Pestkreuz (neues)
Pestkreuz (altes)
Quelle: Otto Biak: Die Geschichte der Stadt Tulln
Sigmaresweret-Gedenkstein
Waltner-Linde
Abgekommene Denkmäler
Martersaillen Verwilligung in Altenwörth. Den 24. Mey 1662 wierdt der ganzen Gmain zu Altenwörth Erlaubt, weill sie ein Votum wegen ihrer stetigen Müß Jahren Fehsungen (= Missjahren an der Ernte) die ihnen durch Güß und Ungewider in Grundt verderbt wirdt, Ein Creuz oder Martersaillen auf der Gmain Uncosten aufzurichten (fol 331).
Aus der Pfarrchronik, Pfarrer Josef Dedelbacher (1915-1936):
Vom alten Friedhofe, der an der Stelle des heutigen Pfarrhofes angelegt war bis 1784, steht heute noch ein eisernes Kreutz mit einem Steinsockel links vom Haupteingang in die Kirche; Inschrift am Sockel lautet: E.R. 1776.
Die Lage der Denkmäler ist auf der Homepage der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram - https://www.kirchberg-wagram.at/ - unter Geschichte – Ortschaften – eingezeichnet.
Milchgenossenschaft Altenwörth/Gigging
Bericht in der Österreichische Land-Zeitung vom 22.2.1913, veröffentlicht in ANNO:
Über Anregung der Herren Beier, Schaufler, Unbekannt und Burger wurde hier eine Milchgenossenschaft gegründet und nachstehende Herren in den Ausschuß gewählt: Anton Beier, Obmann, Karl Slama, Förster, Obmann-Stellvertreter, Alois Schaufler, Schriftführer, Karl Unbekannt, Schriftführer-Stellvertreter, Karl Wimmer, Kassier, Rudolf Schaufler, Kassier-Stellvertreter, Anton Hametner, Karl Burger, Hrdlizka und Johann Magerl. Herr Beier von Gigging erörtert einleitend die Notwendigkeit der Gründung einer Milchgenossenschaft Altenwörth-Gigging, wobei er fortgesetzt durch den bisherigen Anton Fischer gestört wurde, der die christlichsoziale Politik auch in diese rein wirtschaftlichen Angelegenheit hineinzuzerren versuchte, um darüber hinweg zu täuschen, daß er als Wiener Milchlieferant seit Jahren die hiesige bäuerliche Bevölkerung eigentlich wirtschaftlich schwer schädigte. Der Trick zieht aber allmählich immer weniger, da auch wir Bauern endlich einsehen lernen, daß gerade jene, welche den Bauernstand allerwärts „abmelken“, immer „christlichsozial“ sind und unter Vorspielung von Ehrlichkeit und Christlichkeit, unsere Religiosität gründlich ausschroten. So macht es nicht nur unser Wiener Milchhändler Anton Fischer allein, sondern die christlichsozialen Bauernführer selbst. Zu dumm ist es, wenn der Mann dann schreit, er wird von dem Mitbegründer unserer Milchgenossenschaft, Herrn Karl Unbekannt Schadenersatz verlangen. Sehr anerkennenswert ist, daß Herr Hametner, der immer für Fischer die Milch hier sammelte, auf den Ertrag der Tätigkeit verzichtet und selbst für die Gründung der Milchgenossenschaft eintrat. Herr Beier von Gigging erörterte die Vorteile der Gründung der Milchgenossenschaft für die Milchproduzenten und Herr Wimmer trat unter Beifall gegen Fischer auf, bis schließlich letzterer auch noch in Folge seiner Frechheit durch Herrn Schaufler,die Tür gewiesen wurde. Schließlich stellte Herr Beier an die Versammelten die Anfrage, ab sie der Gründung der Milchgenossenschaft zustimmen und als dies zur Tatsache wurde, krächzte wieder der tschechisch-christlichsoziale Dampfmüller Pieta von Altenwörth mit den Worten drein: „… wo gomt den Casino hin“, worauf Herr Unbekannt erwiderte: auf eine dem Herrn Beier, um einen annehmbaren Preis angekaufte Wiese, die zwischen Altenwörth und Gigging liegt, so daß das zur Erbauung kommende Milchgebäude für die Genossenschaft, mitten zwischen beiden Orten liegt. Darauf sagte Pieta: „a do wär i mi net streiten, do geh mi“ und mit seinen Anhang abzog. Wie notwendig aber die Gründung war, beweist, daß schon nach drei Tagen auch die Anhänger Pietas der jungen Genossenschaft beitraten. Nachdem die Satzungen der Genossenschaft genehmigt waren, schlug Herr Glanina, Herrn Beier zum Obmann vor und wurde eine Frist von acht Tagen zum Eintritt in die Genossenschaft beschlossen. Die Genossenschaft besteht heute einmütig mit 47 Mitgliedern und der tschechisch-klerikale Dampfmüller Anton Pieta und der frühere Milchhändler Anton Fischer wurden aber ausgeschlossen. So endete die Gründung unserer Genossenschaft, die ferner unter der neuen Leitung blühen, wachsen und gedeihen möge zum Segen der hiesigen Milchproduzenten. Herrn Karl Bennersdorfer von Kollersdorf, der uns 7 bis 8 Jahre die Milch bis zum letzten Tage abnahm, sprechen die Milchproduzenten von Altenwörth-Gigging hiermit nochmals den besten Dank aus.
April 2021
Maria Knapp
Riede in Altenwörth, 1787
Die Riede in Altenwörth laut Josephinischer Fassion aus dem Jahr 1787
Schreibweisen von "Altenwörth"
1011 | Sigmarisuueride | Originalurkunde im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg |
1014 | Sigemaresuueret | Originalurkunde aus dem Bayer. Hauptstaatsarchiv, München |
1188 | de Werde, plebanus | GB XII, S. 494 |
Ca. 1230 | Altnwerde | AÖG 53/2, S. 270 f. = Maidhof, Pass.Urb. II, S. 115 |
1302/22 | Altnwerd | Österreichische Urbare III/1, S. 160 |
1316 | alten Wird | OÖUB V, S. 167 |
2.H. 14.Jh | Insula antiqua | MB 28/2, S. 493 |
1429 | antiqua insula, Altnwerd | Schmieder, Matriken Passau, S. 27 |
1433 | Altenwerd | FRA II/69, S. 578 |
1439 | Alltenberd | Hardegger Urkunden, 262 |
Um 1530 | Altenwerdt | Paan-Büchl über Winchl, NÖ Landesarchiv |
Um 1650 | Altenwörth | Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram |
1817 | Altenwörth | Topographische Tabelle, NÖ Landesarchiv |
1830 | Altenwörth | Franziszeischer Kataster, NÖ Landesarchiv |
Anmerkung: Es ist nicht geklärt, welcher Ort bzw. welche Gegend wirklich mit Sigmaresweret gemeint war.
Näheres siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/ortsuebergreifend/sigmaresweret
Erklärung Abkürzungen
AÖG
Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, 1849 ff
GB
Geschichtliche Beilagen zu den Consistorial-Currenden der Diözese St. Pölten, 1878 - 2001
FRA - Fontes rerum Austriacarum
Österreichische Geschichtsquellen, herausgegeben von der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in 3 Abteilungen: I. Scriptores, Band 1-13, 1855ff.; II. Diplomataria et Acta, Band 1-87, 1849ff.; III. Fontes iuris (Quellen zur Geschichte des österreichischen Rechts), herausgegeben von der Kommission für die Savigny-Stiftung, Band 1-11, 1953ff.
MB
Monumenta boica - sind eine bedeutende Quellensammlung zur bayerischen Geschichte in 54 Bänden bzw. 65 Teilbänden, die seit 1763 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ab 1927 von der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgeben wurde.
Quelle: http://de.wikisource.org/wiki/Monumenta_Boica
OÖUB
Oberösterreichisches Urkundenbuch
Quellen:
Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch für Niederösterreich, Wien 1975
Christine Zaussinger: Dissertation zum Thema: Die Siedlungsnamen des Tullnerfeldes und des Traisentales …, Wien 1961
NÖ Landesarchiv, Urkunde und Geschichte - Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs, St. Pölten 2004
Oktober 2012
Maria Knapp
Schule Altenwörth
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