Die Ursachensind in groben Zügen sowohl in der Belastung der Bauern durch Landessteuern plus fallweiser Aufschläge durch die Grundherren, wobei noch als empfindliche Erhärtung die Bereitung der vier Viertel Niederösterreichs in den Jahren 1589 / 90 (Bereitungsbuch) für die Einhebung der Hausguldensteuer, als auch Erhöhung der Robotleistungen und im Jahre 1596 die "Aushebung des Zehnten Mannes" inklusive das Aufkommen für die Verpflegung derselben für den Türkenfeldzug, die Einhebung der Rüststeuer, Fuhrdienstleistungen und noch andere Belastungen und zuletzt die Nichtbehandlung der aus diesen Belastungen resultierenden Beschwerden.

Als nun im September 1596 sogar jeder 5. Mann ausgehoben werden sollte, und das Bistum Passau in Sierning bei Steyr einen katholischen Priester einsetzte, obwohl die meisten evangelisch waren, nahm der Aufstand im Oktober 1596 seinen Anfang in Oberösterreich und setzte sich über das südliche Waldviertel bis in unsere Gegend fort.

Kurz nach Ausbruch der Aufstände wurde von Erzherzog Mattias die Aufstellung eines Söldnerheeres unter dem Kommando des Söldnerführers Wenzel Morakschi befohlen. Die Musterung des Heeres, das eine Stärke von ca. 3000 Mann erreichte und durchwegs aus deutschsprachigen Landsknechten bestand, fand Ende Jänner bis Anfang Februar 1597 in Stockerau statt. Die Reitertruppe wurde an der ungarischen Grenze aufgestellt und bestand zum Großteil aus Ungarn (Haiducken) unter Führung von Oberst Kollonitsch. Diese wurden auch "Schwarze Reiter" genannt.

Nach Unruhen  im südlichen Tullnerfeld im Februar 1597, welche von Tulbing ausgingen, verursacht durch die Rekrutierung von 200 Haiducken in Stockerau, die vom Kriegskommissär Wolf Achatz von Althan (Die Herrschaft Zwentendorf wurde 1595 durch Christoph Freiherrn von Althan erworben.) nach St. Pölten zugeführt werden sollten, wurde dieser von den Bauern in Chorherrn attackiert. Auch in Judenau, Michelhausen und Siegendorf kam es zu Zusammenrottungen. Schließlich konnten die Bauern durch Verhandlungen beschwichtigt werden, im Mai 1596 wurden zwei Bauern in Tulbing gehenkt.

Eine umfassende Darstellung über Ursache, Ausbruch etc. des Bauernaufstand gibt die Dissertation von Mag. Phil Dr jur. Otto Kainz auf der Website http://othes.univie.ac.at/446/1/03-05-2008_6100007.pdf

Viertel unter dem Wienerwald
"....Das Vorrücken der Truppen Morakschis über die Donau versetzte die aufständischen Bauern unter der Führung von Schremser und Angerer in Panik. Die Gerüchte über Gräueltaten der schwarzen Reiter heizten die Stimmung noch an. (497) Die Anfrührer, Schremser und Angerer, boten in der üblichen Form der Androhung drakonischer Maßnahmen für den Weigerungsfall neuerlich die Untertanen auf. Die Bauern versammelten sich in Gars am Kamp. Die Angeklagten Georg Leydl, Ambrosius Behaimb, Simon Freytag und Hans Hofpaur folgten ebenfalls dem Aufgebot nach Gars am Kamp. Es ging dort bereits sehr militärisch zu. Die Bauern hissten eine Fahne und stellten auf dem Markt eine Truhe auf. Offensichtlich waren die Hauptleute der Aufständischen über die weitere Vorgangsweise nicht einer Meinung. Der „Schlosser“ widersetzte sich offenbar den radikalen Plänen Schremsers und Angerers, die Reiter anzugreifen und zu erschlagen. Daraufhin wollten die Anhänger der beiden Hauptleute den „Schlosser“ aufhängen. (498) Der Ausgang der Auseinandersetzung ist nicht aktenkundig.

Schremser nahm den in Gars versammelten Bauern den Treueid ab und hob das Schwurgeld ein. Die Bauern hatten in Pöggstall Geschütze für ihre weiteren Unternehmungen konfisziert. Angerer regte an, aus dem Stift Altenburg ebenfalls Geschütze herbeizuschaffen.
 

Straß im Straßertal
"2.18.6 Der Überfall auf die Reiter in Straß im Straßertal

Die Aufständischen teilten sich in Gars in zwei Gruppen. Ein Teil unter dem Kommando Angerers marschierte nach Langenlois. Schremser blieb mit dem Rest der Bauern zunächst in Gars. Als Angerer in Erfahrung gebracht hatte, dass Reiter in der Nähe von Langenlois wären, ließ er das Kontingent unter dem Kommando Schremsers durch Boten herbeiholen.(500) Die Angeklagten Leydl, Behaimb, Heinrich Weiss (501) und Sebastian Haber (502) folgten ihren Hauptleuten nach Langenlois. Martin Hirsch schickte seinen Sohn dorthin. Rund 6000 Bauern sollen sich zeitgenössischen Berichten zufolge zum Kampf gegen die Reiter gesammelt haben.

In Straß war seit dem 25. Februar eine Schwadron Reiter in der Stärke von 100 Mann stationiert. Die Aufständischen fielen am 27. Februar zwischen 9 und 10 Uhr vormittags in das Dorf ein und überraschten die Reiter, welche keinen Angriff erwarteten. Der Überfall traf auch die Dorfbewohner, welche mit den Reitern friedlich zusammen lebten, unverhofft. Die Angreifer hatten sich unbemerkt auf dem Pleketer Weg dem Dorf genähert. (503) Sie fielen über die Soldaten, welche weder gerüstet noch in der Lage waren, ihre Pferde zu besteigen, her und erschlugen zehn Reiter und eine Frau. Außerdem erbeuteten sie rund 50 Pferde, Waffen und Rüstungen. In Kürze wurden jedoch weitere Reiterabteilungen auf den Kampf in Straß aufmerksam und griffen die Bauern an. Sie verjagten die Bauernschar und töteten eine größere Anzahl von ihnen. Dann plünderten sie Straß, zündeten 20 Häuser an und ermordeten 14 Dorfbewohner, weil sie vermeinten, mit deren Einverständnis wäre der Angriff auf ihre Kameraden erfolgt. (504) Dabei sollen 400 Personen von den Reitern insgesamt getötet worden sein. Am nächsten Tag zog die Reiterei, bereits verstärkt durch Fußknechte, aus Straß wieder ab.(505)

497 FRIESS, Aufstand, Anhang, 327-329, Nr. 78, Erklärung der kaiserlichen Kommissäre vom 5. März 1597.

498 NÖLA, Hs. 32, fol. 162r-v. Aussagen der Angeklagten Simon Freytag und Hans Hofpaur.

499 NÖLA, Hs. 32, fol. 52r, fol. 56r-v und fol. 70v-71r. Aussagen der Angeklagten Georg Leydl, Ambrosius Behaimb und Simon Hofpruckher. Der „Schlosser“ konnte in dieser Arbeit namentlich nicht identifiziert werden.

500 NÖLA, Hs. 32, fol. 147r-v. Aussage des Angeklagten Leopold Dueringer.

501 NÖLA, Hs. 32, fol. 74v.

502 NÖLA, Hs. 32, fol. 75v.

503 Der Pleketer Weg (ausgetretener Weg) begann am linken Kampufer bei Straß und führte nach Hohenwart. Er war die unmittelbare Fortsetzung der Gföhler Straße, welche nach Gföhl führte und einen Zugang von Langenlois hatte. Siehe CSENDES, Die Straßen Niederösterreichs, 144f und 172f.

504 Aus dem nach WINDBRECHTINGER, Bauernkrieg, 22f, zitierten Schreiben des Richters und des Rats von Straß vom 12. April 1597 an ihren Grundherrn Martin von Starhemberg sind die dramatischen Ereignisse aus der Sicht der Dorfbewohner zu entnehmen: [...] sindt eben denselben tag ungefährlich zwischen 9 und 10 uhr vormittag aus etlichen vill dörfern rebellische paurn über den Pleckhenden Weeg unbewußt unser aller herein mit währhafter handt auf unser aigen unfüersichtiger weis, auch ohn all unser begern, mit allein gewalt großen geschrai und getümbl. Über die zein herein gefallen und uns hinden und vorn, thür, thor und fenster eingestoßen, und dadurch die reiter alda zu großer ungeduld, würgen und plündern, solcher massen verursacht, das si in die 20 heißer in prandt gesteckht, alle häuser meistens thails geplindert und in die 14 nachbarn ohne die verwundten und gehaut und geschossen zu völligen tumult durch viel nachbarn alda zu Straß [...].

505 FRIESS, Aufstand, Anhang, 326, Nr. 76, Bericht von Wolf Carl von Mühlbach vom 1. März 1597 an die kaiserlichen Kommissäre; ebendort, 335f, Nr. 84, undatierter Bericht eines Unbekannten; StiftsA KREMSMÜNSTER, Kasten E 3, Patent Morakschis vom 1. März 1597 an die Untertanen im Viertel unter dem Manhartsberg. Der Bericht von Wolf Carl von Mühlbach über die Zeit des Angriffes (3 Uhr Nachmittag) und die Zahl der getöteten Reiter (40) wird durch den anonymen Bericht, durch das Schreiben des Richters und des Rats von Straß vom 12. April 1597 und durch das Patent Morakschis widerlegt.

Morakschi wirft den Untertanen in seinem Patent vor: [...] sondern auch den 27. ohn alle euch darzue gegebene ursach den reidern in etlich tausent starkh in ir quartier zu Straß unversehens eingefallen, dieselben gannz morderisch angriffen, ire zehn sambt einer weibsperson unchristlich unnd jamerlich, welche khainem menschen gleich gesehen unnd von dem erbfeind christlichs namens, dem Türggen, nichts tiranischer beschehen möchte, zerhaut, zerfleischhakht, auch uber die 40 roß neben andern wöhrn unnd sachen rauberischer weiß hinweg genomben [...].

2.19 Der Aufstand im Viertel unter dem Manhartsberg
An dem Überfall in Straß beteiligten sich auch Bauern aus den an das Waldviertel angrenzenden Orten des Viertels unter dem Manhartsberg. Der Angeklagte Wurschenhofer gestand, zwei Reiter und eine Frau getötet zu haben. Er beraubte die getöteten Reiter ihrer Rüstung und zog der toten Frau die Schnürstiefel aus. Dabei unterstützte ihn einBauernknecht aus Gaindorf. Wurschenhofer gehörte zu einem Aufgebot aus den Dörfern Hohenwarth, Großriedenthal, Ravelsbach und Gaindorf. Diese Dörfer gehörten zum Viertel unter dem Manhartsberg.(506)

Morakschi reagierte sofort auf den Aufstand der Bauern im Viertel unter dem Manhartsberg. Seine Streitmacht rückte am 1. März gegen Kirchberg am Wagram vor, denn dort hätten sich, wie Kundschafter berichteten, die Bauern zum Widerstand gesammelt. Unterwegs plünderten die Soldaten und drangsalierten die Bevölkerung. Sie erschlugen entweder die Männer oder schnitten ihnen Ohren und Nasen ab. Sie plünderten die Dörfer Großriedenthal, Ottenthal und Ebersbrunn und zündeten diese an. Die reichen Bauern mussten nicht nur um ihr Leben fürchten, sondern die Soldaten erpressten auch Geld von ihnen. Das abschreckende Wüten der Soldaten schüchterte die Bevölkerung völlig ein. (507)

Morakschi erließ am 1. März aus seinem Hauptquartier in Kirchberg am Wagram ein offenes Patent an die Untertanen im Viertel unter dem Manhartsberg. Darin prangerte er den Überfall der aufständischen Bauern in Straß an, warf ihnen unter anderem den Bruch des Landfriedens vor und erklärte, dass sie ihr Leben verwirkt hätten. Er forderte sie auf, die Waffen niederzulegen und einen Revers zu unterfertigen. Außerdem verlangte der Generalobrist die Rückgabe der geraubten Pferde, Waffen und Ausrüstung. Er versprach, die Bauern bei Erfüllung dieser Bedingungen zu verschonen, denn es dürste ihn nicht nach Christenblut. Er drohte abschließend, sollten sie wieder aufstehen, so müssten sie den Ausgang der Sache selbst verantworten. (508) Angesichts der abschreckenden Strafmaßnahmen der Soldaten hatte dieses Patent umgehend Erfolg. Bereits am 6. März unterfertigten die Vertreter von 31 Gemeinden im Umkreis von Kirchberg am Wagram den Revers und gelobten, nicht wieder aufzustehen und zu den Waffen zu greifen. Die Ortschaften Ober- und Unterravelsbach, Gaindorf, Hohenwarth und Ebersbrunn zählten zu den Gemeinden, welche sich Morakschi unterwarfen. (509) Damit war der Aufstand im Viertel unter dem Manhartsberg niedergeschlagen und beendet.

506 NÖLA, Hs. 32, fol. 38r-39v.

507 FRIESS, Aufstand, Anhang, 335f, Nr. 84. Die Schreckensherrschaft der Soldaten ergibt sich aus dem Bericht des Unbekannten wie folgt: Es dregt sich täglich zue, dass wier gefangene haben, die trackhtiert man nach der alten paurn rögl, hängt ain dorden, den andern tha. Wollicher gar wol darvon khombt, dem schneit man nassen und ohr ab.

508 StiftsA KREMSMÜNSTER, Kasten E 3, Patent Morakschis vom 1. März 1597 an die Untertanen im Viertel unter dem Manhartsberg.

509 StiftsA KREMSMÜNSTER, Kasten E 3, Revers von 31 Dörfer im Viertel unter dem Manhartsberg vom 6.März 1597."
 

Thürnthal
Die Ereignisse in Thürnthal werden von Herrn Ludwig Leuthner aus Fels am Wagram beschrieben: http://www.g4v.info/kufe/zeittafel_thuernthal.html :

"Am 11.März 1597 wird Thürnthal von den "Schwarzen Reitern" des Oberst Wenzel Morakschy ausgeplündert und niedergebrannt."

Und:

"1620 Die Herrschaft "Rebellen Guetl" ist zum Verkauf ausgeschrieben.
...ist alles in grundt undt poden abgebranndt, und ein Jammer anzusehen...
Heinrich Matthias Thurn, Führer der protestantischen Stände Böhmens, verwüstete im Jahre 1619 das Viertel unter dem Manhartsberg mit den verbündeten Ungarn (Kosaken). Feldherr Graf Thurn schlug in Hadersdorf sein Hauptquartier auf. Seine Truppen hausten in Grafenegg, Hadersdorf, Gobelsburg, Straß, Kammern und vermutlich auch in Thürnthal."

Kollersdorf
Über Kollersdorf schreibt Pfarrer Dedelbacher in der Pfarrchronik von Altenwörth:

"Möglicherweise könnte die Kirche (bei der Totenlacke) auch im Bauernkriege verheert worden sein, denn 1596 soll bei Kollersdorf die Kaiserliche Reiterei gelagert haben, um die aufrührerischen Bauern zu züchtigen. Die aufrührerischen Bauern gingen gegen jene Ortschaften, die am Aufstand nicht teilnehmen wollten, äußerst gewalttätig vor, so z.B. hatten die Aufständischen den Markt Langenlois angezündet und waren im Begriffe, Krems und andere Ortschaften zu brandschatzen.-"

Im Waldviertel ging der Aufstand weiter (Pöggstall und Gföhl) , über die Besetzung von Langenlois schreibt Mag. Phil Dr jur. Otto Kainz:

"2.20.2 Die Besetzung von Langenlois

Während die Truppen Morakschis die Bevölkerung im Viertel unter dem Manhartsberg drangsalierten, zog ein Bauernhaufen gegen Langenlois und besetzte am 4. März den Markt. Damals befand sich die Reiterei noch im Viertel unter dem Manhartsberg und war bei Seebarn am Wagram stationiert. Die Aufständischen veranlassten unter anderen auch die Bewohner der Dörfer Droß, Lengenfeld und Senftenberg, sich ihnen anzuschließen. Die Bewohner der genannten Gemeinden schlossen sich mitunter freiwillig den Aufständischen an. Sie ließen sich von diesem Entschluss nicht einmal durch Zureden ihrer Herrschaft bzw. der Gemeinderäte abbringen. (517)

Die aufständischen Bauern versuchten den Rat von Langenlois durch Drohungen zur Mitwirkung an ihrem Aufstand zu zwingen. Der Kaiser reagierte prompt und verurteilte in einem im Druck verbreiteten Patent vom 7. März die Gewaltakte der Aufständischen bei Langenlois und forderte sie unter Androhung strenger Bestrafung im Weigerungsfall auf, von ihrer Rebellion Abstand zu nehmen und den Markt wieder zu räumen. (518) Der Rat von Langenlois blieb gegen die Drohungen der Bauern standhaft. Er ließ sich auch nicht umstimmen, als die Bauern die Ratsbürger gefangen nahmen. Auf diese Weigerung hin zündeten die Aufständischen einige Bürgerhäuser an. Rund 15 Häuser fielen dieser Brandstiftung zum Opfer. Der Angeklagte Andreas Schmuckher half, den Brand zu löschen. Durch besondere Kunstfertigkeit gelang es ihm, den Brand einzudämmen und größeren Schaden zu verhüten. Einige Bürger des Marktes entlohnten Schmuckher fürstlich für seinen Einsatz. (519) Die Feuersbrunst konnte man sogar von Stein aus noch beobachten. (520)

Die Aufständischen bekundeten die Absicht, Krems und Stein anzugreifen, weil die Bürger dieser Städte den Reitern Munition verkauft hätten. Die Bürger hatten tatsächlich

entsprechend dem Befehl des Erzherzogs den Reitern Schießbedarf ausgehändigt. (521) Die Aufständischen konnten ihre Drohungen gegen Krems und Stein nicht mehr in die Tat umsetzen. Allein auf die Kunde, die Reiterei sei gegen sie im Anmarsch, zogen sie sich, ohne es zum Kampf kommen zu lassen, am 8. März in den Gföhlerwald zurück. Die Reiterei traf somit in Langenlois keinen Bauernhaufen mehr an. (522)

Morakschi, welcher am 8. März noch in Ravelsbach war, beschloss, seine Truppen in Horn zu konzentrieren, da sich angeblich 30.000 Bauern dort versammelt hätten. Der Generalobrist brach daher die Verhandlungen mit den Aufständischen in Ravelsbach ab. Er stufte dieseUnterredungen ohnehin als unergiebig ein, da er den Verhandlungsführern der Bauern, welche freies Geleit begehrten, misstraute und ihre ehrlichen Absichten bezweifelte.(523)

513 HASELBACH, Bauernkrieg, Anhang, 121f, Nr. 75, Schreiben der städtischen Kommissäre vom 3. März 1597 an die kaiserlichen Kommissäre.

514 HASELBACH, Bauernkrieg, Anhang, 119-121, Nr. 74, Schreiben der städtischen Kommissäre Christoph Winckler, Stefan Mayer und Heinrich Müllner vom 3. März 1597 an Richter und Rat der Städte Krems und Stein.

515 NÖLA, SEISENEGG, undatierter Bericht von Ferdinand von Conzin über die Vorgänge im Viertel ober dem Manhartsberg vom 9. bis 16. März 1597; KALTENEGGER, Manuskript, 2. Band, 612-616, Nr. 502,

Instruktionen der kaiserlichen Kommissäre vom 25. März 1597 an die städtischen Kommissäre. Darin wird allerdings die Tötung von Reitern und nicht nur eines Reiters erwähnt. Der „Fleischhacker“ konnte namentlich nicht identifiziert werden.

516 NÖLA, Hs. 32, fol. 146v und fol. 147v.

517 NÖLA, SEISENEGG, Geständnis und Revers des Bürgers aus Senftenberg, Abraham Wagner vom 18. April 1597.

518 NÖLA, kaiserliche Patente, gebundene Reihe, Nr. 4, Patent vom 7. März 1597.

519 NÖLA, Hs. 32, fol. 144r.

520 FRIESS, Aufstand, Anhang, 330, Nr. 80, Schreiben von Wolf Carl von Mühlbach vom 7. März 1597 an Reichard Strein.

521 HASELBACH, Bauernkrieg, Anhang, 129f, Nr. 81, Schreiben von Christoph Winckler vom 7. März 1597 andie städtischen Kommissäre.

522 ÖNB, Cod. 8970, fol.743v. In der Fuggerzeitung wurde am 11. März 1597 berichtet, dass bei Hadres ein Kampf zwischen den Aufständischen und zwei Fahnen Reiter stattgefunden hätte, bei dem angeblich ein Rittmeister und 25 Reiter gefallen wären. Die Bauern hätten 300 Gefallene zu beklagen. Bereits am 4. März 1597 erwähnte die Fuggerzeitung eine Attacke der Reiter gegen Hadres, welcher Ort angeblich eingeäschert worden sei (ÖNB, Cod. 8970, fol.759v). Hadres lag nicht im Operationsbereich der Reiterei. Außerdem wurde in keinem anderen Bericht ein solcher Kampf erwähnt. Es dürfte sich daher um eine Verwechslung mit dem Vorfall in Straß handeln. Auch FRIESS bzweifelte die Richtigkeit dieser Meldungen in der Fuggerzeitung (FRIESS, Aufstand, 186-188).

523 FRIESS, Aufstand, Anhang, 332f, Nr. 82, Schreiben Morakschis vom 8. März 1597 an den Rat von Krems und Stein; ebendort, 335f, Nr. 84, undatierter Bericht eines Unbekannten über den Kampf bei Straß und die nachfolgenden Ereignisse."

In Horn tagte zum ersten Mal das Kriegsgericht und am 11. März 1597 wurde die erste Hinrichtung durch Hängen vollzogen, danach in Waidhofen an der Thaya und Zwettl, und anderen Orten, worüber Mag. Phil Dr jur. Otto Kainz schreibt:

"Ferdinand von Conzin schilderte das abschreckende Szenario der Strafmaßnahmen gegen die aufständischen Bauern, welche den Truppen Morakschis in die Hände fielen: Es geht noch immer fortt von statt, reckhen, henckhen, ohrn und nasen abschneiden. Ich glaub es werde bei disem nicht verbleiben. Es wird spissen und vierteln gelten, dan wir haben vil böser puben bekhomen. (529) Conzin sollte mit seinen Befürchtungen, dass die Aufständischen von noch schwereren Strafen betroffen werden könnten, recht behalten. Seine drastische Schilderung der Strafmaßnahmen sollte vor allem die Untertanen im Viertel ober dem Wienerwald warnen und abschrecken, denn für sie war dieser Bericht Conzins offensichtlich bestimmt. Die Truppen Morakschis übten bei ihren Gewalttaten Vergeltung für die Überfälle der Bauern in Straß und Gföhl. Ferdinand von Conzin, welcher als Kriegskommissär die Reiterei bei ihren Streifzügen begleitete, fasste die dabei an den Tag gelegte Rachsucht der Soldaten kurz und treffend zusammen: Dz haben sie aber wol wider büessen müessen, also dz irer bei 400 paurn in ain grab zusamenkhomen und werden noch teglich vill erschossen und erschlagen. Wir haben bei unß gar ein khurtzes recht. Man machts mit ainem nicht lang. Die Soldaten kannten in ihrer Brutalität offenbar keine Grenzen und gaben auch keinen Pardon. Dies bestätigte Conzin in seinen weiteren Ausführungen: Man scheust die paurn nider wie die hund, daz sie dahin fallen, alß wann sie dz fieber hetten. Also zittern sie nur ein wenig, darnach ist es auß. (530)

529 NÖLA, SEISENEGG, undatierter Bericht von Ferdinand von Conzin über die Ereignisse im Viertel ober dem Manhartsberg vom 9. bis 16. März.

530 NÖLA, SEISENEGG, undatierter Bericht von Ferdinand von Conzin über die Ereignisse im Viertel ober dem Manhartsberg vom 9. bis 16. März."

Zuletzt wurde am 12. Dezember 1597 der Anführer Hauptmann Andreas Schremser aus Dobersberg in Waidhofen/Thaya hingerichtet.

Eine Darstellung, wie auf Befehl Ertherzog Mathias`mit den besiegten Bauern verfahren wurde, zeigt die Website:
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.data.image.b/b171610a.jpg

Quellen:
Dissertation von Mag. Phil Dr jur. Otto Kainz "Das Kriegsgerichtsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand 1597" , März 2008, zum Download als Pdf. auf http://othes.univie.ac.at/446/1/03-05-2008_6100007.pdf
Hans Windbrechtinger Beiträge zur Heimatgeschichte der Marktgemeinde Straß im Straßertale ,,Bauernkrieg und Schwedeneinfall", Band IV, Herausgegeben im Frühjahr 2005.
Weitere Webseiten zu Thema:

Mai 2012
Andreas Nowotny