Während des 2. Weltkrieges gab es immer wieder Aufrufe, bestimmte Rohstoffe und Altstoffe für die Kriegsmaschinerie und für die Soldaten an der Front zu sammeln. Vor allem mit den Gedanken an die Soldaten in den fremden Kriegsgebieten, aber auch enormer Propaganda  wurden von der Landbevölkerung  große Mengen der verschiedenen Materialien (und auch Geld) gespendet.

Der Übersichtlichkeit halber sind die Texte darüber aus dem allgemeinen Kriegsbericht herausgenommen. Die genauesten Daten enthält die Schulchronik von Engelmannsbrunn, die allerdings mit 3. Mai 1943 endet.Die Kriegssammlungen wurden fast ausschließlich über die Schulen und die Schulkinder durchgeführt, wie folgender Artikel aus der Schulchronik Engelmannsbrunn deutlich macht.


15.07.1942: Deutschlands Schulen im Kriege.
Die deutschen Schulen und die deutschen Erzieher sind eine Waffengattung im kämpfenden Volke, der eine besondere Aufgabe zugefallen ist". Diese Feststellung trifft der Reichfachschaftsleiter ‚Volksschulen‘ des NS Lehrerbundes Wilhelm Kircher in einer Übersicht über die Kriegsaufgaben der Schulen. Der Kriegsdienst der Schüler ist gekennzeichnet durch besondere Einsätze, wie Altstoffsammlung, verstärkte Seidenraupenzucht, Ernteeinsatz u.s.w. und durch die Umstellung der gesamten Unterrichts- und Erziehungsarbeit auf die im Kriege geforderte geistige und praktische Bereitschaft.

Dieser Krieg hat nicht nur militärische, sondern auch geistige Fronten. Die Erzieher müssen deshalb leidenschaftlich durchdrungen sein von der Aufgabe, schon die deutsche Jugend an dem Sinn dieses gewaltigen Völkerringens teilnehmen zu lassen.
 

1939

März: Sammlung für das WHW Wunschkonzert durch die Schule. (3)  

Arbeiten für das Winterhilfswerk
Schulchronik Neustift  

Mit der behördlich angeordneten Sammlung von Knochen, Metallfolien, leeren Tuben und Flaschenkapseln wurde begonnen, ebenso sammelten die Kinder Stoffreste, alte Kleider und Wäsche, alte Strümpfe, Wollreste, Zündholzschachteln und Pappschachteln, Holzabfälle und Zwirnspulen. Aus diesen Sachen wurden allerlei nette Spielsachen für das WHW gebastelt und am 10.12. der Reichswaltung Tulln des NSLB überwiesen. (1) 

Winterhilfswerk: Ende November und im Dezember sammelten die Schulkinder Stoffreste, Wäsche, Wollreste, Garn, Holzabfälle, Holzkistchen und dergleichen und stellten daraus unter Anleitung der Lehrer ihrem Alter und ihren Fertigkeiten entsprechend verschiedene Weihnachtsgeschenke für arme Soldatenkinder her. (Puppen, Bälle, Hauben, Puppen- und Kinderkleidungsstücke, Mappen, Autos, Spielbretter u.s.w.). (5)

Kriegsweihnachten: Die Heimat brachte ihren Dank diesen Kameraden gegenüber dadurch zum Ausdruck, daß sie sammelte und spendete, um denen, denen es nicht gestattet war, Weihnacht als Familienfest zu feiern, wenigstens sinnfällig die Heimat näher zu bringen. (2) 
 

1940

Jänner: ….von der deutschen Apothekerschaft wurde ein Sammelplan aufgestellt, der etwa 15 der bekanntesten Kräuter umfaßt, z.B. Löwenzahn, Brennessel, Spitzwegerich, Brombeer- und Erdbeerblätter, Gänseblümchen, Huflattich u.s.w. (2) 

Zum Geburtstage des Führers am 20. April wurde eine Metallsammlung (Kupfer, Messing, Zink, Nickel) durchgeführt. Von der Schule wurden zwei Waagschalen, sowie Kugel und Ring, alles aus Messing, gespendet. (4) 

Sammlung von Altmaterial. Ab 8. Jänner 1940 sammelte die Schule mit Hilfe der Kinder Altmaterial und zwar Metallfolien, Tuben und Flaschenkapseln. (5) 

April 1940: Beginn des Heilkräutersammelns durch die Schulkinder. Wir sammelten im Laufe des Sommers: Tausendguldenkraut, Schafgarbe, Zinnkraut, Haselnußblätter. Es wurde durch das sehr nasse Wetter dieses Sommers sehr verschlechtert (Ergebnis ungefähr 10 kg). 

Jeden Dienstag liefern die Kinder in der Schulklasse das gesammelte Altmaterial ab (Stanniol, Tuben). Auch an der Alteisensammlung beteiligt sich die Schuljugend eifrig. 50 kg Knochen und 40 kg Gummi wurden abgeliefert. Besonders an der Metallsammlung zum Geburtstag des Führers beteiligen sich die Schulkinder sehr eifrig, nachdem sie in der Schule weitgehendst aufgeklärt wurden, welche Gegenstände fast in jedem Hause zu finden sind. Jedes will im eigenen Hause die größte Menge finden. (7)

VDA-Prämie-Nadeln. Am 24. Jänner langten vom Gauverband Niederdonau des VDA für die besten Sammler als Anerkennung für die rege Sammeltätigkeit Prämien in Form von Abzeichennadeln ein. Von der hiesigen Volks- und Hauptschule wurden 26 Schüler mit Nadeln aus Altsilber und 1 Schüler mit einer Nadel aus Altgold beteilt. (5)

Knochensammlung.  Durch die Schulkinder wurden auch Knochen gesammelt. Mit dieser Sammlung wurde erst am 24. Jänner begonnen, da das hiezu nötige Sammelgefäß von der Firma Karl Wesely & Co., Stockerau erst an diesem Tag gebracht wurde. (5)

Aus Anlaß des Geburtstages (des Führers, Anm. d. Verf.) wurden von der N.S.F. Liebesgabenpakete an unsere Winkler Soldaten abgeschickt. (2) 

8.-9. Juni: Sammlung für die Deutsche Jugendherbergen
Anläßlich des Reichswerte- und Opfertages unter der Parole „Gesunde Jugend – Wehrhaft Volk“ sammelte die hiesige Schuljugend durch den Verkauf von Wertmarken den Betrag von RM 61,10. (1) 

Reichswerbetag für das Deutsche Jugendherbergswerk.    Am 8. und 9. Juni fand eine Reichswerbung für das Deutsche Jungendherbergswerk statt. Unsere Schüler beteiligten sich daran recht rege und erzielten ein Sammelergebnis von RM 302,-. (5)

Am 11.8. fand in der Ortsgruppe die Spinnstoffsammlung statt. Gesammelte Menge: 115 kg. 
Im Auftrag der Schulverwaltung wurden von den Schülern Heilkräuter gesammelt. Von der hiesigen Schule wurden abgeliefert: 16,68 kg Heilkräuter im getrockneten Zustand, sowie an die Herrschaft Grafenegg zur Wildfütterung 2114 kg Kastanien. (4) 

Die Einhebung des Jugendherbergspfennigs (pro Kind 12 Pf. im Jahr) ist abgeschlossen und wurde am 18. September an den Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen, Landesverband Südostmark, Wien 14, abgeschickt. (RM 8,16). (1)                       

Die im ganzen Reiche durchgeführte Metallspende hatte an unserer Schule ein Ergebnis von 1,68 kg. Die Urkunde liegt bei. (2)

Urkunde über Metallspende
Schulchronik Winkl 

14.10.  Heilpflanzen-Ablieferung.
Der bisherige Einsatz unserer Schule bei der Sammlung der Heilpflanzen und Teekräuter hat sich ganz gut bewährt. Leider ist durch die lang anhaltende, ungünstige Witterung der letzten Zeit zusammen mit anderen Schwierigkeiten (mangelndes Verständnis der Erwachsenen u.a.m.) das Sammelergebnis beeinträchtigt worden. Trotzdem haben wir am 16.Oktober an die Untersammelstelle Kirchberg abgeliefert:

Erdbeerblätter  860 g
Brombeerblätter  900 g
Huflattichblätter 3,5 kg
Brennesselblätter 4,5 kg
Brennesselstengel   14,- kg
Kastanien 52,- kg
Berberitzen 480 g
Hagebutten 1,80 kg (1)   

1.November: Die Sammlungen für das Deutsche Rote Kreuz, die den Sommer hindurch allmonatlich durchgeführt wurden, wurden nun abgeschlossen und hatten in unserem Ort folgenden Ergebnisse

  Engelmannsbrunn     Mallon
Juni: 61,49  15,76
August: 88,28 126,99
September; 53,48 41,67
Oktober: 23,63 12,66 (1) 

VDA-Sammlung 1940. Die Schulsammlung für VDA am 22. u. 23. Nov. ergab an der Volksschule Rm 82,40, an der Hauptschule Rm 187,80, zusammen Rm 270, 20 und an der Berufsschule Rm 71,36. (5) 

Der große Erfolg, den die vorjährige Sammlung erzielt hat, ermöglichte dem VDA ganz bedeutende Leistungen, die die volle Anerkennung der Reichsführung fanden und unserem Volke großen Nutzen brachten. Daher wurde auch in diesem Jahre dem VDA diese Sammlung bewilligt. Die Schulsammlung wurde in diesem Jahre im ganzen Reichsgebiete durchgeführt und zwar vom 22. bis 24. November. An Stelle der vorjährigen, unscheinbaren Markenhefte wurden in diesem Jahre die prächtigen Bildpostkarten mit den Ritterkreuzträgern der Wehrmacht, Bildnissen des deutschen Blutadels in aller Welt, sowie die Bildnisse aus der volksdeutschen Arbeit verkauft. Unsere Schulkinder waren mit Feuereifer bei der Sache und erzielten das sehr beachtliche Ergebnis von RM 49,96. Der Betrag wurde am 27. November abgeschickt. (1) 

16. Dezember: An diesem Tage haben die Jungmädel alle Sachen in der Klasse ausgestellt, die sie im Laufe der letzten Wochen in der Handarbeitsstunde und an vielen Nachmittagen für das WHW fertigten: Kinderhemden und Jäckchen, Kleider und Schürzen, 2 Hauben, 5 Wurstl, 2 Puppen und 14 Stofftiere. Die Frauenschaft, der politische Leiter, der Ortsbauernführer waren eingeladen. Ein Adventkranz am weißgedeckten Tisch mahnte an das nahende Weihnachtsfest. (5)

Kriegsopfer-Buch. Die Hauptschüler nahmen auch an Zeichnung für das goldene Kriegsopferbuch teil und zeichneten am 15. Februar H1 = 10 Rm, H2 = 10 Rm, H3 = 10 Rm u. H1 = 6 Rm. (5)
 
Spende für das Kriegsopfer-Buch. Die Bevölkerung von Kirchberg spendete für das goldene Kriegsopferbuch den Betrag von RM 6330,90, also pro Einwohner  = RM 10,09. Die Ortsgruppe der NSDAP Kirchberg am Wagram (Kirchberg, Engelmannsbrunn, Ober-, Mitter- und Unterstockstall, Dörfl, Mallon, Neustift und Königsbrunn) brachte für das goldene Kriegsopferbuch den Betrag von RM 11677,40 auf. (5)
 

1941

WHW Sammlung. Bei der 7. Reichsstraßensammlung am 29. und 30. März gelangten 20 verkleinerte Abbildungen von Heilpflanzen als Abzeichen zum Verkauf. Dadurch war die Möglichkeit gegeben, für die Heilpflanzensammlung zu werben und vor allem die Bevölkerung über die Notwendigkeit und Nützlichkeit der Tätigkeit der RfH aufzuklären. Die Propaganda für die weiten Kreise der Bevölkerung wurde durch die Reichsbeauftragen des WHW und die Kreisfacharbeiter der RfH veranlaßt. (1) 

Für den 10. und 11. Mai war ein Reichswerte- und Opfertag für das Deutsche Jugendherbergswerk angeordnet. Die Sammlung (Markenheftchen) die von den Schülern mit großem Eifer durchgeführt wurde, war ausschließlich auf den Verwandten- und Freundeskreis der Schüler beschränkt und zeitigte folgendes, erfreuliches Ergebnis: RM 58,96.  Der Betrag wurde am 14. Mai der zuständigen Stelle überwiesen. (1) 

6. Juni: Sammlung von Heilpflanzen. Auch in diesem Sommer wurde die Schuljugend wieder aufgerufen, unter Anleitung ihrer Erzieher große Mengen der heimischen Heil- und Teekräuter einzubringen und dabei auf Güte und Sauberkeit des Sammelgutes besonderen Wert zu legen. (1) 

8. Juni: Die Erfassung und Verarbeitung von Altstoffen hat im Vierjahresplan und in der Kriegswirtschaft eine besondere Bedeutung erhalten. Welche wichtige innerdeutsche Rohstoffquellen hier zu erschließen sind, kann nicht genug betont  und veranschaulicht werden. Die kommenden Geschlechter sollen mit der Kenntnis aufwachsen, daß in der Verwertung der verschiedenen scheinbar nutz- und wertlosen Altstoffe unsere wirtschaftliche Unabhängigkeit und unser nationaler Reichtum ebenso begründet ist, wie in der Entwicklung der aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln und auf eigenem Raum gewonnenen deutschen Roh- und Werkstoffe. (1) 

Das Ergebnis der Altmaterialsammlung, die unter der Führung des Lehreres Ludwig Kern im Monat Juni von den Volksschülern und einigen Hauptschülern durchgeführt wurde, betrug:  40 kg Hadern, 88 kg Knüllpapier, 34 kg Stanniolpapier. Die Schule erhielt hiefür RM 14,44. (5)

In der 2. und 3. Augustwoche fand eine öffentliche Spinnstoffsammlung in Kirchberg statt.  Diese Sammlung wurde durchgeführt von der NSF unter der Leitung der Frau Adele Heinrich, Handarbeitslehrerin, Maria Koch, Notariatsbeamtin und Frl. Helene Rittler und der Mithilfe des BDM. Ergebnis waren 762,96 kg. (5)

Die hiesige Schule erhielt des 10 % Anteil in Form eines Gutscheines auf Bücher für die vom 8. - 11. Mai durchgeführte ROT Listensammlung. (Gutschein Nr. 162, lautend auf RM 5,94.) (1) 

ROT-Sammelprämie. Für die eifrige ROT-Sammlung seitens der Schulkinder erhielt die Schule eine Prämie in Form einer Anweisung zum Bezug von Bibliotheksbüchern. (5) 

Der Herr Reichsminister für Wirtschaft, Erziehung und Volksbildung hat mit Erlaß angeordnet, daß von der Einhebung des Jugendherbergspfennigs in den Schulen mit Beginn des Schuljahres 1941/42 abzusehen ist. (1)  

1. Oktober: Ablieferung der Heilkräuter, welche im Sommer von den Kindern gesammelt wurden und auf dem Schulboden sorgfältig getrocknet wurden, an die Untersammelstelle in Kirchberg (Wagram). 18 kg. Zinnkraut, 5 kg Ackerstiefmütterchen. (7)

14. Oktober: Laut Annahmeschein der Untersammelstelle Kirchberg lieferten wir ab:

Hagebutten 5,25 kg
Schafgarbenblüten    5,30 kg
Roßkastanien  90,--  kg  

Bei der Heilkräutersammlung 1940 stand die Gau-Abteilung Wien – Niederdonau hinsichtlich der aufgebrachten Mengen unter den 42 Gauabteilungen an sechster Stelle, was unbedingt als Erfolg zu werten ist. Die Gauabteilungen, die mehr aufbrachten, sind: 1. Würtemberg-Hohenzollern, 2. Westfalen – Nord – Weser – Ems, 3. Hessen – Nassau – Kurhessen, 4. Protektorat Böhmen und Mähren, 5. Thüringen. Diese Gauabteilungen sind wahrscheinlich größer als jene von Wien – Niederdonau und bestehen meist schon seit längerer Zeit.
Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Heilpflanzenkunde (RfH) dankt allen Mitarbeitern für ihre selbstlose Arbeit und hofft, daß auch die Ergebnisse dieses Jahres sich mindestens auf der gleichen Höhe halten werden. (1) 

20. Oktober: Viehlieferung: Über Auftrag des Reichsnährstandes wurde unsere Gemeinde zur Ablieferung von 9 Stück Rindvieh verpflichtet. Die Tiere wurden durch die Kreisbauernschaft bei den Landwirten gekauft und kamen nach der Schlachtung in die Konservenfabriken. (1) 

26. Oktober: Im Zeichen des Schildes wird dieses Wochenende stehen, wenn aus Anlaß der 2. Reichsstraßensammlung des diesjährigen WHW dieses Symbol der Wehr und des Schutzes zum Kaufe angeboten wird. Mehr als 50,000.000 Kampfschilde in 7 verschiedenen Formen, die nach alten Funden angefertigt wurden und in der Mitte einen Schmuckstein tragen, sind für diese Reichsstraßensammlung hergestellt worden. Jeder Deutsche wird, wenn er einen solchen Schild oder gewiß auch mehrere trägt, seine Opferbereitschaft und sein Zusammengehörigkeitsgefühl mit unseren im Felde kämpfenden Soldaten bekunden. (1) 

Bei der vom 8. - 30. November durch die Schulkinder durchgeführten Sammlung für den VDA wurde ein Ergebnis von RM 51,24 erzielt. (4) 

Die VDA-Sammlung wurde von den Schülern mit großem Eifer durchgeführt und das Ergebnis daher sehr gut. Hauptschule: 998,67 Rm, Volksschule: 99,48 Rm. (5) 

Der Volksbund für das Deutschtum im Ausland (VDA) hat zur Ermöglichung der Durchführung seiner Aufgaben, insbesondere für den Auf- und Ausbau volksdeutscher und grenzdeutscher Kultur- und Sozialeinrichtungen die Abhaltung einer Schulsammlung beantragt. In diesem Jahre wurde die Sammlung nur mit Spendenlisten durchgeführt, die laufend nummeriert waren. Die VDA Schulsammlung erbrachte den ansehnlichen Betrag von RM 61,56, welcher am 9. Dezember 1941 der zuständigen Stelle überwiesen wurde. (1) 

Im Auftrage des OKW hat der Reichskommissar für Altmaterialverwertung eine neue große Sammelaktion eingeleitet, die unter dem Motto "Flaschen für unsere Wehrmacht" am Samstag, den 8. November im ganzen Reich durchgeführt wurde. Gesammelt wurden Flaschen aller Art, insbesondere Wein- Weinbrand-, Sekt-, Likör-, Fruchtsaft- und Korbflaschen. Nicht angenommen wurden medizinische und kosmetische, Bier- und Selterswasserflaschen. Diese Reichssammlung hatte einen über alle Erwartungen hinaus guten Erfolg.
Über Auftrag des Herrn Zellenleiters sammelten in Engelmannsbrunn unsere Schulkinder. Sie konnten nach Abschluß ihrer eifrigen Tätigkeit, (die Flaschen wurden von den Kindern auch gereinigt und gespült!) dem Herrn Zellenleiter "103 Flaschen in tadellosem Zustande" melden. Auch der Herr Ortsgruppenleiter sprach den braven Sammlern seine Anerkennung aus. (1) 

Übernahmsschein für die Ablieferung von Hadern und Altpapier, unterschrieben von Lehrer Robert Löffler, Schule Winkl.

Bestätigung der Übernahme von Rosskastanien  durch das Forstamt Grafenegg,
Unterlagen der Gemeinde Winkl

20. November: Heilpflanzensammelaktion.
Die diesjährige Aktion hatte, stark behindert durch nasses Wetter, folgendes Ergebnis:

Brombeerblätter 3,20 kg
Huflattichblätter 1,20 kg
Steinkleeblüten 0, 63 kg  
Ackerstiefmütterchen   0, 45 kg
Schlehdornblüten 0,10 kg
An Roßkastanien wurden 89 kg zur Wildfütterung an das Forstamt abgegeben. (2) 
 
Urkunde für Heilkräutersammlung Schulchronik NeustiftUm den an der Front im Kampf gegen unsere Feinde im Norden und Osten stehenden Soldaten in ihren Ruhestellungen die Möglichkeit zu geben, sich die langen Winterabende zu verschönern, sollen ihnen Bastelwerkzeuge (wie Laubsägen, Schraubstöcke, Bohrer, Schnitzmesser, Hobel, Metermaße, Pinsel, Bleistifte, Tusche, Federn, Farbkasten u.s.w.) zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zwecke wurde in allen Gauen des Reiches in der Zeit vom 1. bis 7. Dezember eine Sammlung von Bastelwerkzeugen und Zubehör veranstaltet. (1)   

7. Dezember: Von unserem Dorf sind bereits 22 Männer und Burschen im Kriegsdienst. Wochenlang wurden in der Handarbeitsstunde Socken und Pulswärmer gestrickt, die Frauenschaft half fleißig mit und so bekam jeder unserer Soldaten ein Kilopaket mit je 1 Paar Socken und Pulswärmern und Backwerk, das von der Frauenschaft aus Sammlungen von Mehl, Zucker und Fett hergestellt wurde. Außerdem wurde in jedes Paket ein hübscher, sinnvoller Weihnachtsgruß der Heimat, von den Kindern in der Schule gezeichnet, beigelegt. (7)

7. bis 14. Dezember: Grammophone an die Front!
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP und Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, rief zu einer Spende von Sprechapparaten und Schallplatten auf. Gesammelt werden Koffer- und Tischapparate sowie vor allem unterhaltende und Musikschallplatten. Denke jeder, der sich von diesen Dingen schwer trennen kann, daran, daß er damit vielen Soldaten an der Front ein Stück Heimat vermittelt! Uns bleibt zu Hause so viel Möglichkeit an Entspannung, daß die geforderten Apparate und Schallplatten, gemessen an dem, was unsere Soldaten entbehren, kaum ein schweres Opfer bedeuten dürften. Die gesammelten Apparate und Schallplatten würden im Einvernehmen mit der Wehrmacht direkt an die Front gesandt.
Von der Ortsgruppe Kirchberg/Wgr. wurden 2 Apparate und 21 Schallplatten abgeliefert. (1) 

Von den Schulkindern der hiesigen Schule wurden im Jahre 1941 insgesamt 53,29 kg Heilpflanzen und 1527 kg Kastanien gesammelt, und zwar:

Huflattichblüten: -,15 kg Schlehenblüten -,55 kg
Schlüsselblumenblüten:  -,98 kg Mohnblumenblüten -,11 kg
Huflattichblätter: 3,80 kg Schafgarbenblüten 9,90 kg
Brombeerblätter: 37,80 kg Kastanien 1527 kg
Es entfällt hiermit auf jedes 1 kg Heilpflanzen und 28,8 kg Kastanien. (4) 

Im 3. und 4. Quartal wurden an Altstoffen gesammelt: 303 kg Lumpen, 68 kg Papier, 170 kg Alteisen und 2 kg sonstige Altstoffe. insgesamt: 545 kg. (4) 

Am 20. und 21. Dezember fand die Straßensammlung der HJ für das WHW statt. Die an der Sammlung und den Werbemärschen beteiligten Schüler und Schülerinnen wurden am 20. Dezember vom Unterrichte befreit. Zehn lustige, bunte Holzkreisel aus der großen Spielzeugschachtel des Erzgebirges, aus dem Böhmerwald und anderen Gebieten, in denen Holzschnitzer zu Hause sind, haben in einer Auflage von 52,500.000 die Reise in alle Gaue angetreten. Sie wurden als Abzeichen verkauft, unserer Jugend zur Freude, deren blühendem Leben das WHW des deutschen Volkes vor allem dient. (1) 

Abrechnung der gesammelten Kräuter des Jahres 1941, Winkl20. Dezember: Der Führer hat den Auftrag erteilt, den weiteren Bedarf unserer Soldaten im Osten durch eine allgemeine große Sammelaktion von Woll- und Wintersachen für die Ostfront sicherzustellen. Wir alle sind damit aufgerufen, auch persönlich für das Wohl der tapferen Männer zu sorgen, die in treuer Erfüllung ihrer Pflicht Übermenschliches geleistet haben, um ihre Heimat und ganz Europa von dem bolschewistischen Anschlag zu bewahren. Unser Dank an die Retter des Großdeutschen Reiches, die den größten Sieg der Geschichte erstritten haben, sei zu einem kleinen Teil dadurch abgestattet, daß wir alle irgendwie entbehrlichen, warmen Wintersachen als Weihnachtsgabe des deutschen Volkes auf den Gabentisch der Sammelstelle legen. Der Führer hat uns nie vergeblich aufgerufen. Er appelliert diesmal an uns, weil es das Wohl derer gilt, die mehr für uns getan haben als wir für sie je tun könnten! (1) 

Im Herbst 1941 wurden von den Schulkindern 366 kg Kastanien gesammelt. Ertrag: 366 kg à 4 Pf = 14,64 RM. (5)

1942 

Aus einem Bericht des Landrates von Tulln vom  9.1.1942 an den Reichsstatthalter in Wien:
Hingegen sickerten im Laufe der 2. Hälfte des Monates Dezember verschiedene Mitteilungen, die augenscheinlich aus Kreisen der Wehrmacht stammten, durch, daß sich die Lage in Rußland verschlechtert habe. Es wird von zahlreichen Erfrierungen bei den Deutschen Truppengattungen gesprochen und damit im Zusammenhange gerügt, daß die Wollsachensammlung viel zu spät durchgeführt worden sei, obwohl immer verlautet wurde, daß „General Winter“ der deutschen Wehrmacht nichts anhaben könne. Die Opferfreudigkeit der Bevölkerung war jedoch in jeder Weise zufriedenstellend, da das Ergebnis in meinem Landkreis über dem Reichsdurchschnitt liegt.

27.12. - 4.1. Wollsammlung für die Ostfront.  
Dem Rufe des Führers folgend, beteiligt sich auch in Utzenlaa Alt und Jung an dieser einmaligen Sammlung. An warmen Kleidungsstücken, großen Wolltüchern, Pullovern und Decken wurden 80 Stück aufgebracht. Bis spät in die Nacht hinein arbeiten Frauen und Mädchen hier im Schulzimmer, bei Tage sind alle Mädchen des Handarbeitsunterrichtes da und stricken, nähen und verpacken.
Es wurden außer der erwähnten Sammlung noch gefertigt:
- 5 Paar warme Socken
- 5 Schneehauben
- 7 Pelzmuffe
- 6 Leibbinden
- 3 Pelzwesten.
Jedes einzelne Stück wurde durchgesehen und vollkommen gebrauchsfertig verpackt. 

Jänner:  Es zeigte sich kein Erlahmen der Opferfreudigkeit in der schweren Kriegszeit, ja es konnte sogar ein Ansteigen der ersteren festgestellt werden, wie die Wollsammlung besonders,  welche in beispielloser Weise die Verbundenheit der Heimat mit ihren Heldensöhnen an den Fronten dokumentiert. (2), (3) 

Nach den bis Samstag, den 3. Jänner mittags vorliegenden ersten, vorläufigen Zählungen hat die Sammlung von Pelz-, Woll- u.nd Wintersachen für die Front ein geradezu überwältigendes Ergebnis gebracht. Es wurden bis zu diesem Zeitpunkte nicht weniger als 32,144.201 Stück verschiedenster Art abgegeben. Bisher  konnten 1260 Waggons mit warmen Wollsachen nach dem Osten in Marsch gesetzt oder in die Umänderungsanstalten gebracht werden.
Das deutsche Volk ist dem Aufruf des Führers, unseren Soldaten in den kalten Einöden des Ostens durch Spenden von Wintersachen zu helfen, mit einer Begeisterung gefolgt, die kaum zu übertreffen ist. Ungezählte Volksgenossen haben mitgeteilt, sie seien mit der Herstellung und Umarbeitung der von ihnen zu spendenden Woll- und Wintersachen bis zum 4. Jänner nicht fertig geworden und möchten über ihren Beitrag hinaus gerne noch weitere Kleidungsstücke zur Verfügung stellen.
Reichminister Dr. Goebbels hat daher angeordnet, daß die Sammlung um eine Woche, bis zum 11.Jänner, einschließlich, verlängert wird. (1) 

In der Zeit vom 27.12.41 - 13.1.1942 wurde vom Deutschen Volk die Woll- und Wintersachen-Sammlung für die Soldaten an der Ostfront durchgeführt. Das Ergebnis der Sammlung ist ein Beweis der Siegesentschlossenheit des deutschen Volkes. Unsere Ortsgruppe der NSDAP spendete 518 Stück resp. Paar. Gau Niederdonau       2,147.268 Stück resp. Paar. Gau Steiermark: 1,001.864 Stück. Diese Ziffern sprechen für sich. (4)

Am Eisernen sparen beteiligen sich ab 1. Jänner 42 die Lehrkräfte Marie Reiß und Franz Schöberl.

Aufruf des Kreisbauernführers Hintermayer an die Bauern und Landwirte im Kreise Tulln" "Der Führer hat das deutsche Volk wieder zum Kriegswinterhilfswerk aufgerufen. Er erwartet von allen Landwirten eine Opferbereitschaft, die der Größe der Zeit und den Leistungen der Soldaten an der Front würdig ist. Im heurigen Jahre wird kein Opferbuch aufgelegt und auch kein Wunschkonzert zu Gunsten des WHW abgehalten.
Bringt daher Euer Opfer nach besten Kräften in der Landwirtschaftsspende! Ihr helft damit den Endsieg zu erringen! gez. Josef Hintermayer, Kreisbauernführer.
Die vom Ortsbauernführer durchgeführte Sammlung für die Landwirtschaftsspende zeitigte ein hervorragendes Ergebnis und zwar RM 1284.-. (1) 

10. Jänner: Zugunsten des WHW (gaueigene Sammlung) veranstaltete die Ortsgruppe der NSDAP Kirchberg bei Alois Schiel in Kirchberg eine Weinkost. Im Ganzen wurden 260 l gespendet, Engelmannsbrunn = 65 l. (1) 

Am Abend des 11. Jänner ergab die bisherige Zählung der Spenden an Woll- und Wintersachen im Reichsgau Niederdonau 1,540.785 Stück, bzw. Paar, die dem Inhalt von 187 Waggons entsprechen. Davon sind 131 Waggons bereits verladen und der Wehrmacht übergeben. 56 Waggons werden in den nächsten Tagen verladen. In Niederdonau wurden auch 300.000 Paar Skier für die Wehrmacht gespendet. (1) 

Wintersachensammlung Schlußergebnis
Die vom Führer befohlene Sammlung von Pelz-, Woll- und Wintersachen für die Front hat am Sonntagabend 11. Jänner 1942 ihr Ende gefunden. In 15 Tagen hat das ganze deutsche Volk, haben mehr als 2,000.000 freiwillige Helfer, mehr als 40.000 Sammelstellen und 24.000 Nähstuben der NSF für die Soldaten an der Ostfront eine Leistung vollbracht, die in der ganzen Welt kein Beispiel hat und auf die das deutsche Volk stolz sein kann.
Das endgültige Schlußergebnis der Sammlung von Pelz-, Woll- und Wintersachen von insgesamt 67,232.686 Stück, bzw. Paar gliedern sich in nebenstehende Posten.
- 3,889.747 Stück Pelze, Pelzwesten und andere Pelzbekleidungsstücke,
- 2,116.180 Stück Hemden,
- 2,134.500 Stück Unterhosen,
- 5,611.393 Stück Unterjacken, Pullover und Wollwesten,
- 6,756.138 Stück Schals,
- 806.281 Stück Muffs,
- 1523.246 Stück Brust- und Lungenschützer,
- 2,137.637 Stück Leibbinden,
- 8,686.647 Paar Strümpfe uns Socken,
- 119.551 Paar Pelzstiefel und Überschuhe,
- 203.406 Paar Skistiefel,
- 1,567.691 Paar Skier,
- 3,638.390 Stück Kopfschützer,
- 4,592.438 Paar Handschuhe,
- 7,898.806 Paar Pulswärmer,
- 1,654.130 Paar Knieschützer,
- 3,305.712 Stück Ohrenschützer,
- 8,879.216 Stück Kleidungsstücke verschiedenster Art,
- 1,711.577 Stück Woll- und Pelzdecken.
- 4003 Waggons mit Wintersachen sind an die Wehrmacht abgeliefert und zu großen Teil bereits Truppenteilen übergeben werden. (1) 

27. Februar: Bestandserhebung und Abgabepflicht von Wein.
Die Hauptvereinigung der Weinbauwirtschaft hat eine Anordnung erlassen, die eine Bestandserhebung und die Abgabepflicht von Wein vorschreibt. Sie betrifft Erzeuger, Weinverteiler und auch die Kleinverteilerbetriebe, die den Wein an die Verbraucher verkaufen. Die Erzeuger müssen von den gemeldeten Weinbeständen mindestens 80% bis zum 31. August verkaufen. Der Absatz erfolgt in der Weise, daß mindestens 40% der gemeldeten Weinmenge bis  30. April und weitere 40% bis Ende August 1942 verkauft sein müssen. Über die restlichen 20% kann im Rahmen der geltenden Bestimmungen frei verfügt werden. (1) 

Schüler beim Kräutersammeln
Schulchronik Engelmannsbrunn
Am 11. und 12. April wurde die letzte Reichsstraßen-sammlung für das 3. K.W.H.W 1941/42 durch die Deutsche Arbeitsfront durchgeführt. Unter dem Motto "Schaffende sammeln, Schaffende geben"  wurden 20 verschiedene Heilpflanzen-Abzeichen zum Kaufe angeboten und wir sind gewiß, daß das Sammelergebnis der Leistungen unserer tapferen Soldaten würdig war und den Dank der Heimat für ihre Opfer in erhebender Weise zum Ausdruck brachte. (1) 

21. April:  Heilkräutersammlung 1942.
Der Bedarf an Heil- und Teekräutern ist beträchtlich gestiegen. Im Hinblick auf die große Bedeutung, die die Ernte der Heilkräuter für das deutsche Volk hat, wurde die gesamte Schuljugend zu gesteigertem Einsatz aufgerufen. Jede Schule hat alles daran zu setzen, daß im heurigen Kriegsjahr nicht nur das vorgeschriebene Kontingent zu erreichen, sondern auch noch zusätzliche Mengen aufzubringen.
Der Kreis Tulln hat im abgelaufenen Sammeljahre 1941 sein Pflichtkontingent überschritten. Wenn jedes Schulkind des Kreises im ganzen Jahre 1 kg getrocknete Heilpflanzen aufbrachte, würde das Ergebnis über 6.000 kg betragen, d.i. das 2 bis 3fache Kontingent! (1) 

Das Ergebnis der Altstoffsammlung im 1. Vierteljahr 1942 betrug: 6,7 kg Kork, 51,5, kg Lumpen und 2060 kg Altpapier. (5)

Am 13. Mai 1942 wurden 4156 kg von den Schülern gesammeltes Altpapier vom Händler gegen Bezahlung von 20,07 RM übernommen. (5) 

27. April: Der Herr Reichsstatthalter in Niederdonau hat durch den Landrat (Schulabteilung) unserer Schule die Auszeichnung für den besten Altstoffsammler, Erich Geißelhofer, übermittelt. Die Urkunde wurde dem Schüler überreicht. (1)  

6. Mai: Wie aus einem Bericht des stellvertretenden Leiters der RfH, Professor Dr. Schratz, hervorgeht, wurden im abgelaufenen Jahre etwa 14,000.000 kg Heilkräuter von der deutschen Schuljugend unter der Leitung der Lehrerschaft gesammelt, was ungefähr 1,800.000 kg Trockendrogen entspricht. Die deutsche Jugend hat damit unter der fachkundigen Führung ihrer Lehrerschaft eine ihrer verdienstvollsten Sammelleistungen vollbracht. (1) 

10. Mai: Mit Eintritt der schönen Witterung wurde sofort mit der Heilpflanzensammlung begonnen. Unserer Schule wurden 35 kg getrocknete Brennesselblätter zur Lieferung vorgeschrieben. Die Untersammelstelle Kirchberg hat an die Kreissammelstelle Tulln folgende Mengen abzuliefern:
- 400 kg Brennesselblätter
- 130 kg Spitzwegerich
- 150 kg Steinkleekraut
- 100 kg Zinnkraut. 

Vom 1.- 15. Juni 1942 wurde von der NSDAP die Altkleider- und Spinnstoffsammlung durchgeführt. Zweck dieser Sammlung ist neben der Altkleidersammlung die Erfassung aller Sorten von Alttextilien, wie Lumpen jeder Art aus Wolle, Baumwolle, Leinen, Jute, Zellwolle, Kunstseide u.s.w., um dadurch den notwendigen Heeresbedarf an Spinnstoffen zu decken.
Durch die Spinnstoffsammlung wurden auch die Fahnen und Flaggen der früheren Systeme und sonstigen Fahnen, die lediglich Erinnerungswerte besitzen, erfaßt. Historisch wertvolle Fahnen wurden nicht gesammelt. Für die Dauer der Sammlung unterblieb die laufende Schulsammlung von Altspinnstoffen. Das Ergebnis der in unserem Orte durchgeführten Sammlung betrug:
- 36 Stück Altkleider
- 462 kg Altspinnstoffe. 

Im Sinne des ersten Vierjahresplanes wurde die restlose Erfassung aller Altmaterialien besonders im Kriege verstärkt und man hat mit dieser Aufgabe unsere Schuljugend beauftragt. Nach Durchrechnung der Übernahmsscheine von den Zwischenhändlern wurden bisher an Altmaterialien von der Schuljugend unseres Gaues folgende Mengen gesammelt:
Alteisen 87.829 kg, Papier 71.311 kg, Lumpen 50.731 kg, Knochen 20.784 kg, Buntmetall 2.551 kg, dazu kommen beachtliche Mengen aus Altgummi, Korke, Roß- und Schweinshaare, Fellabfälle u. dgl. Das Gesamtaufkommen beträgt 212.925 kg. (1) 

Laut Übernahmsschein des Pflichtmittelhändlers Berger, Thürntal, wurden an Altstoffen in der Zeit vom 1. Jänner 1942 bis Schulschluß abgeliefert:
14. April 1942 Hadern 28 kg
14. April 1942     Altpapier   33 kg
10. Juli 1942 Hadern 41 kg
10. Juli 1942 Altpapier 20 kg (1)  

In einer Großkundgebung der NSDAP im Berliner Sportpalast, in der Reichsminister Dr. Goebbels den Rechenschaftsbericht über das letzte Kriegs-Winterhilfswerk erstattete, der ein einzigartiges Gemeinschaftsbekenntnis des deutschen Volkes darstellt, eröffnete  der Führer mit einer großangelegten Rede das 4. Kriegs-Winterhilfswerk 1942/43. (1) 

Es war ein guter Gedanke des Kulturamtes der Kreispropagandaleitung, anläßlich der Straßensammlung für das Kriegs WHW am 24. und 25. Oktober, bei der als Abzeichen Liederheftchen verkauft wurden, ein Markt- und Platzsingen anzuregen. Aus diesem Grunde traten über Weisung des Schulleiters am Sonntag, den 24. Oktober, auch die Kinder der hiesigen Schule zu einem offenen Singen an. Es war ein prächtiger Spätherbsttag, als die Schüler in der Mittagsstunde hintereinander an drei Plätzen des Ortes Aufstellung nahmen und ihre frischen Lieder, begleitet von einer volltönenden Klavierharmonika, zum Beifall der Ortsbewohner erklingen ließen. Die zugleich einsetzende Büchsensammlung ergab einen Gesamtbetrag von 122,96 RM, wovon die Schüler allein (ohne Abzeichen zum Verkauf zu bieten) 16,48 RM hereinbrachten. (3) 

Im Einvernehmen mit dem Schulamte ordnete die Kreiswaltung des NSLB anläßlich der Reichsstraßensammlung für den 24.10. in jedem Schulorte ein "offenes Singen" an. Und nun arbeiten wir tüchtig zusammen, um an diesem Sammeltage aus den 6 kleinen, schmucken Heftchen die alten Volksweisen, die Lieder der Bewegung, die Soldatenlieder, Feier-, Kinder- und Liebeslieder herauszusingen. Jeder Volksgenosse darf sich daher auf den diesmal wahrhaft doppelt klingenden Sammeltag von Herzen freuen! (1) 

In unserem Schulorte war der 24. Oktober infolge der mit der Straßensammlung verbundenen Liedwerbung zu einem schönen Jugendfest geworden, denn es durfte diesmal im Dienste des 3. K.WHW stehen. Sie alle wußten recht gut, daß sie zur eisenen, inneren Front gehören und daher mit Begeisterung ihren bescheidenen Teil im Kampf um den größten Sieg beitrugen. So erklangen denn die frischen Kinderstimmen in Engelmannsbrunn und in Mallon. Unser Straßensingen hat das Sammelergebnis ganz bedeutend gesteigert. Wir konnten dem Herrn Ortsbeauftragten für das WHW das ansehnliche Sümmchen von 48,48 zur Verfügung stellen. (1) 

Auch heuer sind so wie in den vergangenen Jahren die Frauen der Ortsgruppe Kirchberg unter Leitung der Abteilungsleiterin für VH damit beschäftigt, aus Fallobst unter Beimischung von Holler und Paradeisern sowie anderen Geschenken des Herbstes schmackhafte Marmelade zuzubereiten. In froher Gemeinschaft und emsiger Tätigkeit verbrachten die Frauen frohe Stunden. Jede Frau erfaßte beim  Anblick der gefüllten, glänzenden Einmachgläser (bis jetzt 70 kg Marmelade!) berechtigter Stolz, der dem Gefühl entspringt, hiermit auch für die NSV einen Beitrag geleistet zu haben. (1) 

Zur Reichsstraßensammlung, wobei Liederbücher ausgegeben wurden, fand auch ein Liedersingen der Schuljugend statt. Am 24.Oktober nachmittags versammelten sich die Schulkinder der Oberstufe vor dem Schulhause. Dort wurden einige Lieder der Bewegung sowie auch andere gesungen. Auch im Hametner-Hof vor dem Parteiheim, vor dem Haus des H. Wimmer Nr. 11 und in Gigging, sowie während des Marsches wurde gesungen. Die Straßensammlung hatte einen schönen Erfolg. (4) 

Oktober: Ablieferung der Heilkräuter nach Kirchberg (Wagram) - 31 kg Zinnkraut, 4 kg Spitzwegerich. (7)

Da der Bedarf der Wehrmacht sowie der technische Bedarf an Pinseln und Bürsten gegenwärtig unzureichend gedeckt ist, hat der Herr Reichskommissär für Altmaterialverwertung über Veranlassung des Reichsbauernführers und der Zustimmung des Herrn Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung eine kurzfristige Sammlung zur Erfassung von Rinderschweifhaaren im Wege der Schulsammlung angeordnet. Die Sammlung wurde in der Zeit vom 1. - 8. November durchgeführt. (1,35 kg Rinderschweifhaare). (1) 

An Rinderschweifhaaren wurden insgesamt 2,20 kg dem O.B.F. übergeben. (4) 

In der ersten Novemberwoche wurden von den Schülern für die Wehrmacht Rinderschweifhaare gesammelt. 4,61 kg Rinderhaare wurden dem Ortsbauernführer zur Weiterleitung an die Wehrmacht übergeben. (5)

Die Stoßaktion zur Erfassung von Rinderschweifhaaren durch die Schuljugend ist abgeschlossen. Sie hat im Kreise Tulln das beachtliche Ergebnis von 136,84 kg erbracht. (1)

Weihnachtsferien 1942: Während dieser mehr als vier Wochen dauernden Ferien soll nicht nur der gesamte innere Schulbetrieb, (schriftliche Arbeiten, Schülerbeschreibungen, Schulchronik, Lehrmittelsammlung, Bibliotheken u.s.w.) gewissenhaft überholt, sondern auch der kriegswichtigen Altstoffsammlung besonderes Augenmerk zugewendet werden. (1)

Heilpflanzen- und Altmaterialsammlung der Schüler des Kreises Tulln.
Von den Schulkindern der hiesigen Schule wurden im Jahre 1942 insgesamt 56,30 kg  getrocknete Heilpflanzen gesammelt u. zw.: 40,70 kg Brennesselblätter, 15,60 kg Brombeerblätter. Außerdem 6 kg Hagebutten und 2648 kg Kastanien. (3)

Vom April bis November 1942 wurden von den Kindern der Volks- und Hauptschule gesammelt: 29.6 kg Spitzwegerich, 76 kg (Trockengewicht)  Brennesselblätter und 400 kg Roßkastanien. (5) 

An Altstoffen wurden bis 31.12. 1942 eingesammelt: 150 kg Papier, 750 kg Alteisen und 10 kg Kupfer. (4)   
 

1943

Februar, Altstoffsammlung. Laut Übernahmsschein des Pflichtmittelhändlers Berger, Thürnthal, wurden in den Weihnachtsferien 103 kg Hadern gesammelt und abgeliefert. (1) 

Am 11. Februar wurden die während der Weihnachtsferien zusammengetragenen Lumpen und Knochen abgeholt. (86 kg Hadern, 10 kg Jute, 64 kg Knochen.) RM 5,70. (6)

Heilkräuter-Sammlungsauftrag 1942/43: 40 kg Brombeerblätter, 15 kg Bennesselblätter, 2 kg Ackerstiefmütterchen, 5 kg Bohnenschalen. Rainfarn und Kamillenblüten ist unbeschränkte Menge. Da der Schulboden zum Trocknen der Kräuter vollkommen ungeeignet ist, bleibt es den Schulkindern überlassen, wo und wie sie die Drogen trocknen. (6)

Die Untersammelstelle Kirchberg schrieb unserer Schule die heuer abzuliefernde Heilpflanzenmenge wie folgt vor:
- Brennesselblätter     38 kg
- Bohnenschalen           4 kg
- Stiefmütterchen          3 kg
- Rainfarn und Kamillenblüten in jeder Menge.
Mit dem Sammeln von Heilpflanzen wurde bereits begonnen. (1) 

ZeitungsanzeigeVölkischer Beobachter vom 27.5.1943Der Gausachbearbeiter für die Heilpflanzensammlung gab die Ergebnisse des Sammeljahres 1942 bekannt. Die erfreuliche Steigerung des Ergebnisses auch im Kreise Tulln nahm der Herr Schulrat zum Anlass, um allen Kameraden, die am Mehrerträgnis Anteil hatten, im Auftrage des Gauwalters den Dank und die Anerkennung auszusprechen. Auch unsere Schule hat die vorgeschriebene Heilpflanzenmenge um 13 % überliefert. Zusätzlich lieferten wir an die amtlich bestellten Übernehmer (Neuaigen) ca. 5 ½ kg Hagebutten ab. Dem Kreise Tulln wurden 3.700 kg vorgeschrieben. Zur Ablieferung kamen 5.304 kg. Die  Überlieferung beträgt also in unserem Kreise 44 %. (1) 

Am 3. und 4. April sammelten 20 Kinder der Schule für das KWHW und erreichten den Sammelbetrag von RM 828,27. (5)

An Altstoffen haben wir für das 1. Jahresdrittel 1943 – 170 kg Lumpen und 75 kg Papier an die Pflichtmittelhändlerin Berger, Fels, abgeliefert. (4) 

Im Jahre 1943 wurden an Heilpflanzen abgeliefert: Brombeerblätter: 75,80 kg, Bohnenschalen 26,1 kg, Damit hat die Schule ihr vorgegebenes Quantum auf das Doppelte erhöht. (4) 

1. Juni:  An Altstoffen sammelten die Kinder im Verlauf des Jahres:
- 100 kg Knochen.
- 70 kg Papier. (7)

Spende der Kinder an DRK 
Am 11. Juni spendeten die Schulkinder der Hauptschule für das Rote Kreuz RM 44,39. (5)

Am 4. Oktober wurde das letzte Sammelgut abgeliefert:
Insgesamt:      
- Brennessel 8,43 kg
- Ackerstiefmütterchen 1,56 kg
- Brombeerblätter: 5,73 kg
- Bohnenschalen 19,87 kg = 35,58 kg.
211 kg Kastanien wurden am 23. Oktober an die Heilkräuter-Sammelstelle abgeliefert. (6) 

Oktober : Ablieferung der Heilkräuter:
- 37 kg Brombeerblätter.
- 4 kg Bohnenschalen.
- 2 kg Ackerstiefmütterchen. (7)

In der Zeit vom 1.9. - 31.12. 43 wurden insgesamt gesammelt: 84 kg Altpapier, 134,5 kg Lumpen, 23,- kg Knochen. An Kastanien wurde abgegeben: 1122 kg. (4) 
  

1944

Gelegentlich der gaueigenen Straßensammlung am 22. und 23. Jänner wurde in Neustift der ansehnliche Betrag von RM 908,66 aufgebracht. Bei einer Einwohnerzahl von 390 entfielen somit auf den Kopf RM 2,33. im gesamten Ortsgruppenkreis erreichte diese Sammlung ein noch nie erreichtes Ergebnis von 134.699,52 RM. Alles für den Sieg! (3) 

Im 1. Trimester 1944 wurden nachfolgende Altstoffmengen abgeliefert: 42 kg Knochen, 131 kg Lumpen, 95 kg Altpapier. (4)  

Frühjahr:  Die Altstoffsammlung ergibt:
- 116 kg Knochen,
- 39 kg Papier. (7)

Die diesjährigen Ferien dauern vom 14.7. bis 27.8. sowie 1 Woche im Herbste. Den Kindern wurde aufgetragen, Brombeerblätter zu sammeln. (je Kind 3 kg frische Blätter).  
Im 2. Trimester wurden an Altstoffen abgeliefert:  41 kg Knochen, 127 kg Lumpen, 80 kg Papier. 
Im 3. Trimester 1944 wurden an Altstoffen abgegeben: 26 kg Knochen, 117 kg Lumpen, 44 kg Altpapier = 187 kg = 751 Punkte. 
Im Jahre 1944 sammelte die Schule Altenwörth 67,4 kg Brombeerblätter, 13,9 kg Bohnenschalen und 1.558 kg Kastanien. (4)  
 

1945

Aus einem Bericht des Landrates von Tulln vom  9.1.1942 an den Reichsstatthalter in Wien:
Der Aufruf zum Volksopfer wurde mit großem Verständnis aufgenommen. Die Bevölkerung hat weitgehende Opferfreudigkeit bekundet. Das Sammelergebnis ist als sehr gut anzusehen.
 

Erklärung der Abkürzungen siehe hier.
 

Quellen:
1: Schulchronik Engelmannsbrunn
2: Schulchronik Winkl
3: Schulchronik Neustift
4: Schulchronik Altenwörth
5: Schulchronik Kirchberg am Wagram 
6: Schulchronik Bierbaum
7: Schulchronik Utzenlaa 
8: Sicherheitsberichte 1945 - 1955


Unsere Artikel, die NS-Zeit betreffend, die mit Emblemen des Dritten Reiches versehen sind, dienen nur dem Zweck der staatsbürgerlichen Aufklärung und der militär- und zeithistorischen Forschung über die Ereignisse und Vorkommnisse von vor über 70 Jahren. Wir wollen solche Darstellungen nicht als falsche Glorifizierung verstanden wissen und distanzieren uns dezidiert von nationalsozialistischem Gedankengut. 



Februar 2013, letzte Änderung Februar 2024
Maria Knapp