Der Kirchberger Heimatforscher Dr. Rudolf Delapina (1883 - 1965) hat neben der Erforschung der Gemeinde Kirchberg u. a. auch zwei Bücher mit insgesamt über 500 Seiten über die Herren von Winkl verfasst. Der Übersichtlichkeit halber sind die Texte auf verschiedene Kapitel aufgeteilt.


 

Die letzten Winkler – aus der Linie Ortlieb von Winkel, Gatte der Gisela von Feldsberg – hatten ihren Sitz auf der Veste Winkelberg. 1415 wurde der neuernannte Pfarrherr von St. Stephan am Wagram, der Domherr Jörg der Mautner von Katzenberg, dem Albrecht von Puechheim und dem Ulrich von Winkl – beide als Erbvogtherrn der Kirche berzeichnet – empfohlen. (Lang Bd. XIII S. 188, Top v. NÖ 1903 V. Bd.)

1427 scheint ein Sigmund von Winkel als Lehensträger von Gütern zu Parz, Bierbaum, Engelmannsbrunn und Kirchberg auf.

1441 wird noch ein Ulrich von Winkel genannt.

1452 finden wir bereits den wiederholt genannten Jörg von Puechheim, Landmarschall von Niederösterreich, als Besitzer der Herrschaft und der Veste Winkelberg. Jörg von Puechheim stand auf Seite von Kaiser Friedrich, als dieser mit den von Ulrich Eitzinger geführten Ständen im Streit lag. Friedrich und damit auch Puechheim unterlagen der Übermacht des ständischen Heeres. Puechheims Grundholden in all den Orten um Kirchberg am Wagram erlitten Schaden. Bei Aufzählung des Schadens im Jahr 1452 führt Puechheim auch die Auslagen für seine Fußknechte auf seiner Veste Winkelberg an. Hieraus erfahren wir, dass er diese Veste bereits im Jahr 1451, als es zu Brandschatzungen gekommen war, besaß. Wahrscheinlich hat Kaiser Friedrich Jörg von Puechheim für seine Treue durch Belehnung mit dem durch den Tod des letzten Herren von Winkel auf Winkelberg erledigten und heimgefallenen Winkelberg belohnt. Gleicherart erhielt ja auch Ulrich der Grafenegger seinen Lohn.

Die Veste Winkelberg blieb erhalten, bewährte sich 1529 gegen die Türken und wurde erst, nachdem die Besitzer im Laufe der Jahrhunderte häufig gewechselt hatten, um das Jahr 1820 zur Gänze abgetragen.

 

Juni 2013
Maria Knapp