Ein schweres Los traf die Familie Weiss aus Neustift durch den 2. Weltkrieg. Nachdem der Vater Franz Weiss sen. als Veteran des 1. Weltkrieges auch gleich bei Beginn des 2. Weltkrieges kurze Zeit eingerückt war, mussten seine drei Söhne Franz, Otto und Rudolf nach und nach ins Feld.  Die jüngeren Zwillingsbrüder, Otto und Rudolf Weiss, von denen einer die elterliche Landwirtschaft übernehmen sollte, kamen nicht mehr nach Hause. Wie in vielen Familien, war die Lebensplanung völlig über den Haufen geworfen worden. Franz, der ältere Sohn, der schon vor dem Krieg Bahnbediensteter gewesen war, gab nach dem Krieg seinen Posten nicht auf.

Etwa drei Tage vor dem Ausbruch des Krieges gegen Polen am 1. September 1939 bekam Franz Weiss sen. (Jahrgang 1897) den Einberufungsbefehl gemeinsam mit anderen Neustifter Teilnehmern des Ersten Weltkrieges in ein Militärlager nach Schloss Plankenberg bei Sieghartskirchen. Dort erfolgten die Einkleidung und Instruktion. Kurz danach kamen sie nach Hause und zogen mit Pferd und Wagen nach Polen. Wegen Krankheit rüstete Franz Weiss sen. im Frühjahr 1940 wieder ab.

 
Franz Weiss sen. als Meldereiter, Polenfeldzug 1939/40 


Franz Weiss jun.vorne rechts im Bild

 

Seine Söhne Franz jun., Otto und Rudolf schrieben von 1942 bis 1947 insgesamt 526 Feldpostbriefe nach Hause, wodurch deren Militärzeit exzellent dokumentiert ist.  In der Pension schrieb Franz Weiss jun. alle Briefe ab und war mit deren Veröffentlichung einverstanden.     

Feldpostbriefe von Franz Weiss jun. siehe hier.

Feldpostbriefe von Otto Weiss siehe hier.

Feldpostbriefe von Rudolf Weiss siehe hier.

18.7.2022
Andreas Nowotny