- Der Datenschutz
Die Daten sind mit einer Sperrfrist versehen. Diese beträgt im Taufregister 100 Jahre, im Trauungs- und Sterberegister 75 Jahre. Meist enden die Daten mit 1938. - Die Schrift
Wenn Sie um 1900 einsteigen, landen Sie in vielen Büchern mitten in der Kurrentschrift. Es gibt im Internet viele Seiten mit Kurrent- oder Sütterlin-Alphabeten. Die Schreibweise Ihres Familiennamens werden Sie bald leicht lesen können. - Die Sprache
Vor 1800 wurden die Bücher dazu auch noch in lateinischer Sprache verfasst. Da sich die Wörter aber immer wiederholen, kennt man die nötigsten bald. Wenn man das Wort gut lesen kann, wird man oft auch im Internet in Latein-Lexika fündig. Allerdings finden sich viele lateinische Wörter, die nicht lehrbuchgerecht sind.
Ich habe hier ein Verzeichnis erstellt, in dem Sie – deutsch und latein vermischt – viele Ausdrücke finden, die in den Pfarrmatriken vorkommen.
Allgemeines
-in als Endung - An den Namen der Ehefrau wurde die Endung –in angehängt: Malterin, Mannin.
Index, Indizes (Mz.) - Inhaltsverzeichnis – es befindet sich meist am Ende. Aber Achtung: Es gibt oft am Ende der Bücherliste Inhaltsverzeichnisse der ganz alten Bücher! Also zu Anfang gleich durchsehen, welche Bücher es überhaupt gibt, das erspart oft viel Sucharbeit.
Namensschreiber - Wenn ein Trauzeuge oder Taufpate nicht schreiben konnte, erledigte dies ein anderer für ihn, der seinen Namen angeben musste.
mm, nn - Oft ist über einem n oder m ein Querstrich, dieser bedeutet, dass der Buchstabe verdoppelt gehört.
Im 18. und 19. Jahrhundert war es in der „Deutschen Kanzleischrift“ üblich, die am Anfang stehende „1“ der Jahreszahl nicht zu schreiben. Sie wurde mit einem Strich über den Ziffern kenntlich gemacht.
Begriffe
aet., aetatis - im Alter von
A fide defecit – vom Glauben abgefallen, d.h. aus der Kirche ausgetreten.
agnosciren - die Identität eines Toten feststellen (etwa bei Ertrunkenen)
Deo gratias! - Gott sei gedankt!
die – Tag
Dni - Abk. für Domini - Herren
fugitini - Flüchtling
Kath. Rlg. - katholische Religion
Legitimation - Uneheliche Kinder wurden nach der Hochzeit der Mutter von ihrem Gatten als seine Kinder angenommen. Dies ist jeweils beim Taufeintrag in den Pfarrmatriken erfasst.
provisus - versehen (mit den heiligen Sterbesakramenten)
Berufe und Tätigkeiten in Matrikenbüchern
Abdecker - siehe hier.
Actuarius - Schreiber
Adjutrix - Hebamme
Bader - Betreiber einer Badstube, in der auch kleinere medizinische Eingriffe vorgenommen werden durften.
Ancilla - Magd
Bubulcus - Viehhirt, Ochsenhalter -siehe hier.
Carpentarius - Zimmermann
Caupo - Wirt
Cooperator - Kaplan
Cuparius - Fassbinder
Chirurgy - siehe hier.
Doctor medicino - studierter Arzt
Faber ferrari - Schmied
Fragner - Greißler
Famulus, Famula - Knecht, Magd
Ganzlehner - Siehe unter Halblehner
Halblehner - Die Herrschaften teilten ihre Gründe zu gleichen Teilen auf die Bauern eines Dorfes auf, die sogenannten Lehen. Die Größe dieser Landwirtschaften war örtlich verschieden. In unserer Gegend waren es zwischen 15 und 20 ha. Durch Erbteilung oder Teilung bei Heiraten kam es im Laufe der Zeit zu den erwähnten Halb-, Viertel- und Achtellehen.
Halter - Viehhirt - siehe hier.
Hauer - Weinhauer
Dieser Ausdruck wird in den Matriken sowohl für Weinhauer als auch Inwohner verwendet.
Häusler, Kleinhäusler - Dieser hatte kein Lehen (siehe unter Halblehner), sondern nur ein Haus mit wenig Grund, waren Taglöhner oder übte ein Gewerbe aus.
Incola - Inwohner oder Inleute waren, wie man heute sagen würde, bei einem Bauern in Miete und hatte diese Miete abzuarbeiten.
Judex - Dorfrichter
Lanio - Fleischhauer
Lignarius - Zimmermann
Ludi magistri - Schullehrer
Mendicus - Bettler
Molitor - Müller
Murarius - Maurer
Pfründner -Alter Mensch, der im Armenhaus wohnte.
Piscator - Fischer
Pistor - Bäcker
Rusticus - Bauer
Saponarius - Seifensieder
Sartor - Schneider
Schinder - siehe hier.
Sutor - Schuster
Tabellarius - Bote
Taglöhner - Jemand ohne fixe Anstellung, der tageweise bei Bauern arbeitete.
Tegularius - Ziegelmacher, meist Ausländer, die bei den Ziegelöfen außerhalb der Dörfer arbeiteten.
Textor - Weber
Venator - Jäger
Viehhirt, Halter - siehe hier.
Viertellehner - Siehe unter Halblehner
Vietor - Binder
Vinarius - Weinhändler
Vinitor - Hauer, Weinhauer
Wasenmeister - Siehe hier.
Namen
Bis ca. 1800 wurden auch die Vornamen lateinisiert, wie etwa Johannes Georgius, Florianus ….
Doppelvornamen kamen sehr häufig vor.
Da die Namen selten von Urkunden übernommen, sondern nach Angabe der betreffenden Personen aufgeschrieben wurden, konnte leicht aus Blauensteiner ein Plabbensteiner und aus Bösel und Pöhsl werden.
Anna Maria
Maria Anna
Theresia – die häufigsten Frauennamen.
Todesursachen
Beispiele aus Matrikenbüchern
Neustift 60
Antonius Padua, filius legitimy
Antonij Englmann, Bubulci et Ana Maria uxoris, nato Schiftnerin
Andreas Ringswürth, Bubulcus ex Kollersdorf
Anton Englmann, Viehhirt und Anna Maria, seine Ehefrau, geborene Schiftner
Pate: Andreas Ringswürth, Viehhirt aus Kollersdorf
23. Catharina. Pater Joannes Englmann, Theresia ux: v. Neystifft, Lev: Theresia Prucknerin v. Englmannsbrunn
Den 6. Mai 1860
Ottenthal No 13
Haslacher Magdalena, hinterlassene Wittwe des Mathias Haslacher gewesener Hauer in Ottenthal, eine geborene Fischer von Ziersdorf.
Königsbrunn 17. Juliana filia legitima
Ruperti Eker Pistoris, Judicus et Ana Maria uxoris, nato …
Theresia Mitterbauerin, vidua eodem.
Patin: Theresia Mitterbauer, ebenfalls aus Königsbrunn.
Den 11ten Novembr 1856.
No 56 in Birbaum. No 28 in Mitterstokstall.
Georg Mitterbauer Pfarrer
Joseph Feury, Wittwer u. Ausnehmer hierzu Birbaum, des Joseph Feurry, gewesten Hauers ebendaselbst, u. der Katharina, dessen Gattin, einer geb. Engelman ehel. Sohn. –
Magdalena Pichler, derzeit Inwohnerin zu Mitterstockstall, ehl. Tochter des Anton Pichler, gewesenen Schuhmachers ebendaselbst, u. der Theresia, dessen Gattin, geb. Wagner.
Dezember 2012, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp