Ansichtskarten: Anton Schwanzer, Utzenlaa
 

 

Die Texte sind (gekürzt) der Schulchronik Utzenlaa entnommen.

1893

Bei der am 26. November abgehaltenen Gemeindeausschußsitzung wurde endgültig beschloßen um die Bewilligung zum Bau einer einklassigen Volksschule in Utzenlaa beim Bezirks- beziehungsweise Landesschulrathe anzusuchen.

1894

Die bezirksbehördliche Komission über die Verkehrsverhältniße, die Entfernung, den Weg und sonstige Umstände Utzenlaa-Bierbaum betreffend, wurde am 24. Februar abgehalten. Anwesend waren: H. Bzk. Hauptmann: v. Rittinger, H. Bzk. Schl.Inspector: H. J. Straßnitzky, sämmtl. Ortsschulrathsmitglieder, beide bezüglichen Gemeinde-Vorstände u. hiesige . Pfarrer: Wilhelm Sponer und Oberlehrer H. Ed. Kisling.

Eine neue Gemeinde-Vertretung wurde am 15. Juli gewählt, unter welcher dann der Schulbau in Angriff genommen und vollendet wurde. Dieselbe bestand aus den Herrn: Ignaz Bartl als Gemeinde Vorstand, Gotthard Kreuzer als erster, und Michael Eichberger als zweiter Gemeinde-Rath

Die Bewilligung zum Schulbau wurde vom hohen kk. n.ö. Landesschulrathe laut Erlass dto. 17. Juli 1894 Z: 6523 ertheilt. Der Bauplan samt Vorschlag wurde am 8. September der kk. Bezirkshauptmannschaft Tulln vorgelegt.

Die bezirkshauptmannschaftliche Comission betreff den Bauplatz, Schulplan etz. wurde am 3. Oktober an Ort und Stelle abgehalten. Hierbei wurde der vorgelegte Plan für ein ebenerdiges Schulgebäude nicht gutgeheißen und die Vorlage eines zweiten Planes für ein einstöckiges Schulhaus angeordnet.

1895 

13. Jänner:  Vorlage des zweiten Schulplanes.

16. März: Ankauf des Hauses No. 20 von Johann und Anna Strasser um 1200 f. als Schulbauplatz.

13. April: Der zweite Plan wurde laut Zuschrift der k.k. Bezirkshauptmannschaft Tulln Z: 10043, als zu theuer ebenfalls nicht angenommen, und die Vorlage eines neuen Projectes aufgetragen.

30. April wurde der dritte Bauplan samt Voranschlag über das Schulgebäude an die Behörde eingesendet, welche endlich laut Erlass vom 1. Juli die Geldanleihe pr. 8000 f. für den Schulbau bei der Sparkasse zu Kirchberg a/ Wagram realisirt.

7. Juli wurde der Schulbau im Offertwege an Herrn Johann Österreicher, Maurermeister in Königsbrunn um den Betrag von 7100 f. vergeben.

26. Oktober. Der Bau des Schulgebäudes wurde beendet.
                        Die Kosten beliefen sich hiebei auf                  8528 f. 50 : und zwar:
                        für Bauplatz                                                       1200 f.
                        Bauherstellung                                                  7100 f.
                        Lehrzimmer-Einrichtung                                      102 f.
                        Einrichtung des Amtslocales                                 51 f.
                        Hofeinplankung                                                     75 f. 50    

29. Oktober   wurde der fertige Schulbau behördlich collaudiert und bis auf einige Kleinigkeiten, welche noch zu tragen sind, die Benützungs-Konsens ertheilt.

5. November. An diesem Tage wurde die, laut Zuschrift der k.k. Bezirkshauptmannschaft Tulln dtto. 27.Oktober l. J. Zahl: 2868, angeordnete Ortsschulrath-Wahl vorgenommen: Johann Kitzberger als Obmann, Michael Eichberger als Obmann-Stellvertreter, Ignaz Daschitz als Schulaufseher

10. November wurde das Ansuchen um die provisorische Ertheilung des Unterrichtes in der neuerbauten Schule beim Bezirks-Schulrathe Tulln gestellt und laut Zuschrift dtto: 15. November, Z: 2988 von demselben bewilligt.

21. November nachmittags wurde die feierliche Einweihung der Schule durch den hochwürdigen Herrn Wilhelm Sponner, Pfarrer in Bierbaum vorgenommen und den

22. November ist mit dem Unterrichte in der neuen Schule der Anfang gemacht worden.

Anzahl der Schulbesuchenden im Schuljahre 1895-96, 18 Knaben, 18 Mädchen

Emilie Harrer wurde den zur provis. Industrielehrerin ernannt. Der Schulbesuch war ein durchgehends zufriedenstellender. 

Ein Bericht über die Schuleinweihung im Kremser Volksblatt vom 24.11.1895:
Schuleinweihung Utzenlaa
Selten dringt wohl aus dem in der Au gelegenen Utzenlaa eine Nachricht in die Welt; aber diesmal muß es doch geschehen. Am 21.d.M. Nachmittag fand nämlich durch den hochw. Herrn Pfarrer von Bierbaum die Einweihung der neuen Schule statt. Die Gemeinde hatte ihr Möglichstes geleistet. Kapelle und Schule war dekorirt und die freudigste Stimmung herrschte. Nach der Ansprache des hochw. Herrn Pfarrers fand die Uebergabe der Schule an den einstweilen provisorisch angestellten Herrn Schulleiter statt. Kernig waren die Worte des neuen Ortsschulrathsobmannes des Herrn Försters Kitzberger, daß aus den Kindern einst ganze Menschen, gute Christen und treue Staatsbürger werden mögen. Nach der Absingung der Volkshymne wurde schließlich ein Te Deum angestimmt. Im Hause des Herrn Bürgermeisters aber vereinigte sich zu gemüthlicher Jause der Lehrkörper, die Gemeindevertretung, der Ortsschulrath, sowie der Obmann des alten Ortsschulrathes von Bierbaum, Herr Josef Bauer, während die Jugend mit Wurst und Semmeln betheilt wurde. Daß es dabei an Toasten nicht gefehlt hat, ist selbstverständlich. Möge die Gemeinde Utzenlaa aus ihrer neuen selbständigen Schule reichlichen Nutzen ziehen, wie alle auch hoffen. 

1896

29. Jänner. Def. Anstellung des H. Schulleiters Johann Harrer.

23. Februar. Der O.S.R. beschließt, eine Kohlen und Holzschupfen, wegen Mangel einer solchen zu errichten.

25. März. Im Obstgarten eine Hecke angelegt.

29. März. Einzäunung des Küchengartens wird beschlossen.

29. März. Dank des O.S.R. an den Herrn Obmann Johann Kitzberger betreffs seiner Verdienste um das Zustandekommen des hiesigen Schulbaues.

8. August. Der Voranschlag pr. 1897 weist eine Summe von 141 fl 60 kr aus.

Schuljahr 1897/98

14. Februar. Rechnungslegung durch den Obmann. Die Auslagen belaufen sich auf 141 fl.05 kr.

Die Schüleranzahl im Schuljahre 1896/7 betrug zu Anfang und zu Ende 18 Knaben, 18 Mädchen; zusammen 36; zu- und abgegangen 1 Knabe und 1 Mädchen.

Der Schulbesuch war in diesem Schuljahre ein recht zufriedenstellender.

Im Monate November brachen die Masern aus und erkrankten 8 Schüler; doch konnte der Unterricht fortgeführt werden.

Den 5. September 97 fand die Neuwahl der Mitglieder des hiesigen Ortsschulrathes statt und wurden gewählt:         Bartl Ignaz als Obmann, Eichberger Michael als Obmannstellvertreter

Sommerbefreiung nach lit. a genossen 3 Knaben und 5 Mädchen.
           

Schuljahr 1898/99

Montag den 15. d. M. fand in Utzenlaa durch den Landesschulrath Dr. A. Geßmann eine Lokalcommission bezüglich der hiesigen Schule statt. Die Gemeinde war an den Landesausschuß um eine Subvention für ihre Schule herangetreten. Mit größter Zuvorkommenheit und Freundlichkeit verkehrte der Abgeordnete mit Allen und es ist in Anbetracht der durchaus nicht glänzenden Lage unserer Gemeinde dieselbe einer Unterstützung würdig. Die jetzigen Herren des Landesausschusses scheuen weder Mühe noch Witterung, um überall gerecht vorgehen und mit der Bevölkerung direkt verkehren zu können.
(Kremser Zeitung vom 28.8.1898, veröffentlicht in ANNO)

In die Schule traten ein 0 Knaben – 1 Mädchen. Die Zahl der schulbesuchenden Kinder betrug am Anfang des Schuljahres 18 Knaben u. 18 Mädchen.

Den 18. September 98 wurde in der abgehaltenen Ortsschulraths-Sitzung die laufenden Auslagen zur Schulerhaltung mitsamt der Zinsenabzahlung mit 422 fl 60 kr bestimmt.

13.5.99. Der h.n.öst. Landesausschuss bewilligte mit Erlaß vom 25. Febr. 99  dem hiesigen Ortsschulrathe eine Subvention im Betrage von 1000 fl. Dem  hoh.n.ö. Landesausschusse wurde schriftlich im Wege des Löbl. Bezirksschulrathes der Dank des Ortsschulrathes und der Gemeindevorstehung ausgedrückt.

Schuljahr 1899/1900

Mit 16. August begann das neue Schuljahr. Es traten ein 5 Knaben und 3 Mädchen, mithin betrug die Schüleranzahl 18 Knaben u. 13 Mädchen.

Der Winter 1899/90 war ein besonders strenger mit häufigen und starken Schneefällen; nachdem auf mehrere Wochen ein gänzlicher Kohlenmangel eintrat, so erforderte die Beheizung des Lehrzimmers bedeutende Auslagen für  Brennmaterialien.

In der Ortsschulrathssitzung am 20. Dezember 1899 wurde der Voranschlag pro 1900 zur Kenntnisnahme und Genehmigung der h. Gemeindevorstehung unterbreitet und beträgt das ordentliche Erfordernis 273 K 78 Heller,  weiters Fuhrspesen für Hw. H. Pfarrer - dem Religionslehrer 80 K und für die Rückzahlung des zum Schulbau aufgenommenen Anlehens sammt Zinsen 1349 K.

Im März 1900 fand in Bierbaum ein Kurs über Baumzucht, Pflanzen etz.Obstverwertung u.s.w. statt, an welchem Kurse sich die Schüler der Ober-Gruppe sowie die hiesigen Dorfburschen unter Führung des Schulleiters regsamts betheiligten.

Schuljahr 1900/01

Mit 17. August begann das neue Schuljahr. Eingetreten ist 1 Knabe, 0 Mädchen. Die Schüler Anzahl beträgt 21 Knaben und 12 Mädchen.

Der Ortsschulrath kaufte den 16. August für die hiesige Schule eine Fahne.

Das 70. Geburtstagsfest unseres Kaisers wurde unter vollzähliger Betheiligung der hiesigen Bevölkerung in besonders festlicher Weise begangen. Nach dem Festgottesdienste in Bierbaum, bei welchem sich auch die hier, während der Manöverzeit einquartierte Husaren-Abtheilung betheiligte fand der Rückzug in die Schule statt. Der Schulleiter hielt eine der Feier des Tages erklärende Ansprache; mit Absingung des Kaiserliedes endete die Vormittagsfeier.

Abends wurden die geschmückten Häuser beleuchtet und ein Freudenfeuer angezündet, bei welchem der Schulleiter eine innig patriotische Ansprache an die zahlreich Versammelten hielt, alle auffordernd immerdar treu und anhänglich zu bleiben unserem Kaiserhause und schönem Vaterlande. Mit einem 3maligen Hoch und der Absingung des Kaiserliedes endete der festliche Tag.

Schuljahr 1901/02

Anfänger 2 Knaben und 1 Mädchen.Schulbesuchserleichterung erhielten 3 Knaben und 2 Mädchen.

Der Ortsschulrath ließ in den Sommerferien die Schulbänke anstreichen mit einem Kostenaufwand von 30 Kronen.

Den 3. Jänner 1902 wurde in der hiesigen Schule ein Schlagbrunnen durch Herrn Schlossermeister Neubauer aus Königsbrunn hergestellt.

Schuljahr 1902/03

Es traten 4 Mädchen ein. Schülerzahl: 16 Knaben – 15 Mädchen – Su. 31. Schulbesuchserleichterung erhielten: 4 Knaben und 3 Mädchen.

Den 20. August traten die Masern auf. Vom 9. September bis 6. Oktober der Unterricht    geschlossen. Es ist kein Sterbefall zu verzeichnen, 41,378 % entschuldigte Versäumnisse.

Mit 3. Jänner 1903 der Unterricht abermals infolge Mumps durch 2 Wochen geschlossen. Ende der Erkrankungsfälle mit Ende im März.

Von der hiesigen Schulleitung wurden im Frühjahr der hiesigen Gemeinde 48 Apfelbäumchen, 21 Birn- und 19 Zwetschkenbäumchen geschenkt, durch den Schulleiter mit Hilfe der Kinder verpflanzt und ein neuer Garten bei der Viehweide angelegt. Weiters wurde wie alljährlich eine Anzahl Bäumchen an die Eltern der Schüler unentgeltlich verteilt.

Mit 1.9.1903 wurde die prov. Leitung dieser Schule dem Herrn Adolf Süß, def. Aushilfslehrer übergeben.

Schuljahr 1903/04

Über Ansuchen des O.S.R. bewilligte der löbl. B.S.R. den Anschluß der 14tägigen Leseferien an die Hauptferien, da die meisten Kinder an Keuchhusten erkrankt waren.

Nach Ablauf dieser 14 Tage mußte jedoch die Schule noch immer geschlossen bleiben und nachdem am 13. Sept. 1903 der jeweilige Klassenlehrer Ad. Süß an Beinhautentzündung erkrankte, so konnte erst am 2. Oktober 1903 der Unterricht wieder aufgenommen werden.

Eingetreten sind 4 Mädchen und 1 Kna. Schülerzahl: 12 Kn. -15 Mdch. - Summe 27.

Am 1. Dezember 1903 erscheint Herr Alois Riedl und übernimmt in definitiver Eigenschaft die Schule Utzenlaa. Der Aushilfslehrer Adolf Süß mußte sich behufs Substituierung nach Langenlebarn begeben.

Am 1.12. 1903 übernahm der neu ernannte Schulleiter Hr. Alois Riedel den Unterricht. Zu seinem festlichen Empfange hatten sich der löbl. O.S.R., die Gemeindevertretung und die Schulkinder eingefunden. Nach einer Ansprache des Herrn Johann Kitzberger wurde der neue Schulleiter in das festlich geschmückte Schulhaus geleitet und ihm das Haus übergeben.

Vom 1.2. 1904 übernahm Fr. Maria Riedel den Handarbeitsunterricht. Mit Erl. des löbl. B.S.R. vom 1.4. 1904 Z. 752 wurde sie zur provisorischen Handarbeitslehrerin für die Schule Utzenlaa ernannt.

Schulbesuchserleichterungen lit. a erhielten: 3 Kn. und 1 M.

Schuljahr 1904/05

Es traten 3 Knaben und 2 Mädchen ein. Die Schülerzahl beträgt 12 K. und 15 M. Summe 27 Kinder. Schulbesuchserleichterung erhielten 3 Knaben und 1 Mädchen.

Über Ansuchen der Gemeindevorstehung Utzenlaa vom 13.4.1904 bewilligte der h. n.ö. Landesausschuss dem Ortsschulrate eine Schulbausubvention im Betrage von 1.000.

Auf Grund des Gesetzes vom 25.12. 1904 wurde die Neuwahl des Ortsschulrates am 5.6. vorgenommen. Die am 12.6. stattgefundene Konstituierung hatte folgendes Ergebnis: Kitzberger Johann, Obmann; Eichberger Michael, Stellvertreter.
          

Schuljahr 1905/06

Es traten 4 Knaben und 1 Mädchen ein. Die Schülerzahl beträgt 12 K. und 15 M. Summe 27 Kinder.

Der löbl, O.S.R. besorgte für die Wohnung des Schulleiters Fenstervorhänge um den Betrag von 51 Kronen.

In diesem Monate traten einzelne Fälle von Mumps auf, daher war auch der Schulbesuch ein schwacher. Schulbesuchserleichterung erhielten 3 M. und 5 Knaben.

Schuljahr 1906/07

Es trat 1 Knabe und 1 Mädchen ein. Die Schülerzahl beträgt 14 Kn. und 18 M. Schulbesuchserleichterung lit. a erhielten 4 Kn. u. 3 Mädchen. Der Schulbesuch war durchwegs ein guter; nur Ende Februar und Anfangs März erkrankten mehrere Kinder an Influenza.

Schuljahr 1907/08

Das Schuljahr begann mit einem Schulgottesdienste in Bierbaum. Laut Schulbeschreibung war der Schülerstand 13 K. und 17 M. Von diesen besuchte 1 Knabe wegen Schwachsinn und ein Mädchen wegen Schwerhörigkeit nicht den Unterricht.  Die Zahl der schulbesuchenden Kinder betrug 12 K. und 15 M. Schulbesuchserleichterung lit. a erhielten 3 K. und 1 M.

Im Monate April wurde anstatt der Hecke im Schulgarten ein liegender Bretterzaun um den Betrag von 5 K errichtet. Vor dem Schulhause wurden zur bleibenden Erinnerung an das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers eine "Amerikanische Schwarznuß" und eine "Sommereiche" gepflanzt.

Wegen Scharlacherkrankungen wurde das Schulzimmer desinfiziert und der Unterricht entfiel durch 4 Tage. Die Krankheit trat nur in drei Familien auf.

Schuljahr 1908/09

Der Schülerstand betrug 14 K. und 16 M. Von diesen besuchen alle den Unterricht. Im März waren Diphteritis Erkrankungen. Schulbesuchserleichterung lit a erhielten 1 K. und 4 M.

Schuljahr 1909/10

Der Schülerstand betrug 16 K. und 18 M. Neueingetreten sind 4 K. und 1 M. Alle schulpflichtigen Kinder besuchen den Unterricht. Im Schuljahre 1909/10 wurde mit Bewilligung des K.K. Bezirksschulrates Tulln vom 3.1. 1910 Z. 1194/2 die Schulbesuchserleichterung lit e eingeführt.

Wegen Krankheit des Schulleiters entfiel der Unterricht vom 6.4. bis 16.4. 1910.

1.5. Gegen einen Sicherungsschein erhielt Herr Josef Zens aus Utzenlaa Nr. 21 die Erlaubnis in seiner Mauer, welche an den Schulgang grenzt, zwei kleine Fenster ausbrechen zu dürfen.

Schuljahr 1910/11

Nach der Schulbeschreibung beträgt der Schülerstand 18 K. und 14 M. Davon genießen 1 K .und 3 M. Schulbesuchserleichterung lit. e, so daß 28 schulbesuchende Kinder sind.

Am 5.6. wurde die Neuwahl des Ortschulrates vorgenommen: Zens Johann, Obmann; Eichberger Michael, Stellvertreter
                       

Schuljahr 1911/12

Laut Schulbeschreibung beträgt der Schülerstand 20 Knaben und 11 Mädchen; davon genießen 3 Knaben und 1 Mädchen Schulbesuchserleichterung lit e, so daß 27 schulbesuchende Kinder sind.

Im Monate Mai traten Röteln und Masern auf, daher schwacher Schulbesuch. Vom 29.5. bis 2.6. wurde die Schule über mündlichen Auftrag des Bezirksoberarztes gesperrt. Erst Mitte Juni war die Krankheit erloschen.

Schuljahr 1912/13

Nach der Schulbeschreibung besitzt Utzenlaa 20 schulpflichtige Knaben und 12 schulpflichtige Mädchen. Von diesen haben 3 K. und 1 M. Anspruch auf Schulbesuchserleichterung lit. e und machen auch davon Gebrauch. Es bleiben daher 28 schulbesuchende Kinder.

Schuljahr 1913/14

Nach der Schulbeschreibung hat Utzenlaa 19 schulpflichtige Knaben und 14 schulpflichtige Mädchen. Von diesen haben 1 Knabe und 2 Mädchen Anspruch auf Schulbesuchserleichterung lit. e und machen auch davon Gebrauch.Es bleiben daher 28 schulbesuchende Kinder.

13.2.: Herr Pfarrer Vinzenz Wendlik, Katechet der hiesigen Schule, starb an diesem Tage in Wien. Seine Leiche wurde am Sonntag den 15.2. nach Bierbaum überführt und am 16.2. zur ewigen Ruhe bestattet. In ihm verlor die Schule ein sehr eifriges Mitglied des Lehrkörpers, welches überall die Interessen der Schule vertrat.

Schuljahr 1914/15

Laut Schulbeschreibung hat Utzenlaa 20 schulpflichtige Knaben und 13 schulpflichtige Mädchen. Von diesen haben 2 Knaben und 1 Mädchen Anspruch auf Schulbesuchserleichterung lit.e und machen auch davon Gebrauch.

Wegen Aufnahme der Getreidevorräte entfiel vom 1. bis 4.4. der Unterricht, weil der Schulleiter Vertrauensmann war. Am 31.5. erkrankte der Sohn des Schulleiters an Scharlach, vom Gemeindearzte Dr. Karl Nagler wurde die Unterbrechung des Unterrichtes angeordnet. Diese dauerte bis 10. Juli 1915.

Schuljahr 1915/16

Schülerstand: 18 K und 12 M; davon genießen 1 Knabe und 2 Mädchen Schulbesuchserleichterung lit e. In den Monaten April bis Juli sehr schwacher Schulbesuch, bis 33 % entschuldigte Versäumnisse. Die Kinder wurden zur Feldarbeit verwendet.

Schuljahr 1916/17

Schülerstand 22 Knaben und 14 Mädchen, davon haben 4 Knaben und 2 Mädchen Schulbesuchserleichterung li.t. e. Vom 19.2. bis 4.3. war wegen Kohlenmangel kein Unterricht.

Wegen der mannigfachen Aufnahme und amtlichen Besprechungen entfielen sehr viele Unterrichtstage.

Schuljahr 1917/18

Schülerstand 19 Knaben und 15 Mädchen, davon haben 2 Knaben und 2 Mädchen Anspruch auf Schulbesuchserleichterung li.t. e. und machen davon Gebrauch.

Vom 26.11. bis 9. 12. entfiel wegen Kohlen- und Holzmangel der Unterricht.

Ende Mai traten in unseren Familien Masern auf.

Schuljahr 1918/19

Die Zahl der schulpflichtigen Kinder betrug 17 Knaben und 13 Mädchen,  Schulbesuchserleichterung li.t. e. bekamen  2 Knaben und 2 Mädchen.

Anfang Oktober trat die spanische Grippe so stark auf, daß am 4. und 5. Oktober wegen Mangel an Schulkindern kein Unterricht abgehalten werden konnte.

Am 15.1. wurde der neuen Republik von dem Lehrkörper die Angelobung geleistet.

Am 17.8. wurde die Neuwahl und Konstituierung des Ortsschulrates mit nachfolgendem Ergebnis vorgenommen: Zens Josef, Obmann; Grestenberger Leopold, Stellv. Als Schulaufseher wurde Strasser Johann Nr. 29 vorgeschlagen.

Schuljahr 1919/20

Schülerstand 15 Knaben und 13 Mädchen; davon haben 3 Knaben und 2 Mädchen Anspruch auf Schulbesuchserleichterung lit. e und machen auch davon Gebrauch.

An diesem Tage wurde mit der Einführung des ungeteilten Vormittagsunterrichtes begonnen. Nachdem aber die Mittagsstunde bei und um !1 Uhr beginnt und die Leute um 12 Uhr wieder in die Arbeit gehen, die Schulkinder aber erst um 12 Uhr oder ½ 1 nach Hause kamen, so war ein gemeinsames Mittagessen der Familie ausgeschlossen, daher suchten Schulleitung und Ortsschulrat wieder um Einführung des geteilten Unterrichtes an und diesem Ansuchen wurde vom Bezirksschulrate Folge gegeben. Vom 24.10. wurde wieder vor- und nachmittag unterrichtet.

Vom 2.1. bis 22.1. und vom 29.1. bis 5.2. wegen Holzmangel kein Unterricht. Der Schulbesuch ließ nichts zu wünschen übrig und war durchwegs ein sehr guter.

Schuljahr 1920/21

Schülerstand 13 K. 11 M.. Davon haben 2 K. Anspruch auf  Schulbesuchserleichterung lit e und machen auch davon Gebrauch.

Vom 10.9. bis 13.9. war wegen Hochwasser kein Unterricht.

Vom 13.12. bis 2.1. war wegen Holzmangel kein Unterricht; doch wurden die versäumten Unterrichtstage im Mai und Juni eingeholt. Vom 11.2. bis 19.2. wurde nur vormittags im ungeheizten Schulzimmer unterrichtet, so lange es die Kinder in der Kälte aushielten.

Schuljahr 1921/22

Die Gesamtzahl der Schulkinder beträgt 15 K. und 11 Mädchen; davon haben 4 Kinder Schulbesuchserleichterung lit. e, so daß nur 11 K. und 11 M. regelmäßigen Unterricht haben.

Vom 16. Jänner wurde im ungeheizten Schulzimmer unterrichtet, weil der O.S.R. kein Holz beistellte; am 19.1. wurde etwas Ausräumholz gebracht, das aber nur bis 1.2. anhielt. Der Schulleiter wurde dann krank und konnte erst am 20. Februar mit dem Unterricht im ungeheizten Schulzimmer beginnen. Die Kälte nahm immer mehr zu und vom 26.2. bis 5.3. war wegen Kälte kein Unterricht. Da der Obmann nicht fähig war, Holz beizustellen, ihm auch der gute Wille und der Geist dazu fehlte, legte er seine Stelle nieder und der Obmannstellvertreter H. Leopold Grestenberger übernahm seine Stelle. Nun wurde Holz beigestellt und der Unterricht wurde weiter geführt.

Am 20.5. Tage wurde ein Ausflug zur Burg Kreuzenstein gemacht.

Wegen der  frühen Ernte wurde vom 7.7. nur vormittag unterrichtet, weil die größeren Kinder bei der Ernte mithelfen.

Schuljahr 1922/23

Die Schülerzahl beträgt 12 Knaben und 13 Mädchen; davon genießen 3 Mädchen. Schulbesuchserleichterung lit.e, so daß 12 Knaben und 10 Mädchen regelmäßigen Unterricht haben.

5.2.: An diesem Tage hatte Utzenlaa wieder Hochwasser.

Am 6.6. wurde ein Ausflug nach Rosenburg unternommen.

Vom 11.6. bis 25.6. war kein Unterricht, weil sich der Schulleiter einer Operation im Spitale Krems unterziehen mußte.

Schuljahr 1923/24

Die Schülerzahl beträgt 12 Knaben und 9 Mädchen; davon haben 5 Knaben und 2 Mädchen von der Schulbesuchserleichterung lit e Gebrauch gemacht, so daß nur 7 Knaben und 7 Mädchen den regelmäßigen Unterricht genießen.

Der O.S.R. Utzenlaa verzichtet auf die generelle Schulbesuchserleichterung und es wird die individuelle eingeführt. Der Schulbesuch war ein guter: der Durchschnitt der Versäumnisse betrug 3,325 %. Unentschuldigte Versäumnisse kamen nicht vor.

Schuljahr 1924/25

Der Schülerstand ist 8 Knaben und 7 Mädchen; von diesen erhielt 1 Mädchen individuelle Schulbesuchserleichterung. Schulbesuchende Kinder sind daher 8 Knaben und 6 Mädchen.

5.2.: Eichberger Michael, Jagdpächter der Genossenschaftsjagd Utzenlaa,  spendete 1,000.000 K zur Anschaffung von Schulwandkarten.

Von Mitte Februar bis Ende Februar waren Masernerkrankungen, manchen Tag waren nur 4 Kinder in der Schule.

3.6.: Religionsprüfung in Bierbaum.

24.6.: Ein Schülerausflug wurde unternommen. Eisenbahnfahrt nach Krems. Besichtigung der Piaristen Kirche, der Pfarrkirche, des Marktes, der Landstraße. Marsch nach Stein, über die Donaubrücke nach Mautern. Dort Mittagsrast, dann nach Göttweig. Besichtigung der Kirche und der Kaiserzimmer.

Wegen Masernerkrankungen war der Schulbesuch nicht besonders gut.Unentschuldigte Versäumnisse kamen nicht vor. Der Durchschnitt der entschuldigten Versäumnisse betrug 8,517 %.

Schuljahr 1925/26

Nach der Schulbeschreibung sind 8 K. und 5 M. schulpflichtig; ein Knabe erhielt individuelle Schulbesuchserleichterung und 1 Mädchen vollendete schon am 28.8. das 14. Lebensjahr, so daß tatsächlich nur 7 K und 4 M. den Unterricht besuchen.

Am 8.9. wurde die Wahl und am 10.9. die Konstituierung des neuen Ortsschulrates mit nachstehendem Ergebnis vorgenommen. Als Obmann wurde Direder David und als Obmannstellvertreter Bartl Ignaz gewählt. Als Schulaufseher wurde Strasser Franz vorgeschlagen.

8.2.: Herr Michael Eichberger, Pächter der Genossenschaftsjagd Utzenlaa, hat zur Anschaffung von Lehrmitteln der Gemeinde Utzenlaa 100 S übergeben.            

Wegen Grippeerkrankungen war der Schulbesuch nicht besonders gut, der Durchschnitt der Schulversäumnisse betrug 6,037 %, unentschuldigte Versäumnisse kamen nicht vor.

Ein Schülerausflug wurde dieses Jahr wegen der geringen Kinderzahl und wegen des schlechten Wetters nicht unternommen.

Schuljahr 1926/27

Schulpflichtig sind 9 K. und 5 M., ein Mädchen erhielt individuelle Befreiung, so daß 9 Knaben und 4 Mädchen schulbesuchend sind.

5.2.: Herr Michael Eichberger als Jagdpächter spendete 150 S zur Errichtung eines neuen Zaunes im Vorgarten.

Wegen Grippeerkrankungen war der Schulbesuch nicht so gut. Es waren im Durchschnitt 4,614 % entschuldigte Versäumnisse.

Schuljahr 1927/28

Schulpflichtig sind 11 Knaben und 3 Mädchen. Ein Knabe hat Schulbesuchserleichterung.

Im August d.J. wurde die Westseite des Hauses mit einem Zementanwurf  versehen und der von H. Michael Eichberger gespendete Zaun aufgestellt.

7.11.: An diesem Tage nahm der Schulleiter Alois Riedel Abschied von Utzenlaa. In einfacher, aber herzlicher Weise verabschiedeten sich die Mitglieder des Ortsschulrates, der Gemeindevertretung, der Feuerwehr und des Kriegerverbandes. Auch die Schulkinder mit dem Hr. Pfarrer v. Bierbaum waren zugegen. An demselben Tage übernahm Hr. Josef Schmidl, Lehrer in Absdorf, die prov. Leitung der Schule.

1.6.: Mit diesem Tage wurde der prov. Leiter H. Josef Schmidl zum def. Schulleiter ernannt.

Der Schulbesuch war im verflossenen Schuljahre ein ziemlich guter. Jahresdurchschnitt 3,17 % Versäumnisse.

Schuljahr 1928/29

Schulpflichtig sind 14 Knaben u. 6 Mädchen. 2 Knaben haben Schulbesuchserleichterung.

Der Winter 1928/29 war von langer Dauer und großer Kälte.

2.1.:  An diesem Tage übernahm Fr. Hilda Schmidl die prov. Erteilung des Handarbeitsunterrichtes.

2.2.:  Die Jagdgenossenschaft spendete der Schule 100 S zur Herrichtung der Schulbänke.

Vom 18.2. bis 20.2. Kälteferien. Sämtliches Brennmaterial, das für den ganzen Winter reichen sollte, war bereits verheizt, Kohlen waren keine zu bekommen. H. Förster Direder verschaffte etwas Holz für die Schule.

Schuljahr 1929/30

Schulpflichtig sind 11 Knaben u. 7 Mädchen. Davon werden aber in kurzer Zeit 2 Kn. u. 2 Md. austreten, so daß in den letzten 4 Schuljahren (Oberstufe) keine Schulkinder sein werden. Es verbleiben die vier unteren Schuljahre mit   9 Knaben u. 5 Mädchen. Da nunmehr durch 4 Jahre keine Kinder austreten u. jedes Jahr durchschnittlich 4 Kinder eintreten, wird die Zahl der Schulkinder bis gegen 30 anschwellen.

Schuljahr 1930/31

Schulpflichtig 13 K u. 7 Md.

Im August wurden die neuen Zäune (Obstgarten) aufgestellt. Erst im April wurde die Baumschule von den Hasen vollständig ruiniert. Die Jagdgesellschaft spendete 67 S 80 g, wofür ein neuer Zaun um die Baumschule gemacht wurde.

Obmann des Ortsschulrates, H. Förster D. Direder, ein warmer Freund der Schule, übersielte nach Neu-Aigen. Die Schule veranstaltete ihm eine eindrucksvolle Abschiedsfeier. Neuwahl des Ortsschulratsobmannes. Gewählt wurde H. Franz Bartl.

26.5.: An diesem Tage wurde in der Schule eine Waschküche zu bauen begonnen. Da der Nachbar an der Grenze Schweineställe baut, wird angebaut u. der Schupfen neu aufgestellt. Für diese Begünstigung kann der Nachbar den Rauchfang der Waschküche benützen. Der Schulleiter leistet für diesen Bau 60 S und die Verköstigung der Arbeiter.

1.7.: Schulausflug nach Klein-Wetzdorf. Wanderung auf den Heldenberg u. Besichtigung der Radetzkyzimmer. Rückgang über Ruppersthal. Besichtigung der Lourdeskapelle u. Kirche.

Schuljahr 1931/32

24.6.: Beginn der Milchaktion in der Schule über Anregung des H. B.S.I. (anfänglich Gegnerschaft in einem Teile der Bevölkerung).

22.6.: Schulausflug auf die Burg Kreuzenstein. In Korneuburg wurde der medizinische Garten besucht.

Der Schulbesuch war im vergangenen Schuljahre ein sehr guter. Jahresdurchschnitt der Versäumnisse: 2,87 % (entschuldigt). Unentschuldigte Versäumnisse kamen nicht vor.

Schuljahr  1932/33

Schulpflichtig sind 18 Knaben u. 7 Mädchen. Tiefster Stand im Schuljahre 1925/26: 8 Knaben u. 5 Mädchen. Seither ist die Schülerzahl steigend.

2.11.: Neuer Zaun im Gemüsegarten wird gemacht, 105 S. Der Brunnen wird um 70 cm nachgegraben, da infolge der trockenen Jahre der Wasserstand immer tiefer sinkt.

Vom 3.5. - 9.5. wurden durch die Schulkinder Maikäfer gesammelt. (über 200 kg).

Schuljahr 1933/34

Schülerzahl 17 K. 8 M.

11.9.: An diesem Tage inspizierte Herr Landesschulinspektor Leopold Scheuch die hiesige Schule und sprach sich in zufriedenstellender Weise über seine Wahrnehmungen aus. (In den Ferien wurde das Schulgebäude einer Renovierung unterzogen; Klassenzimmer, Gänge sowie die Wohnung des Oberlehrers wurden frisch gemalt).

Am 12.2. brachen in Österreich marxistische Unruhen aus. Die Schulen mußten vom 13.2. - 16.2. geschlossen gehalten werden. Aus Anlaß der Trauerfeier für die Gefallenen der Exekution war die Schule schwarz beflaggt. Die Kinder hatten Gelegenheit, die Trauerfeier im Radio anzuhören.

1.5.: Verfassungsfeier. Die Kinder nahmen an dem Festzug und an der Verkündigung der Verfassung unter Führung der Lehrpersonen teil.

26.5.: Vaterländische Weihestunde.

27.5.: Jugendtag.
                       Programm der Feier:   1. Festgottesdienst
                                                           2. Hissung der österr. Fahne.
                                                           3. Heldengedenkfeier, Kranzniederlegung.
                                                           4. Maiandacht
                                                           5. Einziehung der Fahne.
                                                           6. Kinderjause.
                                                           7. Jugendspiele.
30.7. Requiem für † Dr. Dollfuß.

Schuljahr 1934/35

Schülerzahl 16 Kn. 10 Md. (Zuwachs 1).

3.10.: Requiem für † Dr. Dollfuß. Gedenkfeier in der Schule.

10.11.: Schillerfeier.

Nov-Dez.: Masernepidemie (90 % der Schulkinder erkrankt).

1.5.: Tag des neuen Österreich.

Sonnwendfeier.: Teilnahme der öffentlichen Funktionäre; Abmarsch von der Schule. Abbrennen des von den Kindern hergerichteten Holzstoßes unter Sprechchören.

Schuljahr 1935/36

Heldengedenkfeier der Schulkinder beim Kriegerdenkmal. Zum erstenmal fand vor unserem Kriegerdenkmal eine Heldengedenkfeier statt. Kriegerverein, Gemeindevertretung, Ortsschulrat holten die Kinder von der Schule ab.     Kranzniederlegung (Eichenlaubkranz von den Kindern geflochten). Ansprache. Sprachchor der Kinder. Lied vom guten Kameraden u. Landeshymne

Im Winter trat Keuchhusten auf. viele Versäumnisse.

12.5. Muttertag. Die Kinder versammelten sich nach gemeinsamem Gottesdienste in der Schule, um die Geschenke für die Mütter in Empfang zu nehmen; die diesmal wirklich reichlich waren; da die Kinder durch Maikäfersammeln selbst Geld verdienten.

20.6.: Schulausflug an die Donau.

24.6. Sonnwendfeier 

Schuljahr 1936/37

28.10.: Heldengedenkfeier in der Schule.

1.5.: Feierl. Gottesdienst. Jahrestag der Verfassungsverkündung.     

8.5.: Muttertag. Wie alljährlich gemeinsamer Gottesdienst, dann Abholung der Geschenke in der Schule, welche die Kinder an den Tagen vorher nett verpackt u. mit Zeichnungen, Gedichten u. Blumen verzierten.

21.6. Sonnwendfeier:         

23.6.: Schulausflug   Autofahrt vom Schulhause nach Kreutzenstein, Besichtigung der Burg. Weiterfahrt nach Wien, Schönbrunn: Besichtigung des Tiergartens, Spaziergang durch die Parkanlagen.

Schuljahr 1937/38

15.3.: Der Führer Adolf Hitler in Wien! Die Schulkinder und viele Leute hören beim Radio die Vollzugsmeldung des Anschlußes Österreichs an das Deutsche Reich.

18.3.: Deutsche Soldaten kommen! Im Klassenzimmer ist der Tagraum, 4 Mann und der kommandierende Offizier nächtigen in der Schule.

19.3.: Abfahrt der Soldaten, herzlichste Verabschiedung!

Schulfeier. Mitten am Tisch steht ein Führerbild. Die Kinder lernen die Hymnen und den deutschen Gruß.

10.4.: Die Schule ist Abstimmungslokal für die Volksabstimmung für Großdeutschland. Die Gemeinde Utzenlaa erzielte bei 100% abgegebenen Stimmen 100 % Ja-Stimmen. Die Schule und alle Häuser waren schön geschmückt.

8.5.: Muttertag. Die Kinder luden ihre Mütter ein, in die Schule zu kommen, wo sie mit Liedern und Sprüchen begrüßt wurden. Die Klasse war schön ausgeschmückt. Die Kinder überreichten den Müttern Backwerk und eine selbst gezeichnete Glückwunschkarte und alle waren erfreut über den schönen Muttertag.

23.6.: Sonnwendfeier. Feierliches Bekenntnis, zu unseren deutschen unterdrückten Volksgenossen zu stehen.

28.6.: Schulausflug nach Wetzdorf

Schuljahr 1938/39

Im Monat August wurde das Schulhaus ganz neu hergerichtet, mit weißem Dolomitsandverputz versehen, die Fenster ausgebessert und gestrichen, Klassenzimmer  und Vorhäuser neu gemalt.

12.9.: Schulbeginn mit einer würdigen Feier.

Im Oktober     besuchte Herr Bez. Schul-Inspektor L.Eyer die Schule.

9.11.: Eine schlichte Feier beim Fahnenmast.

1.5.:  1. Maifeier der deutschen Volksgemeinschaft.   Am Dorfplatz wurde unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung ein Maibaum gesetzt. Schulkinder singen Lieder u. tanzen Volkstänze (Schweres Gewitter und Wolkenbruch).

24.6.:  Sonnwendfeier.  Alle Schulkinder, zum Großteil schon in Uniformen marschieren in ihren Formationen von der Schule mit Lampions auf den Platz der alten Ziegelgrube, mit Fackeln die H.J. Lieder: "Auf, hebt unsere Fahnen!" "Flamme empor", "Volk der Wälder" u.a. Feierliches Bekenntnis, Großdeutschland zu erhalten. Drei Kränze werden ins Feuer geworfen:
   1. Den Toten des großen Krieges,
   2. den Toten der Bewegung
   3. Der Deutschen Jugend zum großen Einsatz!

7.7. Schulschluß. An diesem Tage wird wieder der Erntekindergarten eröffnet, der durch 4 Wochen die Kinder unter 10 Jahren im Schulhof vereint. An diesem Tage wurde derselbe mit einem frohen Kinderfest geschlossen, das allen Kindern große Freude macht. Frauenschaft hilft dekorieren u. backen u. bedienen.

Im Verlauf der Ferien wurde der alte Kasten in der Klasse für Gemeindezwecke freigemacht und in der Klasse ein neuer Lehrmittelkasten aufgestellt.

Schuljahr 1939/40

12 Knaben, 13 Mädchen (Neueintritt 1 Knabe, 2 Mädchen).

18.9. Schulbeginn.   Der Tag fiel mitten in das große Geschehen in Polen. Am 1.9. begann der Krieg der 18 Tage. Auch von unserer kleinen Gemeinde rückten Männer u. Burschen ein (11).

Es mangelt sehr an Leuten zur Einbringung der Herbsternte. Die größeren Schulkinder werden durch einige Wochen eingesetzt

6.10.: Rede des Führers. Voll Spannung hören alle Schulkinder und viele Erwachsene die Rede des Führers mit den nochmaligen Vorschlägen, den Krieg durch friedliche Übereinkommen zu beenden.

Ende November begannen wir in den Handarbeitsstunden und vielen freien Nachmittagen einem Aufrufe unseres Kreisschulrates folgend, W.H.W. Gegenstände zu fertigen, die nach dem Warthegau geschickt wurden. Die Knaben zeichneten lustige Bilderbücher, die Mädchen aber nähten fleißig einige Schürzen, Puppen und Wurstl. Alle wetteiferten, die Sachen recht und hübsch zu fertigen, als nur möglich. Überall, bei allen Frauen sammelten wir dazu alte Sachen.  Mai und Juni  werden die größeren Schulkinder zur Hilfe auf dem Felde eingesetzt, hauptsächlich zur Unkrautbekämpfung der Hackfrüchte.

Der Muttertag wurde still daheim gefeiert, die Kinder lernten dazu ein zeitgemäßes Gedicht von H. Menzel. Die Mädel vom J.M. stellten in den Zeichenstunden passende Schmuckblätter her, die am Kopf ein Führerwort trugen. Diese Blätter wurden von den Mädeln mit einem Blumenstrauß an jede Mutter und jede Frau verteilt, die einen Sohn oder Gatten im Felde hatten. Sie sprachen dabei herzliche Worte und bereiteten den Frauen große Freude.

25.6.: Schulfeier anläßlich des Waffenstillstandes in Frankreich.

An Hand der Weltkriegskarten stellen die Größeren täglich den Stand unserer Truppen an der Westfront fest.

6.7. 1940: Schulschluß mit schlichter Feier.

8.7.: Beginn des Erntekindergartens, der heuer zum 3. Male von der Handarb. L. geführt wird. 16 Kinder von 2 – 8 Jahren kommen täglich.

17.8.: Schluß des Erntekindergartens. Die Mütter spendeten Eier, Milch u. Mehl für eine Jause zum Abschluß. Als alles verbacken war, staunten die Kinder über die große Menge und kamen selbst darauf, den Soldaten davon zu schicken. So hatten die Kinder Freude und außerdem erhielten 8 Soldaten Päckchen.

Während der Ferien wurde in der Schulklasse und im Stiegenaufgang ein Sockel gemalt.

Schuljahr 1940/41

Kinderzahl: 9 Knaben und 11 Mädchen. In diesem Jahre fand kein Neueintritt statt.

4 größere Kinder beginnen ein Kriegstagebuch und tragen Wichtiges vom Vorjahr nach.

16.12.: An diesem Tage haben die Jungmädel alle Sachen in der Klasse ausgestellt, die sie im Laufe der letzten Wochen in der Handarbeitsstunde und an vielen Nachmittagen für das WHW fertigten: Kinderhemden u. Jäckchen, Kleider u. Schürzen, 2 Hauben, 5 Wurstl, 2 Puppen und 14 Stofftiere. Die Frauenschaft, der politische Leiter, der Ortsbauernführer waren eingeladen. Ein Adventkranz am weißgedeckten Tisch mahnte an das nahende Weihnachtsfest.

Die Mädel hatten ein kleines, passendes Feierspiel mit vielen schönen Liedern und Gedichten gelernt, das sie am Schluß aufführten und während dessen die Lichter am Adventkranz entzündet wurden. Eine Ansprache der H.J.L. mit dem Gelöbnis Aller, auch im nächsten Jahre so treu zusammenzustehen in Schule und Gemeinde und den besten Wünschen des Leiters der Schule schloß diesen schönen Abend, den alle tief beeindruckt verließen.

10.4.: Nach gut vollzogenem Anbau erfolgt der Einbruch einer Frostperiode. Es fällt sehr viel Schnee, obwohl bereits Marillen und einige Frühlingssträucher    blühen.

Einige fotografische Aufnahmen aus dem Schulgarten:

 
Die Schulwaschküche am Ostersonntag, den 13.4.1941.

   
Marillenblüten im Schnee – vorne blühende Phorsythia
 
 

18.5.: Muttertagsfeier in der Schulklasse. Die Kinder sprachen Verse von Baumann und H. Menzel aus "Die Deutsche Schulfeier". Nach Sprechchören und Liedern überreichen die Kinder den Müttern Blumen und selbst gezeichnete Schmuckblätter.

24.5.: Schulfrei – Reichssportwettkampf.

Mai-Juni: Die größeren Kinder wurden wieder zur Hilfe bei den leichteren Feldarbeiten eingesetzt, meistens zum Rüben einzeln und jäten. Auch den Schulhof machen sie jedes Jahr sauber vom Unkraut. Hievon eine Aufnahme aus diesem Sommer: 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

7.7.: Zum 4. male Beginn des Erntekindergartens unter Leitung der Handarb. L. Hilda Schmidl

Schuljahr 1941/42

Neueintritt 2 Knaben, 1 Mädchen. Schülerzahl: 20, 10 Knaben, 10 Mädchen.

1.9.: Schulbeginn. Feier beim Fahnenmast.

21.12.: Weihnachtsfeier der Schulkinder in unserer Klasse. Es war die Kreisreferentin Frl. Lore Weiker anwesend, weil auch die Kinder des Erntekindergartens geladen waren.

26.1. - 16.3.: Kälteferien.

17.5. Muttertag: Die Kinder zeichnen ein Schmuckblatt. Blumen sind nur sehr wenige vorhanden.

15.7.: Zum 5. Male Beginn des Erntekindergartens unter Leitung der Handarbeitslehrerin Hilda Schmidl. 

Schuljahr 1942/43

Neueintritt 4 Knaben, 1 Mädchen, Schülerzahl 22, 13 Knaben, 9 Mädchen.

4.9.: Schulbeginn, Feier beim Fahnenmast.

Weihnachtsferien.    Während derselben kommt die neue Schultafel, welche schon 2 Jahre lang bestellt ist, an und wird im Schulzimmer aufgestellt.

16.5.: Muttertag. Die größeren Mädchen begrüßen die Mütter und Frauen der Soldaten und bringen ihnen Blumen.

19.7.: Zum 6. Male Beginn des Erntekindergartens unter Leitung der Handarbeitslehrerin Hilda Schmidl. 

Schuljahr 1943/44

Neueintritt 1 Knabe, Schülerzahl 22. 13 Knaben 9 Mädchen.

8.9.:  Erkrankung des Schulleiters. Es ist kein Unterricht.
20.9.: Herr Kreisschulrat L. Eyer besucht den erkrankten Schulleiter Josef Schmidl und ordnet an, daß die Kinder bis zu seiner Dienstfähigkeit die Schule in Bierbaum besuchen. 21.9.-1.11. Schulbesuch der Kinder in Bierbaum.

5.5.: Muttertag. Die größeren Mädchen grüßen die Mütter und  Frauen der Soldaten mit Blumen. Alle Kinder lernen einen Spruch.

Am 1.5. wurde im Hegerhaus ein Erntekindergarten eingerichtet. Kindergärtnerin ist Kulir Gerti aus Absdorf.

Schuljahr 1944/45

11.12.: Auch Utzenlaa erhält im Gebiet um das Dorf viele Bomben, zum Großteil Zeitzünder, welche durch die Explosionen noch am übernächsten Tag das ganze Dorf schwer erschüttern. Es beginnen sofort die Weihnachtsferien.

1.1.45: Die Schule wird vom Heer beschlagnahmt. Eine technische Werkstätte, die außerhalb des Dorfes arbeitet, nimmt in der Klasse Quartier. Alle Schulsachen, Bänke, Tische, Bücher, Nähmaschine, Bilder, sämtliches Schulmaterial wird im Lehrmittelzimmer untergebracht und versperrt.

7.1.: Der Schulleiter erkrankt schwer an einer Sepsis. Die Kinder erhalten in der Küche abwechselnd Notunterricht von der Handarbeitslehrerin.

1.4.: Ostermontag. Tiefflieger bedrängen das Dorf sehr hart. An diesem Tage beginnen alle Bewohner Utzenlaa´s Kleider und Wäsche zu vergraben. Auch in der Schule

geschieht es. Dabei ist herrlichstes Frühlingswetter, ein sehr zeitiges Frühjahr, die Pflanzen wachsen schon, alles gebaute ist schon aufgegangen.

4.4.: An diesem Tag verlassen die Soldaten die Schule.

8.5.: An diesem Tage erhält das Dorf 400 russ. Soldaten als Einquartierung. Die Schule mußte vollkommen geräumt werden. Der Schulleiter wohnt mit seiner Familie 5 Monate in Absdorf.

10.9.: Die Schule wird freigegeben. Am nächsten Tage früh beginnen der Schulleiter und die Handarb. Lehrerin mit der Instandsetzung. Durch Einwirkung des Krieges ist die Schule vollständig verwüstet. 17 Fensterflügel fehlen, mehrere Türen und fast alle Schnallen und Schlüssel. Sämtliche Schulschriften und Bücher sind zerrissen und beschmutzt unter dem Schmutz. Nach ungeheurer Arbeitsleistung, welche der Schulleiter und die Handarb. Lehrerin ganz. allein vollbringen, ist die Schule nach 14 Tagen so weit hergerichtet, daß der Unterricht beginnen kann. Seit 11.12.44 hatten die Kinder von Utzenlaa keinen Unterricht mehr.

Schuljahr 1945/46

Die Kinder machen nachmittags einige Stunden ihre Aufgaben in der Schule. Sie haben sehr viel vergessen, besonders das 2. Schuljahr ist sehr arm an Kenntnissen. Doch beiderseits bester Wille und großer Fleiß holen nach und nach die Lücken auf.

Es ist ein ganz milder Winter, die Schule reicht mit einer geringen Menge Holz ohne Kohle aus.

28.4.: Dienstenthebung des Schulleiters Josef Schmidl und der Handarbeitslehrerin Hilda Schmidl, da beide Mitglied der NSDAP waren, über Entscheidung des Kommandanten der Roten Armee.

29.4.: Fräulein Margarete Löschl aus Neu-Aigen unterrichtet vertretungsweise.

27.5.: Herr Walter Klement, eben aus Italien heimgekehrt, übernimmt als seine erste Anstellung die Klasse bis zum Schulschluß.

Schuljahr 1946/47

Mit diesem Tage ist der Schulleiter Jos. Schmidl und die Handarb. Lehrerin Hilda Schmidl wieder eingesetzt. Beide unterrichten wieder.

25.9.: Neuerliche Enthebung beider Lehrkräfte.

4.10.: Fräulein Helene Höfinger aus Absdorf tritt den Dienst an.

21.10.: Erkrankung der Lehrerin und folgende Beurlaubung.

13.11.: Fräulein Gertrude Klinger aus Unter-Tullnerbach übernimmt die Klasse

Schuljahr 1947/48

Kinderlähmung tritt sehr stark auf, deshalb werden die Ferien 4 Wochen  verlängert.

12.11.: Beurlaubung Fräulein Gertrude Klingers.

18.11.: Dienstantritt des Herrn Alfred Paßecker (1. Dienstjahr).

7.1. – 14.2.: Lehrer Franz Appel

14.2.: Lt. Dekret d. B.S.R. Tulln (4.2.48) Zl. VI-24/11 wurde Hr. Alfred Paßecker als prov. Leiter in die Schule zurückversetzt. Dies geschah auf besondere Fürsprache der Ortsgemeinde.

Es ist noch zu erwähnen, daß am 21. XII. 47 im Schulgebäude eine Weihnachtsfeier stattfand, in d. Programm das Märchenspiel; "Hänsel u. Gretel" (Fraungruber) aufschien. Das Stück fand großen Anklang. Der Reinertrag: S 183 wurde zur Verwendung für einen Schulausflug bestimmt.

9.5.: Muttertag. Eine kleine Muttertagsfeier im Rahmen der Schule. Alle Mütter waren eingeladen. Es wurden Gedichte und Lieder vorgetragen.

Schuljahr 1948/49

16.11.: Nachdem sich die Gemeinde schlüssig wurde, das el. Licht einleiten zu lassen, kam heute ein Ingenieur und begann sofort ins Ausmessen.

3.12.: In der Schule wurden die Installierungsarbeiten aufgenommen, welche in drei Tagen beendigt waren. Damit wurde der Anfang zu Elektrisierung des Ortes gemacht.

26.12.: An diesem Tage fand eine Weihnachtsfeier der Schulkinder statt. Es wurde, wie im Vorjahr, ein Märchenspiel, und zwar: "König Drosselbart", zwei Einakter und ein Weihnachtsspiel geboten. Die Feier bot den Besuchern 2 Stunden Unterhaltung. Das Reinerträgnis: 203 Schilling wurde für die     Anschaffung von Büchern für die Schülerbücherei bestimmt.

4.1. 1949: Laut Dekret des Bezirksschulrates Tulln vom 4.1. 49, Zl. VI-25/8 wurde der Lehrer Karl Eigner mit der prov. Leitung der Schule und der Unterrichtserteilung betraut. Er bewohnt zur Zeit das im 1. Stock des Schulgebäudes gelegene Lehrmittelzimmer, da die Dienstwohnung noch der seit Juni 1948 pension. Oberlehrer Hr. Jos. Schmidl inne hat.

Durch die Kriegsereignisse sind fast sämtliche Lehrmittel verloren gegangen.

20.2.: Die Schulleitung kauft zwei Schulwandkarten (die beiden Erdhälften), 203 S.

28.2.: Zum erstenmal nach dem Kriege werden von den Kindern Schulbücher einheitlich erworben, und zwar Rechenbücher für die Unter- und Mittelstufe und Wörterbücher für die Oberstufe.

8.5.: Muttertagsfeier. An der Feier nahmen sämtliche Eltern unserer Schuljugend teil. Außerdem waren anwesend der Ortsschulrat u. HW. Hr Kafko, Pfarrer in Bierbaum.

Die Feier nahm einen würdevollen Verlauf u. erfüllte den beabsichtigten Zweck. Von den Müttern wurde freiwillig für unsere Lehrjugend ein Betrag von 75 S gespendet.

17.5.: Der pensionierte Oberlehrer Hr. Jos. Schmiedl übersiedelt nach St. Andrä-Wördern. Um ½ 7 morgens findet im Klassenzimmer zu Ehren des scheidenden Lehrerpaares eine kurze, aber ergreifende Abschiedsfeier statt.

21. - 28.5.: Herr Fr. Klug, Malermeister aus Kirchberg/Wagr., malt an diesen Tagen die Dienstwohnung, sowie das gesamte Stiegenhaus um den Betrag von 450 S. aus.

26.5.: Der pr. Schulleiter Hr. Karl Eigner bezieht mit seiner Familie die Dienstwohnung.

9.6. Schulausflug nach Maria Taferl und Melk.               

24.6.: Im Klassenzimmer findet zum erstenmal eine Filmvorführung unter Leitung des Schulleiters Hr. K. Eigner statt.

Ferien: Reparaturen am Schulgebäude.

8.-11.8.: Der Spenglermeister Hr. Eichinger aus Absdorf erneuert den Simsbelag vor dem Haupteingang u. bessert die Dachrinnen aus kostet:

11.-13.8.: Der Dachdeckermeister Hr. Vökel aus Absdorf bessert das Dach aus –

20.8.: Seit den Tagen des Obl. Riedel stand vor dem Eingang zur Dienstwohnung ein mächtiger Maulbeerbaum. Gegen Mittag fiel der Baum, ohne Einwirkung von Gewalt von außen, um.

1.9.: Lehrmittel. Im Einvernehmen mit dem Bürgermeisteramt werden um 200 S Lehrmittel (Unterrichtsbilder) erworben.

2.9.: Der pr. Leiter Hr. K. Eigner und der Jungbauer Franz Eiböck betonieren vor dem Haupteingang neue Stufen.

Schuljahr 1949/50

Schüler: 14 Knaben, 14 Mädchen = 28

6.12.: Am Abend des 6.12. (Dienstag) versammelten sich sämtliche Schulkinder im Klassenzimmer. Bald erscheinen St. Nikolaus u. in seiner Begleitung befinden sich zwei Krampusse. Scherz u. Ernst lösen sich würdevoll ab. Am Ende verteilt St. Nikolaus Geschenke u. verabschiedet sich mit guten Lehren.

25.u. 26.12.   Weihnachtsfeier – Theateraufführung: Zur Aufführung gelangten: "Das Weihnachtsherz" und ein Krippenspiel. Die Kinder zeigten gutes u. natürliches Talent u. versetzten sämtliche Anwesende in Begeisterung. An der Feier nahmen sämtliche Kinder teil u. sie brachte an freiwilligen Spenden 235 S ein.

14.5.: Muttertag. Die Kinder zeichneten und bastelten mit besonderer Begeisterung Muttertagsgeschenke. Diese überreichten sie am Muttertag ihren Müttern.

9.6.: Schülerausflug nach Wien

1.7.: Schulschluß. Der Leiter der Schule ermahnte die Schulkinder zur Vorsicht bei ihren Spielen im Freien, besonders auf Sprengkörper und Munition zu achten. Dieses Zeug mögen sie ja nicht berühren, sondern Funde sollen sofort   gemeldet werden.

Schuljahr 1950/51

Schüler: 12 Knaben, 13 Mädchen = 25

Gruppenaufnahme Herbst 1950
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

25.12.: Mit besonderem Fleiß und Eifer bereiteten sich die Kinder auf ihr diesjähriges Weihnachtsfest vor. Das Klassenzimmer wurde zu einem Theatersaal umgebaut. Tafeln und Schulbänke wurden entfernt und Sessel und Schulbänke aufgestellt. Die Bühne thronte auf einer Erhöhung. Wie alljährlich, so nahmen auch heuer wieder alle Einwohner des Dorfes an der Feier teil. Auffallend war der starke Besuch aus den Nachbardörfern.

4.2.: Der Fasching war heuer besonders lustig. Das "Kleine Volk" veranstaltete einen Faschingszug. Vorneweg schritt ein Trompeter. Die übrigen gruppierten sich um ein Brautpaar. Maskerade und Gehaben waren ausgezeichnet und es wurde herzlich viel gelacht.

2.3.: Theateraufführung der Jugend.

Über Bitten und Dängen studierte der hiesige Schulleiter mit der schulentlassenen Jugend das Theaterstück "Schuster bleib bei deinem Leisten!" ein. Es fand in der Öffentlichkeit großen Anklang. Besonders stark war der Besuch aus den umliegenden Dörfern. Die Jugendspiele stellten für den Schülerausflug einen Betrag von 200 S zur Verfügung.

5.2.: Definitivstellung des Schulleiters Hrn. Karl Eigner.

15.2.: Muttertag. Es fand keine offizielle Feier statt. Aber die Kinder bastelten Geschenke und lernten Gedichte.

10.u.11.5.: Schülerausflug nach Mariazell, Semmering

20.5.: Da die Schülerkasse den Betrag von 600 S barg, entschloß sich die Schulleitung, im Einverständnis mit den Kindern, einen Radioapparat anzuschaffen.

25.5.: Über Auftrag des Herrn Bürgermeisters Josef Zens wurde der Schule ein     Betrag von 1.000.- S zum Ankauf von Lehrmitteln zur Verfügung gestellt.

Schuljahr 1951/52

Schüler: 11 Knaben, 11 Mädchen = 22

5.9.: Der hiesige Gemeinderat bewilligte der Schulleitung den Betrag von 780.- S zum Ankauf eines Bildwerfergerätes "Wika II" Objekt No. 25999 mit  Projektorlampe 220 V/250 W, Kabel u. Koffer.

9. u. 10.5.: Schülerausflug nach Graz

11.8.: Laut Beschluß des Gemeinderates Utzenlaa erhielt das Schulgebäude neue Außenfenster. Sie wurden vom Tischlermeister Hrn. Aschauer aus Neustift hergestellt u. kosteten 5.727.- S.

18.8.: Die Fenster wurden umgeglast – Kostenpunkt 761.- S.

28.8.: Das Klassenzimmer wurde ausgemalt.

Schuljahr 1952/53

Schüler: 10 Knaben, 9 Mädchen = 19

Die hiesige Dorfjugend führte mit Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft Tulln im Klassenzimmer ein Theaterstück auf. Sie spendet 100.- S (Hundert Schilling) zur freien Verwendung durch die Schulleitung.

14. u. 15.2.: Wieder führte die Dorfjugend im hiesigen Klassenzimmer ein Theaterstück auf, Spende 100.- S (Hundert Schilling.)

10.5.: Im Kreise der Familie feierten die Kinder u. Mütter Muttertag. Der Schulleiter gab den Kindern die zu solchen Feiern nötigen Anleitungen.

20.5.: Über Beschluß des hiesigen Gemeinderates wurde zwischen dem     Schulgrundstück u. dessen rechten Nachbarn ein Betonsockel errichtet. Darauf errichtete man eine neue Planke. Auch der Gemeindegarten erhielt einen neuen Gitterzaun.

13., 14. u. 15.6.: Ausflug nach Salzburg - Die Fahrt kostete pro Schüler 60.- S. Der Theaterverein spendete 200.- S, die Gemeinde gab ebenfalls 200.- S Zuschuß.

Schuljahr 1953/54

Schüler: 8 Knaben, 9 Mädchen = 17

6.12.: Mit starker Beteiligung der hiesigen Bevölkerung fand am Abend des 6. Dezember im hiesigen Klassenzimmer eine schlichte u. eindrucksvolle Nikolo u. Krampusfeier statt. Anschließend sang die Dorfjugend fröhliche Lieder.

24.12.: Die Dorfjugend führte im Klassenzimmer ein Theaterstück auf u. spendete 100.- S.

28.2.: Die Dorfjugend veranstaltete im Klassenzimmer eine Theateraufführung u. spendete 100.- S.

9.5. 54: Der Muttertag wurde mit einer kleinen Veranstaltung im Klassenzimmer würdig gefeiert. Prologe, Gedichte u. Lieder wurden vorgetragen. Die K. übergaben ihren Eltern Blumen.

24.5. 54: Ausflug nach Maria Dreieichen, Rosenburg, Kamptalkraftwerke

1.7. 54: Mit Wirkung vom 1.7. 1954 wurde der Schulleiter H. Karl Eigner zum Direktor ernannt.

12.7. 54: Hochwasser.

Schuljahr 1954/55

Schüler: 6 Knaben, 9 Mädchen = 15; Ein Knabe besucht die Knabenhauptschule in Tulln.

7.1.: Die Dorfjugend spendete der Schulleitung 150.- S

8.5.: Die Kinder beschenkten an diesem Tag ihre Mütter mit zum Teil selbstangefertigten Geschenken. Sprüche u. Gedichte wurden gelernt.

7.6.: Schülerausflug nach Heiligenkreuz, Hinterbrühl, Lilienfeld, St. Pölten

Die Fahrt samt allen Besichtigungsgebühren kostete jedem Kind 42.- S.

Schuljahr 1955/56

Schüler: 6 Knaben, 9 Mädchen = 15

Schuljahr 1956/57

Schüler: 4 Knaben, 6 Mädchen = 10

 

28.5.: Schulausflug ins Waldviertel, Route: Krems, Wachau, Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, Isperklamm, Zwettl (Stift), Horn, Langenlois, Utzenlaa.

Schuljahr 1957/58

Schüler: 3 Knaben, 6 Mädchen = 9

Alle Kinder erkrankten im Oktober  an der asiatischen Grippe. Krankheitssymptome: hohes Fieber, starkes Erbrechen, allgemeine Müdigkeit, u. bei manchen starkes Nasenbluten.

26.10.: Tag der österr. Fahne.
Alle Schüler trugen zur Feiergestaltung bei. Zu Beginn sangen die Schüler u. alle Anwesenden die Bundeshymne. Ihr folgten Sprüche, Gedichte u. Lieder. Der Schulleiter hielt die Festrede. Anwesend waren der Bürgermeister, mehrere Gemeinderäte u. ein Gutteil der Schulentwachsenen, sowie alle Eltern.

5.12.:  Die Kinder führten ein kurzes Nikolo-Theaterstück auf. Anschließend beschenkte man die Kleinen. Alle Eltern u. vor allem die Dorfjugend waren anwesend.

Schuljahr 1958/59

Schüler: 6 Mädchen

26.10. : Tag der österreichischen Fahne.
Die Feier wurde einzig u. allein von der Schule gestaltet und verlief sehr feierlich. Vor dem Schulhaus wurde eine Tribüne errichtet, Auf ihr versammelten sich mehrere Gemeinderäte u. der Bürgermeister, sowie der Lehrer mit seinen Schulkindern. Während des Liedes: "Wir wollen die Fahne hissen" wurde auf einem Mast die rot-weiß-rote Fahne aufgezogen. In der Festansprache erklärte der Schulleiter den Sinn des Festes, das Werden unserer Fahne u. appellierte an die zahlreichen Festteilnehmer, daß sie uns helfen mögen an der Vertiefung der Vaterlandsliebe. Mit der Bundeshymne, die von allen gemeinsam gesungen wurde, beendeten wir die Feier. Ein Jugendlicher - Sturm Franz - begleitet den Gesang auf der Zieharmonika.

30.10.: Obstaktion d. J.R.K.
Am 23.10. schickte unsere Schule über Aufforderung des Ö.J.R.K. Obst nach Tirol. Am 30.Okt. erhielten wir zu unserer großen Freude ein Dankeschreiben von der beschenkten Schule.

1.12.: Nußspende
Die Kinder ließen es sich nicht nehmen und sandten erneut 20 kg Nuß an ihre Tiroler Freunde. Auch dafür traf ein Dankeschreiben ein.

16.6.: Wandertag zur  Burg Kreuzenstein

Route: Utzenlaa, Absdorf, Leobersdorf, Kreuzenstein; Goldenes Bründl – Spillern, Absdorf, Utzenlaa. Verkehrsmittel: Traktor und ÖBB. 

Schuljahr 1959/60

Schüler: 6 Mädchen

8.-17.Okt. erteilte der hiesige Direktor den Unterricht in Bierbaum a. Kl., da der dortige Direktor an einem Ekzem im Gesicht erkrankt war. Die Kinder und der Leiter fuhren mit den Rädern zur Unterrichtserteilung nach Bierbaum.

10.10.: Im Keller u. in der Waschküche wurde durch die Fa. Kahr aus Absdorf das Licht eingeleitet (1800 S).

26.10. : "Tag der Fahne".
Vor dem Schulhaus wurde, so wie im Vorjahr, eine Bühne errichtet. Sie war durch rot-weiß-rote Fähnchen mit Tannenreisig und Lampions geschmückt. Die Feier begann um 18.30 Uhr. Alle Dorfbewohner nahmen an ihr teil. Auf der Bühne nahm der Hr. Bürgermeister Jos. Zens u. die Hrn. Gemeinderäte Platz. Jedes Kind sagte ein Gedicht auf. Der Fahnenspruch wurde im Chor gesprochen. Zwischendurch sangen die Kinder, begleitet vom Schulleiter, Heimatlieder. In der Festrede erklärte der Dir. Karl Eigner den Teilnehmern Sinn u. Zweck der Feier. Er wies auf die Fehler hin, die zum 2. Weltkrieg u. somit zur Unfreiheit unseres Vaterlandes führten. Mit einem Treuebekenntnis zu Österreich schloß die erhabene Feier nach der Bundeshymne.

9.Nov. : Schuldach-Reparatur. Der Dachdeckermeister Emmerich Leitner, aus Grafenwörth hat das Schuldach u. den Schornstein generalüberholt.

28. März: Der Schulhof wird kanalisiert.

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Während der Ferien wurde die Auflassung der Schule beschlossen.

Aus der Schulchronik Bierbaum aus dem Schuljahr 1960/61: Wegen zu geringer Kinderanzahl (3) wurde die Volksschule in Utzenlaa mit Beginn des Schuljahres 1960 auf die Dauer von vorläufig 5 Jahren stillgelegt und die Schüler hiesiger Volksschule zum Schulbesuche zugewiesen. Von den 3 Schülern besuchen 2 hiesige V.S. und 1 Schüler besucht die V.S. Tulln.

Dezember 2013
Maria Knapp, Andreas Nowotny