Jungsteinzeit 6.000 bis 1800 v. Chr.
In diese Zeit datieren Keramikfunde

Bronzezeit 1.800 bis 750 v. Chr.
Keramikfunde

Jüngere Eisenzeit oder La Tène-Kultur 400 v. Chr. bis 0
Spuren von keltischen Siedlungen, Kammstrichscherben

1014
Kaiser Heinrich II. schenkt dem Bischof Berengar von Passau in fünf Orten, darunter Sigmaresweret, je eine Königshufe zur Errichtung einer Kirche und eines Pfarrhofes. Diese Gegend wird in Urkunden nur zweimal erwähnt, da sie aber 1011 als Grenze zur Absdorfer Pfarre genannt wird, nimmt man nach neuesten Forschungen an, dass das Gebiet um Kirchberg damit gemeint war. Wann und wo diese erste Kirche errichtet wurde, ist nicht bekannt, 1147 aber war Kirchberg schon ein wichtiger Kirchenplatz.

Weiterführende Informationen:

http://www.hf-kirchberg.at/index.php/kirchberg-am-wagram/die-kirche-von-kirchberg/geschichte-der-pfarre

http://www.hf-kirchberg.at/index.php/ortsuebergreifend/sigmaresweret

Buch: 1000 Jahre Pfarre St. Stephan am Wagram – erhältlich im Pfarrhof Kirchberg

1147
Der Ort wird in einer Urkunde erstmals St. Stephani in Wachrain genannt. Die Urkunde besagt, dass Bischof Reginbert von Passau im Beisein König Konrads III. und des Babenbergischen Markgrafen Heinrich II. Jasomirgott dem Passauer Domkapitel ¾ des Pfarrzehents, die Hälfte der Pfarreinkünfte sowie die Hälfte der weltlichen (grundrechtlichen) Einkünfte übereignet. Das heißt, die Pfarre hatte schon eine gewisse Größe, um eine bedeutende Abgabe nach Passau leisten zu können. (1)

1222
Es werden bereits der Markt (forum), eine Zoll- und Mautstätte (theloneum) und eine Geldwechselstelle (concambium denariorum) genannt. (1) 

1230
Wie aus einem Passauer Urbar (Grundbuch) hervorgeht ist bis zu diesem Jahr eine große Pfarre entstanden, deren Grenze im Süden die Donau, im Osten Absdorf, im Norden Hollabrunn und im Westen Feuersbrunn ist. Die Pfarre gehörte zu den größten und reichsten im Land. (9)

1402
Der Ort wird erstmals Chirigperig auf dem Wagrain genannt. (1)

1493
Kirchberg erhält durch Kaiser Friedrich III. das Marktwappen und die Erlaubnis zur Abhaltung eines Marktes im Jahr. Von dieser Tradition zeugt das Marktmanderl, auch Marktroland genannt. Das Sandsteindenkmal (Jahreszahl 1636) trägt das Marktwappen als Schild und die auswechselbaren Werkzeuge Schwert und Hammer als Symbol für Markt- bzw. Werktage. (4)

Abb.: Das Marktwappen

1518
Das Jahrmarktsprivileg wird von Kaiser Maximilian I. bestätigt. (6)Um 1580 hatte der Ort 22 Häuser: 16 unter Passauer Oberhoheit, 6 den Winkelbergern zinsend. Diese 6 Untertanen wurden am 5. 12. 1580 von F. Christine Räwein, der letzten Hagerschen Erbrin, an die Passauer Herrschaft durch Tausch abgetreten.


17. Jahrhundert

Die Schweden und Türken suchten Kirchberg heim. Die Straßenbezeichnung "Auf der Schanz" und "Schanzpark" weisen noch auf die Schwedenangriffe von 1645 unter dem Anführer Torstenson hin. (4)

1656
Pfarrer Paul Zschernitz ( so schrieb er sich selbst) schenkt den Kirchbergern ein Joch Acker für das Großvieh und das Geflügel zur Weide. (2)

1687
Aus diesem Jahr datiert die Inschrift auf der Kapelle des Zscherniz-Spitals zu Ehren des Gründers.     

Abb.: Eingang zur Kapelle  

1679
Johann Christoph Beer lässt in Erfüllung eines Gelübdes einen Marienstatue auf einer Säule auf dem Weg nach Mitterstockstall aufstellen.

1682
Um die Marienstatue wird eine kleine Kapelle gebaut. (2) 

um  1683
berichtet die Chronik von Türkenüberfällen. Große Menschenopfer forderte zu dieser Zeit auch die Pest. (4) 

1716
wurde das zweite Jahrmarktsprivileg verliehen. Zweimal im Jahr wird seit diesem Zweitpunkt ein zweitägiger Markt abgehalten (am Faschingmontag und -dienstag und um Laurentius).


1726
Feierliche Einweihung der Kirche nach dem Umbau zu einer barocken Kirche.  Sie umfasste jetzt neben dem Hochaltar 7 Seitenaltäre – zwei mehr als heute. (6)

 

1766
Das Mirakelbuch über die Wallfahrt Maria Trost erscheint. (2)  

Abb.: Mirakelbuch
Pfarramt Kirchberg am Wagram 

Um 1770
In oder um Kirchberg dürfte sich das Tassische Regiment - das Regiment der Grafen Thurn und Taxis aufgehalten haben, da in den Matriken einige Kindstaufen, teils ehelicher, teils unehelicher Kinder dokumentiert sind.

  

1770 – 1775
Ausbau der Wallfahrtskapelle Maria Trost. (2)

1775
Die Wallfahrt belebt den Markt, ein Höchststand von 20 Bürgern schenkt zeitweilig Wein aus, ganzjährige Ausschank betreiben sieben Wirte.  (2)

1787
Schließung der Wallfahrtkirche auf dem Weg nach Mitterstockstall im Zuge der Josephinischen Reformen. (2)

1795
Der Ort hat  46 Häuser. (6)

1803
Durch den Reichsdeputations-Hauptschluss verliert die Kirche von Kirchberg den Oberstockstaller Pfarrgutshof mit allen Pfarrgründen. Die Bindung zum Passauer Domkapitel endete  nach 800jähriger Bindung. Der Pfarrhof wird nach Kirchberg in das Cooperatorenhaus verlegt. (9)

1817
In den Topographischen Tabellen wird über die Märkte in Kirchberg folgendes berichtet:
Man hält hier alle Freytage einen, doch sehr unbedeutenden, Wochenmarkt mit Butter, Obst, grüner Waare, Ferkeln pp, wie auch, am Fastnacht Montag und Dienstag, am Laurenzius Tage und dem folgenden zwey Jahrmärkte, mit einem vorhergehenden Vieh- und Holzmarkte, welche stark besucht werden.
An der Schule ist ein Lehrer und 2 Gehülfen, und man findet eine gute christlich Erziehung. 

Der Markt bestehet aus 48 vor aller fremder Mitherrschaft freyen Häusern: die Population aus 88 Familien, 167 Männlichen, 198 Weiblichen Köpfen. Unter diesen sind 1 Geprüfter Wundarzt und zugleich Geburtshelfer, 1 Geprüfte Hebamme, 1 Maurermeister, 1 Zimmermeister, 1 Kaufmann mit vermischten Waaren, 1 Leinwandhändler, 1.Eisenhändler, 1 Lebkuchner, 1 Seifensieder, 1 Kürschner, 1 Färber, 1 Drechsler, 1 Glaser, 1 Fleischer, 1 Bäcker, 1 Wagner, 1 Sattler, 1 Riemer, 1 Hufschmied, 1 Schlosser, 1 Nadler, 1 Strumpfwirker, 1 Weißgärber, 1 Lederer, 1 Hutmacher, 1 Handschuhmacher, 1 Seiler, 1 Tischler, 1 Binder, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 1 Leinenweber.  
Der Viehstand beträgt 18 Pferde, 70 Stücke Rinder, 6 Zuchtschweine.

1818
Anlässlich einer Versteigerung im Jahr 1818 wird Kirchberg als bekanntlich einer der schönsten und vermöglichsten Gegenden Oesterreichs bezeichnet. 
(Wiener Zeitung vom 3.8.1818)

Am 19. Jänner 1825
wurde Michael Pasching zum Betrieb eines Post-Relais für Reisende, ohne Beförderung der Korrespondenz, ermächtigt. Untergebracht war diese Station in seinem Haus in Kirchberg am Wagram Nr. 37,heute Kremserstraße 50. (4)

1826
Ludwig van Beethoven machte auf der Reise zu seinem Bruder Johann auf dessen Landgut in Gneixendorf bei Krems am 29. September 1826 Rast in Kirchberg am Wagram, und zwar in einem Wirtshaus in der Kremserstraße, wo er das Frühstück einnahm. Seine Rückreise nach Wien Ende November/Anfang Dezember 1826 dürfte den Komponisten wieder hierher geführt haben. Da die Reise nicht an einem Tag zu bewältigen war, musste Beethoven in einem Dorfwirtshaus übernachten. Ob es sich dabei um Kirchberg am Wagram gehandelt haben könnte, ist denkbar und auch sehr wahrscheinlich, aber nicht belegbar.

Siehe auch unter dem Jahr 2020
bzw. hier: http://www.hf-kirchberg.at/index.php/kirchberg-am-wagram/strassennamen-in-kirchberg 
 

1828
gingen Haus und Post-Relais in das Eigentum von Michael Prosl über. Für deren Betrieb wurde ihm aber erst nachträglich im Jahre 1830 die Zustimmung erteilt. Diese provisorische Einrichtung wurde im Jahre 1831 zu einem Postamt mit Pferdewechsel erhoben und nahm am 10. Mai den Betrieb auf. (4)
 

1835
Franz Xaver Schweickhardt spricht in seiner Topographie von einem  Markt von 48 Häusern, an der Straße nach Krems gelegen und zugleich die Poststation. Hier leben in 99 Familien, 185 männliche, 233 weibliche Personen und 89 schulfähige Kinder. Der Viehstand zählt 32 Pferde, 5 Ochsen, 68 Kühe, 30 Schweine.(10)

Abb.: Das Kirchberger Marktsiegel aus dem Jahr 1835
(Unterlagen der Familie Dr. Franz Delapina)


1841

Am 15. Dezember ist hier in Kirchberg eine Feuersbrunst gewesen, und zwar abends um 9 Uhr. Da aber die Luft äußerst ruhig gewesen, und alsbald viele hundert Menschen aus den Nachbarortschaften Hülfe leisteten, so waren nur zwey Häuser so unglücklich und zwar Nro 16 und 17, dieses gänzlich, das anders größtentheils ein Raub der Flammen zu werden. (7)

1851
Der Gendarmerieposten Kirchberg am Wagram wurde für den gesamten nördlichen Bereich des Bezirkes aufgestellt.
(Broschüre: Eröffnung Gendarmerieposten Kirchberg am Wagram, 2003)

1853
Als 1853 eine Änderung in der Verwaltung Niederösterreichs vorgenommen wurde, wurde in Kirchberg ein sogenanntes gemischtes Bezirksamt errichtet. (2) 

1855
Nach der „Neuen Gebietseintheilung“ hatte der Ort eine Fläche von 171 Joch und 464 Einwohner.  

1868
Im nördlichen Teil des Tullner Bezirkes wird ein eigener Gerichtsbezirk mit dem Hauptort Kirchberg am Wagram als Standort des Gerichtes eröffnet. (2)

1869
Die Sparkasse wird als erstes Geldinstitut des Marktes eröffnet. Sie finanziert viele kommunale und kirchliche Projekte und tritt bei vielen öffentlichen Bauarbeiten als großzügiger Spender auf. (2)

1870
Der Ort hat 53 Häuser und  581 Einwohner (6)
 

1872
Am 10.1.1872 wurde die Eisenbahnstrecke Absdorf – Krems als eine Flügelbahn der Kaiser Franz Josefs-Bahn eröffnet. Damit wurde der Raum Kirchberg an das österreichische Verkehrsnetz angeschlossen und eine neue Ära für die Mobilität der Bevölkerung und der Wirtschaft begann.    

Abb.: Der Bahnhof um 1900  

1881
Im Jahre 1881 wurden die alten Kastanienbäume des Kirchenplatzes beseitigt, weil sie den Platz verunzierten und vielen ein angenehmes Ruheplätzchen während des Sonntagsgottesdienstes boten.  Daher auch groß Geschimpf darob. Doch wurden die jetzigen Linden an ihre Stelle eingesetzt und der Platz durch Sandwege reguliert. Die voranstehende Linde und Eiche hat die Gemeinde zur silbernen Hochzeit des Kaisers gesetzt, die anderen setzte der Herr Pfarrer auf eigene Rechnung.(7)

1882
In diesem Jahre hat Se. Fürstl. Gnaden, der hochwürdigste Herr Erzbischof von Wien, Coelestin Joseph Ganglbauer hiesige Pfarre canonisch visitirt, bei welcher Gelegenheit und zwar am 13. Juli, eine herrliche Beleuchtung des ganzen Marktes stattfand. Se. Gnaden hielt eine Ansprache, firmte viele und weihte auch die von der hiesigen Sparkasse über den Markt führende Brücke ein.

1885
Johann Freiherr von Kutschera wird zum Ehrenbürger von Kirchberg am Wagram ernannt.
(Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch, 1885)

1886
Der Schwibbogen, der den Kirchenplatz vom Markt abgrenzte, wird abgetragen.

1887
Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet. (2)

Die Telegraphenstation wird am 29. Oktober 1887 in Betrieb genommen. (4)

Abb.: NÖ. Landesbibliothek, Topographische Abteilung

1888
Am hiesigen Rathhaus aber wurde durch die Sparkasse ein Thurm mit beleuchteter Uhr aufgesetzt und der Thurm der Spitalkirche gleichfalls neu angestrichen. Bei dem Thurmbau gab man einem Arbeiter zu viel zu trinken, sodaß er in der Nacht im Rausch starb. Bei dem darüber stattgefundenen Prozesse wurden einander die Augen ausgekratzt.
Die Sparkasse ließ den hölzernen Steig hinter dem Markte nach Oberstockstall wegreißen und durch einen eisernen ersetzen. (7)

1890  
Im Monate März d.J. wurde dem hiesigen verdienstvollen Bürgermeister Franz Roskopf, dem besonders der Bau des neuen Schulgebäudes zu verdanken ist, von Sr. Majestät das goldene Verdienstkreuz verliehen. (3)

Der Ort hat  52 Häuser und  638 Einwohner (6)

1891
Nachdem Kirchberg bisher zur 
Bezirkshauptmannschaft Krems gehört hatte, war man jetzt zur neugegründeten Bezirkshauptmannschaft nach Tulln zuständig. (6)

Erstes Auftreten des Diletanten-Theaters
Aus den hiesigen Honoratioren hatte sich ein Ausschuß gebildet, der auf ein Diletanten-Theater hinarbeitete – es gelang. Am 28. war die erste Aufführung in Neugebauers Gasthause – alles war überfüllt – auch die Kasse - und überrascht – von der Gediegenheit der Schauspieler. Am 29. war eine Wiederholung.
(Kremser Zeitung vom 6.12.1891)

1892
Am 19. Juni besuchte der hochwürdigste Herr Cardinal Fürsterzbischof Dr. Gruscha die hiesige Marktgemeinde um in der Pfarrkirche daselbst die kanonische Visitation vorzunehmen und das heilige Sacrament der Firmung zu spenden. (3)

1894
Herrn Dechant Ignaz Hohmann wurde bei Gelegenheit seines 60. Geburtstages das Ehrenbürgerdiplom überreicht.

1897
wurde in Kirchberg ein Radfahr-Club gegründet. Obmann war Dr. Krassnick, Stv. Dr. Jarosch, Schriftführer Eduard Lager, F. Neubauer und Josef König Fahrwarte.
(Radfahr-Sport vom 9.1.1897)
 

1902
Dr. Rudolf Roth wurde zum Ehrenbürger ernannt.
(Wienerwald-Bote vom 18.10.1902)

1908
Kaiserhuldigungsfest durch die Feuerwehren
Am 8.10 wurde hier die Kaiserhuldigungsfeier in großartiger Weise abgehalten. Es waren 387 Feuerwehrmänner erschienen, die um ½ 9 Uhr unter den flotten Klängen der Musikkapelle Zehetner vom Bahnhof in den reichlich beflaggten Markt zogen. Um ½ 10 Uhr war Festgottesdienst und danach auf dem Festplatze, woselbst Obmann Karl Schreiber die erschienenen Festgäste und Feuerwehren mit herzlichen Worten begrüßte. Hierauf hielt Herr Obmannstellvertreter Anton Bachner in formvollendeter Weise die Festrede, in welcher er besonders die großen Verdienste Sr. Majestät um das Aufblühen der Feuerwehren betonte. Er schloß seine Rede mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Jubelkaiser. Hierauf erfolgte die Prämierung der 20jährigen Diener ...
Nach diesem Teile des Festes fand in tadelloser und strammer Weise die Defilierung sämtlicher Verbandsfeuerwehren vor dem von der Gemeinde Kirchberg den 18. August aufgestellten Kaiserstandbilde statt, bei welchem der Obmann Schreiber vorher einen großen Lorbeerkranz niederlegte, worauf die Festfeier mit einem Umzuge geschlossen wurde.
(Österreichische Land-Zeitung vom 24.10.1908)


Das Kaiserdenkmal am oberen Marktplatz
Ansichtskarte: Erich Trezmüller, Gigging

1910
Ergebnis der Volkszählung am 31. Dezember in den eingeschulten Gemeinden: Kirchberg 658 Einwohner, Dörfl 164, Oberstockstall 453 und Mitterstockstall 244 Einwohner. (3)

Die Volksbank wird gegründet. (2)

Im Sommer wurde das neue Sparkassagebäude in Kirchberg erbaut von Baumeister Österreicher, während das frühere Sparkassegebäude, ebenfalls noch ein neues Haus, zum Baue des neuen Bezirksgerichts demoliert werden wird. (7)

Landtagsabgeordneter Leopold Steiner wurde für seine Bemühungen um den Bau des neuen Amtsgebäudes zum Ehrenbürger ernannt.
(Österreichische Land-Zeitung vom 5.2.1910)

1911
Beim k.k. Post- und Telegraphenamt konnte am 1.September eine Telefonstelle in Betrieb genommen werden. (4)

1912
Im Markte wurde der Bau eines neuen Amtsgebäudes begonnen (für kk. Bezirksgericht, Steueramt, Grundbuch und so weit fortgeführt, daß der Rohbau unter Dach gebracht werden konnte. (7)
 

1913
Gründung eines Verschönerungsvereins. Über Anregung unseres gegenwärtigen Bürgermeisters Privatiers Herrn Franz Delapina, wurde einem längst gefühlten Bedürfnisse entsprechend endlich auch hier ein Verschönerungsverein ins Leben gerufen, dem bereits 59 Mitglieder beitraten. Nachdem die von den Proponenten entworfenen Statuten seitens der Statthalterei genehmigt wurden, fand am 1. ds. die konstituierende erste Vollversammlung in Herrn Bauers Gasthaus statt.
(Österr. Land-Zeitung vom 12.7.1913)

1914
ist Max Ritter von Rittinger, Bezirkshauptmann von Tulln, verstorben, er war Ritter des päpstlichen Gregorordens und u.a. Ehrenbürger von Kirchberg am Wagram.
(Reichspost vom 2.4.1914)

1918
Die Kriegsereignisse Kirchberg um Umgebung betreffend finden Sie hier:
http://www.hf-kirchberg.at/index.php/kriege-und-revolutionen/der-1-weltkrieg-titel

1920
Am 3. November  wurde hier die Bürgerschule eröffnet, 1. und 2. Klasse. Das Verdienst um die Errichtung derselben gebührt dem Bürgermeister Karl Höflinger. Einer gedeihlichen Entwicklung derselben stellen sich jedoch große Hindernisse entgegen, die jedoch in den tristen Verhältnissen der jetzigen Zeit liegen: kein Turn- und Zeichensaal, keine Wohnung für einen verheirateten Fachlehrer, keine Lehrmittel usw.
Zum provisorischen Leiter wurde der gegenwärtige Oberlehrer Julius Roßkopf bestellt, als Lehrer fungieren einstweisen Lehrer Franz Eiselt und Lehrer Johann Ebermann. Religion lehrt Pfarrer Karl Rasberger.
(3)

Wie in den meisten kleinen Städten und Märkten wurde auch in Kirchberg das Notgeld, zunächst 20 und 50 Heller-Scheine von der Gemeinde ausgegeben. Auch die unscheinbarsten Dörfer beginnen schon mit der Ausgabe von Notgeld. Den Entwurf hiezu machte ein Lehrer aus Tulln. (7)

 
Abb.: Kirchberger Notgeld, Herbert Eder, Kollersdorf 

Am Katholikentag Anfang September sollen laut Reichspost in Anwesenheit von Kardinal Piffl bis zu 10.000 Gläubige teilgenommen haben. 

Gründung des Theatervereines
 

1921
Sonntag den 10. April wurde der kath. Burschenverein für Kirchberg und Umgebung auf Initiative des Pfarrers gegründet. Es waren 400 Burschen bei Fidelsberger im Saale anwesend und die Zahl der beitretenden Mitglieder war sehr erfreulich. Hoffentlich gedeiht der katholische Verein und wirkt viel für die katholische Sache.

Am 8. September fand in Kirchberg die Einweihung des Kriegerdenkmales statt. Um ½ 10 h hielt  der hochw. Herr Professor Franz Gundl bei dem an der Dreifaltigkeitssäule am Marktplatze an die Krieger eine sehr schöne Ansprache und unter Assistenz der Pfarrgeistlichkeit die Feldmesse. Nachmittags um 2 Uhr war die Weihe des Kriegerdenkmals, welche wieder Herr Prof. Gundl vornahm und wo auch der Pfarrer eine Ansprache hielt. Das Wetter war wunderschön, Leute genug, jedoch die vielen Kosten für das Denkmal sowie die ganze Veranstaltung konnte nur zur Hälfte aufgebracht werden.
Das Denkmal wurde nach Plänen von Anton Schiel aus Bruchstein hergestellt. Im Inneren sind die Tafeln mit den Namen der Gefallenen angebracht. (7)

 
Abb.: Kriegerdenkmal, Familie Halmer, Mitterstockstall 

1922
Der Katholikentag nahm wieder einen großartigen Verlauf.

1924
Die hiesigen Juden, es sind nur 9 Familien, wollten öffentlich am Samstage den 8. März im Heischen‘ Gasthofe einen Purimball veranstalten, zu dem sie zwei Einladungen ausgaben, eine für die Juden selbst mit dem Sionssterne und betitelt 'Purimball', die andere für Christen ohne Stern mit der Aufschrift 'Faschingskränzchen'.  Da diese Veranstaltung, die erste in Kirchberg, von Seite der Juden eine  Provokation war und auch die christliche Bevölkerung beigezogen wurde, wo doch bereits Fastenzeit ist, sah sich der Pfarrer veranlaßet dagegen einzuschreiten,  indem er erstens die Gläubigen von der Kanzel auf die geschloßene Zeit aufmerksam machte und auch auf das Bedenkliche die Bezirkshautpmannschaft, vertraulich aufmerksam machte, so daß dieser Ball nur mehr einem Hausball nur für Juden im Hause Blau beschränkt blieb, wodurch sich auch die Erregung der christlichen Bevölkerung wieder legte. Anwesend bei diesem Hausballe war ein einziger christlicher Bürger. (7)

Sonntag den 19. Oktober fand nach  dem Frühgottesdienste am Hauptplatz eine Versammlung der Sozialdemokraten statt. Kein hiesiger Gastwirt gab hiezu sein Lokal her. Den Vorsitz führte der hies. Jude Epstein. In der Versammlung sprach der sozialdemokratische Bürgermeister von Stockerau Resch. Unsere strammen katholischen Burschenvereine beteiligten sich auch bei der Versammlung,  denn Gauobmann Waltner von Altenwörth widerlegte den Stockerauer Bürgermeister Punkt für Punkt unter beständigen Bravorufen der Bürgerlichen und  bäuerlichen Bevölkerung. Als der zweite sozialistische Redner das Wort ergreifen sollte, ließ ihn die Bevölkerung nicht mehr sprechen. Die Sozi mußten abziehen. Mit der Losung: 'Socialdemokratie aufs Land' ist es in Kirchberg nichts geworden. (7)

1925
Am Donnerstag den 13. August kamen von der Glockengießerei Karl Kutter in Wien XII. per Bahn für die Pfarrkirche Kirchberg 2 Glocken und für das Spital 1 Glocke an. Die Freude der Bevölkerung war groß. Im Hause des Gastwirtes Bernhard wurden die Wägen und die Glocken geschmückt. … Bei der Dreifaltigkeitssäule erwartete den Zug die Geistlichkeit mit hochwürdigsten Herrn Prälaten und es folgte gleich das feierliche Pontifikalamt. …Nach demselben wurde am Kirchenplatze bei der Mariensäule die Glockenweihe vorgenommen. (7)
 

1926
Am 15. Mai besuchte Hr. Kardinal Fürsterzbischof Piffl Kirchberg und wurde von der Bevölkerung und der Schuljugend unter Führung der Lehrerschaft feierlich empfangen. Am folgenden Tage spendete Se Eminenz das Sakrament der Firmung auf dem Kirchenplatz (ca. 400 Firmlinge) und reiste am Nachmittag per Auto wieder ab. (3)

1929
Das Zeitalter des Omnibusdienstes begann mit der Einführung des Automobiles für den Postreiseverkehr im Jahre 1907. Kirchberg am Wagram taucht im Postautofahrplan erstmals 1929 auf.

Mit Beginn des Jahres 1929 begründete der hiesige Schriftsteller Sepp Rittler in Kirchberg  ein Wochenblatt unter dem Titel 'Niederösterreichische Presse'. Das Blatt bestand selbständig bis 25. April und wurde dann mit dem Kremser Volksblatt vereinigt.

Bezirksgewerbetag in Kirchberg am Wagram
Die Bezirksgruppenleitung Kirchberg am Wagram des Deutschösterreichischen Gewerbebundes hat gemeinsam mit den Gewerbegenossenschaften dieses Bezirkes am Sonntag, den 21. April, einen Gewerbetag veranstaltet, der dank der kräftigen Mitarbeit vieler Körperschaften sowie der Gemeindevertretung von Kirchberg würdig verlief. .... Am Nachmittag fand eine bis in die Einzelheiten wohlgelungene Feier statt, bei welcher zwölf verdienstvolle und langjährige Gewerbetreibende des Gerichtsbezirkes Kirchberg von der nö. Landesregierung wie von der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie Auszeichnungen erhielten.
(Quelle und Bild: Das Interessante Blatt vom 9.5.1929)


Gewerbetag in Kirchberg am Wagram

Am 9. Mai 1929 fand zum drittenmal ein Katholikentag statt. Vormittags zelebrierte  Prälat Merinsky aus Wien ein feierliches Pontifikalamt. Nachmittags fand am Hauptplatz die Festversammlung statt. Näheres dazu siehe hier.   


Bezirkskatholikentag; Herbert Eder, Kollersdorf

Sonntag den 2. Juni fand in Kirchberg das Heimwehrfest statt, mit Feldmesse bei der Dreifaltigkeitssäule und Wimpelweihe, die der Pfarrer mit Ansprache hielt. Erschienen waren bei 1000 Mann Heimwehr die in strammer Haltung vor dem Altare aufgestellt waren. Bei der Feldmesse war eine feierliche Stille und Andacht zu beobachten.

1930
Am Sonntag den 9. Februar wurde in der Pfarre Kirchberg der kathol. Mädchenbund gegründet, der gleich anfangs über 40 Mitglieder zählte. (7)

1931
In den letzten Wochen des April wurde durch die Gemeinde der Ort Kirchberg kanalisiert, um das Regenwasser zu beseitigen. Es wurden über 1 m 50 tief große Betonrohre gelegt, um das Wasser zum Abflusse zu bringen. Es sind viele Arbeiter beschäftigt und stehen unter der Leitung des Baumeisters Österreicher von Königsbrunn. (7)

Am Sonntag den 28. Juni war in Kirchberg das 3jährige Gründungsfest der sog. Hittler Jugend  (Nationalsocialisten) zu dem ca. 260 fremde Ortsgruppen erschienen war. Sie wohnten auch (trotz Verbot) dem Gottesdienste bei, wußten sich aber dabei nicht recht zu benehmen, um zu zeigen, daß sie katholisch sind, (Bauernfang). Die Begeisterung hiefür war nicht groß, ein Beweis, daß nur 6 Fahnen ausgesteckt waren in ganz Kirchberg. In den Versammlungen der Pfarre hatten sie kein Glück. (7)

1932
Am Mittwoch den 24. Februar wurde das an die Hauptschule angebaute Gebäude mit Werkstätte und Schulküche eingeweiht vom Pfarrer, der nach der Weihe eine kurze Ansprache hielt. (7)

Sonntag den 13. März fand in Mantlers Saal eine Versammlung gegen den National-Socialismus statt, veranstaltet vom Burschenverein und vom n.ö. Bauernbund, die so zahlreich besucht war daß der Saal für Hunderte zu klein war. Die National-Sozialisten sandten nur einige Mitglieder, Jugendliche, die sich nichts zu erwidern getrauten. Es war eine glänzende Versammlung rechter Volkseinstellung. (7)

Am Ostermontag fand bei geringer Beteiligung in Mantlers-Saal eine National-Sozialistische Versammlung statt, die nicht sehr gut besucht war, es sprachen Krebs und Autherit in ihrer bekannten aufhetzerischen Weise. Hoffentlich machte sie bei den Bauern, trotz aller Hetzplakate nicht viel Eindruck. (7)

1933
Adolf Hitler wurde zum Ehrenbürger von Kirchberg am Wagram ernannt. Nachdem dies lange in Vergessenheit geraten war, wurde die Ehrenbürgerschaft am 18.12.2013 posthum aberkannt.


1934
Schon lange war es dem Pfarrer ein Wunsch, daß endlich in Kirchberg für den Burschenverein und Mädchenbund ein Vereinsheim entsteht. Infolge der Geldnot scheiterte der Plan von Jahr zu Jahr. Der Pfarrer faßte nun den Beschluß, den alten Kuhstall und Pferdestall hierzu umzubauen. Durch Sammlung des Coop. Wilhelm Schmid konnte nun der Bau in Angriff genommen werden. Herr Baumeister Österreicher hat das ganze Material umsonst gespendet, sodaß der ganze Umbau auf ungefähr 1.000 S zu stehen kam. (7) 

Die Ermordung von Kanzler Dollfuß hatte in ganze Österreich große Empörung und Trauer hervorgerufen.
Der hiesige Kirchenplatz wurde in Dollfußplatz umbenannt und zwar mit großer  patriotischer Feierlichkeit. Es waren alle Behörden vertreten, der Heimatschutz, der Kirchenbund, die Schulkinder, die Feuerwehr, der Kriegerverband und alle Bürgermeister der ganzen Pfarre."(7)     

Dollfußdenkmal
Herbert Eder, Kollersdorf

1938
Die Winzergenossenschaft wird gegründet. (2)

Die Volksabstimmung am 10. April ergab in fast allen eingepfarrten Gemeinden 100 % Ja- Stimmen für den Anschluß, in Kirchberg selbst nur 'Ja', nicht ein einziger stimmte mit 'Nein'. (7)

1944 
Auf der neuen Sportanlage in Kirchberg werden am 8. und 9. Juli die Leichtathletikmeisterschaften des Sportgaues Niederdonau ausgetragen.
(Völkischer Beobachter vom 28.6.1944)

1945
Die Kriegsereignisse Kirchberg um Umgebung betreffend, siehe hier:
http://www.hf-kirchberg.at/index.php/kriege-und-revolutionen/der-2-weltkrieg-titel

Die Einwohnerzahl hat sich nach den beiden Weltkriegen von 4300 auf 3700 reduziert. (2)

Bundeskanzler Leopold Figl wurde in allen 77 Gemeinden des Tullner Bezirkes zum Ehrenbürger ernannt.

1948
Im Oktober 1948  wurde ein Gesangsverein gegründet. Die Leitung übernahm Herr Ing. Mann, die Frauenrunde leitet Frau Reschofsky. (3)

1949
Laut Heimatkalender des Bezirks Tulln beträgt die Fläche von Kirchberg am Wagram0,88 km2, der Ort hat  669 Einwohner und 101 Häuser.

Im Ort gibt es folgende Ämter: Bezirksgericht, 1 Notar, 2 Rechtsanwälte.
Bezirkshauptmannschaft - Amtstage: jeden Mittwoch im Monat.
Eichamt, Steueraufsichtsamt, Landstraßenaufsicht, Bezirks-Bauernkammer.

An Schulen gibt es die gewerbliche Berufsschule mit 5 Fachklassen (Lebens- und Genußmittel, Holz, Metall, Kleidermacherinnen, allgemein gewerblich), die landwirtschaftliche Berufsschule, 1 Klasse für Burschen, 2 Klassen für Mädchen sowie eine Volks- und Hauptschule.

Die Gemeinde hat die kleinste Flächenausdehnung von denen des ganzen Bezirkes, ist aber durch ihre Lage der wirtschaftliche Mittelpunkt der ganzen Umgebung.

An Berufen sind vertreten: 1 Arzt, 1 Tierarzt, 1 Apotheke, 1 Drogerie, 1 Hebamme, 1 Leichenbestattung; 4 bäuerliche Betriebe, Winzerkeller, 1 Altwarenhändler, 2 Bäcker (2 L, 1 Ha), 1 Baumeister, 1 Buchdrucker, 1 Drechsler, 1 Elektriker (1 F, 3 L), 1 Eisenhändler (1 A), 2 Fleischhauer, (1 L), 2 Friseure (1 F, 3 L), 5 Gastwirte, 1 Glaser, (2 L), 2 Hafner, 1 Hutmacher, 4 Kaufleute, (5 A), 1 Lederhändler, 2 Maler (6 F, 5 L), 1 Mechaniker, (2 L, 2 Ha), 1 Papierhändler, 1 Rauchfangkehrer, 2 Sattler (3 F, 1 L), 2 Schlosser (5 F, 6 L), 3 Schneider (Herren), 5 Schneiderinnen (Damen) (2 F, 2 L), 3 Schuhmacher (2 F), 1 Seiler, 1 Sodawassererzeuger (1 Ha), 3 Tischler (11 F, 6 L), 3 Transportunternehmen (1 A, 3 F, 2 Ha), 1 Tuchhändler, 1 Uhrmacher, 4 Viehhändler, 1 Weinhändler (1 HA), 1 Weißnäherin, (1 L), 2 Zimmermeister.

Die Gemeinde Kirchberg am Wagram hat im Frühjahr für die Verschönerung des Ortes viel getan. So wurde: Der Park am Westende des Ortes wieder instand gesetzt, der Johannesberg mit Bäumen bepflanzt und die Begrenzung des Sportplatzes durch das Aussetzen weiterer Bäume vervollkommnet. (3)

1950
Am 20. u. 21. Mai veranstaltete der Schulleiter als Bezirkskulturreferent eine Kulturtagung.

1952
Am Samstag, den 21. Juni 1952 spielte das N.Ö.-Tonkünstlerorchester erstmals  in Kirchberg am Wagram. Um 15 Uhr fand ein Schülerkonzert statt, abends das Konzert für die Bevölkerung. Ohne Zweifel war dieses Konzert ein kulturelles Ereignis, wie es Kirchberg noch nie erlebte! (3)

29.10.1952: Das in einem Holzgebäude untergebrachte Tonkino in Kirchberg wurde durch einen Brand zur Gänze vernichtet.
(Broschüre: Eröffnung Gendarmerieposten Kirchberg am Wagram, 2003)

1953
Pfarrer Josef Pelzmann wird anlässlich seines 70. Geburtstages zum Ehrenbürger ernannt.

1954 
Eröffnung der neuen Hauptschule auf der Schanz. 
 

1958
In den Monaten Juli und August 1958 wurden die beiden Auffahrtsstraßen zum Marktplatz gepflastert. (3)

1959
Der Hauptplatz wurde in den Sommermonaten mit einer staubfreien Decke versehen und neue Anlagen im Abgang zum Kaffeehaus Schwillinksy geschaffen. (3)

Am 8. Dezember 1959 weilte Kardinal König anlässlich des Dekanatsmännertages in Kirchberg.  (3)

1963
Am 17. November 1963 wurde in Kirchberg am Wagram das neue  "Haus der Landwirtschaft“ feierlich eingeweiht. Es beherbergt die Bezirksbauernkammer und die n.ö. Brandschadenversicherung. Um 14 h fand nach dem hl. Segen der Festakt vor dem neuen Gebäude statt.  Die Festrede hielt Kammerpräsident NR Scheibenreif, der über den Wiederaufstieg Österreichs sprach.  Geweiht wurde das Gebäude von Pfarrer Rudolf Koriska. (3)   


Foto: Maria Schachamayr, Tulln

1968
Die Großgemeinde Kirchberg am Wagram entsteht durch den Zusammenschluss mit den Orten Engelmannsbrunn, Dörfl, Mallon, Kollersdorf, Sachsendorf, Neustift, Winkl, Ober-, Mitter- und Unterstockstall.

1970
Es erfolgt der Bau des Turnsaales und der Volksschule beim Hauptschulgebäude. (5)

1971
Der Müllergraben wird offiziell mit Verordnung des Gemeinderates als Rodelbahn genehmigt. (5)

Beschluss der Errichtung eines neuen Kindergartens in Kirchberg. (5)

1972
Als letzte Gemeinden kommen Altenwörth und Gigging zur Großgemeinde. 

1973
Verlegung des Standesamtes in das Bezirksgericht. (5)

Zubau zum Zeughaus der FF Kirchberg. (5)

Gründung des Damenturnvereins

1976
Einführung von Straßenbezeichnungen in Kirchberg. (5) 

Renovierung der Fußgängerbrücken in Kirchberg. (5)

1977
Ankauf des Hauses Marktplatz Nr. 6 als neues Gemeindeamt. (5)   

Abb.: Gemeindeamt  

1978
Übernahme eines Teiles des Kirchberger Friedhofes in das Eigentum der Gemeinde. (5)

Umbauarbeiten zur Adaptierung des Hauses Nr. 6 als Gemeindeamt werden durchgeführt. (5)

1980
Am Bahnhof werden Parkplätze errichtet. (5)

1981
Auf dem Kirchenplatz werden die Sanitäranlagen errichtet.

Die Aufbahrungshalle wird saniert. (5)

Der Ort Kirchberg hat 186 Häuser, 222 Haushalte und 652 Einwohner.

1982
Am 24. September 1982 hielt anlässlich der Elektrifizierung der Bahnlinie Absdorf-Krems ein Sonderzug mit Verkehrsminister Lausecker in Kirchberg. (3)


Renovierung des Hauses der Damian’schen Stiftung, Stiftungsplatz 4. (5)    

Abb.: Das Haus er Daminanischen Stiftung  

1983
Ankauf der Liegenschaft Marktplatz 5 (ehemaliges Gasthaus Bauer) durch die Gemeinde. (5)   

Verlegung des Standesamtes in die Räumlichkeiten des neuen Gemeindeamtes. (5)
 

1984
Renovierung des Kriegerdenkmales durch die Gemeinde. (5)
 

1985
Erlassung einer Satzung für die Jakob Damianische Stiftung durch die Gemeinde. (5) 

Neuerrichtung einer Mauer beim Friedhof. (5)

Abb.: Adaptierung des alten Rathauses als Museum.

               

1986
Im neu erworbenen Haus Marktplatz 5 wird eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft errichtet. (5)

1987
Das Freibad wird saniert. (5)

Beitritt zur Musikschulgemeinschaft Eggenburg. (5) 

1988
Nach einer gründlichen Renovierung konnte das modern ge­staltete Postamt am Marktplatz 17 wieder in Verwendung genommen werden.

1990
Die Wagramhalle wurde 1989/90 unter Bürgermeister Karl Zimmermann errichtet und am 10. März 1990 durch Landeshauptmann Siegfried Ludwig eröffnet.(4)

1993
Das 500jährige Marktjubiläum wurde mit einem Marktfest gefeiert, an dem sich alle Katastralgemeinden mit kulinarischen Schmankerln beteiligen. Die Festschrift „Geschichte der Marktgemeine Kirchberg am Wagram“ erscheint.
 

1994
Am Vorplatz des Mammutheurigen findet der erste Weihnachtmarkt statt.
 

1995
Am 29.6. wird dem Herrn Pfarrer Josef Morgenbesser der Ehrenring der Gemeinde überreicht.
 

1997
Umbau der Rathauses ist nach nur einem Jahr Bauzeit fertig. Gleichzeit zur Wiedereröffnung wurde auch der neue Parkplatz zwischen Gemeindeamt und Schule eröffnet - Festakt mit Segnung des neuen Gemeindehauses am 25. Oktober.

Der erste Kreisverkehr beim Gasthaus Heiß geht in Planung. Nach einem Vorschlag von Ernst Vogel könnte der Mittelkreis des neuen Kreisverkehrs mit dem alten Original Poststein von 1833 gestaltet werden.

 
Dem Verein der Kirchberger Wirtschaftstreibenden gehören folgende Betriebe an:
 
Apotheke Mag. Becker Ernst
Autohaus Alois Brenner
Autohaus Otto Graf
Autohaus Werner Klug
Bierpub Angelika Maringer
Blumen Antonia Szing
Bäckerei Karl Blauensteiner
Caféhaus Irmgard und Martin Karl
Dachdeckerei Thomas Marecek
Dentist Erich Glanz
Eisenhandel Otto Moosbauer
Elektrogeschäft Andreas Kolar
Fleischerei Richard Kolobratnik
Frisiersalon Heidi Brandl
Frisiersalon Renate Seitner
Gasthaus Familie Bernhard
Gasthaus Josef Heiß
Gärtnerei Erich Nagy
Grillhendlstation Leopold Moldaschl
Handarbeitskorb J. u. K. Schwab
Installateur Erich Eichinger
Kaufhaus Horst Kainz
Kaufhaus Engelbert Tragschitz
Lagerhaus Kirchberg
Malerei Eduard Kopp
Malerei Gerhard Stark
Optiker Schmied H. Ges.m.b.H.
Raiffeisenkasse Absdorf
Rauchfangkehrer Mayer Ingrid
Rechtsanwalt Dr. Franz Müller
Schuhhaus Liselotte Keusch
Sparkasse Kirchberg
Spielwaren Helga Schuhmeister
Tapezierer Manfred Judex
Tierarzt Dr. Walter Dreier
Uhren und Schmuck Ilse Fandl
Volksbank Krems
(Kirchberg am Wagram/Lebensqualität am Land, 1997)

 

1998
Erste Motorradsegnung, vorgenommen von Kaplan Mag. Günter Anzengruber am Marktplatz.
 

1999
Errichtung eines neuen Friedhofes östlich der Schule in Richtung Oberstockstall.   
 

2000 
14.4.: Biowärme-Fernheizwerk für die Großgemeinde Kirchberg am Wagram – Informationsveranstaltung in der Wagramhalle 


Abb.: Der neue Friedhof , 2012

2002
Das Bezirksgericht wird geschlossen und übersiedelt nach Tulln. 

2003
Der Gendarmerieposten Kirchberg übersiedelt in die neu adaptieren Räumlichkeiten des ehemaligen Bezirksgerichtes. (Broschüre: Eröffnung Gendarmerieposten Kirchberg am Wagram, 2003)
Am 30.8. wird Herr Pfarrer Josef Morgenbesser zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt.


2004
Eröffnung des Naschmarktes. Im Sommer findet seither jeden Samstag am oberen Marktplatz der Verkauf von bäuerlichen Produkten aus der nächsten Umgebung statt.
 

2005
Die Homepage der Marktgemeinde geht online. (4)

Marktfest anlässlich der Segnung der neu restaurierten Dreifaltigkeitssäule. (4)

Das Projekt „Gesunde Gemeinde“ wird ins Leben gerufen. (4)

2006
Am Samstag, dem 07. Oktober 2006, fand um 11:30 die Marktplatzeröffnung vor dem alten Rathhaus statt. Vizebürgermeister Hubert Fiegl präsentierte den neuen Marktplatz mit seinen baulichen Veränderungen. Anschließend eröffnete Bürgermeister Johann Benedikt den neu gestalteten Platz. Die Ehrengäste Bezirkshauptmann Mag. Andreas Riemer sowie Landtagsabgeordneter Mag. Alfred Riedl lobten in ihren Ansprachen das harmonische Zentrum von Kirchberg. (4)

Nicht nur für die Bewohner von Kirchberg am Wagram, sondern auch für die Verkehrsteilnehmer im Bezirk Tulln, wird es ab sofort eine wesentliche Verbesserung geben: Nach rund neunmonatiger Bauzeit wurde am 15. Dezember die neue Bahnunterführung in Kirchberg am Wagram von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll für den Verkehr freigegeben. (4)

2007
Anlage des Alchemistenparks beim neuen Friedhof.

Der Gemeinderat beschloss am 20.09.2007 einstimmig die Verleihung des Goldenen Ehrenringes der Marktgemeinde Kirchberg an den ehemaligen Vizebürgermeister Klaus Schwab aus Kirchberg am Wagram. Er war von 1981 bis 1990 Gemeinderat und anschließend bis zum Jahre 2005 Vizebürgermeister. (4)

2008
Das von Ortsvorsteher Vizebürgermeister Hubert Fiegl in die Wege geleitete Projekt 'Alchemistenpark Kirchberg am Wagram' wurde am Samstag, dem 14. Juni 2008, durch Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka feierlich eröffnet. (4)

2009
Weritas, die neue Gebietsvinothek des Weinbaugebietes Wagram, entworfen vom renomierten Architekturbüro gernergernerplus, vom Architekturjournalisten Wojciech Czajaals als 'Glaskristall im Löss' betitelt, wurde im Beisein einer wahrlichen Schar von Ehrengästen aus der Politik vom niederösterreichischen Landesvater Dr. Erwin Pröll feierlich eröffnet. Durch das Programm führte die Schauspielerin und ORF-Moderatorin Sabine Petzl. Weitere Ansprachen hielten auch Kirchbergs Bürgermeister Johann Benedikt, Obmann der Region Wagram Mag. Markus Ecker, Obmann der Weinstraße Wagram Ing. Wolfgang Benedikt, Weinbauobmann für das Weinbaugebiet Wagram Leopold Blauensteiner, NewVino-Obmann Bernhard Ecker und der Betreiber Gerhard Hintermayer. Die neue Gebietsvinothek für das jüngste Weinbaugebiet Österreichs 'Wagram' wurde von Kirchbergs Pfarrer Mag. Maximilian Walterskirchen gesegnet. Als Klangkörper fungierten der junge Musikverein Kirchberg am Wagram unter der Leitung von Christian Steiner und der Musikverein Kollersdorf - Sachsendorf unter der Leitung von Herbert Eder. (4)

2011
Der Spielplatz beim Alchemistenpark ist fertiggestellt und wird mit einem Spielefest eröffnet. (4)

Anlässlich des „Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit“ findet in der Wagramhalle eine große Danke-Gala statt. (4)

2012
Die Administration der  Friedhöfe von Altenwörth und Winkl wird von der Großgemeinde übernommen.

Der Ort Kirchberg hat 1284 Einwohner, 615 männliche, 669 weibliche; 1113 mit Hauptwohnsitz, 171 mit Nebenwohnsitz in Kirchberg.

2012
Der renovierte und erweiterte Kindergarten wird feierlich eingeweiht. (4)

Der letzte Sprechtag des Bezirksgerichtes findet in Kirchberg statt. (4)

Erstmals wird der Bevölkerung ein umfangreiches Bildungsprogramm angeboten. (4)


Die renovierte und erweiterte Volksschule wird feierlich eröffnet. (4)   

Abb.: Das Schulareal, 2013

2013
Am 11. Juli war Radio Niederösterreich zu Gast in Kirchberg, brachte tagsüber Beiträge über den Ort und abends einen kurzen Zusammenschnitt in der Sendung „Niederösterreich heute“.

Die Geh- und Radwegbrücke, die den neuen Friedhof bzw. den Spielplatz mit der Neuen Siedlung im Norden des Marktes verbindet, wird ihrer Bestimmung übergeben. (4)   


Abb.: Die neue Brücke  

In der Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, ein Biomasseheizwerk zu errichten. Es wird unterirdisch vor der Wagramhalle liegen und die beiden Schulen, den Kindergarten, die Wagramhalle und das Gemeindeamt beheizen.

In der Gemeinderatssitzung vom 17. Dezember wurde Adolf Hitler die noch immer aufrechte Ehrenbürgerschaft postum aberkannt. Aufmerksam gemacht auf diesen Missstand hat Frau Mag. Ingrid Oberndorfer aus Grafenwörth. 

Auf Beschluss des Gemeinderates wurde Kirchberg die  „1. Essbare Gemeinde Niederösterreichs“

2014
Der Kirchenplatz wird von der Marktgemeinde renoviert.
 

2015
Die ehemalige Postgasse führt vom letzten Postamt weg hinter die Häuser des oberen Marktes. Die Gasse wurde 2015 anlässlich des 80. Geburtstages des Pfarrers, der hier wohnt, in Josef Morgenbessergasse umbenannt.

2016
Bewerbung als „Natur im Garten – Gemeinde“

2018
Die erneuerte Trinkwasseraufbereitungsanlage in Neustift im Felde wurde eröffnet.

Die Fernsehsendung „Natur im Garten“ mit Biogärtner Karl Ploberger war zu Gast im Alchemistenpark, die Sendung wurde am 21.10.2018 ausgestrahlt. 

Eröffnung des "TUT Gut Schritteweges"  in Kirchberg am Wagram. Dieser führte als Rundwanderweg vom Alchemistenpark über Oberstockstall und Kirchberg wieder zu ersterem zurück. 

2019
17.1. Preisverleihung im Landhaus für die Idee "Kunst & Kreativvermittlung im ehemaligen Bezirksgericht" durch die Dorf- und Stadterneuerung. 


Teilnahme am Gartensommer Niederösterreich mit dem Alchemistenpark.

Eröffnung des neuen Sportplatzes an der Straße nach Unterstockstall.

2020
Für den Marktplatz ist ein Schutzzonenmodell beschlossen worden. Primär soll das äußere Erscheinungsbild der Häsuer geschützt werden.

Aus Anlass des Gedenkjahres „250 Jahre Ludwig von Beethoven“ ließ die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram an der Stelle, an der Beethoven auf seiner letzten Reise zu seinem Bruder Johann in Gneixendorf Rast in Kirchberg am Wagram einlegte, eine Gedenktafel anbringen.  

Der Gemeinderat erließ nach 70 Jahren eine neue Marktordnung, die sowohl den Faschingsmarkt als auch den Laurenzimarkt  - offiziell jeweils ein Tag als Holzmarkt und Warenmarkt - auf nur mehr einen Tag, nämlich den Dienstag begrenzt. Der langjährige und beliebte Naschmarkt wird nicht mehr als Veranstaltung, sondern als Wochenmarkt geführt.

Der langjährige Amtsleiter Herbert Eder erhielt den Goldenen Ehrenring der Gemeinde verliehen. Er war 42 Jahre in der Gemeindeverwaltung, davon 38 Jahre als Leiter tätig.
 
In der Bauzeit von März bis November wurde der Bahnhof barrierefrei umgebaut. Die Kosten trugen die ÖBB, das Land Niederösterreich und die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram.

Im ehemaligen Gerichtsgebäude ist für Lesefreudige ein offener Bücherschrank eingerichtet worden. Organisatorin ist Frau Annemarie Bierbaumer.     

Am Nationalfeiertag wurde in der Sendung „Heimat großer Töchter und Söhne“ für Niederösterreich ein Porträt von Siegfried Tatschl, dem Begründer des Alchemistenparks gesendet.  

Das alte Rathaus wird renoviert.

2021
4.3.2021: Nach der Renovierung wurde der Rathausturm wieder in seinen Platz gesetzt.

Abb.: Aufsetzen des Rathausturmes

2022
Am 21. Mai 2022 wurden das Musikvereinshaus und der Turnsaal auf der Schanz feierlich eröffnet. Acht Musikkapellen eröffneten mit einem Sternmarsch den offiziellen Festakt. Beim anschließenden Musikfest des Musikvereines Kirchberg am Wagram gab es die Möglichkeit, die Räumlichkeiten des neuen Gebäudes zu besichtigen.

 
Aufgrund ungenügender Restfahrbahnbreiten durch parkende Autos und hohem Parkdruck am Marktplatz, wurde eine Veränderung der Verkehrsorganisation durch Schaffung zusätzlicher Einbahnführungen durchgeführt. 
 
Durch ein Projekt der Landjugend wurde die schon marode Sitzgruppe gegenüber dem ehemaligen Delapina-Haus durch eine neue ersetzt und ein neuer Lattenzaun als Abgrenzung errichtet.

2023
Zubau zum Kindergarten

Bepflanzung des Hauptplatzes mit 18 Rabatten

Einweihung der neuen Rot-Kreuz-Zentrale beim neuen Sportplatz

Probebetrieb mit E-Scootern im gesamten Gemeindegebiet

 

Quellen

  1.  Geschichte der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram, Dr. Richard Hübl, 1993
  2.   Dissertation Dr. Groiss
  3.   Schulchronik Kirchberg am Wagram 1874 – 1938
  4.   Homepage der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram  http://www.kirchberg-wagram.at/
  5.   20 Jahre Kirchberg am Wagram
  6.   Alphabetische Reihenfolge und Schilderung der Ortschaften in Niederösterreich, 4. Band, Wien, 1903, NÖ Landesbibliothek
  7.   Pfarrchronik 
  8.   Heimatkundliches Beiblatt zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Tulln, 15. 5. 1981
  9.   Festschrift 1000 Jahre Pfarre St. Stephan am Wagram, 2014
  10. Franz Xaver Schweickhardt, Topographie 

September 2014, letzte Änderung Jänner 2024
Maria Knapp