Die Donau weist eine Gesamtlänge von 2.850 km auf, von denen ca. 2.412 km schiffbar sind. Sie durchfließt zehn Länder - Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien (Grenzfluss), Serbien, Bulgarien (Grenzfluss), Rumänien, Moldawien und die Ukraine (Grenzfluss) - so viele wie kein anderer Fluss auf der Erde. Das riesige Biosphärenreservat Donaudelta, die Mündung ins Schwarze Meer, erstreckt sich über Rumänien und zu einem kleinen Teil über die Ukraine. Nach der Wolga ist die Donau der zweitlängste Strom Europas und fließt als einziger von West nach Ost.[1] 

Donaukarte VischerAusschnitt aus der Niederösterreichkarte von Georg Matthäus Vischer, 1697 © NÖ Landesbibliothek, Kartensammlung, St. Pölten 
Geografisch ist die Donau in drei Bereiche geteilt. Die Obere Donau, in der auch Altenwörth liegt, reicht von der Quelle bis zur Marchmündung bei Devin (früher Theben, bis 1918 bei Ungarn, heute Stadtteil von Pressburg, Slowakei). Schiffbar für Motorboote ist der Fluss ab Kehlheim (D).[2] Die mittlere Donau reicht von Komárom in Ungarn bis Drobeta Turnu Severin in Rumänien, die untere Donau von dort bis zur Mündung ins Schwarze Meer.[3]
An den Ufern informieren Markierungen über die aktuelle Position. Während es in Deutschland und Österreich noch alle 100 m Markierungen gibt, werden diese Kennzeichnungen im unteren Verlauf der Donau merklich seltener.[4] Die Kilometrierung befindet sich in Form von schwarzen Tafeln am rechten Donauufer, die Hektometrierung (die Messung in 100-Meter-Schritten) am linken Ufer in Form von weißen Betonmarkierungen mit roter Aufschrift. Altenwörth liegt etwa bei Stromkilometer 1980.
Die Uferseite wird in der Fließrichtung eines Flusses angegeben. Altenwörth liegt daher am linken Donauufer.

 
KilometrierungKilometrierung nach dem Donaukraftwerk Altenwörth, 2018
 Hektometrierung
 HektometrierungHektometrierung am linken Ufer unterhalb von Altenwörth, 2018
Altenwörth ist zwischen Krems und Tulln der einzige Ort am linken Donauufer, der direkt am Fluss liegt. Das Ufer ist hier zu beiden Seiten von feuchten Auen umgeben, einem Rückzugsgebiet vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. 

 
Die Donau in Regensburg, 2012Die Donau in Regensburg, 2012 
 
Die Donau in Tulcea Die Donau in Tulcea am Eingang zum Donaudelta, 2019
Auf ihrem Lauf von West nach Ost machen erst ihre Nebenflüsse die Donau nach und nach zum mächtigen Strom. Die Flüsse, die zur Wassermenge am meisten beitragen, sind Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, March und Raab im oberen, Waag, Drau, Theiß, Save und Morawa im mittleren und Olt, Siret und Pruth im unteren Verlauf.[5]
Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt zwischen einem und 13 km/h. Bei Hochwasser können sich diese Werte jedoch drastisch steigern. Die Wachau ist mit ihrem engen Flussbett eines der Gebiete mit den höchsten Fließgeschwindigkeiten. Nach dem Eisernen Tor in Rumänien lässt sich der Fluss dann mehr Zeit, die Strömung nimmt bis zur Mündung stetig ab.[6] 
In Österreich beträgt das Gefälle auf der Fließstrecke von ca. 350 km rund
155 m, also ca. 40 cm pro Kilometer.[7]
 
Den Verlauf der Donau vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer siehe hier.  
 

Drang nach Süden

Durch die Zentrifugalkraft erfolgt auf der nördlichen Erdhalbkugel eine
Abdrängung der Flussläufe nach Süden. Besonders deutlich wird dies, wenn ein Fluss flaches Land durchquert. Am Beispiel der Donau ist das im Tullner Becken gut zu erkennen.

Besonders stark ist dieser Effekt an der Spitze des Wienerwaldes bei Greifenstein. Dort schlängelt sich die Donau ganz eng an den Bergen vorbei, obwohl das gesamte Augebiet nördlich davon die gleiche Höhe hat. Diese Stelle mit der leichten Schlinge war deshalb auch ideal, um das Kraftwerk Greifenstein zu errichten.

Da der Fluss immer an den rechten Rand des Beckens gedrückt wird, ist am linken Ufer meist ein größeres Augebiet vorhanden.[8]

Die Donau drängte immer mehr nach Süden, gestaltete demgemäß das Auland um und unterwusch auch den rechten Niederwagram. Wohl haben dem die rechten Nebenflüsse durch ihre Schotterführung entgegengewirkt, immerhin melden die Chronisten seit dem 15. Jahrhundert von einem ständigen Rechtsdrängen der Donau.[9]


Quellen:
[1] HASELHORST, DITTMANN, Die Donau, 2008, S.9.
[2] HASELHORST, DITTMANN, Die Donau, 2008, S.20.
[3] de.wikipedia.org/wiki/Donau, Abruf am 26.1.2017.
[4] HASELHORST, DITTMANN, Die Donau, 2008, S.20.
[5] HASELHORST, DITTMANN, Die Donau, 2008, S.10.
[6] HASELHORST, DITTMANN, Die Donau, 2008, S.22.
[7] Informationstafel Nr. 7 an der Donau in Altenwörth, 2005.
[8] www.hcrs.at/GYRO.HTM, Kreiselexperimente, Abruf am 20.6.2016.
[9] Ludwig PIFFL, Die verschollenen Donauorte im Tullner Becken in: Heimatkalender des Tullner Bezirkes, 1954, S.155. 
 
 
Der Artikel ist auch im Buch der Autorin "Die Donau bei Altenwörth" 2020, veröffentlicht.
 
Fotos: Maria Knapp
 
 
März 2021, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp