Ablass

Betrag, der an den Klerus für den Erlass seiner Sünden zu zahlen war.

Altarblatt

Altarbild 

Antependium

(von lat. ante „vor“ und pendere „hängen“) ist ein reich verzierter und bestickter Vorhang aus Stoff an der Vorderseite oder den Seiten des Stipes, des Unterbaus des Altares.

Apsis

Die halbkreisförmig abschließende Altarnische in romanischen Kirchen 

Archidiakon

kirchlicher Titel, Stellvertreter eines (Erz)bischofs 
 

Attribute

Die den Heiligen beigegebenen Symbole, um sie leichter erkennbar zu machen, z.B. der Hl. Florian als Brandlöscher, die Hl. Katharina mit demzerbrochenen Rad, mit dem sie gerädert wurde, der Hl. Nikolaus mit Kindern oder goldenen Kugeln.
 

Canonicus

Kanoniker, Domherr, Stiftsherr 
 

Chor

In der Kirchenbaukunst eigentlich der für den Sänger bestimmte Raum nahe dem Altar, in übertragener Bedeutung der Altarraum selbst.

Chorgestühl

Sitzreihen für die Geistlichkeit in der Kirche

Ciborium

Speisekelch, Aufbewahrungsgefäß aus Gold für die Hostien.

Congrua

das zum Lebensunterhalt eines Pfarrers notwendige Mindesteinkommen aus einem  Kirchenamt. 
 

Cooperator

Kaplan
 

Deo gratias

Gott sei gedankt.

Epitaph

Totengedenkstein (nicht Grabstein), meist an Kirchenwänden angebracht.

Ewiger Jahrtag 

→ Seelenamt
 

Frauentaufe

Nottaufe durch die Hebamme
 

Gnadenstuhl

Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit: Gottvater hält das Kreuz  mit dem toten Christus in beiden Händen, während die Taube als Symbol des Heiligen Geistes darüber schwebt.

Ingedenkbuch

Pfarrchronik

Kirchenzier

Gegenstände zum Schmuck/zur Ausstattung von Kirchen bzw. der am Gottesdienst beteiligten. 

Kongrua

Einkommen des Pfarrers oder Kaplans aus dem Religionsfonds.
 

Leutpriester

Reitende oder fahrende Geistliche in einer viele Orte umfassenden Pfarre.
 

Matriken

Pfarr- und Kirchenbücher. Die Führung wurde auf dem Konzil zu Trient (1545 – 1563) angeordnet. Es waren Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher zu führen, in Kirchberg ab 1632. Heute werden alle Personenstandsänderungen im Standesamt erfasst. In den katholischen Kirchenbüchern werden nur die für die Kirche relevanten Fälle eingetragen.
 

Neomyst

Neu geweihter Priester
 

Patronat

Das Kirchenpatronat ist die Schirmherrschaft des Grundherrn über eine Kirche, die auf seinem Gebiet liegt. In Kirchberg war (und ist) das die Familie Salomon vom Gut Oberstockstall.

Pfarrzwang

Unter Pfarrzwang (bannus parochialis) versteht man die dem Kirchengemeindemitglied auferlegte Pflicht, bestimmte Seelsorge- und Amtshandlungen nur innerhalb der eigenen Pfarr- oder Kirchengemeinde vornehmen zu lassen.
Der Pfarrzwang entwickelte sich aus den Bedürfnissen nach einer geregelten Ausübung der Seelsorge und dem Schutz des Amtseinkommens des Pfarrers. Bestimmte Amtshandlungen (wie Taufe, Eheschließung, Begräbnis) waren dem Pfarrer vorbehalten, der aus den dafür zu entrichtenden Stolgebühren sein Einkommen bezog. Auf dem Vierten Laterankonzil wurde der Pfarrzwang kirchenrechtlich festgeschrieben. Danach musste jeder Gläubige wenigstens einmal im Jahr bei seinem eigenen Pfarrer die Beichte ablegen und die Kommunion empfangen. Außerdem war er angehalten, den Sonntagsgottesdienst in der eigenen Pfarrei zu besuchen.
Im Kodex des kanonischen Rechtes von 1917 wurde der Pfarrzwang für die feierliche Spendung der Taufe, der Letzten Ölung sowie für die Verkündigung des Weihe- und Eheaufgebots, den Brautsegen, die Beerdigung, die Segnung der Häuser und des Taufwassers noch festgeschrieben (can. 462 CIC/1917). Der CIC von 1983 sieht keinen Pfarrzwang mehr vor, betont jedoch die Regel, dass die Taufe, die Eheschließung und die Begräbnisse in der eigenen Pfarrkirche erfolgen soll.

Prädikant

Hilfs- oder Laienprediger 
 

Präses

Geistlicher, besonders als Vorstand eines kirchlichen Vereins 

Presbyterium

Altarraum

refuscitieren

auferwecken, erwecken, erneuern 

resignieren

den Dienst aufgeben, z.B. Pfarrer, der in eine andere Pfarre geht.

Safranpredigt

In  Neustift im Felde hieß die Predigt am Sebastianstage „Safranpredigt“, weil der Cooperator von Kirchberg am Wagram in früherer Zeit dafür mit 2 Loth Safran bedacht wurde.

Secundiz

50-jähriges Priesterjubiläum 

Seelenamt

Stiftungsmesse. An einem bestimmten Tag sollte für einen Verstorbenen für immerwährende Zeiten eine Seelenmesse abgehalten werden. Darüber wurde eine Urkunde ausgestellt. Zur Bezahlung wurden die Zinsen von Anleihen oder der Pacht von Grundstücken herangezogen.

Seelgerät

ein Vorrat an guten Taten für die Seele im Jenseits, z. B. Stiftungen und Spenden,→ Seelenamt

Sever-Ehe

Dispensehe
Für Katholikinnen und Katholiken sah die zivile Ehegerichtsbarkeit vor 1938 keine Form der Ehescheidung vor, die eine Wiederverheiratung möglich gemacht hätte. Das Eheband wurde einzig durch den Tod eines Ehepartners gelöst. In seiner Funktion als Landeshauptmann von Niederösterreich erließ Albert Sever eine Verordnung, die es aufgrund des "Dispenses" des Landeshauptmanns geschiedenen Katholikinnen und Katholiken ermöglichte, eine neue Ehe einzugehen. Diese sogenannten "Sever-Ehen" blieben, da sich der Verfassungsgerichtshof und der Oberste Gerichtshof in der Sache nicht einigen konnten, bestehen. Durch diese Regelung wurden tausende "wilde" Ehen legalisiert.

Stola

Gebühren bzw. Vergütungen für den Priester für  kirchliche Feiern wie Taufe, Trauung und Begräbnisfeier. Das Wort leitet sich davon ab, dass der Pfarrer bei der Feier von Sakramenten eine Stola   umlegt. Von den Stolgebühren ausgenommen sind die Feier der heiligen Messe, die Spendung des Bußsakramentes und der Krankensalbung.

SVD

Societas Verbi Divini (Gesellschaft des Göttlichen Worts), Ordensabkürzung der Steyler Missionare, eines katholischen Missionsordens

Trination

dreimaliges Lesen der Messe an einem Tage durch denselben Priester

 

März 2024
Maria Knapp