Archäologische Funde

im Raum Kirchberg am Wagram

 

 

Jüngere Altsteinzeit 80.000 bis 6.000 v. Chr. 

Engelmannsbrunn  

Mammutknochenfunde

 

Mallon 

Mammutknochenfunde

 

Neustift

Zu den ältesten und bedeutendsten Hölzern dieser Art in Europa zählt eine im Jahre 1968  bei Unterwasserbaggerungen in der Schottergrube hinter dem Haleberg in der Flur Teufelsgrund auf den Parzellen Nr. 929, 930 und 931, ca. 250 m östlich von Neustift im Felde zutage gekommene, ursprünglich 8,50 m lange Föhre.
Eine von Prof. Ludwig Ludwig Piffl in die Wege geleitete (Radiokohlenstoff-) 14-C Datierung ergab ein Alter  von  9660  + /- 135 Jahre, also ca. 7660 vor Christi Geburt.
Bericht über die Auffindung aus dem "Manuskript zur Gliederung des Tullnerfeldes" von Prof. Dr. Ludwig Piffl aus dem Jahr 1971: 
„...... Mitten in diesem Schotterkörper lagen in 6 m Tiefe mehrere Baumstämme. Da sie im Grundwasser lagen, sind sie verhältnismäßig gut erhalten, auch Teile ihrer Rinde waren vorhanden. Bisher sind 18 mehr oder weniger große Stämme gefördert worden. 12 Holzproben, die Frau Dr. Vodickovâ untersuchte, stammen von folgenden Bäumen:
10 Stämme der Pinus cf. silvestris,
2 Stämme der Pinus sp.,
2 Stämme der Betula penduta.
Der größte Stamm steckte bei seiner Entdeckung 1,5 m unter dem Grundwasserspiegel fest im Schotter, war 8,5 m lang und hatte einen Durchmesser von 60 cm. Er konnte nur mit Mühe geborgen werden. Alle übrigen Hölzer kamen bei der Schottergewinnung zutage, sie lagen entweder neben oder unter dem großen Stamm.
Die Hölzer waren bei ihrer Auffindung sehr weich, trockneten rasch an der Luft, wurden hart und bekamen bis zum Kern tiefe Sprünge. Der Inkohlungsprozeß ist verschieden tief in die Hölzer eingedrungen.
Proben dieser Hölzer wurden an das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung in annover zur Altersbestimmung gesandt. Herr Dr. M. A.Geyh gab folgende Untersuchungsergebnisse bekannt :
Hv. 1982 Birkenstamm mit Rinde,
9.185 ± 95 Jahre B. P. *)
Hv. 1983 Föhrenstamm mit Rinde u. Wurzelstock,
9.665 ± 100 Jahre B. P. *)
Hv. 2353 Föhrenstamm 8,5 m lang, 60 cm,
9.660 ± 135 Jahre B. P. *)
Zur gleichen Zeit wurde auch im Schotterfeld von Stratzdorf bei Krems in einer Tiefe von 7 m Holz gefunden. Auch davon wurde in Hannover eine Altersbestimmung durchgeführt, die ein ähnliches Alter ergab :
Hv. 1985 Holzart nicht bestimmt,
9.480 ± 320 Jahre B. P.“ 3)

  
Abb.: Aus dem Buch: „Geschichte der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram“

  
Abb.: Ein Stück des Holzes ist in einem Schaukasten im kleinen Park neben der Kirche ausgestellt.

 

Jungsteinzeit 6.000 bis 1800 v. Chr.

Oberstockstall  

Skelett

 

Kirchberg 

Keramikfunde

 
Abb.: Dieser Faustkeil aus der Lengyel-Kultur befindet sich im Krahuletz-Museum in Eggenburg

 

Engelmannsbrunn  

Keramikfunde

 

Mitterstockstall  

Wohngrubenfunde

 

Bronzezeit 1.800 bis 750 v. Chr.

Mitterstockstall 

Siedlungsreste

 

Kirchberg  

Auf einem Acker bei wurde ein Bronze-Schwert gefunden. Später wurden an einer nicht weit entfernten Stelle eine vollständig erhaltene Tonurne und Fragmente einer zweiten gefunden. (Mitteilungen der kaiserl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, 1900, Seite 164)

Ein Bronzemesser und ein Messergriff aus Bronze wurden in einem Weingarten bei Kirchberg gefunden.
(Mitteilungen der kaiserl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, 1908, Seite 245)

1918:Bronzezeitliche Schüssel und Reibsteinkugeln.
(Mitteilungen der kaiserl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale)

 

Oberstockstall 

Keramik

Einzelfund. 1898 wurde ein Schwert beim Rigolen eines Weingartens des Gutes Oberstockstall, Besitzer Fritz Salomon, gefunden.

 

Unterstockstall

1978 konnte am Rand der alten Gemeindeschottergrube eine angegrabene Siedlungsgrube (Veterov-Kultur) untersucht werden. Der Querschnitt war trapezförmig mit einem Durchmesser  von 2 Metern an der Basis. Die Füllung bestand aus stark aschigem Humus, zwei großen Steinplatten, einigen Tierknochen und einer Menge keramischen Fundmaterials. Es dürfte sich hier um eine größere Siedlung gehandelt haben, da noch zahlreiche weitere, großteils bereits zerstörte Verfärbungen erkennbar waren. Frühe Bronzezeit .

Das interessanteste Fundobjekt aus dieser Siedlungsgrube ist eine flache Schale, an der Unterseite reich verziert, mit Standfüsschen und Ösenhenkel.

 

Mallon  

Keramik

 

Altenwörth  

Keramik

Einzelfund: 1979 bei Baggerarbeiten in der Schottergrube „Schauerhuber“ zu Tage gefördert. Griffzungenschwert aus der mittleren Bronzezeit.  

 

Späte Bronzezeit (Urnenfelderkultur) um 800 v.Chr.

Frauendorf

Zwei Wohngruben mit Keramik und Bronzen

 

Kirchberg am Wagram

Siedlung, Flachgräber mit liegenden Hockern 

  
Abb.: Bronzezylinderurne,  Dr. Rudolf Delapina, Kirchberg

  
Abb.: Bronzemesser, Dr. Rudolf Delapina, Kirchberg

 

Mallon

Wohngrube mit Herdspuren, Hüttenlehm und Scherben

 

Mitterstockstall

Bronzeschwert

 

Abb.: Ältere Urnenfelderkultur: Vollgriffschwert, Dr. Rudolf Delapina, Kirchberg

 

Ältere Eisenzeit 800 bis 400 v. Chr.

Winkl  

Schottergrube Markl Gräberfund Hallstattkultur

 

Winkl

Gräberfeld nördlich von Winkl aus der Hallstattzeit (750 - 400 v. Chr.)

 

Jüngere Eisenzeit oder La Tène-Kultur 400 v. Chr. bis 0

Kirchberg

Spuren von keltischen Siedlungen, Kammstrichscherben

 

Mitterstockstall 

Spuren von keltischen Siedlungen

 

Römerzeit 0 bis 44 n. Chr.

Mitterstockstall  

Am Hausberg römische Münzen

 

Frühmittelalter  568 – 1014

Unterstockstall 

Slawische Keramik 

 

Engelmannsbrunn

Nach einem kleinen Erdrutsch im Jahr 1992 wurde in einer sieben Meter hohen Lösswand ein Totenkopf sichtbar. Nach der Bergung und näheren Untersuchung des gesamten Skeletts wurde dieses als von einem Kind von etwa 10 Jahren und einer Körpergröße von etwa 1,15 m stammend, bestimmt. Die Zeit wird auf etwa 800 n. Chr. datiert. Weitere Gräberfunde in der näheren Umgebung gibt es nicht.


Abb.: Marianne Eckart. Engelmannsbrunn

 

Winkl 

Slawisches Gräberfeld östlich des Dorfes (700 - 900 n. Chr.)

 

Mittelalter 1015 – 1492

Altenwörth 

Das Schwert, das bei den Arbeiten für das Kraftwerk Altenwörth gefunden wurde, läßt sich trotz des Verlustes der Parierstange an der Form des Knaufes ins 13. Jahrhundert datieren. 

 

Bierbaum

Im Jahr 1955 wurden bei der Grabung eines Hauskellers etwa 12.000 Münzen in einem Krug unter dem Fußboden gefunden. Näheres siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/bierbaum-am-kleebuehel/muenzenfund-in-bierbaum

 

Winkl 

Waffenfund im Burggraben (13. Jht.?) 

 

Neuzeit ab 1492

Altenwörth

Während der Arbeiten zur Errichtung des Donaukraftwerkes Altenwörth wurde ein Schiff geborgen. Es handelt sich dabei um den ältesten Schiffsfund der Oberen Donau. Es kam wahrscheinlich aus Hieflau im Ennstal und sank etwa 1810 – vermutlich wegen seiner schlechten Bauweise und Überladung. Näheres siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/donau/schiffsfund-in-altenwoerth

Oberstockstall

In einem Nebenraum der Kapelle von Schloss Oberstockstall wurde das  Inventar eines alchemisch - metallurgischen Laboratoriums gefunden aus dem 16. Jahrhundert gefunden. 

 

Winkl      

Münzenfund im Dorf (vor 1665)  

 

Näheres über die Funde in Winkl siehe unter: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/winkl/funde-in-und-um-winkl 

 

Quellen
Bundesdenkmalamt
Heimatkalender des Tullner Bezirkes, 1952, Dr. Stefan Geiblinger, Die Urgeschichte des Bezirkes Tulln
Tullner Museen im Minoritenkloster, Katalog der Schausammlungen, Stadtgemeinde Tulln 1996
Hubert Schützner: Geschichte von Absdorf und Absberg, 1959
Schulchronik Neustift im Felde
Geschichte des Marktes Kirchberg am Wagram, Dr. Hübl, 1993
Dr. Rudolf Delapina: gesammelte Schriften

 

Jänner 2014
Maria Knapp