Erklärung: In Altenwörth haben sich im Laufe der Jahrhunderte die Hausnummern zweimal geändert. Nach der ersten Vergabe im Jahr 1771 blieben sie ca. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bestehen, danach wurden Straßennamen eingeführt wurden. Im Titel jedes Gasthauses steht die aktuelle Nummer, darunter die vorhergehenden.  

 

Altenwörth, Hauptstraße 3

 
Gasthaus Walzer
„Zum grünen Baum“
 
Alte Nummer:  13
Neuere Nummer:  27
 
Der Bauer/Hauer Josef Hof erwirbt 1769 mit sein Gattin Theresia geb. Leth das Haus. Sie stirbt 1782. Er hat noch zwei Mal geheiratet hat. 1783 verkauft er das Haus an Magdalena Holloger. Er stirbt 1807 aber in diesem Haus.
 
1783 erwirbt Maria Magdalena Holloger (geb. Dürmayer) das Anwesen. Sie war in erster Ehe mit dem gräflichen Revierjäger Franz Müller aus Neu Aigen verheiratet, sie selbst war vor der Ehe Beschließerin in Grafenegg. Nach dem frühen Tod ihres Mannes heiratete sie den aus Großweikersdorf stammenden Franz Holloger, der 1802 Miteigentümer wird.
 
In der Pfarrchronik Altenwörth findet man eine Preisaufstellung aus dem Jahr 1787 für verschiedene Waren, die zu jener Zeit gängig und für die Bevölkerung wichtig waren: 
Den 9. Jänner wurde ich Andreas Riegler mit meiner geliebten Ehegattin Katharina in der hiesigen Pfarrkirche durch Hochwürden Herrn Pfarrer Gasser copuliert. Darauf folgte das Ehrentraktamentl (= Hochzeitsschmauß) bei Herrn Franz Holloger, Gastwirt hier, im Beisein des Herrn Ferdinand Stampfl und Herrn Josef Hof und etlichen anderen Freunden. An Unkösten 18 fl 26 kr.--.
Den gesamten Artikel siehe hier.
 
1803: Magdalena stirbt mit 55 Jahren an der Wassersucht.
1804 heiratet Franz Holloger Anna Schwicker aus Oberrohrbach, die Miteigentümerin wird.
1805 wird Franz Holloger bei der Versteigerung von Kirchengründen genannt. 
1813 stirbt Anna Holloger mit 41 Jahren, 1814 heiratet der Witwer Anna Maria Ertl, noch im selben Jahr stirbt der nun als Hauer bezeichnete Franz Holloger mit 66 Jahren in Altenwörth 18. Von den Kindern des Franz Holloger ist eines 20 Jahre alt geworden, alle anderen sind im Kindesalter verstorben.
 
Bereits 1808 kaufen Josef Priborsky und Theresia geb. Danzinger das Gasthaus. Woher sie stammten, konnte noch nicht geklärt werden.
1832 stirbt Joseph Priborsky, noch im selben Jahr stirbt auch sein Gattin. Das Paar hatte fünf Kinder von denen vier das Erwachsenenalter erreichten. Sohn Johann übernahm 1832 kurzzeitig das Anwesen, bevor er es 1833 an Anton Kohlbauer verkaufte. Er heiratete nach Grafenwörth.
 
1833 kaufen Anton Kollbauer (um 1797-1881) und Juliana geb. Florl (geb. um 1794), das Gasthaus. Sie stammen beider aus Trübensee und waren dort Hauer.
 
1850 übernimmt Sohn Johann Kollbauer das Gewerbe. Er heiratet 1861 Katharina Grill aus Neustift. Er wird zu diesem Zeitpunkt schon als Fleischhauer in Altenwörth 13 ausgewiesen 1874 stirbt er mit nur 47 Jahren am Schleimschlag, seine Witwe führt die Geschäfte weiter.
 
1874 heiratet sie mit 40 Jahren des 26-jährigen Gastwirtsohn Ignaz Nowotny aus Grafenwörth und lässt ihn 1875 auf das Grundstück mit anschreiben. Seine Gattin stirbt 1909, im selben Jahr heiratet er Johanna Behmer aus Großweikersdorf. 

Nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1921 heiratete sie 1922 Karl Mitterhauser aus Eitzersthal, Pfarre Großstelzendorf, der mit ihr den Betrieb weiterführt. Doch bereits im Februar 1923 stirbt er mit 41 Jahren an Lungen- und Kehlkopfuberkulose.
 
Einladung zum X. Feuerwehrtage für den 23. September 1894, in Herrn Nowotny’s Gasthaus um 4 Uhr Nachmittags in Altenwörth a.d.D.
(Feuerwehr-Signale vom 20.9.1894)
 
Aus der Ehe mit Ignaz Nowotny gehen drei Kinder hervor. Zwei Mädchen sterben im Kindesalter, Sohn August Nowotny (geb. 1877) heiratet 1904 Johanna, die Tochter des Freihofbesitzers Anton Söllner aus Kollersdorf. Sie übernehmen gemeinsam das Gasthaus.

 
Gasthausschild
Ignaz Nowotny war zeitweise Mitglied des Gemeinde- und Ortsschulrates.
 
Aus einem Bericht über einen Ruderbewerb: ... In Altenwörth wurde nach einem kurzen Bade – das Wasser war sehr frisch – die Mittagsstation gemacht. Im Nowotny’schen Wirtshause wussten die Leute zu berichten, dass Ruderer mit rothen Kappen Vormittags angelegt hätten und bald stromaufwärts weitergefahren seien.
(Allgemeine Sport-Zeitung, 1900)
 
(Liedertafel): Am 4. Juli 4 Uhr nachmittags findet in Herrn Nowotny’s Gasthaus eine Liedertafel des Gesang- und Musikerchors Altenwörth-Gigging mit Tanzkränzchen statt. Eintritt 60 H., Tanzkarte 1 K.
(Österreichische Land-Zeitung vom 26.6.1909)
 
Das 25-jährige Dienstjubiläum des Schulleiters Anton Bachner wurde im Gasthaus Nowotny gefeiert: In Nowotny’s Gasthaus entwickelte sich ein recht fröhliches Leben.
(Schulchronik Altenwörth)

 
Gasthaus Nowotny 
1939 verpachtete die Familie Gasthaus und Fleischhauerei an Josef Wunderer. Nach dem Krieg - Herr Wunderer kam spät aus der Gefangenschaft nach Hause - wollte die Familie das Anwesen kaufen. Da aber Herr Nowotny dies nicht wollte, zog die Familie 1955 nach Limberg, um dort ein Gasthaus mit Fleischerei zu erwerben.
 
Das Ehepaar Nowotny hat keine Kinder gehabt. Am 1.1.1954 übernimmt daher Neffe August Walzer (geb. 1914 in Kollersdorf) das Gasthaus, 1957 wird seine Gattin Johanna, geb. Hackl, mit angeschrieben. Sie betrieben die Gaststätte bis 1964.
 
Danach haben Helmut Lohner und Familie Klinger das Gasthaus in Pacht.
 
 
Unterhaltung Gasthaus WalzerUnterhaltung beim Gasthaus Walzer
Vom 1.4.1970 bis 1.4.1975 wird es von Karl Werner betrieben.
 
Ab 1975 wird es nochmals von August Walzer selbst betrieben, später – bis 1981 von Johann Freistätter. 1981 wird das Haus an Private verkauft und renoviert. 
 
 

Altenwörth, Donaustraße 3

 
Gasthaus Einwögerer
 
Alte Nummer: 19
Neuere Nummer: 35
 
Laut Franziszeischem Kataster wohnte hier um 1820 der Kleinhäusler Andre Jamek. 1858 erwarben der aus Hafelsreith bei Persenbeug stammende Joseph Fierlinger und seine Frau Barbara im Zuge einer Lizitation das Anwesen. 1862 wird bei einem Hochwasser das Fierlingersche Wirtshaus in der Pfarrchronik erstmals erwähnt.
 
Über 100 Jahre lang lebten Vertreter der Familie Fierlinger in Altenwörth. Sie brachten es zu Wohlstand und Ansehen. Sie besaßen eine Holzhandlung, ein Gasthaus und weitere Häuser. Die Familie dürfte das Gasthaus nicht immer selbst bewirtschaftet haben.
 
Um 1868: Anton Gansler ist Bestandwirt (Pachtwirt).
 
Um 1895 sind Franz und Anna Makowitzka in den Pfarrmatriken als Pächter genannt.

 
Gasthaus Einwögerer

Gasthaus Einwögerer

1901 starb Joseph Fierlinger mit 76 Jahren.

1902: Besitzerin Katharina Fierlinger, Verpachtung an Josef Dreier.

1902: Verpachtung an Leopold Arndorfer, 1911 wird diese Verpachtung erneuert.

1914, ein Jahr nach seiner Hochzeit, stürzte Sohn Leopold Fierlinger so unglücklich vom Wagen, dass er verstarb. Tochter Maria wurde nach seinem Tod geboren.

Um 1902 übernahm das aus Kalkgrub in der Pfarre Kottes stammende Ehepaar Alois und Franziska Einwögerer das Gasthaus vorerst in Pacht, 1918 kaufte es Franziska Einwögerer der Witwe Maria Fierlinger ab.
 
Die Feuerwehr Altenwörth hielt am 19. Februar in Frau Fierlingers Gasthaus ihren Ball ab, der so stark besucht war, wie noch nie zuvor. Die zahlreich erschienenen Gäste unterhielten sich bis in die Morgenstunden vortrefflich. Die Veteranenkapelle Erzherzog Ferdinand spielte unter Kapellmeister Herrn Haslinger flott zum Tanz auf.
(Österreichische Land-Zeitung vom 4.3.1905)
 
Von der Dampfschiffhaltestelle und anderem. Vor Jahren schon hat Gastwirt Einwögerer in der Gemeindevertretung den Antrag gestellt, man möge doch Schritte unternehmen, damit wir wieder eine Dampfschiffhaltestelle bekommen. Altenwörth hatte nämlich schon einmal eine, die dann aufgelassen wurde. Und so müssen wir nach Kirchberg wandern oder mit der Zille nach Zeiselmauer zur Dampfschiffstation fahren, wenn wir fortwollen. Leider hat der Antrag die Zustimmung der meisten Herren nicht gefunden, welche auf dem Standpunkt stehen: ‚Wir brauchen keine Dampfschiffstation!‘ Man sollte es wirklich nicht glauben, angesichts der Tatsache, daß heutzutage der kleinste Ort eine Bahnverbindung oder eine Schiffsverbindung anstrebt, denn beide bringen neues Leben, Entwicklung und Geld in die Gemeinde. Es haben eben einzelne Herren ganz merkwürdige Ansichten, wie man sich auch deshalb gab sehr aufregte, weil kürzlich sich einige Rekruten, welche demnächst einrücken müssen, im Gasthaus Einwögerer unterhielten und dabei etwas über die Polizeistunde blieben. Mancher von ihnen wird in einigen Monaten nicht mehr unter den Lebenden weilen und gleichwohl mißgönnt man ihnen die letzte vergnügte Stunde. Oder vergönnt man dem Gastwirt den Absatz einiger Liter Bier nicht? Fast schein es so, sonst könnte man nicht meinen, daß Gastwirt Einwögerer Schuld daran sei, daß es am 2. D. etwas hagelte, denn er habe gestattet, daß am letzten Sonntag ein Ringelspiel vor seinem Gasthaus spielte. Man scheint wirklich zu wollen, daß Altenwörth immer kleiner und kleiner wird, bis der Donausand uns zudeckt und man nach hundert Jahren auf die Stelle wo Altenwörth jetzt steht, mit den Worten zeigen kann: Hier lag Altenwörth, das heute noch eine blühende Gemeinde sein könnte, wenn so viele ihrer Mitbürger nicht Gegner des Fortschrittes und der Entwicklung gewesen wären.
(Österreichische Land-Zeitung vom 20. 5.1916)
 
Prügelei. Kürzlich entstand in Herrn Alois Einwögerer’s Gasthaus zwischen Flössern und Sandführern Streit und Rauferei, wobei der Gastwirt von dem Flösser Johann Brader aus Marbach geschlagen und in den linken Daumen gebissen wurde. Doktor Jarosch konstatirte an ihm vier Verletzungen. Gegen den Schuldigen wurde die Anzeige erstattet.
(Österreichische Land-Zeitung vom 13.1.1960)
 
Sohn Franz Einwögerer, der 1930 Adolfine, die Tochter des Försters Karl Slama heiratete, übernahm 1932 den Betrieb im Pachtverhältnis.

1957: Anmeldung Franz Einwögerer, Abmeldung Franziska Einwögerer

 
Paddlertreff 
PaddlertreffVor dem zweiten Weltkrieg war das Gasthaus ein beliebter Paddlertreff. 
Gasthaus Einwögerer 
Gasthaus Einwögerer
Familie Einwögerervon links: Alois und Franziska Einwögerer, Berta Mazzuchelli mit Sohn Ludwig  
Einwögerers GasthausAnsichten von Altenwörth, rechts oben Einwögerer‘s Gasthaus
Gasthaus EinwögererDas Gasthaus Einwögerer von der Donau aus gesehen, 1936
Gasthaus EinwögererGasthaus Einwögerer, im Vordergrund der Holzlagerplatz der Familie Hametner
 
Ab 1963 folgte Tochter Irmgard Einwögerer als Wirtin.
 
Bis in die 1960er Jahre war der Gasthof ein beliebter Treffpunkt von Ruderern. Das Gasthaus lebte hauptsächlich von den Ausflüglern am Wochenende. Auch Fremdenzimmer wurden vermietet. Große Einnahmen erzielte man bei Veranstaltungen wie Totenmählern, Sportler-Weihnachtsfeiern, Sparvereinsauszahlungen und Jagdveranstaltungen.
 
Das Verhältnis zum gegenüber liegenden Gasthaus Hametner war ein sehr gutes. Beide hatten jeweils Gedecke für 60 Personen. Bei größeren Veranstaltungen halfen sie sich gegenseitig aus. Mit der Pensionierung von Irmgard Einwögerer im Jahr 1995 endete der Betrieb. 
 
 

Altenwörth, Donaustraße 4

 
Gasthaus Hametner
 
Alte Nummer: 37
Neuere Nummer: 36/37
 
Zur Zeit der Erstellung des Franziszeischen Katasters im Jahr 1822 war die Flur mit dem Namen Heinrichswirth oder Heinrichswörther Au noch unbesiedelt. Erst später wurden dort Grundstücke parzelliert und Häuser errichtet, wie man an den nachträglichen Änderungen der Karte erkennen kann. Eine Karte siehe hier. (Beim rechten Haus auf grauem Grund handelt es sich um das spätere Gasthaus Hametner, daneben im grünen Bereich um das spätere Gasthaus Fierlinger/Einwögerer.)
 
Eigentümer des Anwesens war um 1830 das Schiffmüllerehepaar Michael und Barbara Bsteh. Wie aus diversen Einträgen in den Pfarrmatriken hervorgeht, lebten auch Inwohner mit ihren Familien auf dem Anwesen.
 
Als erster Gasthauspächter wird 1859 Franz Kanaufnik genannt.
 
1870 erwarb der Holzhändler Franz Feninger den Besitz, der 1875 an seine Witwe Eleonora, geb. Baum und ihren zweiten Gatten Franz Hametner überging. Nach dem Tod seiner Gattin, wird ab 1896 seine zweite Gattin Josefine Baum Mitbesitzerin.

1886: Abmeldung des Gewerbes durch Franz Hametner

1886: Anmeldung des Gewerbes durch Rudolf Aigner 
Die Pächter Rudolf und Franziska Aigner werden in den Pfarrmatriken 1896 genannt. Rudolf Aigner ist um 1849  in Altstadt in Böhmen geboren. 1886 heiratete er Franziska Hittinger. Er ist 1897 verstorben. 

1901: Anmeldung Josef Hoch, Abmeldung 1901

1902: Josefine Hametner, Verpachtung, 1908 Abmeldung

1908 übernahm Anton Hametner sen. den Besitz. Das Gasthaus wurde aber zeitweise verpachtet. 

Bis etwa 1940 war das Gasthaus an Josef Deifl verpachtet.
 
Im Zuge einer Rettung vor dem Ertrinkungstod wird das „Teufelsche Gasthaus“ 1909 als Übernachtungsort erwähnt. Siehe hier.

1948: Anmeldung Tochter Frieda Hametner. Sie führte das Gasthaus bis zu ihrer Pensionierung.  

Das große Areal das Gast- und Wirtschaftshauses diente auch als Lagerplatz für die Holzhandlung der Familien Feninger und Hametner.
 
 
Holzhandlung HametnerÜbergabe der Holzhandlung, 1908 
(Österreichische Landzeitung) 
     
 
Geführt von Frieda Hametner, vielen besser als "Friedatante" bekannt, war es der Treffpunkt vieler guter Gäste. Bekannt waren die Treffen der drei "Donaufürsten", und des legendären Pfarrers Karl Berthold. Direktor Ludwig Riediger führte im Saal des Gasthofes mit Kindern und später auch mit Erwachsenen Theaterstücke auf, die alle volle Erfolge wurden. Frieda Hametner ist seit 1984 in Pension.
(Kirchberg am Wagram - Lebensqualität am Land, 1998, OSR Anton Payer)
 

Das Gasthaus im Wandel der Jahre 

 
Gasthaus Hametner
 Gasthaus Hametner 
 Gasthaus Hametner
 Gasthaus HametnerIm Gasthaus Hametner, 1963
Franz Magerl (Sachsendorf), Johann Trotzka, Johann Spielvogel, Richard Ploiner (Sachsendorf),  Leopold Engelberger (Lehrer in Winkl), Sägewerksbesitzer Anton und Leopoldine Hametner, Josef Weidemann, ?, und Johann Ertl
Der Gasthof verfügte im Obergeschoß über einige Fremdenzimmer, im später angebauten Saal fanden zahlreiche Veranstaltungen statt. Geburtstagsfeiern und Ehrungen, wie die Ernennung von Landesrat Johann Waltner zum Ehrenbürger im Jahr 1960 oder von Schulleiter Ludwig Riediger im Jahr 1965, fanden hier statt. 1967 wurden während der Innenrenovierung der Kirche die Sonntagsgottesdienste im Saal abgehalten, ebenso viele kirchliche Festlichkeiten wie etwa 1975 das Festmahl anlässlich der Visitation von Weihbischof Dr. Karl Moser. Der Altentag der Pfarre wurde 1978 erstmalig am Nachmittag des Fronleichnamstages mit einer Hl. Messe eröffnet, nachher versammelten sich die Senioren zur Feier im Gasthof. Auch der Musikverein Kollersdorf-Sachsendorf gab hier zahlreiche, gut besuchte Konzerte.
 
Um 1987 wurde der Gasthof an Alfred und Elisabeth Eschenlohr verpachtet.   

1993: Donaugasthofpächter Familie Zehner

1995: Liliane und Luc Jacobs 

Ab 16.4. 2000: Willi Mittermüller, er kündigt Anfang Jänner 2001.

Ab 2001: Helga Buchsbaum und Gatte 

2012: Das ehemalige Gasthaus wechselte wieder einmal den Besitzer. Der bisherige Besitzer wollte anfänglich ein Lebensmittelgeschäft gründen, was er aber aufgrund diverser Auflagen unterließ. Da es ihm als Wohnhaus zu groß war, verkaufte er es an einen Wiener Baumeister. Im ehemaligen Ballsaal hat sich eine kleine Autowerkstatt eingemietet.

Heute ist das Anwesen ungenützt.

 
Gasthaus HametnerDas ehemalige Gasthaus Hametner, 2018 
Gasthäuser Hametner und EinwögererBeide Gasthäuser an der Donau
(Neuigkeits) Welt Blatt vom 2.10.1902 
 
Näheres zur Familie Hametner siehe hier

Weitere Gasthäuser, die in Dokumenten Erwähnung fanden

 
Um 1869: Josef Stoiber ist Gastwirt am neuen Wirtshaus Nr. 39, Altenwörth – heute Donaustraße 5.
 
Um 1877: Franziska Pfaller war Gasthauspächters-Ehegattin in Altenwörth 43 – das ehemalige Försterhaus, Hauptstraße10. Das Ehepaar kaufte später das Haus Nr. 18 in Winkl und errichtete dort ein Gasthaus.

1901: Raimund Korner legt das Gastgewerbe zurück.

 
 
Quellen:
Grundbuch BG Kirchberg am Wagram, 1/5, fol.25, NÖ Landesarchiv, Außenstelle Bad Pirawarth.
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
Pfarrmatriken Altenwörth
Pfarrchronik Altenwörth
Operate zum Franziszeischen Kataster 17, NÖ Landesarchiv, St. Pölten.
Information von Irmgard Einwögerer
Informationen von Frau Edith Kainberger
 
 
Fotos und Ansichtskarten:
Herbert Eder, Kollersdorf; Erich Trezmüller, Gigging; Edith Kainberger, Altenwörth; August Walzer, Altenwörth; Elfriede Hametner, Gigging; Gertrude Mazzuchelli, Altenwörth; Anton Halmer, Mitterstockstall; Maria Knapp, Winkl 
 
 
März 2021, letzte  Änderung April 2024
Maria Knapp 

Kaufleute - Viktualienhändler - Fragner 



Um 1846: Ignaz Gräzl war Händler in Altenwörth 16.

1864: Franz Deckl wird bei der Geburt seiner Enkelin Rosina Deckl als  Fragner in Altenwörth 32 bezeichnet.
 
1892 stirbt der ehemalige Obsthändler Josef Zimmermann mit 76 Jahren in Altenwörth 34. 
 
1910: Leopold Spannagl ist Viktualienhändler in Altenwörth 24. Sein Sohn Rudolf stirbt 1910. 

Sigmarstraße 1 

(Früher Altenwörth 4)

Bei seiner Heirat im Jahr 1884 wird Leopold Metz als Krämer in Kollersdorf 55 bezeichnet. Sein Vater war Bindermeister in Gföhl. Er war mit der Inwohnerstochter Maria Rohrhofer aus Stein verheiratet. Das Ehepaar hatte sechs Kinder. Sohn Rudolf ist im ersten Weltkrieg gefallen.
Spätestens ab 1890 war er Gemischtwarenhändler in Altenwörth 4. 1904 kauft er das Haus von Ignaz und Katharina Nowotny. Verstorben ist er am 20.2.1950 in Altenwörth.
 
Um 1898: Maximilian Traunfellner wird bei der Taufe seiner Tochter Hermine in Alternwörth 4 als Kaufmann geführt, obwohl auch Leopold Metz hier schon Kaufmann war. 

1949: Verpachtung an Franz Macho, 1953 Abmeldung

Kaufhaus MetzKaufhaus Metz 
Johann Halmschlager, geboren 1916 in Seebarn als Sohn des dortigen Gemischtwarenhändlers Hermann Halmschlager, hat mit seiner Gattin Maria Gruber aus Gigging die Handlung um 1953 übernommen. 2001 starb Johann Halmschlager, seine Gattin im Jahr 2002. Die Schwiegertochter Irmgard Halmschlager führte das Geschäft bis 31. Dezember 2008 weiter.

 
Kaufhaus HalmschlagerKaufhaus Halmschlager 

Donaustraße 3 

(Früher Altenwörth 35)
 
Anton Bsteh (1780-1832), ein Bruder des Schiffmüllers Michael Bsteh, war Kleinhäusler und Viktualienhändler in Altenwörth 24, 25 bzw. 35 (dieses Haus kaufte er 1810). Gattin war Anna Maria geb. Perwein.
 
Franz Longin heiratet 1832 Rosina Riegler, die Tochter des Altenwörther Schullehrers. Bei der Anerkennung seines ledigen Sohnes Franz im selben Jahr wird er als Viktualienhändler bezeichnet. Er kaufte mit seiner Frau das Haus Nr. 35 von Anton Bsteh, 1851 verkaufte er es an Josef und Theresia Dietl weiter.
 
Der Viktualienhändler und herrschaftlicher Hausbesitzer Jacob Sauter aus Altenwörth 35, gebürtig aus Obertingersheim im Königreich Baden Württemberg, 72 Jahre alt, Augsburger Bekenntnis, wechselte 1869 am Sterbebett zum katholischen Glauben über.
In späterer Folge befand sich hier das Gasthaus Fierlinger/Einwögerer. 
 

Altenwörth 25 

(Alte Nummer)
 
Johann Bsteh (1792-1853), ein Bruder des Schifmüllers Anton Bsteh, war Obsthändler in Altenwörth 25. Gattin war Josefa geb. Rössler aus Ponsee. Nach dem Tod ihres Gatten heiratet sie 1863 den Viktualienhändler Karl Strappler (1830-1899) von Altenwörth 24. Dazu ein Zeitungsbericht:

1896: Im hohen Alter gestorben. Wie uns aus Altenwörth geschrieben wird, ist dort am 6. d. M. Frau Josefa Strappler im hohen Alter von 96 Jahren gestorben. Die Verblichene hatte in früheren Jahren mit ihrem ersten Gatten Johann Bsteh einen regen Obsthandel nach Wien betrieben und war wöchentlich zwei Mal, nachdem sie ihr Obst in Wien abgesetzt, zu Fuße nach Altenwörth zurückgekehrt. Ihr sie überlebender zweiter Gatte, Herr Karl Strappler, ist um dreißig Jahre jünger und steht demzufolge im 66. Lebensjahre.
((Neuigkeits) Welt Blatt vom 20.2.1896)
 
Um 1903:  Josefa Meier und Franz Schuster sind Viktualienhändler.
(Österreichischer Zentralkataster sämtlicher Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe, 1903, NÖ Landesarchiv)
 

Hauptstraße 11 

(alte Nummer 30)
 
Das Haus gegenüber der Kirche, Älteren noch als Kaufhaus Loidolt bekannt, trug nach Einführung der Hausnummern um 1770 die Nummer 16. Um 1900 dürften die Hausbezeichnungen erstmals geändert worden sein, in diesem Falle auf  Nr. 30. Um 1980 führte man Straßennamen ein. Seither gilt für dieses Haus die Bezeichnung Hauptstraße 11.
 
1765 sind am Haus Johann Lintner und Gattin Theresia geb. Köberl genannt.
 
1804 heiratete der Hauer Leopold Mayr geb. um 1781 in Unterseebarn, Theresia, die Witwe nach Johann Lintner. 1812 heiratete  er Anna Maria Berger aus Seebarn. Sie verkauften das Haus im Jahr 1819.
 
Bartholomäus und Anna Gommer besaßen das Haus von 1819 bis 1823.
 
Die nächsten Besitzer waren Theresia und Franz Haller. 1827 starb der Hauer Franz Haller mit 67 Jahren. Die Witwe behielt das Haus nur bis 1828.
 
1828: Michael Lederer, Hauer in Winkl 41, kaufte mit seiner Frau Klara das Haus. Er dürfte hier aber nicht gewohnt haben.
 
1837 verkaufte er das Haus an Georg Mantler aus Oberabsdorf weiter. Dieser war mit Franziska Nesinger, der Witwe nach Joseph Steringer verheiratet. Letzterer war Schneidermeister in Altenwörth 31gewesen.
 
1845 erwarb die ledige Elisabeth Baumann das Anwesen. Sie war eine Tochter des Gastwirtes Nikolaus Baumann aus Kirchberg. Bei der Hochzeit ihrer Tochter Regina mit Anton Laiminger (er stammte aus Sitzendorf an der Schmida) wird sie erstmals als behauste Krämerin zu Altenwörth bezeichnet.
Elisabeth Baumann, starb 1861 mit 63 Jahren als ledige Hausbesitzerin. Sie muss ein gewisses Ansehen genossen haben, da ihrem Namen in den Sterbematriken die seltene Bezeichnung Frau vorangesetzt wurde.
 
1862 übernahmen Regina und Anton Laiminger das Haus. Regina stirbt 1896, Anton 1912 mit 91 Jahren.
 
1889 heirateten Emerich Baumann, Kaufmann in Altenwörth 30, Sohn des Gastwirtes Joachim Baumann aus Kirchberg und Rosa Heinrich, die Tochter des Kirchberger Kürschners. Im selben Jahr übernahmen sie das Anwesen. Emerich war ein Neffe von Elisabeth Baumann
 
1898: Anna Schardmüller kauft das Haus. Es könnte sich bei ihr um die verwitwete Mutter des Handelsreisenden Alois Scharmüller aus Melk gehandelt haben, der 1904 Theresia, die Tochter des Försters Johann Haunold geheiratet hat.
 
1903 erwarb Johann Kainz, Kaufmann aus Kirchberg das Haus im Zuge einer Versteigerung und gab es gleich an seine Tochter Theresia und ihren Gatten Anton Karner weiter. Anton war der Sohn einer ledigen Dienstmagd aus Großlobming bei Judenburg (Stmk).  Zwischen 1904 und 1907 sind vier Kinder dokumentiert, wo die Familie danach hingekommen ist, ist nicht bekannt.
 
Im Jahr 1907 übernahm der aus Waidhofen/Thaya stammende Ferdinand Loidolt mit Gattin Franziska Haus und Geschäft durch Kauf.
 
(Vorher war er in Furth wohnhaft gewesen und hatte 1898 die Altenwörtherin Josefa Strandl geheiratet. Die Kinder aus dieser Ehe waren Friedrich (1896 – 1983, er wohnte in Graz) und der gleich nach der Geburt verstorbene Felix.
1902, nach Josefas Tod hat er Franziska Ernsthofer aus Wösendorf geehelicht. Dieser Ehe entstammten die Kinder Ferdinand (1903 – 1972) und Franziska (1904 – 1998). Zu dieser Zeit war er Kaufmann in Tiefenfucha 9 bei Brunnkirchen.)
Ferdinand verstarb 1938, seine Gattin 1944.
 
Aus der Pfarrchronik:
Am 17. April (Oster-Sonntag) starb nach langem Leiden hier Herr Ferdinand Loidolt, Kaufmann i.R. Welcher Beliebtheit sich der Verstorbene erfreute, zeigte das Leichenbegräbnis. Schon lange war wohl hier keine solche Leiche. Da der Verstorbene auch bei der Feuerwehr 30 Jahre war, waren auch sehr viele fremde Feuerwehren hier. Der frühere langjährige Pfarrer Josef Dedelbacher und der Bezirksfeuerwehr-Kommandant Grand aus Absdorf sprachen am offenen Grabe Worte des Abschiedes. R.i.P.
 
Ferdinand Loidolt jun. heiratete Maria Kupec aus Inzersdorf bei Wien und führte mit ihr ab 1937 das Kaufhaus.
Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1944 war er Alleineigentümer. Bis in die 1970-er Jahre hatten Geschäfte auch Sonntag vormittags generell geöffnet. Man konnte daher, da das Geschäft gleich vis à vis der Kirche lag, nach der Messe bequem einkaufen gehen.
 

Ferdinand Loidolt

Ferdinand Loidolt

Nach der Pensionierung wurde das Kaufhaus mangels eines Übernehmers geschlossen. Elisabeth, das einzige Kind, hatte den Zimmermeister Walter Kettinger aus Kirchberg geheiratet.
Ferdinand Loidolt starb 1972, seine Gattin 1986. Das Haus steht heute leer. 

Das Kaufhaus Loidolt im Laufe der Jahrzehnte

Kaufhaus Loidolt

Kaufhaus Loidolt

Kaufhaus Loidolt

Kaufhaus Loidolt 
Kaufhaus Loidolt 

Kaufhaus Loidolt

Kaufhaus Loidolt, 2017Das Haus im Jahr 2017 

Ohne Nummernangabe


1834: Ferdinand Klomser, Fragnermeister in Altenwörth

1901: Abmeldung Josef Zimmermann, Viktualienhändler

1907: Ummeldung Karl Unbekannt, Gemischtwarenhandel 
 
 
Quellen:
Pfarrmatriken Altenwörth
Pfarrchronik Altenwörth
Grundbuch, Außenstelle d. NÖ Landesarchivs, Bad Pirawarth
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
 
 
Fotos und Ansichtskarten:
Herbert Eder, Kollersdorf
Erich Trezmüller, Gigging
 
 
November 2021, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp



Donau-Altarm-Brücke – Denkmal zur Errichtung

Die Donaualtarmbrücke wurde 1991/92 gebaut. Der Gedenkstein befindet sich am Weg zur Brücke. Die Gedenktafel wurde vom St. Pöltner Künstler Andreas Herfert hergestellt. 

 
Die Inschrift:
DONAUALTARMBRÜCKE ALTENWÖRTH
ERRICHTET VON DER
MARKTGEM. KIRCHBERG AM WAGRAM
IN ZUSAMMENARBEIT MIT:
AMT DER NÖ. LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG B/2-D
BRÜCKENMEISTEREI KREMS AN DER DONAU
STRASZENBAUABTEILUNG 2 TULLN
STRASZENMEISTEREI KIRCHBERG AM WAGRAM
WASSERSTRASZENDIREKTION
ÖSTERREICHISCHE DONAUKRAFTWERKE-AG
1991-1992
 
Donaualtarmbrücke - Denkmal 
 
DonaualtarmbrückeDenkmal und Brücke im Jahr 2017 

Donaukreuz

 
Das hölzerne Dachkreuz steht neben dem Treppelweg, direkt an der Grundgrenze des ehemaligen Gasthauses Einwögerer.
 
Der Platz beim Donaukreuz wurde viele Jahre lang als Ausgangspunkt für kirchliche Prozessionen, z.B. für die Palmweihe, Erntedank, etc. genutzt. 

Das Kreuz wurde zuletzt 1992 restauriert. 

Donaukreuz
DonaukreuzDas Kreuz vor 1902, als das Gasthaus noch Fierlinger hieß.

Donaukreuz

Donaukreuz

DonaukreuzDas Kreuz in den Jahren 2018 und 2021

Donaukreuz

Ertrunkenenkreuz

 
Aus der Pfarrchronik von Pfarrer Josef Dedelbacher: Am 15. August 1927 ließ der gefertigte Ortspfarrer an der Kampmündung ein eichenes Holz Kreuz aufstellen als Denkzeichen für die unglücklichen Opfer, die in der Donau ihr Grab gefunden haben. und weihte es ein. R.i.p.
Alleine von 1921 bis 1927 sind dort drei Personen ertrunken.
 
Das Denkmal befindet sich linker Seite ein Stück oberhalb des westlichen Endes des Treppelweges.
 
Die Inschrift:
GEDENKET DER ERTRUNKENEN
15.VIII. † 1927   
 
Mittlerweile wurde ein neues hölzernes Dachkreuz mit derselben Inschrift errichtet. 
 Ertrunkenenkreuz

Ertrunkenenkreuz

Ertrunkenenkreuz

Heiliger Florian

 
Der aus Holz geschnitzte Hl. Florian mit Blechüberdachung wurde 2016 vor dem erneuerten Feuerwehrhaus aufgestellt.
 
Hl. FlorianDer neu renovierte Florian mit dem Fronleichnamsaltar im Jahr 2022 

(Friedhofskapelle, Friedhofskreuz und Passecker-Kreuz

werden bei Gigging behandelt, da sie in der Freiheit dieses Ortes liegen.) 
 

HartlkreuzHartlkreuz

 
Am 8. August 1961 ertrank Andreas Hartl aus Kollersdorf beim Baden in der Donau. Ein wenig von der Badebucht entfernt, befand sich ein Bombentrichter im Wasser, der einen Wirbel erzeugte. Die Einheimischen wussten darüber Bescheid und warnten auch auswärtige Badegäste. Andreas Hartl hatte entweder davon nichts gewusst oder die Gefahr unterschätzt.
Die Familie ließ unweit der Unglücksstelle, heute ein Stück oberhalb der Altarmbrücke,  dieses hölzerne Kastenkreuz mit Steinsockel und Inschrift errichten.
Näheres dazu siehe hier.
 
 
 
Die Inschrift:
ZUM GEDENKEN
AN UNSEREN LIEBEN
ANDREAS HARTL
AUS KOLLERSDORF
DER AM 8.8.1961 IM 20. LBJ.
BEIM BADEN ERTRUNKEN IST.   
 
 

Hochwasserkreuz AltenwörthHochwasserkreuz

Das hölzerne Dachkreuz wurde nach dem Hochwasser im Jahr 1954  rechts kurz vor dem Ortsende von Altenwörth nach Gigging aufgestellt.

Die Inschrift: 
ZUR ERINNERUNG
AN DAS
HOCHWASSER
IM JULI 1954

 



 
 
 
 
  
 

Hochwasserschutzdamm - Gedenktafel

 
Diese an einem Betonsockel befestigte Tafel befindet sich auf einer Blumeninsel neben dem Treppelweg oberhalb des unteren Badestegs.
 
Die Inschrift:
DIESER HOCHWASSERSCHUTZDAMM WURDE
IN DEN JAHREN 1961 – 1965  ÜBER
INITIATIVE DES BGMST. LANDESRAT
ÖKONOMIERAT JOHANN WALTNER
ERBAUT.
  
Hochwassergedenkstein 
Hochwassergedenkstein

Hubertuskapelle

 
Diese Laubenkapelle befindet sich am Weg über die Donau-Altarmbrücke zum Donaukraftwerk, südlich des neuen Fischaufstieges.
Die Kapelle ist 1988 von der Donaukraftwerke AG errichtet worden.
 
Die Inschrift auf dem Altarsockel:
Hl. Hubertus, bitte
für die Natur. 
 
Hubertuskapelle
HubertuskapelleDie Kapelle 2015, 2018 und 2020

Hubertuskapelle

Johannes Nepomuk-Statue und Linden

 
Hl. NepomukDie Sandsteinfigur auf einem Sockel mit geschwungenem, profiliertem Blechdach erhebt sich gegenüber dem Kircheneingang, wobei der Heilige zur Straße blickt.
 
In der Pfarrchronik steht zu lesen: Auf diesem Platze haben die Pfarrkinder erst im Jahre 1715 eine Statue des h. Johann v. Nepomuk vom Steine errichten lassen, u. diesen Heiligen wegen der vielen Wassergefahren zu ihrem Fürbitter gewählt. Unten am Sockel  ist allerdings die Jahreszahl 1818 eingeritzt.
 
Laut  Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Tulln vom 30. März 1929 wurden die beiden Linden am Kirchenplatz zu Naturschutzdenkmälern erklärt. Vermutlich dürften diese zwei mächtigen Bäume bei der Errichtung der Johannesstatue im Jahre 1715 gesetzt worden sein. 
 
Bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1964: Auch den Platz vor der Kirche – zwischen Schule nd. Pfarrhof – hat die Gemeinde asphaltieren lassen. Die beiden alten Linden (eine war schon ganz dürr) wurden entfernt, die Statue des hl. Johannes neu aufgestellt mit einem Rondo für Blumen umgeben und zwei neue Lindenbäumchen gesetzt. 
 
Im Jahr 1996 wurde die Statue aus Mitteln des Heimat- und Fremdenverkehrsvereines restauriert.
 
Die Inschrift:
Johannes
von
Nepomuk
Generalvikar, Märtyrer
geb. um 1350 in Pomuk
gest. 20.3.1383 in Prag

Die Inschrift auf der Rückseite:
1996
RESTAURIERT
aus Mitteln
des HFVV
Altenwörth-Gigging
anläßlich seines
25-jährigen Bestehens
 
Linden vor der KircheDie beiden mächtigen Bäume links im Bild
Pfarrhof - LindenRechts im Bild die Schule, die beiden Linden, dahinter der Pfarrhof
Kardinal Piffl1931, beim Besuch von Theodor Kardinal Piffl, wie damals üblich, war die Statue von einem Eisengitter umgeben.

Kaiser-Gedenktafel

 
KaisergedenktafelWie der Schulchronik zu entnehmen ist, wurden besonders hier in Altenwörth die Namens- und Geburtstage des Kaisers und der Kaiserin stets auf würdige Art gefeiert. Der Ablauf solcher Feiern soll daher hier originalgetreu aus der Schulchronik wiedergegeben werden:
 
Am 18. April 1908 wurden nach der Auferstehungsfeierlichkeit 3 Lindenbäume beim Schulhause anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät unseres Kaisers gesetzt. Anwesend war die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, sämtliche Schulkinder, die Feuerwehr in Parade, der hochw. Herr Pfarrer und die meisten Ortsbewohner. Nachdem vom Schulleiter H. Anton Bachner eine passende Ansprache gehalten wurde, wurden die Bäume gepflanzt. Nach der Pflanzung wurde von den Schulkindern das Kaiserlied unter Musikbegleitung gesungen. Ein begeistertes dreimaliges Hoch auf Seine Majestät schloß die erhebende Feier. 
 
 
Am 1. Dezember abends war anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums der Ort Altenwörth und Gigging beflaggt und von 6 Uhr abends bis 10 Uhr abends sämtliche Fenster beleuchtet. Einzelne Häuser wiesen wunderschöne Dekorationen auf; so der Pfarrhof, das Haus vom Schreiber dieses, Piéta, und viele andere.
Die Feuerwehr veranstaltete einen Fackelzug, Während desselben ließ der Hauptmann bei der Gedenktafel halten und sprach einige Worte über die Bedeutung des Tages und schloß mit einem 3maligen Hoch auf seine Majestät, worauf die Volkshymne gesunden wurde.
Über Einladung des Hauptmannes Anton Bachner, Lehrers hier, beteiligte sich an diesem Fackelzuge auch die Gemeindevertretung, der Gesang- und Musikverein Altenwörth-Gigging, dessen Obmann auch Anton Bachner ist, sowie der größte Teil der Bevölkerung. Der Zug bewegte sich von Nowotnys Gasthaus bis zu Fierlingers Holzhandlung von dort hinunter durch den ganzen Ort bis zu Wastls Holzhandlung, dann zurück nach Gigging und durch ganz Gigging durch und in Blauensteiners Gasthaus in Gigging löste sich der Zug auf.
Am 2. Dezember wurde um 8 Uhr früh ein feierliches Hochamt gelesen, wobei Herr Pfarrer eine Festrede hielt. Nachdem erfolgte die Enthüllung und Einweihung der von der Gemeinde gewidmeten Gedenktafel, welche im Vorgarten des Schulhauses zwischen den Kaiserlinden aufgestellt wurde. (Hervorhebung durch die Autorin)
Die Feuerwehr von Altenwörth-Gigging, Kollersdorf-Sachsendorf, der Gesangsverein, die Gemeindevertretung, die Ortsschulräte, die Schuljugend mit dem Lehrkörper zogen unter klingendem Spiel zur Gedenktafel. Während der Enthüllung spielte die Musik ein passendes Stück, dann nahm der hochwürdige Herr Pfarrer die Einweihung vor. Nach derselben sang der Gesangsverein das Lied „Dem Kaiser“, hierauf hielt der Herr Bürgermeister, Anton Söllner, eine Festrede, welche mit einem 3maligen Hoch auf Seine Majestät, in das sämtliche Anwesende begeistert einstimmten, schloß.
Die Musik spielte die Volkshymne, welche von allen Anwesenden mitgesungen wurde. Damit war diese Feier beendet und nun ging der H. Lehrer Anton Bachner mit dem Ortsschulrate, den Schulkindern und den Eltern derselben in das festlich geschmückte Schulzimmer.
Hier sangen die Schulkinder das „Deutsche Weihelied“, und darauf hielt der Schreiber dieses die Festrede. Nach dieser wurde vom Schüler, Gruber Leopold, das Gedicht „Rudolf belohnt seine Söhne“ aus König Ottokars Glück und Ende sehr schön vorgetragen. Die Kinder sangen nun „Hoch Österreich“. Darauf trug die Schülerin, Antonia Bachner, das Gedicht „Lob Österreichs“ recht schön vor und die Kinder sangen dann das Lied „Mein Vaterland“.
 
Die Inschrift:
DIESE GEDENKTAFEL WURDE
ANLÄSSLICH DES 60 JÄHRIGEN
REGIERUNGSJUBILÄUMS
SEINER MAJESTÄT KAISER
FRANZ JOSEF I.
VON DER ORTSGEMEINDE
ALTENWÖRTH ERRICHTET.
1848-1908 
 
  
Wie im Text zu lesen, war die Jubiläumstafel im Vorgarten der Schule aufgestellt.
1913 wurde die Schule abgerissen und neu erbaut. Im Zuge dessen kam die Tafel in eine rundbogige Nische an der Außenwand des neuen Gebäudes, heute  Landeskindergarten. 
   
KaisergedenktafelKindergarten und Tafel im Jahr 2015     

Kriegerdenkmal

 
Laut folgendem Text in der Pfarrchronik wurde 1922 ein Kriegerdenkmal errichtet: Dem Andenken der gefallenen Krieger aus Altenwörth und Gigging wurde seitens der Gemeinde eine würdige Gedenkfeier gehalten und von den Veranstaltern dieses Festens (der kath. Burschenverein) eine stimmungsvolle Gedenktafel an der Kirchenfront gewidmet (20. August 1922).

Ähnliches aus der Schulchronik: Am 27. August fand in der Schulgemeinde die Einweihung der Kriegergedenktafel statt. Dieselbe wurde rechts vom Hauseingange zur Kirche in der Mauer festgemacht und vom Burschenvereine „Donauhort“ gewidmet. Auf derselben sind 20 Kriegsgefallene verewigt. Bei der Feier sprach der Schreiber dieser Zeilen im Namen der Heimkehrer. (Es handelte sich dabei um Schulleiter Friedrich Süß)
 
KriegerdenkmalDas Kriegerdenkmal nach dem 1. Weltkrieg rechts an der Kirchenwand,  davor die beiden Linden mit dem Gitter, das die Johannes Nepomuk-Statue umgab.
Das neue Denkmal beider Kriege, aus hellem Marmor bestehend, errichtete die Gemeinde, bevor sie 1972 an die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram angegliedert wurde, auf dem Platz zwischen (ehemaliger) Schule und Feuerwehrhaus. Links befinden sich zwei Tafeln mit den Gefallenen des 1. Weltkrieges, rechts zwei Tafeln mit jenen des zweiten Weltkrieges.
 
Die Inschrift auf der mittleren Tafel:
DEN OPFERN
BEIDER
WELTKRIEGE
ZUM GEDENKEN
GEWIDMET
GEMEINDE
ALTENWÖRTH-GIGGING 
 
KriegerdenkmalDas Kriegerdenkmal im Jahr 2022 

MIssionskreuz Das Kreuz im Jahr 2022 Missions-Kreuz

 
Rechts neben der Kirche, vor der Taufkapelle befindet sich das Missionskreuz, das anlässlich der Volksmission im Jahr 1920 gesetzt wurde. Es war eine Spende des Herrn Klausgraber aus Kollersdorf und wurde am 28.11.1920 geweiht und in feierlicher Weise in Prozession durch das Dorf getragen.
Im Jahr 1951, vor der Visitation durch Theodor Kardinal Innitzer wurde das Kreuz renoviert. 1960 fand ein neuerlicher Anstrich statt.
 
Über die Volksmission im Jahr 1950:
Vom 25.Feb. – 5. März war Volksmission, Leiter war H.H. Wehner aus Wien X., Quellenstraße 197. Der Erfolg war ein recht guter. Es waren 600 Beichten und 1100 Kommunionen. Besonders gut war die Anteilnahme der Männer u. Burschen, worüber der Missionär eine besondere Freude hatte.
 
Die Volksmission steht im Unterschied zur herkömmlichen Seelsorge für eine Form der Evangelisierung innerhalb der eigenen Kirchen. Sie wurde zu einem Sammelbegriff für Aktivitäten zur Glaubenserneuerung in einer bereits christianisierten Bevölkerung und innerhalb schon bestehender Pfarrgemeinden und Kirchengemeinden. Ihr Ziel ist nicht die Taufe und die Gründung neuer Kirchen und Kirchengemeinden, sondern die Intensivierung des Glaubenslebens der zugehörigen Mitglieder. (Wikipedia) 

 
  
Die Inschrift:
HEILIGE VOLKSMISSION
1920,1924, 1929, 1950, 1962 
 
  

Pestkreuz neuPestkreuz (neues)

 
Der gemauerte und verputzte Bildstock mit einem Pyramidendach aus Ziegeln und Lothringer Kreuz obenauf wurde um 1996 vom Heimat- und Fremdenverkehrsverein Altenwörth-Gigging an der Nebenstraße vom Sportplatz nach Gigging errichtet, um das alte Pestkreuz, das etwas nordöstlich davon auf einem Acker steht und schon damals ziemlich desolat war, zu ersetzen.
Die Nische, in der ein Kreuz sowie zwei Engelköpfe angebracht sind, hat drei vergitterte Öffnungen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Pestkreuz (altes)

 
Pestkreuz altDieses ziemlich desolate gemauerte Kreuz, das wahrscheinlich früher verputzt war, befindet sich am Acker, der auf den Tennisplatz an der Nebenstraße von Altenwörth nach Gigging folgt. Pfarrer Josef Dedelbacher hat  das Kreuz in der Pfarrchronik erwähnt: Auch auf der Straße nach Kirchberg steht noch ein Marterl, und ein ganz ähnliches auf dem Feldwege in den 'Hotten', unterhalb Altenwörth, sogenannte Pestkreuze oder Pestmarterl. Derartige Pestmarterl findet man allerorts. Das größte Pestjahr war 1679. - Bei Pestmarterln findet man regelmäßig auch Totengebeine, jedenfalls Spuren der Pestfriedhöfe.
 
Die gefürchtetste Krankheit war die Beulenpest, die jahrhundertelang epidemieartig über Europa hereinbrach. Sie begann mit Kopfweh, Schnupfen und Abgeschlagenheit. Kurz darauf zeigten sich "Dippel“ am Körper, der Tod trat meist in kürzester Zeit auf und raffte ganze Familien dahin.
 
Die Pest, seit Jahrhunderten der Schrecken unseres Landes, verlor auch in den ersten zwei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts nichts von ihrer Fürchterlichkeit. Sie hatte aber in den Jahren 1710 – 1715 ihren letzten Höhepunkt und suchte diesmal ganz besonders die Dörfer heim. Sie kam aus Ungarn, trat 1711 zuerst in unserem Bezirke in Groß-Weikersdorf auf und verbreitete sich über den ganzen Bezirk."
Quelle: Otto Biak: Die Geschichte der Stadt Tulln
 
Folgende Pestjahre werden in der Pfarrchronik Altenwörth aufgezählt: 1349, 1359, 1365, 1367, 1368, 1380, 1397, 1409, 1410, 1431, 1445, 1471, 1477, 1543, 1558, 1626, 1655, 1679, 1713, 1714 und 1741
 
 
Das Pestkreuz ist in folgenden Karten eingezeichnet:
 
 
Poller
 
PollerBei einem Poller (Reitstecken, Reitstock) handelt es sich um einen  etwa 2 m tief  eingegrabener Baumstamm mit 50 bis 60 cm  Durchmesser, der ungefähr 1 m aus dem Boden herausragte und u.a. zum Befestigen des Seiles beim Anlanden der Schiffe am Ufer diente. Ursprünglich waren sie aus Akazienholz. Heute bestehen sie aus einem mit Beton gefüllten Stahlrohr.
 
Holzpoller um 1940
Foto: Erich Trezmüller, Gigging
 
Im Andenken an die Vergangenheit von Altenwörth direkt am Donaustrom wurden Poller am Treppelweg und vor dem ehemaligen Amtsgebäude mit erklärendem Text platziert.
 
 
 
 
 
 
 

Poller

Poller

Sigmaresweret-Gedenkstein

 
Der Kindergarten Altenwörth hat anlässlich der 1000-Jahrfeier des Ortes (siehe hier) einen großen Stein zum Sitzen und Entspannen sowie eine Gedenktafel an der Donau unterhalb des ehemaligen Gasthauses Einwögerer errichten lassen.
 
Die Inschrift:
Jubiläumsjahr 2014
1000 Jahre Altenwörth
Ersterwähnung 1014
„Sigemaresweret“
Der Kindergarten nimmt dies
zum Anlass und widmet
diesen Stein.
„Nimm Dir Zeit-
            setz dich –
                        und erlebe die
                   wunderbare Natur.“
2014 Altenwörth
1014 Sigemaresweret  
 
 
Die Steine im Jahr 2022

Waltner-Linde

 
Die Linde befindet sich vor dem Nebengebäude des Feuerwehrhauses, direkt neben dem Kriegerdenkmal. Der aus Natursteinen gemauerte Gedenkstein steht links daneben.
 
Die Inschrift:
WALTNER LINDE
ZUM 60. GEBURTSTAG
DEM LANDESRAT
JOHANN WALTNER
GEWIDMET VON DER GEMEINDE
ALTENWÖRTH-GIGGING
27.6.1960
 
Bürgermeister Johann Waltner wurde 1946 als Abgeordneter in den NÖ Landtag gewählt. 
Die Feier zu seinem 60. Geburtstag wurde festlich begangen, gleichzeitig wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt.
Aus der Schulchronik: Gleichzeitig wurde ein Gedenkstein enthüllt, der darauf hinweist, daß eine Linde aus Anlaß des 60. Geburtstages des Landesrates gepflanzt wurde. Er übernahm Stein und Baum in die Obhut der Gemeinde. L.H. Steinböck überreichte dem Jubilar nach einer launigen Ansprache, die das Verhältnis zu dem Gefeierten und den tiefen Respekt vor dessen Leistung so recht erkennen ließ, das dem Jubilar vom Bundespräsidenten verliehene große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik.
Altbürgermeister LR a.D. Ökonomie-Rat Johann Waltner  ist 1987 verstorben.
 
Die Waltner-Linde umgeben von einigen Hängebirken u.a.
Das neue Kriegerdenkmal war noch nicht errichtet.
Waltnerlinde

Waltner-Linde

 Waltner-Linde

 Waltner-Linde

Abgekommene Denkmäler


Martersaillen Verwilligung in Altenwörth. Den 24. Mey 1662 wierdt der ganzen Gmain zu Altenwörth Erlaubt, weill sie ein Votum wegen ihrer stetigen Müß Jahren Fehsungen (= Missjahren an der Ernte) die ihnen durch Güß und Ungewider in Grundt verderbt wirdt, Ein Creuz oder Martersaillen auf der Gmain Uncosten aufzurichten (fol 331).
Quelle: Hans Windbrechtinger, Martersäulen zu setzen erlaubt … Eigenverlag 2011
AT-OeStA/HHStA SB HA Grafenegg Handschriften 24
 

Aus der Pfarrchronik, Pfarrer Josef Dedelbacher (1915-1936):
Vom alten Friedhofe, der an der Stelle des heutigen Pfarrhofes angelegt war bis 1784, steht heute noch ein eisernes Kreutz     mit einem Steinsockel links vom Haupteingang in die Kirche; Inschrift am Sockel lautet: E.R. 1776.
 

Die Lage der Denkmäler ist auf der Homepage der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram - https://www.kirchberg-wagram.at/ - unter Geschichte – Ortschaften – eingezeichnet. 

 
 
Quellen:
Pfarrchronik Altenwörth
Pfarrmatriken Altenwörth
Schulchronik Altenwörth
Die Kleindenkmäler in der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram, 2014
Johannes Ramharter: Kleindenkmäler in Kirchberg am Wagram, Ms. Tulln 2007
 
Fotos: Gertrude Mazzuchelli, Altenwörth, Erich Trezmüller, Gigging, 
 
 
 
April 2022
Maria Knapp

Bericht in der Österreichische Land-Zeitung vom 22.2.1913, veröffentlicht in ANNO:

Über Anregung der Herren Beier, Schaufler, Unbekannt und Burger wurde hier eine Milchgenossenschaft gegründet und nachstehende Herren in den Ausschuß gewählt: Anton Beier, Obmann, Karl Slama, Förster, Obmann-Stellvertreter, Alois Schaufler, Schriftführer, Karl Unbekannt, Schriftführer-Stellvertreter, Karl Wimmer, Kassier, Rudolf Schaufler, Kassier-Stellvertreter, Anton Hametner, Karl Burger, Hrdlizka und Johann Magerl. Herr Beier von Gigging erörtert einleitend die Notwendigkeit der Gründung einer Milchgenossenschaft Altenwörth-Gigging, wobei er fortgesetzt durch den bisherigen Anton Fischer gestört wurde, der die christlichsoziale Politik auch in diese rein wirtschaftlichen Angelegenheit hineinzuzerren versuchte, um darüber hinweg zu täuschen, daß er als Wiener Milchlieferant seit Jahren die hiesige bäuerliche Bevölkerung eigentlich wirtschaftlich schwer schädigte. Der Trick zieht aber allmählich immer weniger, da auch wir Bauern endlich einsehen lernen, daß gerade jene, welche den Bauernstand allerwärts „abmelken“, immer „christlichsozial“ sind und unter Vorspielung von Ehrlichkeit und Christlichkeit, unsere Religiosität gründlich ausschroten. So macht es nicht nur unser Wiener Milchhändler Anton Fischer allein, sondern die christlichsozialen Bauernführer selbst. Zu dumm ist es, wenn der Mann dann schreit, er wird von dem Mitbegründer unserer Milchgenossenschaft, Herrn Karl Unbekannt Schadenersatz verlangen. Sehr anerkennenswert ist, daß Herr Hametner, der immer für Fischer die Milch hier sammelte, auf den Ertrag der Tätigkeit verzichtet und selbst für die Gründung der Milchgenossenschaft eintrat. Herr Beier von Gigging erörterte die Vorteile der Gründung der Milchgenossenschaft für die Milchproduzenten und Herr Wimmer trat unter Beifall gegen Fischer auf, bis schließlich letzterer auch noch in Folge seiner Frechheit durch Herrn Schaufler,die Tür gewiesen wurde. Schließlich stellte Herr Beier an die Versammelten die Anfrage, ab sie der Gründung der Milchgenossenschaft zustimmen und als dies zur Tatsache wurde, krächzte wieder der tschechisch-christlichsoziale Dampfmüller Pieta von Altenwörth mit den Worten drein: „… wo gomt den Casino hin“, worauf Herr Unbekannt erwiderte: auf eine dem Herrn Beier, um einen annehmbaren Preis angekaufte Wiese, die zwischen Altenwörth und Gigging liegt, so daß das zur Erbauung kommende Milchgebäude für die Genossenschaft, mitten zwischen beiden Orten liegt. Darauf sagte Pieta: „a do wär i mi net streiten, do geh mi“ und mit seinen Anhang abzog. Wie notwendig aber die Gründung war, beweist, daß schon nach drei Tagen auch die Anhänger Pietas der jungen Genossenschaft beitraten. Nachdem die Satzungen der Genossenschaft genehmigt waren, schlug Herr Glanina, Herrn Beier zum Obmann vor und wurde eine Frist von acht Tagen zum Eintritt in die Genossenschaft beschlossen. Die Genossenschaft besteht heute einmütig mit 47 Mitgliedern und der tschechisch-klerikale Dampfmüller Anton Pieta und der frühere Milchhändler Anton Fischer wurden aber ausgeschlossen. So endete die Gründung unserer Genossenschaft, die ferner unter der neuen Leitung blühen, wachsen und gedeihen möge zum Segen der hiesigen Milchproduzenten. Herrn Karl Bennersdorfer von Kollersdorf, der uns 7 bis 8 Jahre die Milch bis zum letzten Tage abnahm, sprechen die Milchproduzenten von Altenwörth-Gigging hiermit nochmals den besten Dank aus.

 

Milchgenossenschaft Altenwörth.
Bei der letzten Sitzung der hiesigen Milchgenossenschaft wurde Johann Waltner jun. einstimmig als Direktor der Genossenschaft gewählt. Er hat sich um die Hebung der Gemeinde bereits große Verdienste erworben. Sein Plan von der Gründung einer großzügigen Käserei hat auch in den Nachbarortschaften Winkel und Neustift Anklang gefunden.
(Volksblatt für Stadt und Land vom 26.7.1927)

 

April 2021
Maria Knapp

Die Riede in Altenwörth laut Josephinischer Fassion aus dem Jahr 1787

 
 
Ried Ortsplatz
Fanget an neben Gigginger Freyheit, und endiget sich gegen wünkler Gemarch.
 
Ried Göttweicherfeld, auch Göttweigerfeld
Diese Ried nimmt ihren Anfang bei der Ried Ortsplatz, und endiget sich gegen wünkler Gemarch. In dieser Ried, welche die Hälfte mittelmäßig, und die Hälfte schlecht ist, werden die Felder nach allgemeiner Bauart, und zwar das 1te Jahr mit Winter- und das 2te mit Sommerfrucht gebaut, das 3te Jahr aber in der Brache gelassen.
 
Ried am Lessern
Diese Ried fanget bei der Altenwörther Gemeindewich an und endiget sich gegen wünkler Gemarch, ist eine aus bloßen Wiesen bestehende mittelmäßige Ried, welche zu mehreren Zeiten nur einmal im Jahre eingefechsent werden.
 
Ried Mühlnerfeld
Diese eine mittelmäßige nächst dem Dorfe Altenwörth anfangende, und am Donaufluß sich endigende Ried, wird nach allgemeiner Bauart 2 Jahr nacheinander, und zwar das 1te Jahr mit Winter- und das 2te Jahr mit Sommerfrucht gebaut. Das 3te Jahr aber in der Brach gelassen.
 
Ried Fraungarten
Diese, eine mittelmäßige, und eben aus Wiesen bestehende Ried, nimmt ihren Anfang an der Ried Ortsplatz, und das Ende am Mühlnerfeld.
 
Ried Schweinzerwaide
Ist eine blosse, an der Ried Ortsplatz anfangende, und am Donaufluß sich endigende Hutwaide.
 
Ried am Hatten
Diese Ried, welche an der Reid Göttweigerfeld anfanget, und an der Herrschaft Thürnthaller Au sich endiget, ist wegen blossen Gestrippwerch von der schlechtesten Gattung.
 
Ried Herrschaft Gravenegger Auen
 
 
Dezember 2016
Maria Knapp

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhren die Ortsnamen größere Veränderungen. Nur wenige Personen konnten schreiben, vieles wurde mündlich weitergegeben und dann nach Gehör aufgeschrieben. In den Pfarrmatriken ist dies bis ins 19. Jahrhundert nachzuvollziehen.

1011 Sigmarisuueride Originalurkunde im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg
1014 Sigemaresuueret Originalurkunde aus dem Bayer. Hauptstaatsarchiv, München
1188 de Werde, plebanus GB XII, S. 494 
Ca. 1230  Altnwerde  AÖG 53/2, S. 270 f. = Maidhof, Pass.Urb. II, S. 115
1302/22  Altnwerd   Österreichische Urbare III/1, S. 160
1316 alten Wird  OÖUB V, S. 167 
2.H. 14.Jh  Insula antiqua MB 28/2, S. 493
1429 antiqua insula, Altnwerd  Schmieder, Matriken Passau, S. 27 
1433  Altenwerd FRA II/69, S. 578 
1439  Alltenberd   Hardegger Urkunden, 262 
Um 1530  Altenwerdt  Paan-Büchl über Winchl, NÖ Landesarchiv
Um 1650  Altenwörth  Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram 
1817  Altenwörth   Topographische Tabelle, NÖ Landesarchiv
1830  Altenwörth  Franziszeischer Kataster, NÖ Landesarchiv 

 

Anmerkung: Es ist nicht geklärt, welcher Ort bzw. welche Gegend wirklich mit Sigmaresweret gemeint war.
Näheres siehe hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/ortsuebergreifend/sigmaresweret 

 

Erklärung Abkürzungen

AÖG
Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, 1849 ff 

GB
Geschichtliche Beilagen zu den Consistorial-Currenden der Diözese St. Pölten, 1878 - 2001

FRA - Fontes rerum Austriacarum
Österreichische Geschichtsquellen, herausgegeben von der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in 3 Abteilungen: I. Scriptores, Band 1-13, 1855ff.; II. Diplomataria et Acta, Band 1-87, 1849ff.; III. Fontes iuris (Quellen zur Geschichte des österreichischen Rechts), herausgegeben von der Kommission für die Savigny-Stiftung, Band 1-11, 1953ff.

MB
Monumenta boica - sind eine bedeutende Quellensammlung zur bayerischen Geschichte in 54 Bänden bzw. 65 Teilbänden, die seit 1763 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ab 1927 von der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgeben wurde.
Quelle: http://de.wikisource.org/wiki/Monumenta_Boica 

OÖUB
Oberösterreichisches Urkundenbuch

 

Quellen:
Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch für Niederösterreich, Wien 1975
Christine Zaussinger: Dissertation zum Thema: Die Siedlungsnamen des Tullnerfeldes und des Traisentales …, Wien 1961
NÖ Landesarchiv, Urkunde und Geschichte - Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs, St. Pölten 2004

 

Oktober 2012 
Maria Knapp