Edler von Flachenberg aus Neustift im Felde 
 

In der Beilage zur Schulchronik I "Heimatskunde" schrieb im Jahre 1894 der damalige Schulleiter Ludwig Marzani:

"Hervorragende Persönlichkeiten und Ereignisse

Erwähnenswert ist der hier im September 1789 im Hause Nr. 9 geborene Anton Laimer, der im J. 1805 als gemeiner Soldat sich freiwillig in die Kriegsarmee einreihen ließ, wo er es von Stufe zu Stufe bis zum Oberstlieutenant brachte. Für seine Verdienste im Kriege u. im Frieden wurde er von Sr. Majestät, dem Kaiser als Edler von Flachenberg in den Adelsstand erhoben. Leider starb er kinderlos; hier lebt noch in seinem Gebursthaus ein Neffe, Laimer Michl.

Ant. Laimer wurde im Gefechte bei Markgraf Neusiedl schwer verwundet und als Feldwebel mit der gold. Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet."
 

Abb. 1: Anton  Laimer (Bild: Mag. Christian Höller)


Anton Laimer, am 17.Februar 1789 in Neustift im Felde Nr. 9 als Sohn des Georg Laimer, Hauers zu Neustift im Felde Nr. 9 und dessen Gattin Anna Maria, geb. Gamayr, geboren[1]  und am 09. Juni 1864 in Brünn Nr. 483 im 75. Lebenjahre verstorben.[2]
Laimer trat am 31.Oktober.1805 im Linien Infanterie Regiment Erzherzog Karl Nr. 3 den Kriegsdienst für das Habsburgische Kaiserhaus an und machte gleich am 2.Dezember 1805 die Schlacht bei Austerlitz mit. Er hat sich schon als Feldwebel "des nämlichen hervorgetan", daß er im Jahre 1809 mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet und am 25. August 1813 zum Fähnrich befördert wurde.[3]

Abb. 2: "Mohyla Míru" - Gedenkstätte an die Schlacht
bei Austerlitz nahe dem Ort Prace östlich von Brünn
(Foto A. Nowotny)


Anton Laimer schreibt selbst über seine Taten:
"In der Schlacht von Eßling am 12.May1809, und zwar bei dem Sturme auf diesen Ort, gelang es mir, durch Muth und Geistesgegenwart, meinen schwer verwundeten Offizier von der ihm augenscheinlich drohenden Gefangenschaft zu retten. Ich übernahm danach als Feldwöbl das Commando der Kompagnie und führte dieselbe mit Aufmunterung und Thätigkeit in die Schlacht.

In der darauffolgenden Schlacht bey Markgraf Neusiedl bewies ich nicht minder meinen Muth und meine Ausdauer, bis ich endlich , schwer verwundet, ohnmächtig vom Schlachtfelde hinweg gebracht wurde und sohin in die feindliche Gefangenschaft gerieth, aus welcher ich mich bei nach kaum geheilten Wunden alsbald glücklich rantionierte und schnell wieder meiner Fahnen zueilte.

Seine Kaiserliche Hoheit, der Herr Generalissimus Erzherzog Carl geruhte damals vermög hohem Armee-Befehl dto. Markgraf Neusiedl am 27ten März 1809 No. 48 mich mit der goldenen Tapferkeitsmedaille zu schmücken... ."
Laimer hat die Schlachten von Kemnitz, Penitz und Dresden mitgefochten, wurde unter Oberstfeldmarschall-Lieutenant Graf Salis zu der Donau-Armee in Oberösterreich beordert und  hat dort unter dem Kommando des damaligen Oberst-Lieutenant Friedrich Freyherr von Veyder gestanden, in dem 3. Bataillon als Adjudant verwendet und kämpfte danach bei Ashazien [Arsizio?], an der Etsch, Cartagena und gegen Mantua.[4]

"In den Kriegsjahren 1813 und 1814 und auch nach dem Frieden hat er sich als Bataillons- und Regimentsadjudant dadurch wesentlicheVerdienste erworben, daß er bei der Fürrichtung der aus zudienender spitalischer Zusammensetzung das Grenadier-Bataillon entsprechend entwickelte, weshalb er auch zum Unterlieutenant und Kapitänlieutenant außer der Rangordnung befördert worden ist. ..."[5]
Abb. 3: Erherzog Karl in der Schlacht bei Aspern [6]


Am 26. März 1814 erfolgte die Beförderung zum Unter-Lieutenant, dekoriert mit der goldenen Militär-Ehren-Medaille, im  NÖ. IR. Stab 3. Reg. - Lothringen, Carl Alexander[7]
In dieser Eigenschaft ist er am 1.Februar 1815 zum neu errichteten Linieninfanterie-Regiment Nr. 43 [Paar, Joh. Carl Fürst  GM] überstellt worden. [8]
1815 ist Anton Laimer Unterleutnant und Adjudant vom Stabe des 43. K.K. Italienischen Linien-Regiments.[9]
1822 bis1826 scheint er als Adjudant des Stabes des "43. K.K. Linienregimentes" im Range eines Oberleutnants auf.[10]

"Anton Laimer wurde am 20. Dezember 1836 mit dem Prädikat "Edler v. Flachenberg" in den Adelsstand erhoben"[11]

".... Wir haben dadurch zur Belohnung dieser langen und guten Dienste ihn, Anton Laimer, samt seiner ehelichen Nachkommenschaft absteigenden Stammes beiderlei Geschlechts für alle künftigen Zeiten in den Adelsstand erhoben und ihm das Prädikat "Edler von Flachenberg" beigelegt, dessen sich von nun an und fernerhin zu gebrauchen, ...."[12]

"Beschreibung [Blasonierung] des adelichen Wappens des K.K. Hauptmannes Anton Edlen von Laimer:

Ein von Gold, rother, blauer und Silberfarbe geviertelter Schild.

In dem oberen rechten Felde erscheint ein natürlicher Adler mit einer ausgeschlagenen rothen Zunge.

In dem oberen Linken ist ein blaues, schräggestelltes Schwerdt mit einem goldenen Gefäße [Griff] zu sehen.

Das untere, rechte Feld durchziehen zwei silberne, rechte Schrägbalken.

In dem unteren linken Felde endlich erhebt sich aus dem Fußrande desselben ein natürlicher Fels.

Auf dem Schilde ruht ein offener, mit goldenen Spangen und einem goldenen Hals-Kleinode geschmückter adelicher Turnierhelm, von welchem zur rechten Seite blaue und zur Linken rothe Helmdecken, jener mit Gold, und dieser mit Silber tingiert, herabhangen.

Der Helm ist mit einer goldenen Krone bedeckt, auf welcher ein geharnischter, mit goldenen Spangen gezierter Arm, ein blaues Schwerdt an einem goldenen Gefäße zum Streiche führend, mit dem Ellenbogen gestützt, zu sehen ist."[13]
Ein Bild des Wappens ist hier zu finden: scopeArchiv - Ansichtsbild (archivinformationssystem.at)

"Im Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthumes 1837" scheint Anton Laimer als Hauptmann im 43. Linien-Infanterie-Regiment, dekoriert mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille, auf.

Im Schematismus 1838 steht er mit seinem Adelsgrad.

Im Schematismus für 1843 ist er als Major im selben Regiment verzeichnet." [14]
1845 erfolgte die Pensionierung Anton Laimers vom 43. IR. Geppert[15] und die Wiederanstellung als Platzmajor in Olmütz.[16]

"Im Schematismus 1846 wird er im K.K. Platz-Commando Ollmütz als Platz-Major angeführt.

Im Schematismus 1853 ist er als Platz-Oberstleutnant mit dem Militär-Verdienstkreuz angeführt.
 Im Schematismus für 1854 ist er ebenfalls als Oberstleutnant und als Ritter 2. Klasse des kaiserlich-russischen St. Stanislaus-Orden mit der Krone verzeichnet. [[17]]

1858 ist er Oberstleutnant und Platz-Kommandant zu Ollmütz.

1861-62 scheint er als unangestellter Oberst in Graz auf. Zum Militär-Verdienstkreuz hat er die Kriegsdekoration erhalten.

1863 scheint er in Brünn auf."[18]
Eine Biographie  Anton Laimers findet sich im Nachruf anlässlich seines Begräbnisses in Brünn in der "Militär-Zeitung" No. 51 vom 25.Juni 1864, XVII. Jahrgang, Seite 6[19]:

"(Brünn.)  Am 11.d.M. haben wir einen verdienten Veteran aus den großen Kriegen feierlich zur letzten Ruhestätte geleitet. Der pensionirte Oberst Anton Laimer Edler v. Flachenberg, der seit 6 Jahren in Brünn domizilierte, verschied nach längerem Leiden am 9. d. M. im 74. Lebensjahre. Neustift in Niederösterreich war seine Geburtsstätte, und kaum 15 Jahre alt, trat er als Gemeiner in das Infanterie-Regiment EH. Karl. Laimer hatte die Feldzüge 1804, 1809, 1813 und 1814 mitgemacht, und in allen Chargen vom Gemeinen bis zum Hauptmann rastlosen Eifer und unbedingte Selbstaufopferung in Erfüllung seiner Pflicht, dann besondere Tapferkeit vor dem Feinde an Tag gelegt. In der Schlacht von Aspern gelang es ihm bei dem Sturme auf Eßlingen, durch Muth und Geistesgegenwart seine verwundeten Offiziere von der drohenden Gefangenschaft zu retten; als Feldwebel übernahm er dann das Kommando der Kompagnie und führte sie mit Aufmunterung und Erfolg zum Angriff vor; in der hierauf eingetretenen Vertheidigung von Markgraf-Neusiedl dauerte Laimer so lange aus, bis er schwer verwundet ohnmächtig vom Schlachtfelde hinweggetragen, später in feindliche Gefangenschaft gerieth. Kaum geheilt, ranzionirte es sich selbt und eilte wieder zu seiner Fahne.

Für diese seltene Bravour und Unerschrockenheit ward ihm mit Armee-Befehl des EH. Generalissimus vom 27.Mai 1809 die goldene Tapferkeits-Medaille zu Theil. Mit Laimer erlischt der letzte Besitzer dieser seltenen Dekoration von der Oberstens-Charge aufwärts, und nur noch zwei Träger der silbernen Tapferkeits-Medaille finden wir in diesen höheren Graden als Erinnerung an die schweren Kämpfe gegen den ersten Napoleon repräsentirt.

Im Jahre 1813 focht Laimer, damals Fähnrich, vorerst bei Dresden, und kam dann als Adjudant zum 3. Bataillon nach Italien zur Seite des tüchtigen Oberstlieutenants Veyder, wo er die Treffen an der Etsch und die Schlacht am Mincio mitkämpfte und sich die besondere Gunst seines unmittelbaren Chefs errang. Nach dem hergestellten Frieden wurde er in das Ende des Jahres 1814 neu errichtete 43. Infanterie-Regiment eingetheilt, und entwickelte in der Stellung als Bataillons- und Regiments-Adjudant, bei der Errichtung aus italienischen Individuen der exitalienischen Armee zusammengesetzten Truppenkörpers, so außergewöhnliche Thätigkeit und Verdienstlichkeit, daß er der Chargen zum Unter- Ober- und Kapitän-Lieutenant außer der Rangordnung theilhaft, überdies später vom damaligen Inhaber FML. Geppert zum Adjudanten berufen wurde; eine Auszeichnung, welcher nur aus dem Grunde nicht Folge geleistet werden konnte, weil Laimer nach der Erklärung seines Regiments-Kommandanten in der bekleideten Eigenschaft eines Regiments-Adjudanten schwer zu ersetzen war. Diese sprechenden Verdienste würdigte se. Majestät Kaiser Ferdinand am 20. Dezember 1836 durch Laimers Erhebung in den österreichischen Adelstand mit dem Ehrenworte "Edler von" und dem oben angeführten Prädikate. Durch überstandene Feldfatiquen für den Truppendienst sich ungeeignet fühlend, ward der Veteran nach 38jähriger Dienstleistung zum Platzmajor in Olmütz ernannt, und stand dieser namentlich im Oktober 1848 sehr schwierig gewordenen Anstellung bis zum 18.April 1858 vor, an welchem Tage ihn Sr. Majetät mit dem Charakter eines Obersten in den wohlverdienten Ruhestand übernehmen zu lassen geruhten. Die Pflichttreue welche Laimer in den Tagen der Anwesenheit des k. Hoflagers zu Olmütz bethätigte, wurde durch seine Ernennung zum Platzoberstlieutenant im Mai 1849, und der außergewöhnliche Eifer zur Zeit des Olmütz-Lagers, im Mai 1851, mit dem Militär-Verdienstkreuz belohnt, welchen   Auszeichnungen, bei dem zweiten Lager im September 1853, der k. Russische Stanislaus-Orden 2. Klasse folgte. Laimer, der das beste Andenken zurückläßt, hatte sich, wie man zu sagen pflegt, "von der Pike auf" durch eigenes Verdienst bis zum Obersten emporgeschwungen; trotzdem wußte er in allen Situationen durch Takt sich eine Hochachtung zu verschaffen, welche bewies, daß sich das angeborne Fehlende bei ernstlichem Willen leicht anlernen läßt."
Abb. 4: Napoleon in der Schlacht bei Wagram, 6.Juli 1809[20]


Oberst Anton Laimer, Edler von Flachenberg war offenbar mehrmals verheiratet:
In erster Ehe mit Anna Maria Theresa von BRAUNENDAL, verehel. von CHERSZKY, verehel. LAIMER Edle von Flachenberg
(*2.7.1808 – † 20.7.1849 in Baden (lt. Sterbebuch Bad Fischau-Brunn, wo sie bestattet wurde, Todesursache: Lungentuberkulose).
Es hat sich von ihr am Friedhof von Bad Fischau-Brunn folgende Grabtafel erhalten.[21]
Abb. 5: Grabtafel Anna Laimer (Foto: Mag. Christian Höller)
 
 
Wie ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 1855 über sein 50jähriges Diestjubiläum zeigt, könnte man annehmen, dass Anton Laimer zumindest 2 Töchter hatte:
"*Olmütz. am 2. November [1855]. Das 50jährige Dienst-Jubelfest eines Kriegers ist ein Gegenstand weihevoller Theilnahme von Seite des Militärs und auch der nichtmilitärischen Patrioten. Solch ein Fest beging der hiesige k.k. Platz-Oberstlieutnant Anton Laimer Edler von Flachenberg am 30. Oktober. Am Vorabende versammelten sich seine Familie und seine Freunde in den sinnreich geschmückten Räumen seiner Wohnung. Generale, Stabs- und Oberoffiziere und andere Autoritäten ehrten den Jubilar durch ihre Anwesenheit. Tiefe, freudige Rührung ergriff denselben, als seine jüngere Tochter vor sein bekränztes Bild trat und die innigen Worte des nachfolgenden Gedichtes an ihn richtete:
 
  Versammelt stehst Du theurer Jubilar
Die Gattin, Kinder und der Freunde Schaar,
Dein goldenes Ehrenfest heut zu begehen.
Wir winden Dir den Kranz der Huldigung,
Aus fünfzigjähriger Erinnerung;
Zum Himmel steigt inbrünstig unser Flehen,
Daß Dir der Lenker jeglichen Geschick's
Beschere eine Fülle Erdenglück's --
   Ein Halbjahrhundert ist bereits verflossen,
Seit Du, vom echten Kriegergeist beseelet,
Der Ehre Laufbahn muthig Dir erwählet.
Die Bahn auf der des Ruhmes Lorbeeren sprossen.
   Ein Halbjahrhundert ist's, als Du im Feld
Bei Austerlitz, ein sechzehnjähr'ger Held
im Pulverdampf, bei des Geschützes Laut,
Dem Schlachtengott in's Auge hast geschaut.
Und im Donauthal, vier Jahre d'rauf,
Emfingst Du eine heiße Feuertauf'
Du pflücktest Dir des Ruhmes Ehrenreiser,
mit gold'nem Preise zierte Dich Dein Kaiser.
Und als drei Jahr' voll Kriegessturm entweichen,
da schmücktet Dich des Offiziersrang's Zeichen;
Du folgtest treu nun den geliebten Fahnen
vom Elbestrome in das Pogefield,
Die Ehre folgte Dir auf allen Bahnen,
Sie hast Du stets gewahret und erzielt.
Als dann Dein Kaiserlicher Herr entschlief,
Da sandte Dir sein Sohn den Adelsbrief.
Der dritte Herr, der glorreich jetzt regieret,
Hat Deine Brust mit seinem Kreuz gezieret.
   Wir aber flechten in die Ehrenkrone
Des Militärdienst's die Rosentriebe
Der Freundschaft der Verehrung und der Liebe,
Dem Gatten, Vater, Freund und Tugendlohne.
Und bringen Dir ein Hoch! aus treuer Brust:
Hoch leb' und wirke lang noch frisch und kräftig
Zu Deinem und der Lieben Wohl geschäftig,
Gesund und heiter und voll Glück und Lust.
 
Hiernach wurde ein vom Theater-Direktor Hn. Blum ausgezeichnet arrangiertes Tableau in 3 Abtheilungen aufgeführt. Die erste bezog sich auf die Geburt, die zweite auf die militärische Wirksamkeit und die dritte auf die Auszeichnungen und das Jubelfest des Gefeierten. Zum Schluße enthüllte sich das transparente Kaiserbild unter den Klängen der Volkshymne.Die Musikkapelle vom Inf. Reg. Fürst Schwarzenberg brachte dem Jubilar eine Serenade. Das Fest schloß mit einer heiteren geselligen Unterhaltung.- Am nächsten Morgen brachte der Hr. FML. [=Feldmarschall- Lieutenant] Baron Handel dem Jubilar an der Spitze eines zahlreichen Geleites von Stabs- und Oberoffizieren die Jubiläums-Gratulation mit einer gediegenen und herzinnigen Ansprache."[22]
Die "jüngere Tochter" recte Stieftochter dürfte Sophie, verehelichte Hansa, geb. GALLAS sein, die 1895 – 1898 um taxfreie Verleihung des Adelsstandes für sich und ihre beiden Söhne Oskar und Alexander Hansa ansuchte. Sie war mit Friedrich Hansa verehelicht[23], daher müsste die zweite Ehefrau Anton Laimers eine geb. GALLAS sein, denn
1859 gab Anton Laimer, Edler von Flachenberg, Oberst, ein Gesuch um Adelsübertragung auf seinen Schwiegersohn, den Oberleutnant Friedrich Hansa, ab.[24]
Friedrich Hansa war 1859 Rechnungsoffizier im 5. Huszaren-Regiment  (Inh. 1848 FM Radetzky v. Radetz, Joseph),[25] 1864 Major im 2. Böhmischen Dragoner-Regiment, 1877 Oberstlieutenant desselben Regimentes[26] und Sophie Hansa wird unmittelbar nach dem 2. Dragonerregiment in einer Spendenliste von 1876 angeführt.[27]
Anton Laimer hatte, wie er 1859 im Ansuchen an den Kaiser um Übertragung des Adelstitels an seinen "Schwiegersohn" Oblt. Friedrich Hansa schreibt, keine leiblichen Kinder, an die er den Adelstitel übertragen hätte können. Die als "Töchter" genannten stammen offensichtlich aus erster Ehe der jeweiligen Gattinen, waren also Stieftöchter. Namentlich werden in diesem Ansuchen jedoch weder Töchter noch Gattinen Laimers genannt.
Er schreibt: "da ich mich gegenwärtig in dem 71. Lebensjahre befinde und das Glück nicht habe, eigene Kinder zu besitzen, an welche ich meinen durch Verdienste mir allergnädig zutheil gewordenen Adel übertragen könnte, so erlaube ich mir, Eure Kaiserlich Königliche Apostolische Majestät, die allunterthänigste Bitte zu Füßen zu legen, dem Oberleutnant Friedrich Hansa das Prädikat "Edler von Flachenberg" und das Wappen desselben übertragen zu wollen. Friedrich Hansa ist geboren den 16.Oktober in Schloß Eibiswald in Steiermark als Sohn des Friedrich Georg Hansa, verstorben 1852, und dessen Gattin Anna, geb. Hübel, Edle von Straden..."
Das Ansuchen wurde am 9. September 1859 abgelehnt, da Friedrich Hansa "keine besonderen Verdienste" aufweisen konnte und er außerdem Gatte der Tochter aus 1. Ehe von Laimers Gattin-, somit diese Tochter nicht seine leibliche, sondern Stieftochter war.[28]
Deren Sohn Alexander Hansa bekam 1911, vorerst als Fregattenkapitän, auf Korfu den "Kronenorden II. Klasse" verliehen und wurde 1917 als Conteradmiral in Anerkennung tapferer und erfolgreicher Führung einer Flottenabteilung vor dem Feinde mit dem "Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern taxfrei" ausgezeichnet.[29] Eine Biographie ist auf Alexander Hansa - Wikipedia zu finden. Der zweite Sohn, Oskar Hansa machte ebenfalls Karriere in der K.K. Österreichischen Kriegsmarine, machte 1908 als vorerst 2. Kommandant des Torpedo-Rammkreuzers "Kaiserin Elisabeth" eine Reise nach Fernost[30] , übernahm 1909 in Shangai das Kommando und kehrte 1910 nach vielen Stationen in Japan, China, Bangkok, Saigon, u.v.a. in den Hafen Pola zurück. Er avancierte 1913 als Konteradmiral zum Stellvertreter des Präses des Marinetechnischen Komitees, spielte bei der "Meuterei in Cattaro" eine beruhigende Rolle und verhinderte damit einen vermutlich hohen Blutzoll.[31]
In der "Partezettelsammlung adeliger Personen" des Landesarchives Oberösterreichs erscheint als im Jahre 1916 verstorben eine "Duka von Dukafalu und Kucsin Marianne, geb. Lainer von Flachenberg", möglicherweise auch eine Stieftochter Anton Laimers und  Gattin des 1914 gefallenen Kapitan Stefan Duka von Dukafalu und Kucsin.[32]
In 3. und letzter Ehe war Anton Laimer offensichtlich mit Luise, geb. ARBTER verheiratet:  Am 25. November 1871 verstirbt in Wien  Schottengasse 3, Luise LAIMER von Flachenberg (Aloysia Eleonore Theresia) , geb. ARBTER[33], k.k. Oberstens-Witwe von Littau in Mähren gebürtig,  61 J., weibl., kath., Totenschein 119 – Magenentartung, begraben am 27.11.1871 außer Währing.[34]
Eine Trauungsmatrik Anton Laimers konnte trotz intensiver Nachforschungen bisher nicht aufgefunden werden.
 
 
Die Witwe von Oberst Anton Laimer widmete ein Stiftung in der Pfarre zu St. Stephan in Kirchberg am Wagram, näheres siehe hier.
 
 
Quellen:
[2]    Pfarrmatriken Brünn-St. Johann (Minoritenkloster)  Matriky - ACTA PUBLICA (mza.cz)   Brünn-St. Johann (Minoritenkloster) - Matriksbuch  Nr. 16988 (Verstorbene 1853-1921), folie 78  (=Bild Nr. 40.)
[3]    Ausführung des Referenten im Mährisch Schlesischen Adels- und Kanzleydepartment  Hofrat Edler von Nadhadny im Akt AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 498.12 – Laimer Anton, Hauptmann, Adelsstand "Edler von Flachenberg", 1836.12.20. (Akt).
[4]    Eigenhändig geschriebener Lebenslauf im Ansuchen um den Adelsstand siehe AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 498.12 – Laimer Anton, Hauptmann, Adelsstand "Edler von Flachenberg", 1836.12.20. (Akt).
[5]    AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 498.12 – Laimer Anton, Hauptmann, Adelsstand "Edler von Flachenberg", 1836.12.20. (Akt) - Dienstbeschreibung
[6]    Heeresgeschichtliches Museum Wien, abgerufen am 04.06.2016 unter https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Aspern#/media/File:Johann_Peter_Krafft_003.jpg
[7]    Militär-Almanach 24. (Wien 1814) S. 80.
[8]    AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 498.12 – Laimer Anton, Hauptmann, Adelsstand "Edler von Flachenberg", 1836.12.20. (Akt)
[9]    Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthumes 1814, S. 226 (offenbar verschrieben "Laimar", Untrl. (Grenadier-Bat.)
[10]  Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthumes (Wien) 1823 / Infanterie S. 183 und folgende Schematismen bis 1826
[11]  Freundliche Mitteilung Prof. Walter SCHWARZ
[12]  AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 498.12 – Laimer Anton, Hauptmann, Adelsstand "Edler von Flachenberg", 1836.12.20. (Akt)- Ausführungen; Über die Bedeutung und Namensgebung von Adelstiteln in jener Zeit siehe: Die Schlacht von Aspern 1809 in Namen und Wappen | Geschichte | Essays im Austria-Forum
[14]  Freundliche Mitteilung Prof. Walter SCHWARZ
[15]  Neue Militärische Zeitschrift Heft 5 S. 113 (225) - ÖNB-ANNO - Neue Militärische Zeitschrift (onb.ac.at)  14.09.2021,
[16]  Militärschematismus des österreichischen Kaiserthums (Wien, 1846) Sn. 75, 575, 578. -25.09.2021 Militär-Veränderungen, welche sich während des vorigen Jahres bei der k. k. Armee ergeben haben  Militärschematismus des österreichischen Kaiserthums (Wien, 1846) | Könyvtár | Hungaricana
[17]  Der Orden wurde ihm am 30.09.1853 verliehen, siehe NEUMÜLLER Henry, in Ritterorden Stanislaus, Teil 2: Der Orden in der Zarenzeit S. 625
[18]  Freundliche Mitteilung Prof. Walter SCHWARZ
[19]  abgerufen bei Österreichischer Nationalbibliothek unter http://anno.onb.ac.at/anno-suche/#searchMode=simple&resultMode=list&from=1          am 03.06.2016
[20]  1836 Öl auf Leinwand HORACE Vernet – Galerie des Batailles, Schloß Versailles Datenbank Joconde, abgerufen am 04.06.2016 unter Schlacht bei Wagram – Wikipedia
[21]  Freundliche Mitteilung von Mag. Christian HÖLLER aus Melk am 28.08.2019
[22]  abgerufen bei Österreichischer Nationalbibliothek unter ANNO, Die Neue Zeit: Olmüzer politische Zeitung, 1855-11-03, Seite 2 (onb.ac.at)  am 10.09.2021
[30]  siehe ANNO, Österreichische Illustrierte Zeitung, 1909-10-24, Seite 8 (onb.ac.at)  - Österrreichische Illustrierte Zeitung 24.10.1909 S. 8, abg. 29.09.2021; DONKO Wilhelm: Österreichs Kriegsmarine in Fernost - Alle Fahrten von Schiffen der k.(u.) k. Kriegsmarine nach Ostasien, Australien und Ozeanien von 1820 bis 1914, S. 299, 230
[33]  Digitales Archiv des Landesarchivs in Opava (archives.cz)  Geburtsbuch der Stadt Littau 1781 – 1816  fol. 162 = Buch Nr. 6378 - Bild Nr.146.
 
 
 
Andreas Nowotny 5.Juni 2016, ergänzt 03.09.2019 und 02.11.2021