Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Kämme aus Naturmaterialien wie Horn, Schildpatt, Buchsbaum- oder Ebenholz hergestellt. Besonders beliebt, weil leicht verfügbar, waren Ochsenhorn und –knochen.

Neben Kämmen zum Frisieren gab es mehr oder weniger aufwändig verzierte Aufsteckkämme für die Langhaarfrisuren der Damen.

Eine besondere Form des Kammes war der Läusekamm, der sich durch eine besonders feine Zahnung auszeichnet, die die kleinen Tierchen aus den Haaren beseitigen sollte. Dieses Ungeziefer, das auch heute noch manchmal in Kindergärten und Schulen vorkommt, war in früherer Zeit häufiger Gast auf den Köpfen.
 
Die Herstellung der Kämme geschah manuell in vielen Schritten, jeder Zahn wurde einzeln herausgeschnitten.

Als die ersten Kunststoffe auf den Markt kamen, wurden diese auch für die Kammherstellung eingesetzt.
 
 
In den Kirchberger Pfarrmatriken sind nur drei Kammmacher genannt:
 
Um 1833/1843 war Ignaz Winkler bürgerlicher Kammmacher in Kirchberg 10, seine Gattin war Katharina geb. Ottendorfer. Er war ein Sohn des Jägers und Forstmeisters Joseph Winkler aus Kierling. Er starb 1877 mit 75 Jahren in Kirchberg 16.
 
Sein Sohn Leopold Winkler (geb. 1838) war Kammmacher in Oberstockstall 48. Er starb 1916 mit 78 Jahren in Mitterstockstall 20 als Armenpfründler.

Um 1897: NN. Retz ist Kammmacher in Kirchberg. 

 
Quelle:
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram
 
 
April 2016
Maria Knapp