Dokumente 1. Weltkrieg

Lebensmittelkarten

Brot- und Mehlkarte 

Brot- und Mehlkarte 

Kartoffelkarte 

Zuckerzusatzkarte 

Kohlen-Bezugskarte

Text auf der Rückseite:
Links oben: In diesen Teil der Kohlenbezugskarte hat der Inhaber der Kohlenverkaufsstelle nach Eintragung in die Kundenliste seinen Namen und die Geschäftsadresse (eventuell Geschäftsstempel) und die Nummer der Kundenliste einzusetzen. Dieser Teil ist vom Inhaber der Kohlenverkaufsstelle sodann abzutrennen. Diese abgetrennten Teile sind in einem Umschlage zugleich mit dem Auszuge aus der Kundenliste an die zuständige politische Behörde I. Instanz einzusenden.

Rechts oben: In diesen Teil der Kohlenbezugskarte hat der Käufer seinen Namen und seine Wohnadresse und nach Annahme der Bestellung Namen und Adresse der Kohlenverkaufsstelle einzusetzen. Der Inhaber der Kohlenverkaufsstelle hat die Bestellung in die vorgeschriebene Kundenliste einzutragen, ferner Namen (Firmen- und Geschäftsadresse der Kohlenverkaufsstelle auf den unteren Teil der Bezugskarte und in den Kontrollabschnitt, endlich die Nummer der Kundenliste auf die zwei oberen Teile der Bezugskarte und auf diese selbst an den hiefür vorgesehenen Stellen einzusetzen.Dieser Teil ist vom Inhaber der Kohlenverkaufsstelle abzutrennen und aufzubewahren.

Rechts unten: Jede Haushaltung kann Kohle (Koks, Briketts) nur von der von ihr gewählten Kohlenverkaufsstelle, in deren Kundenliste sie eingetragen ist, gegen Vorweisung der amtlichen Kohlenbezugskarte und Abtrennung der entsprechenden Wochenabschnitte durch den Verkäufer beziehen. Die auf eine Woche voraussichtlich entfallende Kohlenmenge wird von Zeit zu Zeit amtlich verlautbart werden. Ein Anspruch auf den Bezug einer bestimmten Menge, Gattung oder Sorte besteht nicht. Die Kohlenverkaufsstelle, in deren Kundenliste der Besitzer der Bezugskarte eingetragen ist, ist nach Maßgabe des Vorrates zur Kohlenabgabe verpflichtet. Nach Ausfolgung der Bezugskarte hat deren Besitzer längstens binnen 2 Tagen die Eintragung in die Kundenliste einer Kohlenverkaufsstelle unter Mitbringung der Bezugskarte zu bewirken. Falls der Besitzer die Eintragung in die Kundenliste einer Kohlenverkaufsstelle nicht erwirken kann, so hat er sich ungesäumt während der Amtsstunden an die politische Behörde I. Instanz seines Wohnortes zu wenden, von welcher er einer Verkaufsstelle zugewiesen wird; ebenso findet eine amtliche Zuweisung statt, falls die große Zahl der in die Kundenliste eingetragenen Personen die rasche Abwicklung des Verkaufes bei einer Kohlenverkaufsstelle behindern könnte. Der Übertritt von einer Verkaufsstelle zu einer anderen sowie der Rücktritt der Verkaufsstelle von der Lieferungspflicht ist mit Ausnahme der Übersiedlung der Haushaltung oder der Schließung der Verkaufsstelle nur mit Zustimmung der politischen Behörde I. Instanz statthaft. Der Inhaber der Kohlenbezugskarte ist im Übersiedlungsfalle verpflichtet, diese Bezugskarte nebst dem von der Kohlenverkaufsstelle zurückverlangten Bestellabschnitte anläßlich der Abmeldung der Lebensmittelkarten zur zuständigen Kartenausgabestelle zurückzustellen, welche dies auf dem Abmeldeschein anmerkt. Die weiteren Bestimmungen enthält die bezügliche Verordnung der politischen Behörde I. Instanz. Die Kohlenbezugskarte ist eine öffentliche Urkunde und unübertragbar. Zuwiderhandeln wird, soferne nicht strafgerichtliche Ahndung einzutreten hat, von der politischen Behörde mit Geld bis 20.000 K, Arrest bis 6 Monaten, Verfall der Vorräte, allenfalls Gewerbeverlust bestraft.
 

Militärdienstbestätigung


 

Gebetsbrief


Eine Art Kettenbrief, den die Soldaten bei sich trugen und abgeschrieben weitergeben sollten. Dieser oft gelesene Brief stammt aus dem Nachlass von Josef Schneider, Winkl, zur Verfügung gestellt von Manfred Schneider, Königsbrunn
 

Karten und Fotos

Zwei selbst gemalte Feldpostkarten aus dem Jahr 1915 von  Johann Passecker aus Winkl:

Familie Paßecker

 Feldpostkarte Paßecker

 Feldpostkarte PaßeckerText: Die herzlichsten Grüsse zu den Feiertagen sendet Dir aus dem nördlichen Kriegsschauplatz Dein Mann. Auch wünsche ich Dir zugleich ein Glückliches Neujahr.

Feldpostkarte PaßeckerText: Die herzlichsten grüße zu Neujahr sendet die dein Mann. Lebet wohl

Zwei Ansichtskarten von Josef Sieberer aus Absdorf – rechts im Bild.

Josef Sieberer

Karte Josef SiebererText: Liebe Eltern und Schwester! Die herzlichsten Grüße nach 2 ½ tägiger Fahrt sendet aus Budapest euer Sohn.

Karte Josef SiebererText:Liebe Eltern und Schwester! Teile Euch mit das unbedingt nach Feldbach ins Spital mußte denn in Pettau halt es keine acht Tage aus. Liebe Eltern näheres nächstesmal. Adresse kann noch nicht schreiben. Alle herzlich grüßend Josef

Georg schaller im 1. WeltkriegGeorg Schaller, gebürtig aus Neustift, war gelernter Hufschmied und war auch im Feld als solcher eingesetzt.
Foto und Karte: Familie Leuthner, Kollersdorf

Georg Schaller im 1. Weltkrieg

Franz Bauer aus Bierbaum bei der MusterungFranz Bauer aus Bierbaum bei der Musterung   

Leopold Bauer, links hinten stehendLeopold Bauer, links hinten stehend
Fotos: Chronik der Familie Bauer, Bierbaum 

 Stehend Johann Engelmann, Winkl Stehend Johann Engelmann, Winkl
Fotos: Maria Knapp 

Hinten in der Mitte Leopold Leuthner, KollersdorfHinten in der Mitte Leopold Leuthner, Kollersdorf

Franz Oswald, NeustiftFranz Oswald, Neustift
Foto: Helmut Minar, Wien

Soldat aus dem Ersten Weltkrieg in voller MonturSoldat aus dem Ersten Weltkrieg in voller Montur
Foto: Manfred Schneider, Königsbrunn  

Briefe in Zeitungen

 
Kriegerleben.
Fern den heimatlichen Bergen liegt ein braves Regiment,
fürchtet Donner nicht, noch Kugel, die es sind, Ihr wohl schon kennt!
Bei uns am Berge schwebt der Adler, das Tal durchzieht der Isonzofluß.
Sie sollen kommen die Katzelmacher, bei uns gilt ein jeder Schuß.
Unter Krachen der Kanonen feuert still ein jeder Mann.
Wehe ihnen, wenn sie kommen, hier wird’s ärger wie am San!
Auf einem Berg im Felsengarten haben wir unser Heim geschaffen.
Es ist die Villa Hohensitz, so getauft von uns der hohe Sitz.
Die Villa ist in Stein gebaut und blüht herum das Alpenkraut.
Auch Enzian, das schöne Blau, schmückt unseren Felsenbau.
In den Schluchten starrt das ewige Eis, drüben steht das Edelweiß.
Wir tragen es stolz auf unseren Kappen und geben das Letzte für dies Wappen.-
Das Tagesprogramm ist sehr inhaltsreich, doch der Humor bleibt immer gleich.
Und kommt ein Akt zur Aufführung dann, so kommen wir Mann für Mann.
Oft denken wir an die Heimat zurück, wo wir gelebt im Familienglück.
Man glaubt, es gibt einen Stich ins Herz. Doch bald überwunden ist der Schmerz.
Die Mutter zuhause am Herd, sie bittet um des Krieges End.
Sie bittet, ob ihr Kind wohl noch leben wird, sie möchte es sehen, bevor es stirbt.
Doch gern im Felsengerölle steht er pflichtgemäß als Patrouille.
Hat vorher Abschied genommen von der Welt. Weiß ja nicht, was bevor ihm steht.
Die Patrouille steht, sie stößt auf Schwierigkeiten. Er stürzt, kann es nicht vermeiden.
Tief unten im Tale bei einer Eiche, lag der Brave als eine Leiche.
Begraben wurde dann der brave Mann, so schwer es ging, so gut man kann.
Er war ein Soldat, was ein jeder weiß. Er schläft unter Eichenkranz und Edelweiß. –
Die besten Grüße von Johann Wieser aus Neustift im Felde bei Kirchberg am Wagram,
derzeit auf dem nördlichen Kriegsschauplatze.
(Österreichische Land-Zeitung vom 15.1.1916)

Am 16. Januar 1916. Geehrte Landzeitung! Ich begrüße Sie herzlich und hoffe auf ein gesundes Wiedersehen. Ich danke für die Aufnahme meines Gedichtes und ersuche um Zusendung der Landzeitung, in der es steht. Ich bin Gott sei Dank noch gesund, was auch das Beste ist. Viele herzliche Grüße aus dem Feindesland. Ihr getreuer Johann Wieser aus dem Kirchberger Bezirk, jetzt IR 4, 23. Feldkompagnie, Feldpost 57.
(Österreichische Land-Zeitung vom 4.2.1916) 

Geehrte Landzeitung!
In Rußlands kalten Gauen, da stehn wir auf der Wacht.
Gar manchen würd es grauen, wies hier oft stöhnt und kracht.
In unserem Schützengraben, da haben wirs sehr fein.
Nur sollten wir stets haben ein großes Faß voll Wein!
Auch tun wir vielmals bitten, Ihr Lieben all zuhaus.
Schicket recht viel Zigaretten zu uns ins Feld heraus.
Wenn auch die Russen schießen, sind doch stets voller Schneid.
Die … Maschinisten – lauter fromme Leut. –
Alles Lesern herzliche Grüße von Josef Wieser aus Neustift am Walde bei Kirchberg am Wagram.
(Österreichische Land-Zeitung vom 10.3.1916)
 
Josef Wieser wurde 1894 in Fels am Wagram geboren. Die Familie zog später nach Neustift. (Schwester Anna wurde 1898 bereits in Neustift geboren.) Josef Wieser starb 1981 in Neustift.
Verheiratet war er mit Anna Häusler geb. Ritzinger.
Bruder Johann Wieser wurde 1896 in Fels geboren. Er heiratete 1928 Anna Maria Hoffelner.
Ob die Briefe von ein und demselben geschrieben und die Namen vertauscht wurden, kann nicht gesagt werden.
 

Propagandakarten

Propagandakarte

Propagandakarte

Propagandakarte  

Propagandakarte

Propagandakarte

PropagandakarteAlle Karten: Monika Jöchl, Winkl 

Juni 2013, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp