David Schmidtbauer war von 1654 bis 1663 Schulleiter in Kirchberg am Wagram. Drei seiner Söhne wurden gefragte Musiker.
Am 2. Mai 1650 vermerkte man in Obernzell (auch Hafnerzell) bei Passau die Heirat des Organisten, schulmeister, vnd Marckht schreiber David Schmidtbaur mit der aus der nahen Ortschaft Hauzenberg stammenden Eva Fri(e)dl. Woher der Bräutigam stammte, ist nicht angegeben.
Nach einigen Jahren verließ die Familie Obernzell, um sich in Kirchberg niederzulassen, wo David Schmidtbaur ab 1654  Organist und Schulmeister war. Er starb am 27. April 1663, laut Sterbematriken soll er erst 32 Jahre alt gewesen sein, was jedoch aufgrund seiner Heirat im Jahre 1650 wohl in Zweifel zu ziehen ist. Es ist anzunehmen, dass er nicht bereits mit 18 oder 19 Jahren geheiratet hat, sondern zum Zeitpunkt seiner Heirat schon älter war. Seine Geburt ist deshalb wahrscheinlich vor 1631 anzusetzen.
Nach dem Tod von David Schmidtbaur heiratete seine Witwe im Februar 1665 dessen Nachfolger Hanns Philipp Wachter, musicus Cantor, ludimoderator und organista. Als Wachter ebenfalls recht jung, im September 1670 starb, ging sie im darauffolgenden Jahr die Ehe mit dem nachfolgenden Schulmeister-Organisten, Friedrich Stegmann ein. Da ihre Tochter Barbara 1676 Stegmans Bruder, Johann Christoph, Kantor in Kirchberg, heiratete, wurden somit Mutter und Tochter gleichzeitig auch Schwägerinnen.
 
Kinder
Rosina Barbara
Tochter Rosina Barbara wurde in Obernzell zwischen 1950 und 1954 geboren.
 
Franz 
Er kam am 19.9.1652 in Obernzell zur Welt.
Er stand in Kismarton und Eisenstadt in Diensten des ungarischen Hochadeligen Paul Esterházy.
Nach wiederholten Mitteilungen des Musikforschers János Hárich soll Paul Esterházy den Musiker am 1. Juli 1678 in seinen Diensten aufgenommen haben.
Franz Schmidtbaur heiratete recht spät, erst im Alter von fast 38 Jahren am 18. Juli 1690 in Eisenstadt. Wie in den Kirchenmatriken zu lesen ist: Contraxit Matrimonium der Edle gelehrte vnd Kunstreiche H[err] Franz Schmidtpaur noch lediges Standtß Ihro Hochfürstl[icher] G[naden] Pauli Esterhasy wohl meritierter Regens Chori“ mit Susanna (Susanna Clara) Leeb „weyl[and] H[err] Hanß Leeb Seel[igen] vnd seiner Hinterlassenen Wittib Magdalena beed[er] Eheleiblich erzeügte Tochter. Die gesellschaftliche Stellung des Ehepaares machen die Trauzeugen deutlich: seitens des Bräutigams wurde die Ehe von zwei Hofmusikern bekräftigt, seitens der Braut vom Vater des Organisten, von Andreas Hörger, „deß Innern Rathß Senior“, der 1689 und 1694 das Amt des Königrichters versah, sowie von dem Kürschner Adam Lehner.
Er ist am 22. März 1701 mit 49 Jahren verstorben. 
Ferdinand 
Geboren am 16.1.1658 in Kirchberg, verstorben am 24.4.1687 in Eisenstadt. Auch er war bei Esterhazy als Musiker in Diensten.
Johann Carl 
Er wurde als jüngster der Brüder am 8.2.1662 in Kirchberg geboren und wirkte in der kaiserlich-königlichen Hofkapelle in Wien.
Er war von Anfang 1682 bis zu seiner Pensionierung am 1. Oktober 1711 Mitglied der kaiserlich-königlichen Hofkapelle. Er wurde offensichtlich als ein guter und universell einsetzbarer Musiker geschätzt, der als Gambist, Violinist, Instrumentis und Organist wirkte, darüber hinaus unterrichtete er am Hof auf der Viola da Gamba einige Musiklehrlinge.
Sein Sohn Franz Anton musizierte ebenfalls in der kaiserlich-königlichen Hofkapelle in Wien.
 
Über die musikalische Ausbildung der Schmidtbaur-Brüder ist nichts bekannt. Ob sie ihr Können und ihre Kenntnisse nur in der Obhut des Vaters erwarben, oder sich als Lehrlinge anderswo verdingten, darüber fehlen momentan die Quellen. Auffallend ist jedenfalls, dass zwei von Ihnen, der älteste, Franz, und der jüngste, Johann Carl, Viola da Gamba spielten. Auch hatte dies der Sohn des letzteren, Franz Anton als sein Hauptinstrument, der, laut einer durch einen Aktenvermerk vom 10. April 1699 übermittelten Aussage seines Vaters, in seinen Jungen Jahren ein prodigio in der viola di gamba sein sollte, und später von 1707 bis zu seinem Tod am 1. Dezember 1737 ebenfalls in der Wiener Hofmusikkapelle angestellt war. Ob das Spielen der Viola da Gamba innerhalb der Familie Schmidtbaur auf eine besondere Veranlagung zurückzuführen sei, oder eher auf eine sonst nicht dokumentierte Familientradition, oder aber auf einen uns nicht bekannten Lehrmeister – lässt sich gegenwärtig nicht sagen.
Quelle:
Auszug aus dem Artikel:
„Die Schmidtbau(e)rs – Angaben zu Mitgliedern einer Musikerfamilie des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts“,
der freundlicherweise von Herrn Dr. Peter Király, Kaiserslautern, zur Verfügung gestellt wurde.
September 2017
Maria Knapp